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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

38 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Helfen, Ärzte, Organspende ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
maryjoanna Diskussionsleiter
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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 01:47
Wenn ihr dies lesen werdet, wird euch mein Gedankengang eventuell egoistisch und makaber vorkommen.
Dem möchte ich im Voraus entgegensetzen, da diese Gedanken nicht auf mich, sondern auf die Allgemeinheit bezogen sind und keinesfalls "Geldgierig" rüberkommen sollen.
Ich persönlich kenne keine Person in meinem Umfeld, die einen Organspendeausweis besitzt und ich selber hatte es auch nicht vor. Von daher spricht mich die Sache sowieso nicht persönlich an.
Aber lest selbst...


Stellt ein Mensch seine Organe nach seinem Tod zur Verfügung, so bekommt weder er (vor seinem Tod versteht sich ;) ), noch seine Familie dafür Geld.
Der Jenige, der das Organ benötigt, der muss ja auch FÜR dieses Organ und die Umkosten bezahlen.
Mir ist bewusst, dass es nicht ohne Grund "Spende" heißt.
Dennoch sehe ich eine Ungleichheit im System: Die Gemeinden und die Ärzte bekommen als Einzige eine Entlohnung dafür, dass ein Mensch so nett war und sein Organ verschenkt hat, weil er helfen wollte und es ja sowieso keinen andere Möglichkeit als das verschenken gab.

Jetzt kann man auch sagen: "Es ist doch eine Belohnung genug, dass er in seiner Lebenszeit weiß, dass er mit seinem Tod ein Leben retten wird."
Das ist es auch! Aber der Staat und die Ärzte könnten genau so "nett" sein und die Operationen für eine Organtransplantation kostenlos durchführen! Aber davon ist ja niemals die Rede, denn die machen ja ihre "Arbeit"...
Also nutzt der Staat die Hilfsbereitschaft und Gutmütigkeit der Bürger aus.

Zur Verbildlichung:
Spender -> (spendet ohne finanzielle Belohnung, ist ihm auch egal weil er Helfen möchte) -> Hilfebedürftiger -> (muss nun sehr viel Geld bezahlen, damit er weiterleben darf. Obwohl ja schon jemand so nett war und ihm das Organ kostenlos zur Verfügung stellte) -> Ärzte & Gemeinde -> (Haben nun profit aus Gutmütigkeit gemacht)

Ich finde, das ist abzocke und egoistisch von den Letzteren der "Nahrungskette". ;)

Es wird meist direkt ein Drama gemacht, wenn man dieses Thema anspricht (Geld im Bezug zum Leben retten), aber die Ärzte machen doch auch nichts anderes, als dafür Geld zu nehmen UND meist glücklich darüber zu sein, ein Leben gerettet zu haben. Und hier sind es wieder diese, die das GELD bekommen. Für mich ist das die reinste Manipulation, die von "höheren" Gesellschaft ausgeht. Denn wer profitiert am Ende aus den Gutmütigen, netten Menschen die ihr Organ kostenlos zur Verfügung stellen?

Ich meine damit nicht, dass das Geld von den Bedürftigen kommen sollte. Aber einen Teil des Geldes, was die Bedürftigen sowieso schon zahlen MÜSSEN damit sie weiterleben können, könnte doch an die Familie des Spenders gehen, wenn er das überhaupt annimmt.

Aber es profitiert finanziell nur eine Seite. Und das ist eine ABZOCKE der "Höheren"! Entweder soll es ganz kostenlos durchgeführt werden oder jeder beteiligte profitiert davon, und nicht nur die, die die Transplantation usw. durchführen können (materiell gesehen).
Jetzt könnte man wieder sagen: Ohne Ärzte wäre sowas ja gar nicht möglich, weil's kein Anderer kann. Aber ohne Spender wäre es auch nicht möglich.

Ich hoffe, ihr versteht was ich meine. Es geht mir einzig und allein um die Ungerechtigkeit und die finanzielle Ausnutzung von gutmütigen Menschen.



