Beweislastumkehr oder "Warum schwer wenns auch einfach geht?

Mir fällt in immermehr Threads auf das einige User versuchen ihre Ansichten zu Beweisen indem sie einfach die Beweislast umkehren.
Wann eine Beweislastumkehr zulässig ist, ist gesetzlich geregelt.
In den meisten Fällen ist sie aber nicht zulässig und einfach Naiv oder sogar an der Grenze zum "sich lächerlich machens".

Ich frage mich und euch warum das immerwieder getan wird?
Ist man so wenig von seinen eigenen Ansichten überzeugt und hat Angst das wenn man nach Beweisen suchen müsste das ganze Gebilde zusammenfällt?

Ich denke das es so ist und das auch einfache Faulheit eine große Rolle spielt:
"Warum soll ich mich Anstrengen nach Beweisen zu Suchen wenn andere diese eh Entkräften können? Wäre doch verschenkte Mühe."

Zwei Wikilinks dazu:

Wikipedia: Beweislast
Wikipedia: Beweislastumkehr

@Nerok
Man fühlt sich so, als ob man alleine die Argumentation halten muss und der Rest (alle anderen) sind auf der gegenseite - diese haben somit mehr "Möglichkeiten" ein Gegenargument zu finden. Außerdem ist es einfacher die "Suche nach beweisen" auf jemand anderes zu laden - und wenn dieser scheitert, hat man indirekt gewonnen. Simply the best...

@RobbyRobbe

naja aber wenn man felsenfest überzeugt ist das etwas existiert wird man selbst ja wohl beweise haben die im besten falle stichfest sind.
das deutet für mich darauf hin das man entweder faul ist oder einfach selbst den ganzen schmonz nicht ernst nimmt.

@Nerok
Meist fühlen sich die "unter Angriff genommenen" als Schuldige - dann beruhen sie sich auf das allgemeingültige Gesetz "Man muss nicht seine unschuld beweisen - sondern es müssen DIE, die Schuld beweisen.". Die können aber nicht sich als schuldige sehen, da sie diese Theorie in die Welt bzw. Forum gebracht haben. Aber sei es drum...

Nerok schrieb:Mir fällt in immermehr Threads auf das einige User versuchen ihre Ansichten zu Beweisen indem sie einfach die Beweislast umkehren.

Das ist immer dann der Fall wenn man bis dahin gemachten Aussagen nicht besonders weit kommen konnte.

Man sollte einfach versuchen mit Widersprüchen die man bereits behandelten Behauptungen zu Verfügung hat, darauf zu begegnen.

@Keysibuna
@RobbyRobbe

ich finde es nur erstaunlich wenn dann mein "du schuldest mir 10.000€. beweis mir das gegenteil!"
abgeschmettert wird mit "das ist nicht dasselbe" und solche späße.

obwohl es GENAU dasselbe ist :D

@Nerok

Weil man bereits auf Abblock-Modus ist, und es braucht etwas bis man es doch einsehen muss :D

Ist immer sehr amüsant zu beobachten :D

Nerok schrieb:naja aber wenn man felsenfest überzeugt ist das etwas existiert wird man selbst ja wohl beweise haben die im besten falle stichfest sind.

Gerade wenn es um religöse Themen geht, "beweisen" die Anhänger ihre Aussagen eigentlich immer nur mit "steht so in der Bibel" (oder dem jeweiligen heiligen Dokument). Wenn man dagegen hält, daß diese Schriften eigentlich nichts beweisen, meinen die Anhäner nur "doch das ist Gottes Wort" und so weiter...
Darauf lässt sich keine konstruktive Diskussion aufbauen.

@Grymnir

naja die sache ist auch gerade bei "übernatürlichen" phänomänen.
wenn einige menschen geister sehen könnten müssten es alle können.
es sei den in den geistersehenden ist irgendwas mutiert.

ausserdem müssten kameras sie aufnehmen können da sie nach dem prinzip eines menschlichen auges funktionieren und sogar noch viel mehr "sehen" können.

aber spätestens da wirds immer sehr still.

@Nerok
Und wenn es sehr still wird, wissen wir auch warum :D

Deswegen gehe ich auf solche "Phänomäne", die ohne Beweise in nen Thread geschmissen werden, gar nicht mehr ein. Es gibt leider immer wieder Leute, die sich wichtig machen wollen oder so, und sich deshalb irgendwas aus den Fingern saugen.
Und dann gibt es noch die Missionare, die alles und Jeden bekehren wollen. Doch sobald man kritisch hinterfragt, wars das... ;)

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es manchen ganz einfach nicht klar ist, dass Beweislastumkehr ein argumentativer Fehler ist. So etwas lernt man ja leider nicht in der Schule und nicht jeder beschäftigt sich in seiner Freizeit mit so etwas.

Die Beweislastumkehr erfolgt in der Regel von Usern, welche Argumentativ auf verlorenem Posten stehen und sehen, das Ihre Felle davonschwimmen!

Aus trotz und dem Willen heraus, nicht einsehen zu müssen, daß dies, was Sie behaupten oder woran Sie "glauben", Humbug ist, zwingt Sie quasi zu diesem letzten, verzweifelten Schritt!

