Schule tötet Kreativität

Auf allen Schulen dieser Welt sind Naturwissenschaften,Mathematik und Sprachen den Fächern wie Musik,Kunst etc. übergestellt. Picasso sagte einst, dass alle Kinder als Künstler geboren werden.Das Problem seie nur, weiterhin ein Künstler zu bleiben wenn sie aufwachsen.Es wird ja oft gesagt,Mache keine Musik.Du wirst kein Musiker.
oder: Du kannst keine Kunst machen.Das braucht keiner.

was meint ihr?Tötet das Schulsystem die Kreativität und macht uns nachher wohlmöglich zu einer monotonen und langweiligen Gesellschaft?

Hier noch mal das Video+Transkript:

Video: http://www.ted.com/index.php/talks/ken_robinson_says_schools_kill_creativity.html (Archiv-Version vom 10.04.2009)

Transkript(englisch): http://www.schoolskillcreativity.com/sir-ken-robinson-ted-speech-transcript.pdf

Dann ab in die Waldorfschulen, da gibts mehr Kreativität als Noten. ^^

Ist nun mal so dass die öffentlichen Schulen nichts weiter als Vorbereitungslehrgänge für die Leistungsgesellschaft sind.

Kreativität und Persönlichkeit ist nicht gefragt, funktionieren soll der Mensch, leisten muss er.

Ich denke große Kunst bringt nur die Kultur hervor bei denen auch die Grundlagen stimmen.

Und die Grundlagen sind eben Fächer deren Resultate man im alltag braucht.
Künstler kann nur jemand werden wenn er von der Grundlagen Arbeit anderer leben kann.

Ich sehe Kunst als den Schmuck oben drauf einer leistungsfähigen Gesellschaft.

In seiner Priorität ist es somit den alltäglicheren Diszplinen untergestellt.

@Lightstorm

Lightstorm schrieb:Ich denke große Kunst bringt nur die Kultur hervor bei denen auch die Grundlagen stimmen.

Seh ich nicht so.

Alle Völker haben zu allen Zeiten Kunst hervorgebracht, schon von Anfang an, ungeachtet der materiellen Grundlagen.
Ich glaube eher, Kunst, im Sinne schöpferischer und kreativer Gestaltung, ist die kulturelle Grundlage einer jeglichen Zivilisation.

Erst danach kommt die materielle Leistungsfähigkeit.

@Tahiri

Ja aber bei jedem Volk haben die Grundlagen mehr oder weniger gestimmt.
Mit den Grundlagen meine ich ja das der Kunst etwas vorausgehen muss, nämlich die nützlichere Arbeit.

Ein Gemälde ist schön und gut, aber weder kann ich damit Nahrung produzieren noch meine Feinde putt machen :D Wenn du verstehst. Auch kann ich damit kein Haus oder Schuhe bauen.

Die Menschen wollen Brot, Haus, Waffen, Gabel, Messer, Tisch, Bett, Schuhmacher, Uhrmacher, Tischler, Schmied...

Das alles ist für die Menschen nutzbringender in ihrem Alltag. Wer das hat der holt sich auch vermehrt Kunst bzw. legt mehr Wert darauf das auch das nutzbringende mit kunst beschmückt ist.


Im Grunde nur eine Prioritätsfrage, erst schau ich wie ich meine Grundlagen möglichst gut versorge bevor ich mich mitmühevollem ausschmücken anfange.

Man kann sich aber auch missverstehen weil man Kunst verschieden definiert.

Was ist denn Kunst eigentlich? Eine Automotor oder eine Uhr könnte ich auch als eine Art Kunst beschreiben.

Ich verstehe unter Kunst meistens aber Schmuck, ob nun fazinierende Gebäude und Säulen, Gemälde oder eben auch am Körper, es ist Schmuck.
Es soll Dinge aufwerten ohne die Funktionalität zu erweitern.

Man kann in Kunst auch viel interpretieren, da bin ich aber etwas skeptisch, viele Gemälde sind nur wertvoll weil sie von geachteten Künstlern stammen und nicht wirklich weil das Gemälde wirklich etwas besonderes ist.

Das mag ich an der Kunst überhaupt nicht, diese geschwollenen Interpretationen die man in jedes Kinderbild reininterpretieren könnte, nur wird das aber als Kunst angesehen wenns auch ein Künstler sagt.

@Lightstorm

Klar dass die existenziellen Lebensbedürfnisse der Bevölkerung durch herkömmliche Berufsstände gesichert sein müssen.
Das sind sie in unserer Gesellschaft aber nun schon so sehr dass es Millionen Arbeitslose gibt eben weil diese Bedürfnisse "übergesichert" sind so dass mehr als genug Potenzial für die höheren Künste frei wäre - so es denn auch gefördert würde.

Wie es so schön heisst: "Der Mensch lebt nicht vomn Brot allein".

Lightstorm schrieb:Was ist denn Kunst eigentlich?