Was sagt ihr dazu? Findet ihr nicht auch, das Ärzte & Gemeinden die Spender, so wie die Bedürftigen ganz schön ausnutzt? Und es eine Frechheit, dass diese es so hinstellen, als wäre man ein schlechter Mensch, wenn man selbst (oder für die Familie) auch davon finanziell "mit"profitieren möchte, aber diese nichts Anderes machen als ebenfalls Geld für das Retten von Leben haben möchten und im Notfall sagen: "Tja, kein Geld keine Behandlung. Dann müssen Sie halt sterben."

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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 02:16
Ich denke mal,das die versicherung das übernimmt ^^.
Und die Ärzte bekommen auch dadurch,nicht mehr gehalt als sonst.
Und irgendwie muss ja der aufwand,bezahlt werden.


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maryjoanna Diskussionsleiter
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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 03:05
@sebmirax1
Deine Aussagen tragen wirklich nichts zu dem, was ich mit dem Text ansprechen/deutlich machen wollte aus.
Es geht mir ja nicht nur explizit um Deutschland. Kannst du dir vorstellen, dass es sogar Menschen gibt, die nicht krankenversichert sind? ;)

"Die Ärzte bekommen dadurch nicht mehr Gehalt als sonst." - Wer finanziert denn die Ärzte? Wodurch werden sie finanziert? (Überdenk dir diese Fragen nochmal selbst)

"Der Aufwand muss ja irgendwie bezahlt werden" - Hast du meinen Text überhaupt richtig gelesen? Der Satz ärgert wirklich sehr!

Irgendwie ist meine Botschaft wohl nicht so wirklich bei dir angekommen. Man darf wirklich nicht nur "überfliegen", finde es selbst schwierig es so rüber zubringen (im Schreibstil), dass deutlich wird, was ich meine. In einem Satz kann ich das schlecht erklären, denn mir geht es nicht um den Profit an sich
("ey ich gebe mein Organ nur her wenn ich auch was dafür bekomme!"), sondern um diese ganzen Verwicklungen drum herum, die ich auch versucht habe ausdrücklich für jeden verständlich zu machen.


Liebe Grüße


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 03:18
@maryjoanna

Geht's noch?
Dein Text war nicht wirklich schwer zu verstehen, aber was soll man an verhältnissen außerhalb Deutschlands machen?

Du wirst nicht finanziell ausgenutzt, schließlich musst du deine Organe ja nicht spenden und wenn du tot bist hast du davon ohnehin nichts mehr.

außerdem ist ja gar nicht klar, ob deine Organe überhaupt verwendet werden können nach deinem tod, insofern kann man hier nicht von einer Leistung sprechen.


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23.05.2012 um 06:47
Wie wäre es denn wenn der potentielle Spender, schon zu Lebzeiten eine Vergütung je nach Organ bekommt? Das wäre für viele sicherlich eine Motivation, sich einen Spendenausweis anlegen zu lassen. Klar.... das wäre vielleicht für den Staat recht unrentabel aber da lässt sich doch bestimmt ne Möglichkeit finden...oder? :-)


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23.05.2012 um 07:20
soviel ich weis muss man nur am schwarzmarkt was für ein organ bezahlen ^^
wie in china zb.

in amerika bekommen schätz ich mal nur die auf spenderlisten die gut versichert sind
und die die nicht versichert sind gehen wschl nicht mal ins krankenhaus weil sie es sich eh nicht leisten könnten


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 08:09
@maryjoanna
Ich bin etwas über deine Aussage irritiert?
Ich selbst habe Organspende schon in Anspruch genommen und habe keinen Cent dafür bezahlt!
Die Versicherung ist in meinen Fall komplett eingesprungen.
Das Problem ist, das es nach wie vor zu wenig Organspender gibt und bei grossen Pech man auf eine Warteliste kommt. Es wird, vorzugsweise in Ostblockstätten illegal mit Organspenden gehandelt, soweit man den Medien trauen kann, allerdings ist das nicht oder sollte dies nicht die Regel sein.
Und Ärzte profitieren nur mit Ihren eigenen Erfolg damit!
Ich selbst habe mich früher nie mit Organspende auseinandergesetzt bis zu den Tage als wir selbst betroffen waren. Meine Sichtweise hat sich danach komplett geändert.
Ich bin Organspender und wenn ich nur eine einzige Person damit retten könnte, wäre dies Entschädigung genug!


