Samenspende

Das wohl des Kindes steht über dem von Vater und Mutter. Es mag für den einen oder anderen nciht fair klingen, aber wie @kleinundgrün schon fragte: Wie sieht es mit der Fairness dem Kind gegenüber aus. Das Kind hat ein Recht darauf gut versorgt zu werden/sein. Und ob der Vater, naja, aus meiner Sicht der Teil-Erzeuger (war ja nichtmal bei der Zeugung anwesend :D ) das nun unfair findet oder nicht, ist irrelevant.
Selbst Vereinbarungen die geschlossen wurden um eine Unterhaltszahlung auszuschliessen sind ungültig. Diese Vereinbarung wurde gegen die Interessen des Kindes geschlossen.

@kleinundgrün

Wenn das Kind durch eine Samenspende entstanden ist, dann sollte erstmal das Paar für den Unterhalt aufkommen, welches sich das Kind gewünscht hat. Sollte es dies nicht können, dann kann man immer noch auf den Spender kommen.

@Phoebia

Doch sollte die Samenspende nicht dazu dienen, um ein Kinderloses Paar zu helfen und somit diesem den Kinderwunsch zu erfüllen? Da sollten dann auch erstmal die Eltern für den Unterhalt aufkommen, bei denen das Kind lebt.

@Yotokonyx
Das Problem ist, dass solche Ansprüche des Kindes eher unsicher sind. Die Paare können sich trennen, ohne dass es Auswirkungen auf sie hätte, was das Kind angeht.
Aber der biologische Vater (und natürlich die Mutter) bleibt bestehen. Das ist ein nicht änderbares Faktum. Es ist ein sicherer Anspruch, der nicht von Dingen abhängt, die das Kind nicht beeinflussen kann.

Wer ein Kind zeugt, ist für dieses Kind (finanziell) verantwortlich. Punkt.

@Yotokonyx
da ist wiederum die Frage wer die Kindeseltern sind. Wie schon gesagt wird das Kind nicht vom Partner der Kindesmutter adoptiert wird der biologische Kindesvater Unterhaltspflichtig bleiben. In der Relation wäre die Kindesmutter nämlich alleinerziehend und hat ein begrenztes Einkommen. Macht die Mutter nun Forderungen geltend dann muss der Spender leider Zahlen voraus gesetzt er hat das Einkommen dazu, es gibt ja schliesslich immer noch einen gewissen Selbstbehalt.

@kleinundgrün
Kurz und knapp hätte man nicht besser sagen,können. :D

@emanon

emanon schrieb am 12.06.2014:Allerdings ist das Kind auch gegenüber dem Vater unterhaltspflichtig wenn er dann mal in die Bredouille kommt und es dem Kind finanziell gut geht.
Die Tür geht halt in beide Richtungen auf.

Ich bin mir da nicht sicher.
Ich bin mit Pflegekindern aufgewachsen, die von ihren leiblichen Eltern nicht zur Adoption freigegeben worden waren, und als mein ältester Pflegebruder, bereits volljährig, mit dem Gedanken spielte, seine leibliche Mutter mal wieder zu sehen, wurde er darüber informiert, dass es von solchem Kontakt abhängig sei, ob er ihr gegenüber in der Pflicht stehen würde, wenn es ihr schlecht ginge.
Solange er keinen Kontakt aufnimmt, muss er sich nicht um sie kümmern, weder finanziell noch sonstwie.
Sie sich um ihn vermutlich auch nicht.
(Er war 5 1/2, als er ihr wg. Misshandlung weggenommen und ins Heim gegeben wurde.)

Bei den aus Samenspende gezeugten Kindern gilt vielleicht, dass die Pflicht des Kindes gegenüber dem biologischen Vater dann besteht, wenn für das Kind der Vater zur Unterhaltszahlung verpflichtet wird.
So wäre es logisch, hast Du vermutl. auch so gemeint.

@LuciaFackel
Das sind Härtefall Regelungen. Da gibt es spezielle Bestimmungen die es einem Kind unzumutbar macht Elternunterhalt zu zahlen. Ich z.b bin adoptiert und als Baby verlassen worden. Ich muss meinen leiblichen Eltern auch nichts zahlen wenn sie Ansprüche geltend machen wollen würden.

@Phoebia
Richtig, ich glaube, das ist so ein Fall von "Gegenseitigkeit". Wenn sie aus dem Hintergrund die ganze Zeit Unterhalt für Dich gezahlt hätten, müsstest Du das vermutlich auch, wenn sie es mal bräuchten.

@LuciaFackel
ja aber selbst da gibt es Schlupflöcher. Es kommt auch darauf an inwieweit du Kontakt mit dem Kindsvater bzw eben dem Unterhaltsverpflichteten hast. Generell ist es ja der Anspruch des Kindes und keine Vorauszahlung für späteren Elternunterhalt. Das sind getrennte Ansprüche. Es ist nur die Frage inwieweit die Konstellation passt.


Wir hatten einen Fall da kam nach Jahren der Kindesvater daher und forderte Elternunterhalt von seinem Sohn. Dieser hat seit seinem 10 Lebensjahr zwar bei diesem gewohnt aber lediglich zu Arbeitszwecken (zu seinem Jahrgang scheinbar üblich) in sonstiger Weise gab es keine Zuwendungen des Vaters. Nun ist es so das sich auf die Härtefall Klausel berufen,wurde und er kam durch. So musste er keinen penny an den Vater,zahlen auch wenn er zwar Kontakt hatte und bei ihm für eine Weile lebte. Manchmal ist die Rechtsprechung ein richtiges Labyrinth.