Tja darüber könnte man nun endlos diskutieren - für den einen ist ein Picasso eine ultimative Offenbarung, für den anderen nur Geschmiere.

Für mich bedeutet Kunst dass es etwas in mir bewegt - etwas das man meist nicht in Worten ausdrücken kann, das einfach nur erhebend ist.

Auch eines der Dinge das uns vom Tier unterscheidet - mir ist jedenfalls kein Tier mit Sinn für Kunst bekannt.

Ne, wer sich künstlerisch betätigen will muss das halt in seiner Freizeit tun. ;)
"Kunst" als wichtiges Hauptfach wäre in meinen Augen nur Zeitverschwendung. o_O
Zumindest würde ich mich weigern solch eine Schule zu besuchen.

Ein Künstler der nichts versteht von Biologie oder Chemie, von Politik Geografie oder Geschichte der ist für mich als Künstler nicht wertvoll. Wie kann man Künstler sein wenn man nichtmal grundlegendes Wissen über die Welt erlernt hat. Kunst besteht darin die Welt zu erkennen und abzubilden. Wenn keine oder wenige Information im Gehirn gespeichert sind, kann immer nur etwas unpräzises oder falsches resultieren.


Aber es gibt ja Schulformen die andere Gewichtungen erlauben. Wobei ich nicht glaube da aus denen die besseren Künstler hervorgehen. Das einzige wichtige ist, dass ein Talent früh erkannt und gefördert wird.

Mir is jemand lieber, der seinen Namen schreiben kann und nich tanzen.

DeadPoet schrieb:Ein Künstler der nichts versteht von Biologie oder Chemie, von Politik Geografie oder Geschichte der ist für mich als Künstler nicht wertvoll. Wie kann man Künstler sein wenn man nichtmal grundlegendes Wissen über die Welt erlernt hat.

Sehe ich nicht so, aber das kann daran liegen, das ich unter Künstler etwas anderes verstehe. Ein Maler muss malen können und eventuell noch wissen, wie er seine Farben mischen muss. Der braucht keine Chemie oder kein Geographie. Ein Musiker muss sich nicht einmal zwingend mit Noten auskennen, er muss lediglich eine gute Stimme haben oder ein Instrument beherrschen. Auch der Musiker brauch kein Wissen in Chemie oder Geographie.

Für mich sind jedoch der Maler und der Musiker Künstler.

Die Schule kann meiner Meinung nach nur die Kreativität eines Talentes fördern, aber nicht wirklich hindern. Wenn ein Kind ein talentierter Zeichner ist, so wird ihm auch der Kunstunterricht Spaß machen und die Lehrer werden (im Idealfall) das Talent auch sehen und fördern.

Das Problem ist nur, das nicht aus jedem Kind ein begnadeter Zeichner und/oder Musiker werden kann und aus diesem Grund wird halt das Allgemeinwissen über dem Talent gestellt. Nur mit Talent kann man nicht leben, man muss auch was daraus machen.

*blubb*

Picasso hat das gut erkannt, dass Kinder von Geburt an Künstler sind.

Die Schule formt die Kinder so, dass sie dem System nützlich sind. Was dabei in den Kindern vorgeht interessiert nicht. Ähnlich wie die Soldaten in der Kaserne für den Krieg vorbereitet werden. Zusätzlich herrschen in vielen Schulen absolut schlechte Bedingungen. Viele Lehrer sind überfordert und den Anforderungen nicht gewachsen. Viele sind auch nicht bereit sich weiterzubilden. Einige EDV Lehrer können nicht einmal einen Monitor einstellen, und die armen Kinder verderben sich die Augen ( habe ich selbst erlebt ). Über Unterrichtsmaterial und dem Zustand mancher Gebäude brauchen wir gar nicht erst zu reden.

Es gibt aber auch Ausnahmen. Es gibt sehr engagierte Lehrer und neue pädagogische Ansätze, und ich glaube so langsam werden es immer mehr. Es ist wichtig dass mehr junge Lehrer in die Schulen kommen. Sie besitzen noch Elan und haben neue Ideen. Oft bekommen sie dafür Ärger und werden von unfähigen neidischen und faulen Kollegen gemoppt.

Ich grüße alle engagierte Lehrer, und sage macht weiter so, für unsere Kinder.

@datrueffel

Ein Gitarrist der weiss wie eine Gitarre funktioniert, aber keine Ahnung von Buddy Holly oder Jimmy Hendrix hat kann man ja wohl auch getrost in die Tonne kloppen. Ich denke schon dass ich weiss was du sagen willst, und Wissen über Hendrix wird heut auch noch auf keiner Schule gelehrt, aber ich sags mal so.


Hendrix war sicher nicht besonders gebildet, aber er war virtuos und Autodidakt. Das ist sicherlich ein hoher Grad an Qualität der in seinem Spiel lag. Aber ohne Fan zu sein, stell mal daneben Genesis. Über deren Songs gibt es sogar wissenschaftliche Abhandlungen weil die so komplex sind. In diesen Songs spiegeln sich verschiedenste musikalische Strömungen, aus vor allem afrikanischem und europäischen Kulturgut.