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 08:14
@maryjoanna
Organtransplantationen werden in spezialisierten Krankenhäusern gemacht. Die Ärzte dor sind Angestellte, d. h. sie bekommen ihr Gehalt auch wenn sie zwischendurch mal Däumchen drehen.
Wie stellst du dir die Regelung denn vor?
Sollen die Ärzte einen Teil ihres Gehaltes abgeben wenn sie z. B eine Spenderniere verpflanzen?
Sollen die ganzen Zulieferfirmen auf die Bezahlung ihrer Waren verzichten (OP-Tücher, Anästehtika, Röntgenfilme, Desinfektionsmittel, Braunülen, NaCl-Lösung, Strom, Gas für Heizung. Krankenhaus spendet anteilig seine Verwaltungskosten, die Sekretärin den Teil ihres Lohns der fürs Tippen des OP-Berichtes drauf geht, die Wartungstechniker spenden den Teil ihres Lohnes der dem Zeitaufwand der Transplantation entspricht usw. usw.)
Wahrscheinlich hast du deine Idee nicht mal ansatzweise zu Ende gedacht.
Niemand wird zur Organspende gezwungen und niemand wird gezwungen sie anzunehmen.
Menschen bei denen die soziale Komponente nicht weit genug entwickelt ist, verweigern sich halt der Organspende.
Die wahren Schmarotzer sind die, die zwar gerne ein gespendetes Organ akzeptieren würden, selbst aber nicht bereit sind zu geben.
Und da schliesse auch Blut- und Knochenmarkspenden mit ein.


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 08:24
@emanon
Könnt ich nicht besser erklären! Danke, du sprichst mir aus der Seele!


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 08:24
Das Hauptproblem ist wohl, das sich @maryjoanna nicht im klaren ist, das es in unterschiedlichen Ländern immer noch unterschiedliche Gesundheitssysteme gibt!

Und da liegt wohl der Hase im Pfeffer begraben ... Wir haben ein (immer noch relativ gutes) Gesundheitssystem, in dem solche Eingriffe von den Kassen in der Regel getragen werden ...

In Ländern, die kein oder nur ein schlechtes Gesundheitssystem haben, gillt daher leider immer noch ... Geld hat die Macht über Leben und Tod ...


Was natürlich nicht heissen soll, das auch in Deutschland unter dem Deckmantel des Verschwiegenheit, da illegal, in "Privatkliniken" der eine oder andere "Warteplatz" auf der Spenderliste übersprungen oder gar Organe gegen bares von Wohlhabenderen Menschen erkauft äääh gespendet gegen Aufwandsentschädigung werden! Kommt leider immer wieder mal vor, daß so u.a. finazielle Notlagen ausgenutzt werden!

Und Ich denke mal, das genau dieses "Ausnutzen" mit den Regeln in Deutschland zumindest weitestgehend unterbunden werden soll!


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 10:03
Eigentlich ist es ja noch zu früh^^, der Tag der Organspende ist ja erst am 2. 6., aber damit der Thread noch einen Sinn bekommt, hier mal der Bericht eines Angehörigen.
Marita Donauer kam plötzlich in die Situation, dass sie für ihren Bruder eine Entscheidung zur Organspende treffen sollte.

Sie haben bei Ihrem verstorbenen Bruder einer Organspende zugestimmt. Wie ist es dazu gekommen?

Mein Bruder war damals 46 Jahre alt, als er plötzlich unter starken Kopfschmerzen und Übelkeit litt. Er konnte sich dann auch nicht mehr äußern und wurde mit dem Notarzt sofort in die Klinik gebracht. Dort haben die Ärzte ein Gehirnaneurysma diagnostiziert. Es war klar, dass man ihn nicht mehr retten konnte. Ich war zu diesem Zeitpunkt im Urlaub, wurde aber als engste Angehörige sofort informiert und musste mit meinem Mann auf dem schnellsten Weg nach Hause fliegen. Wir sind direkt ins Krankenhaus gefahren, auf die Intensivstation im Klinikum Kaiserslautern.

Der Dienst habende Oberarzt hat uns schnell mit der Wahrheit konfrontiert und erklärt, dass eine Hirntoddiagnostik ansteht. Schließlich haben wir ihn von uns auf die Möglichkeit einer Organspende angesprochen. Wir bekamen Zeit bis zum nächsten Tag, um noch einmal darüber nachzudenken. Dies haben wir gemacht. Dann sind wir wieder in die Klinik gefahren und haben nach einem weiteren Gespräch unsere Zustimmung erteilt.