...eigentlich sollte man in so einem Fall sogar das doppelte verlangen!
Klar hat er zu zahlen.....

Ich finde das dumm von dem Vater sich nicht im Vorfeld darüber zu informieren ob er zahlen muss oder nicht. Er war ja damit einverstanden und jetzt muss er auch bezahlen. Hätte er sich früher überlegen müssen..

@Filiaventus
bei einer Adoption erlöschen alle rechtlichen Verwandtschaftsverhätlnissen
aber nur in dem Fall
sonst sind Verwandte in gerader Linie gegenüber einander Unterhaltspfilchtig

@LillyFeee

LillyFeee schrieb:Ich finde das dumm von dem Vater

...ich würde natürlich erst einmal das paar an den "pranger" stellen...aber nun gut jedem wie es ihm beliebt... :/ ...

die ganzen Diskussionen bezüglich des Unterhalts sind sehr realitätsfremd
bisher ist in dem beschriebenen Fall des hinterhältigen Lesbenpärchens auch noch kein rechtsgültiges höchstrichterliches Urteil gefällt worden
weiter oben habe ich geschrieben, wie man sich als Spender vertraglich rechtsgültig schützen kann
aber in Realität hat der Spender, besonders bei verheirateten Paare nicht zu befürchten
leider hält das unsägliche Hammer Urteil viele geeignete Spender davon ab noch zu spenden
aber weniger wegen möglicher Unterhaltsforderungen
eher wegen der nicht mehr vorhandenen Anonymität

@lucas123
Richtig aber wie gesagt es gibt gewisse Härtefall Klauseln.


ich erinnere mich immer daran wie meine Adoptiveltern immer skeptisch darüber waren das ich meine leiblichen Eltern finden wollte. Sie warnten immer davor dass sie Ansprüche mir gegenüber geltend machen könnten wenn sie wissen das ich in Deutschland lebe und geregeltes Einkommen habe. Sie schienen solche Fälle schon im Bekanntenkreis gehabt zu haben. Aber wie gesagt meine Chefin hat mir versichert das,ich wie du sagtest nichts zahlen muss da,Verwandtschaft verwirkt.

@1ostS0ul
Ja, klar. Das Paar hat auch nicht richtig gehandelt, aber wenn ich meine Samenspende hergebe, muss ich mir schon vorher im Klaren darüber sein, was das für Auswirkungen haben könnte.

@LillyFeee

Also noch mal hier ist die Situation:
Um eine Samenbank benutzen zu können muss man verheiratet sein.
Lespen können nicht heiraten.
Der einzige Weg für ein Lespisches Paar Kinder zu bekommen ist also einen Privaten Samenspender zu finden.
Ein Lepisches Paar ist also auf diese Art von Hilfe dringend angewiesen.

Frage an dich muss man damit rechnen dass jemand der verzweifelt deine Hilfe braucht sich anschliessend damit bedankt dir mit vollem Anlauf in die Eier zu treten?

Ich bin ganz ehrlich...ich hätte das nie gemacht.
Ich hätte mir gesagt wieso soll ich ein grosses persöhnlicihes Risiko eingehen um Leuten zu helfen dir mir nichts bedeuten?
Die Frage ist nur willst du wirklich in einer Gesellschaft leben in der jeder denkt wie ich?

gerade deshalb spende ich bis auf wenige Ausnahmen nicht an Lesbenpaare

JPhys2 schrieb:Frage an dich muss man damit rechnen dass jemand der verzweifelt deine Hilfe braucht sich anschliessend damit bedankt dir mit vollem Anlauf in die Eier zu treten?

Ich glaube ich hätte mir einen Vertrag unterschreiben lassen. Ich bin da sehr misstrauisch und würde wohl davon ausgehen, dass etwas schief laufen wird.

JPhys2 schrieb:Ich hätte mir gesagt wieso soll ich ein grosses persöhnlicihes Risiko eingehen um Leuten zu helfen dir mir nichts bedeuten?

Ich weiß nicht ob ich das gemacht hätte, ich hätte mich aber vorher definitiv über rechtliche Folgen informiert um eben genau so etwas zu vermeiden.

JPhys2 schrieb:Die Frage ist nur willst du wirklich in einer Gesellschaft leben in der jeder denkt wie ich?

Ob ich will steht hier gar nicht zur Debatte.

@LillyFeee

LillyFeee schrieb:Ich glaube ich hätte mir einen Vertrag unterschreiben lassen. Ich bin da sehr misstrauisch und würde wohl davon ausgehen, dass etwas schief laufen wird.

Ich glaube dein Vertrag wäre sittenwidrig gewesen, und hätte dir gar nichts genutzt...

LillyFeee schrieb:Ich weiß nicht ob ich das gemacht hätte, ich hätte mich aber vorher definitiv über rechtliche Folgen informiert um eben genau so etwas zu vermeiden.

Willkommen im Club...das ist genau der Grund warum ich bei der derzeitigen Rechtslage niemals Samenspenden würde.

Ob ich will steht hier gar nicht zur Debatte.

Ich versuche nur darauf hinweisen dass
Dumm Naiv und Gutartig manchmal fliessend ineinander übergehen...