Gedanken eines Amokläufers

@elfenpfad

ich will dir ja nicht wiedersprechen.
Auch ich glaube, daß solche Anti Aggressionstherapien bestimmt helfen, sonst hätten wir ja viel öftere solche Amokläufe. Man kann aber nicht "nur" die Killerspiele dafür verantwortlich machen.
Desweiteren sehe ich die Sachen nicht pessimistisch, sondern durch die Augen der Realität.

Auch ich glaube, daß solche Anti Aggressionstherapien bestimmt helfen, sonst hätten wir ja viel öftere solche Amokläufe.

Ich kenne keinen einzigen Menschen der Anti-Aggressionstherapien macht.

Darum werden die auch bestimmt keine Amokläufe verhindern.
Amokläufe werden nur nebenbei von Aggression hervorgerufen, der Haupthervorrufer ist Verzweiflung, schlicht weg.

@Nichtmensch

Nichtmensch schrieb:Beobachten die dann die Mobbing Vorgänge in der Schule?
Ja ist klar dass der dann nicht gemobbt wird wenn da jemand zusieht.
Oder muss der Ex-Gemobbte dann einen Bericht abgeben?

Die Lehrerschaft wird durch diese Kurse in Gewaltprävention für das Thema sensibilisiert. So beobachten sie die Szene auf den Schulplätzen aufmerksamer in den Pausen.
Die Pausenaufsicht ist dafür zuständig.


Die kids werden ermutigt, sich für gemobbte einzusetzen, und solidarisch dagegen vorzughen. Notfalls Mobber anonym zu melden, damit man zusammen sitzen kann.

Wenn eine Klasse solidarisch gegen einzelne Mobber eine Front bildet, dann haben sie auch keine chance mehr.

Die Lehrerschaft wird durch diese Kurse in Gewaltprävention für das Thema sensibilisiert. So beobachten sie die Szene auf den Schulplätzen aufmerksamer in den Pausen.
Die Pausenaufsicht ist dafür zuständig.

Toll, dann ist für 5 Minuten Ruhe, und es geht weiter, hat der Verfasser des Briefes eh beschrieben.
Außerdem gehts am Heimweg weiter.

Die kids werden ermutigt, sich für gemobbte einzusetzen, und solidarisch dagegen vorzughen. Notfalls Mobber anonym zu melden,

Hier das selbe, für ein paar Minuten Ruhe, dann gehts weiter mit dem Mobben.

Wenn eine Klasse solidarisch gegen einzelne Mobber eine Front bildet, dann haben sie auch keine chance mehr.

Einzelne Mobber, die gibt es kaum, meistens sind es Gruppen, außerdem sind die Mobber meistens die physikalisch stärksten in der Klasse

Ja, dies ist der Fall, falls es eine Gruppe von Mobbern ist.

Aber was, wenn die gesamte Klasse, ohne Ausnahme, gegen einen ist. Die GANZE Klasse, jeder einzelne...

Glaub mir, da können die Lehrer nicht mehr eingreifen, da kann nur noch ein Schulwechsel helfen, wenn überhaupt....

@Mindslaver

Mindslaver schrieb:Man kann aber nicht "nur" die Killerspiele dafür verantwortlich machen.

nochmals fett für Dich:

Es kann EIN FAKTOR sein, im gesammten Puzzle :)

....oder das greifen zu einer waffe...

Gut, einigen wir uns auf ein Faktor. Aber es ist sinnlos, sich deshalb für Verbote von Killerspielen einzusetzen, weil es eben nur ein Faktor ist. Man müsste alle Faktoren ausschalten und das ist unmöglich....

NAjaich muss jetzt mal raus hier, muss zu meiner Abendschule und ein wichtiges Biologie-Examen schreiben...
Also man schreibt sich... :-)

@Mindslaver

Mindslaver schrieb:Aber was, wenn die gesamte Klasse, ohne Ausnahme, gegen einen ist. Die GANZE Klasse, jeder einzelne...

oft sind es dann einige nur feige Mitläufer, die eigentlich auch nicht überzeugte mobber sind.
Diese müssen dann gezielt angesprochen werden, und auf die andere Seite gezogen werden.
Aber wie gesagt, damit Lehrpersonen damit richtig umgehen können, ist eine Schulung durch Fachpersonen oft nötig.
Dies kann gut bei der Weiterbildung einbezogen werden, die ja eh regelmässig durchgeführt werden müssen. ( zumindest in der Schweiz )


Thema dann in der Gruppe:

was stört mobber eigentlich an einzelnen Mitschülern, dass sie sich so aggressiv verhalten und gewalttätig.
Welche Gefühle kommen in ihnen hervor ?
Werden evtl eigene negative Erlebnisse aus Elternhaus /Umwelt *verarbeitet* auf eine negative Art und Weise ?

In einer Diskussionsrunde kommt dann oft Erstaunliches ans Tageslicht.
Ich hab mal an einer solchen Runde teilgenommen als Beobachter.

@Nichtmensch

Nichtmensch schrieb:Einer findet eben seinen Weg im Gamen.

gegen gamen ist ja nichts einzuwenden, wenns net grad Killerspiele sind ...