Wie kamen Sie zu der Entscheidung, einer Organspende zuzustimmen?

Leider kannten wir die Meinung meines Bruders zur Organspende nicht. Für meinen Mann und mich war dagegen schon immer klar, dass wir unsere Organe spenden würden. Daran wollten wir uns orientieren. Mein Bruder war ein sehr mitfühlender Mensch und besorgt, wenn es jemanden nicht gut ging. Wir sind daher zu der Überzeugung gelangt, dass die Zustimmung zu einer Organspende in seinem Sinn gewesen wäre.

Wie war der weitere Ablauf der Organspende?

Eine Ärztin der DSO kam in das Klinikum. Sie betreute die Spende und kümmerte sich dabei auch sehr einfühlsam um uns. Sie war für uns eine gute Begleitung in den Tagen der größten Trauer. Wir hatten gefragt, ob wir meinen Bruder noch einmal sehen dürften nach der Spende. Das wurde uns auch ermöglicht. Nachdem er von der Intensivstation zurückkam, haben wir uns in einem separaten Raum von ihm verabschiedet. Er sah würdevoll und keineswegs entstellt aus.

Würden Sie sich wieder für eine Organspende entscheiden?

Ja. Durch die Organspende hat die Sinnlosigkeit des Todes von meinem Bruder einen Sinn bekommen. Ich habe nie an der Entscheidung gezweifelt. Nach zwei Monaten kam ein Brief von der DSO, in dem uns mitgeteilt wurde, Die Entscheidung nie bezweifelt

Marita Donauer kam plötzlich in die Situation, dass sie für ihren Bruder eine Entscheidung zur Organspende treffen sollte.

Sie haben bei Ihrem verstorbenen Bruder einer Organspende zugestimmt. Wie ist es dazu gekommen?

Mein Bruder war damals 46 Jahre alt, als er plötzlich unter starken Kopfschmerzen und Übelkeit litt. Er konnte sich dann auch nicht mehr äußern und wurde mit dem Notarzt sofort in die Klinik gebracht. Dort haben die Ärzte ein Gehirnaneurysma diagnostiziert. Es war klar, dass man ihn nicht mehr retten konnte. Ich war zu diesem Zeitpunkt im Urlaub, wurde aber als engste Angehörige sofort informiert und musste mit meinem Mann auf dem schnellsten Weg nach Hause fliegen. Wir sind direkt ins Krankenhaus gefahren, auf die Intensivstation im Klinikum Kaiserslautern.

Der Dienst habende Oberarzt hat uns schnell mit der Wahrheit konfrontiert und erklärt, dass eine Hirntoddiagnostik ansteht. Schließlich haben wir ihn von uns auf die Möglichkeit einer Organspende angesprochen. Wir bekamen Zeit bis zum nächsten Tag, um noch einmal darüber nachzudenken. Dies haben wir gemacht. Dann sind wir wieder in die Klinik gefahren und haben nach einem weiteren Gespräch unsere Zustimmung erteilt.

Wie kamen Sie zu der Entscheidung, einer Organspende zuzustimmen?

Leider kannten wir die Meinung meines Bruders zur Organspende nicht. Für meinen Mann und mich war dagegen schon immer klar, dass wir unsere Organe spenden würden. Daran wollten wir uns orientieren. Mein Bruder war ein sehr mitfühlender Mensch und besorgt, wenn es jemanden nicht gut ging. Wir sind daher zu der Überzeugung gelangt, dass die Zustimmung zu einer Organspende in seinem Sinn gewesen wäre.

Wie war der weitere Ablauf der Organspende?

Eine Ärztin der DSO kam in das Klinikum. Sie betreute die Spende und kümmerte sich dabei auch sehr einfühlsam um uns. Sie war für uns eine gute Begleitung in den Tagen der größten Trauer. Wir hatten gefragt, ob wir meinen Bruder noch einmal sehen dürften nach der Spende. Das wurde uns auch ermöglicht. Nachdem er von der Intensivstation zurückkam, haben wir uns in einem separaten Raum von ihm verabschiedet. Er sah würdevoll und keineswegs entstellt aus.