Das ist das einzige und wahre Geheimnis an der Sache "Beweislastumkehr"!

Das ist auch ein Grund, warum ich ein Schulfach wie "philosophische Logik" äußerst sinnvoll finden würde. Wenn man Beweislastumkehr oder andere logische Fehlschlüsse nicht erkennen kann, ist man argumentativ immer im Nachteil.

Sehr schön sind dazu auch die Videos von QualiaSoup - zwar auf Englisch, aber leicht verständlich.

The burden of proof

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@Nerok

Ich vermute, daß die Beweislastumkehr etwa so alt ist, wie das Streitgespräch. Am Ende des Argumentationsvermögens angekommen (was bei einige dieser Kandidaten ja sehr schnell geschieht), kommt die Beweislastumkehr fast automatisch - zumindest bei den Usern, die nicht sofort in den Beleidigungsmodus umschalten.

Nun muss man zugeben, daß in Bereichen, wie Spiritualität, oder Mystery die Frage nach Beweisen auch nicht viel sinnvoller ist, als die Beweislastumkehr.

Wer so dämliche Anforderungen stellt, wie "Beweise mir, daß es einen Gott gibt!" muss sich auch hirnrissige Gegenforderungen à la "Beweise mir, daß es ihn nicht gibt!" gefallen lassen...

In den wissenschaftlichen und auch in den pseudowissenschaftlichen Bereichen ist die Frage nach Fakten und Beweisen hingegen völlig nachvollziehbar und die Beweislastumkehr im Grunde nichts anderes als eine geistige, oder zumindest argumentative Bankrotterklärung.

Moin @Nerok


Ich persönlich halte ja die Existenz von Geistern und Dämonen für ausgeschlossen.
Aber ich halte die "Gläubigen" nicht generell für dumm.
Sie haben sich einfach in ihre fixe Idee verrannt und wissen vermutlich alle das ihre "Welt" ein Wunschtraum und/oder Schutzraum vor der brutalen Realität ist.

Es ist eben nur schwer da wieder rauszukommen.
Es ist wie beim Fußballfan.Der lässt sich sein Vereinslogo auf den Popes tätowieren und möchte im Sarg mit Vereinswappen begraben werden.

Deswegen können und wollen die Believer ihren Standpunkt nicht beweisen.
Wer verrät schon freiwillig seine Leidenschaft?

Amsivarier schrieb:Deswegen können und wollen die Believer ihren Standpunkt nicht beweisen.
Wer verrät schon freiwillig seine Leidenschaft?

Word! :D

Denn es läßt sich besser an solche Sachen glauben, wenn man sie nicht hinterfragt. Das könnte daran liegen, daß sie in sich zusammenbrechen, wenn man sie mal nüchtern betrachtet...

Nerok schrieb:ausserdem müssten kameras sie aufnehmen können da sie nach dem prinzip eines menschlichen auges funktionieren und sogar noch viel mehr "sehen" können.

Naja eigentlich ist der Dynamikumfang vom menschlichen Auge beliebigen Kameras deutlich überlegen. Wo für das Auge etwa noch zahlreiche Grautöne sind, fallen Bilder ins schwarze.

...

Was persönliche Erlebnisse angeht, diese kann man natürlich auch schildern ohne das man sie beweisen kann. Nur wird man dann bisweilen sehr hart angegangen, im günstigsten Falle werden einem Hirngespinste unterstellt und manch einer fühlt sich dadurch verletzt, verstrickt sich dann in der Beweislastumkehr, auch wenn dies die Sache kaum besser macht.

Wenn ich von etwas innerlich unverrückbar überzeugt bin...weshalb sollte ich mich dann überhaupt genötigt fühlen überhaupt unwiderlegbare Beweise anzugeben?

Es verhält sich nun einmal so, dass es IMMER einen Menschen geben wird,welcher ein logisches Gegenargument liefern wird.

Mrs.Mikaelson schrieb:Wenn ich von etwas innerlich unverrückbar überzeugt bin...weshalb sollte ich mich dann überhaupt genötigt fühlen überhaupt unwiderlegbare Beweise anzugeben?

Jo, genau das antworten immer die Christen, wenn man mal ein Bißchen hinterfragt.
Aber so kommt keine produktive Diskussion zustande, wenn jeder nur seinen festen Standpunkt in den Thread schleudert und alle andersdenkenden niedermacht...

(Nichts gegen dich,@Mrs.Mikaelson )

@Grymnir

Missverstehe mich bitte nicht....wünsche ich eine Diskusion, so muss ich selbstverständlich davon ausgehen dass mein Standpunkt penibel hinterfragt wird und/oder meine Argumente entkräftet werden.
Dies waren lediglich meine allgemein gehaltenen Gedanken dazu.
Obwohl ich mir manches Mal schon denke, wieviele durchaus interessante Gespräche ich dadurch verpasse dass ich im vornherein bereits diese Gedanken hege und dadurch die mir eigene Meinung für mich behalte.
Na wie gut dass ich keine Christin bin.^^