Den Gegner töten --- bekämpfen mit aller Macht, ist ja leider das gängige Strategiespiel des Lebens......
warum sich auch noch im privaten Bereich sich mit solchen destruktiven Sachen beschäftigen ?

Aber wie gesagt: es kann - muss aber nicht bei jedem negativ wirken. Kommt ein Faktor zum anderen

@elfenpfad
wobei ich einen größeren faktor in horror-,splatter-, und actionfilmen sehe. wobei da auch wieder differenziert werden muss.

erinner mich da speziel an natural born killers, so ziemlich das ende, als sie sich aus dem gefägniss rausballern und das ganze noch mit geiler treibender rockmusik unterlegt ist...
eins, zweimal angeguckt... da bekommt man schon lust durchzudrehen ^^

dazu war jedes "killer"-spiel das ich je gespielt hab, nen müdes gute nacht geschichtchen ^^

halte ich zumindestens für einen zu vernachlässigenden faktor, außer man putscht das ganze wieder mit entsprechender musik. die aber von natur aus in den spielen nicht auftritt.

ich denke hier wirkt grad das zusammenspiel, aus schnellen reizen durch musik und visuellen reizen, ob nun filme oder spiele...

das zusammen kann schon eine potentielle mischung ausmachen, die einen aufputscht.
jedoch halte ich das wieder nur für einen oberflächlichen, zu vernachlässigenden, faktor.

@lesslow

lesslow schrieb:wobei ich einen größeren faktor in horror-,splatter-, und actionfilmen sehe.

Auch ein Thema für sich ja -- kam hier noch nicht zur Sprache
Ich schaue nie solche Filme, aber kann mir vorstellen, was Du meinst :)

So kommt ein Puzzleteil zum anderen ja, was zu einer Aggressionsförderung beitragen kann -- zumindest bei einigen Menschen.

Wenn man dann velleicht auch NUR solche Freizeitbeschäftigungen hat täglich .....

Wie gesagt, will nicht vom Thema auf Killerspiele und Splatterfilme abkommen.
Dazu gibts einen Thread.

@elfenpfad
ich würd in bezug auf die visuellen reize unbedingt noch die musik mit einbringen wollen und da gerade auch gewisse rock und metalmusik, sowie zum teil rap.

die das agressionspotential unterstützen können.

aber alles in allem zu vernachlässigen sind, da es keine ausschlaggebenden faktoren sind.

@Nichtmensch
jep, hast recht.
ich hab mich zu der gedankenwelt schon in einem anderen amokläufer-thread ausgelassen, in dem es um einen abschiedbrief ging, deswegen verschwurbel ich mich mal von. ^^

@Nichtmensch

Sprach ja aber der Verfasser des Briefes extra an, deshalb doch auch wichtig ..

Aber ok, ist ja nun ausführlich diskutiert worden ;)

Ja, und wie immer gibt es sehr viele verschiedene Meinungen dazu, und bevor nicht ein eindeutiger wissenschaftlicher Beweis/Gegenbeweis vorliegt, wird man da zu nichts kommen ;)
Aber es war immerhin eine gute Diskussion, Elfenpfad ;)

Gut, ich sage man kann den Medien nicht die komplette Schuld geben, wie jemand hier bereits erwehnt hat, selbst wenn ein wissenschaftlicher "Beweis" herausbringen würde, daß es nicht demso wäre, daß es NICHT die Killerspiele sind, dann macht sich der Mensch, daß faule Gewohntheitstier extremst einfach: "WAaaaas? Es sind nicht die Killerspiele? Na gut, dann ist es halt eben die Musik. Waaaas? Die Musik ist es auch nicht? Ja dann halt eben der Fernseher oder gar der Teufel persönlich."



Achja, und sogenannte "Killerspiele" müssen nicht immer nur schlecht für das Gehirn sein...

Siehe dazu folgenden Ausschnitt:

http://www.welt.de/wissenschaft/article1720026/Killerspiele_verbessern_raeumliches_Sehen.html

@Nichtmensch und @all
vllt ist das noch interessant:

Amoklauf in Winnenden
12.3.2009 von Dr. Hans Ulrich Gresch.

Nun wird wieder gerätselt über die Motive des Amokläufers in Winnenden, über Ursachen und die Möglichkeiten der Prävention. Die üblichen Verdächtigen werden verhaftet: Computerspiele, Mobbing, Verfügbarkeit von Waffen, unfähige Lehrer, zu wenig Schulpsychologen usw.

Man könnte diese Liste nach Belieben verlängern, ohne dass man aus diesen Mosaiksteinen ein stimmiges Bild zusammensetzen könnte. Leider sind Psychologie und Psychiatrie heute dem Neuro-Wahn verfallen und an psychologisch stimmigen Bildern nicht mehr interessiert. Man möchte wissen, an welchen Signalen man im “Vorfeld” potenzielle Amokläufer erkennen könne - als ob der Mensch ein Motor sei, bei dem verdächtige Geräusche verraten, dass etwas nicht stimmt mit ihm.

http://blog.ppsk.de/ (Archiv-Version vom 09.04.2009)