Würden Sie sich wieder für eine Organspende entscheiden?

Ja. Durch die Organspende hat die Sinnlosigkeit des Todes von meinem Bruder einen Sinn bekommen. Ich habe nie an der Entscheidung gezweifelt. Nach zwei Monaten kam ein Brief von der DSO, in dem uns mitgeteilt wurde, dass durch die Spende sieben Menschen auf der Warteliste geholfen werden konnte. Da habe ich gespürt, dass sich die Trauer verändert hat. Es kam ein positiver Aspekt hinzu. Als dann noch ein anonymer Dankesbrief von dem Empfänger der Lunge über die DSO bei uns eintraf, wurde das Ganze noch ein Stück fassbarer. Ich schickte sogar einen anonymen Antwortbrief über die DSO zurück.

Heute engagieren Sie sich für die Organspende und in Angehörigen-Projekten der DSO?

Ja, wir haben eine Angehörigen-Initiative ins Leben gerufen, um die Seite der Organspende stärker in die Öffentlichkeit aber auch an die Mitarbeiter in den Krankenhäusern heran zu tragen. Ich habe beispielsweise beim Bühnenprogramm des Tags der Organspende in Frankfurt 2011 mitgewirkt.

Ebenso bringe ich mich bei Interviews für Zeitschriften ein, wenn diese über Organspende berichten wollen. Darüber hinaus halte ich Vorträge vor Transplantationsmedizinern oder beteilige mich an Fortbildungen für Intensivmediziner.

Ich will damit ein Gegengewicht zu den Kritikern der Organspende bilden, die sich immer wieder auf Erfahrungen Einzelner berufen, die fast zwanzig Jahre zurückliegen. Das kann man so nicht stehen lassen. Ich habe sehr positive Erfahrungen mit der Organspende gemacht und dafür mache ich mich stark. Gleichzeitig möchte ich zum Ausdruck bringen wie schwierig es, ist in einer emotional belastenden Situation für einen anderen Menschen entscheiden zu müssen. Ich plädiere daher auch dafür, mit der Familie über Organspende zu sprechen und die Entscheidung zu dokumentieren.

Marita Donauer steht hinter ihrer Entscheidung zur Organspende
Da habe ich gespürt, dass sich die Trauer verändert hat. Es kam ein positiver Aspekt hinzu. Als dann noch ein anonymer Dankesbrief von dem Empfänger der Lunge über die DSO bei uns eintraf, wurde das Ganze noch ein Stück fassbarer. Ich schickte sogar einen anonymen Antwortbrief über die DSO zurück.

Heute engagieren Sie sich für die Organspende und in Angehörigen-Projekten der DSO?

Ja, wir haben eine Angehörigen-Initiative ins Leben gerufen, um die Seite der Organspende stärker in die Öffentlichkeit aber auch an die Mitarbeiter in den Krankenhäusern heran zu tragen. Ich habe beispielsweise beim Bühnenprogramm des Tags der Organspende in Frankfurt 2011 mitgewirkt.

Ebenso bringe ich mich bei Interviews für Zeitschriften ein, wenn diese über Organspende berichten wollen. Darüber hinaus halte ich Vorträge vor Transplantationsmedizinern oder beteilige mich an Fortbildungen für Intensivmediziner.

Ich will damit ein Gegengewicht zu den Kritikern der Organspende bilden, die sich immer wieder auf Erfahrungen Einzelner berufen, die fast zwanzig Jahre zurückliegen. Das kann man so nicht stehen lassen. Ich habe sehr positive Erfahrungen mit der Organspende gemacht und dafür mache ich mich stark. Gleichzeitig möchte ich zum Ausdruck bringen wie schwierig es, ist in einer emotional belastenden Situation für einen anderen Menschen entscheiden zu müssen. Ich plädiere daher auch dafür, mit der Familie über Organspende zu sprechen und die Entscheidung zu dokumentieren.
http://www.dso.de/home/artikelseiten/home-detailseite-marita-donauer.html (Archiv-Version vom 05.06.2012)
Hervorhebung durch mich.