Ein Künstler wie Salvador Dali, wusste ganz genau was er tat, als er sich zwischenzeitlich dem Kubismus verschrieben hat. Er wusste auch um die politische Lage seine Landes, die in seine bilder regelmäßig einfloss. Er kannte den inneren Aufbau, die Anatomie des Menschen, genauso perfekt wie die Anatomie einer Frucht. Er wusste über die Religion Bescheid, wie über die kleinsten Teilchen aus denen die Welt besteht. Aomit kennt ein guter Künstler die Zusammenhänge in der Welt, um sie überhapt interpretieren zu können. Und diese resultuieren aus Bildung.

Picasso sagte einst, dass alle Kinder als Künstler geboren werden.Das Problem seie nur, weiterhin ein Künstler zu bleiben wenn sie aufwachsen.Es wird ja oft gesagt,Mache keine Musik.Du wirst kein Musiker.
oder: Du kannst keine Kunst machen.Das braucht keiner.

Ich konnte in der Schule weder singen, noch malen. Ich bin mir sicher mir hätte das auch trotz intensiven Bemühens keiner beigebracht, weil es mich garnicht interessiert hat.
Wenn Picasso das sagte kann ich es gut verstehen, ich behaupte das Gegenteil.
Wie heisst es so schön unter uns Schuhverkäufern? "Schuster bleib bei deine(n)m Leisten"

@DeadPoet

In diesen Punkten stimme ich dir vollends zu. Es ist definitiv förderlich zu wissen was man macht und warum man es macht.

Dali und Picasso waren definitiv Ausnahmeerscheinungen in Ihrem "Genre" (Ich nenn es jetzt einfach mal so), und es hat Ihnen auch nicht geschadet das Sie ein übergreifenderes Wissen hatten als andere.

Jedoch bleibe ich bei meiner Meinung, dass es nicht zwingend notwendig ist den Aufbau einer Zitrone zu kennen, wenn ich Portraits male ;)
Ich denke mal du verstehst was ich mein. Ich muss nicht in zig verschiedenen Themen extrem gebildet sein um in einem Gebiet außergewöhnlich gut zu sein.

*blubb*

@datrueffel

datrueffel schrieb:Jedoch bleibe ich bei meiner Meinung, dass es nicht zwingend notwendig ist den Aufbau einer Zitrone zu kennen, wenn ich Portraits male

Wie gesagt ich verstehe was dzu meinst, und ein Maler der Porträits malt, sollte sich auch nicht überschmenglich als Künstler bezeichnen, sondern eben als Portraitmaler. Es gibt nicht ohne Grund das "Kunsthandwerk". Ist aber nicht mit Kunst gleichzusetzen.

Und es hat auch ncihts damit zu tun Wissen 1:1 visuell abzubilden.

Es ist ja nicht nur das Bild, das bietet Fläche, um darüber zu reden. Nun kommt es auf den Gedankenkosmos des Künstlers an, ob das geistige Konstrukt was hinter dem Werk steht überzeugt. Das ist so wie bei einem Pilz. Der wirklichen Pilz ist unsichtbar und liegt unter der Erde Myzeen. Die Kappe oberhalb der Erde ist nur die Frucht.

das passt doch auf musik genauso
wenn nichts dahinter steht kommt nichts gutes bei raus
deswegen kann ich auch keine musik im tv hören weil da meist nur genau das kommt

bezeichnend ?

kreativität ist nicht nur zeichnen und musik. auch mathematik kann etwas kreatives sein, genauso wie unsere sprache. mein gesamtes denken ist mathematischer natur und viele lehrer haben sich mit mir schwer getan deswegen. aktuell lerne ich ein musikinstrument. mein erster lehrer hatte es mir so beibringen wollen, wie ich es schon befürchtet hatte. ich hab's dann auch nicht in meinem kopf rein bekommen. mein derzeitiger lehrer hingegen, geht auf meine art des lernens ein, auch wenn es ihm selbst schwer fällt. der sinn einer tonleiter und wie sie auf ein isntrument übertragen wird habe ich mir deswegen einprägen können, weil er mir eine mathematische abhandlung darüber im internet rausgesucht hat ;).

Kunst konfrontiert den Menschen mit seinem eigenen Ästhetikempfinden.
Dem Empfinden, das über Gedeih und Verderb ganzer Länder und Gesellschaftsformen entscheiden kann. Kunst ist also damit der Grundpfeiler der kulturellen Evolution, und damit das Medium zur zwischenmenschlichen Kommunikation.
Nichts ersetzt das Gespräch.
Kunst hilft sehr dabei den Dialog aufzunehmen, und das Verständnis von verschiedenen Ästhetikempfindungen hilft dabei diesen Dialog beizubehalten.