Ans Herz legen möchte ich allen die sich informieren wollen die Seiten der DSO
Wie läuft eine Organspende ab?
http://www.dso.de/organspende-und-transplantation/thema-organspende.html (Archiv-Version vom 23.05.2012)
http://www.dso.de/uploads/tx_dsodl/DSO_Ablauf_einer_Organspende.pdf

Wie wird der Hirntod festgestellt?
http://www.dso.de/uploads/tx_dsodl/DSO_Hirntoddiagnostik_Erwachsene.pdf (Archiv-Version vom 23.01.2014)
http://www.dso.de/uploads/tx_dsodl/DSO_Hirntoddiagnostik_Kinder_01.pdf (Archiv-Version vom 23.01.2014)


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 11:44
Es bringt nichts einen potenziellen Spender eine "Prämiere" auszuschreiben während seiner Lebzeit, da es durch Krankheit oder Unfall passieren kann, das es nicht mehr nutzbar ist - denn man kann nicht aus jemanden der beispielweise HIV, Krebs etc. bekommen hat oder jemand der nach einen Brand nur schwer von einem Holzbrikett zu unterscheiden ist, die Organe entfernen und in jemand anderes einsetzten... Das hat auch was mit Wirtschaftlichkeit zu tun..


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 12:57
Zitat von Eton73Eton73 schrieb:Ich selbst habe mich früher nie mit Organspende auseinandergesetzt bis zu den Tage als wir selbst betroffen waren. Meine Sichtweise hat sich danach komplett geändert.
Daß ein besonderes Ereignis die Sichtweise komplett ändern kann sehe ich auch.
Zitat von emanonemanon schrieb:Menschen bei denen die soziale Komponente nicht weit genug entwickelt ist, verweigern sich halt der Organspende.
Kannst Du mir diese Sichtweise bitte etwas genauer erklären?


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 13:05
@emanon

Ich trage einen Organspender-Ausweis in meiner Tasche, seit es diese Dinger gibt (ca. 1990?).
Wenn ich tot bin, kann ich zwar von der Hornhaut bis zur Niere alles in die Kiste mitnehmen, brauche es aber nicht mehr. Aber es gibt genügend Menschen, die mit meinen Organen besser weiterleben oder gar überleben können. Da wäre es ziemlich egoistisch von mir, den Kram mitzunehmen.

Mit der Argumentation der Thread-Erstellerin könnte man ja von allen, die auch nur im entferntesten mit Gesundheitsversorgung zu tun haben, verlangen, sie müssten ihre Leistungen komplett kostenlos erbringen. Ich persönlich glaube, dass ihr Argument vorgeschoben ist und sie nur keine Lust hat, mit einem Spenderausweis herum zu laufen.


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23.05.2012 um 13:06
@Treasure
Für mich ist spenden ein sozialer Akt. Ich geb unentgeltlich Teile oder Dinge ab, die ich entbehren kann um anderen zu helfen.
Das kann Geld sein, Kleidung, Spielsachen, Nahrung, Blut oder auch Körperteile.
Wenn wir jetz einmal die Lebendspende aussen vor lassen (Steinmeier war damit vor kurzem in der Öffentlichkeit) dann reden wir bei der Spende von Körperteilen und/oder Organen von einer Spende nach dem Hirntod.
Da mir jetzt auf Anhieb keine zwingende Begründung einfällt warum ein toter Körper unbedingt komplett den Würmen oder dem Feuer überantwortet werden sollte, sehe ich da durchaus eine unsoziale Komponente.


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 13:23
@maryjoanna
Natürlich habe ich dein beitrag verstanden. ;)
Aber wie gesagt,der aufwand muss finanziert werden.
Krankenhausaufenthalte,op-geräte alles müsste ja auch verwendet werden für die behandlung.
Und irgendwann bräuchte die klinik,ja auch mal neue werkzeuge für diese behandlung.
Oder wie denkst du darüber?
Und natürlich ist das eine scheiß situation,für menschen die sich das evtl.nicht leisten können in anderen ländern,gar keine frage.
Aber ich rede von Deutschland und hier wird das system schon keinen hängen lassen ;) .


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23.05.2012 um 13:27
@maryjoanna
Zitat von maryjoannamaryjoanna schrieb:Der Jenige, der das Organ benötigt, der muss ja auch FÜR dieses Organ und die Umkosten bezahlen.
Hier liegt der Fehler.
Weder der Empfänger noch seine Versicherung zahlt für das Organ. Das Organ ist kostenlos.
Alles was bezahlt werden muss ist der medizinische Eingriff(die Transplantation) und der Krankenhausaufenthalt. Das übernimmt die Versicherung.
Das medizinische Behandlungen Geld kosten ist denke ich offensichtlich. Damit der soziale Stand nicht über die Gesundheit der Menschen bestimmt haben wir in Deutschland ein Sozialsystem das sich gesetzliche Krankenversicherung nennt.
Übrigens verdient ein Arzt bzw. Chirurg nicht mehr durch Spender. Die bekommen ihr Gehalt ja fest pro Monat. Die meisten Krankenhäuser sind auch dicke Minusgeschäfte und werden vom Staat unterstüzt. Hier bereichert sich niemand.

Geld für Organe zu verlangen ist mit den Moralvorstellungen der Gleichberechtigung niemals vereinbar.
Der Hartz4-Empfänger muss eine ebenso hohe Chance auf ein Organ bekommen wie der Millionär.
Geld darf bei solchen Dingen keine Rolle spielen.

@Treasure
emanon schrieb:
Menschen bei denen die soziale Komponente nicht weit genug entwickelt ist, verweigern sich halt der Organspende.

Kannst Du mir diese Sichtweise bitte etwas genauer erklären?
Ich bin zwar nicht emanon aber ich bin der selben Meinung und versuche mal es zu erklären.
Die Organspende stellt für den Spender absolut keinen Aufwand und kein Risiko dar. Es ist für den Spenden mit absolut keinem Nachteil verbunden. Man kann also quasi einfach so Leben retten.
Wer sich dagegen entscheidet Leben zu retten hat meiner Meinung nach n Sprung in der Schüssel.
Ob es nun irrer Egoismus, unbegründete Angst oder verdrehter religiöser Wahn ist der Leute dazu bringt sich gegen den Spendeausweis zu entscheiden ist mir egal. Es gibt keine guten Gründe nicht Spenden zu werden, wer das nicht erkennt hat n Schaden, oder wie emanon sagte: bei dem ist die soziale Komponente nicht weit genug entwickelt.


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Die Organspende im Bezug zum Finanziellen

23.05.2012 um 13:35
@Treasure
Meine Tochter kam mit einer schweren Missbildung des Herzens auf die Welt!
Der damals behandelte Arzt vermittelte uns das unsere Tochter nur eine Überlebenschance hätte
wenn wir sofort operieren. Er entschied sich spontan für Schweineklappen da sie den Menschen am ähnlichsten sind. Wie durch ein Wunder entschied sich zeitgleich eine Mutter die Organe ihres Kindes zu Spenden die heute meine Tochter trägt.
Ich weiss weder ob es ein Junge noch ein Mädchen, wie alt, wie gross, welche Nationalität es war, aber eines weiss ich: ich werde ihr ein lebenslang dankbar sein. Eine Hommage an unseren Orgsnspender ist mein kleiner Ausweis in meiner Börse!


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23.05.2012 um 14:25
Ich habe auch einen Organspendeausweis und fühle mich ganz und garnicht ausgenutzt. Wäre ja noch schöner, wenn man für eine SPENDE etwas ausgezahlt bekäme o.ä.
Ich verschwende ungern Dinge, daher empfände ich es auch als Verschwendung, wenn meine Organe nach dem Tod einfach mit ins Grab genommen werden. So oder so hätte ich nichts davon - ein anderer aber schon.


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23.05.2012 um 14:31
@Eton73

Deine Einsicht verbunden mit Schicksal von Dir und deiner Tochter kann ich wie schon geschrieben sehr gut nachvollziehen. Diese Art empfinde ich auch als gute Werbung (hm, blödes Wort?) für einen Spenderausweis.

Aber wie @emanon und @1.21Gigawatt gleich die soziale Keule auspacken und Nichtspender als unsozial betiteln oder noch drastischer;
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:irrer Egoismus, unbegründete Angst oder verdrehter religiöser Wahn
...zu unterstellen finde ich nicht sehr würdig.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Es gibt keine guten Gründe nicht Spenden zu werden, wer das nicht erkennt hat n Schaden
Was ein "guter Grund" ist, entscheidet noch jeder selbst für sich, auch ohne einen "schaden" zu haben.


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