Boleskine House of Aleister Crowley
07.08.2007 um 22:30Vor einigen Jahren war ich zusammen mit einer Freundin als Rucksacktourist in Schottland. 3 Wochen sind wir, nur mit dem Rucksack und den nötigsten Klamotten zum Wechseln quer durch dieses wunderschöne Land getrampt. Wir haben viel gesehen, viel erlebt.Eines erzähle ich Euch hier.Unsere Reise führte uns natürlich auch nach Loch Ness, wo wir ein paar Tage blieben, uns den See ansahen, dort wanderten, die Exhibition-Centres besuchten und "The Monster" (Nessie) bestaunten. Wir hörten uns die Geschichten an und bestaunten die Fotos der vermeintlichen Sichtungen von Nessie. Interessant daran war, daß der See Loch Ness wohl immer, zu jeder Jahreszeit, unveränderbar die Temperatur von 7° C hat und kein Mensch darin schwimmen kann. Nach wenigen Minuten ereilt ein normaler Mensch wohl der Kreislaufkollaps. Man geht unter und treibt nicht mehr an die Oberfläche - was wohl auch ein Grund für den Mythos des Monsters ist. Nur ein Mann hat es wohl in der 60iger Jahren geschafft, den See einmal zu durchschwimmen, ein durchtrainierter Triathleth, der wohl auch der einzige bis heute geblieben ist, der es überlebt hat.Natürlich haben wir auch eine Rundreise mit einem Bus um den See gemacht. Die war lustig. Der Reiseführer erzählte auf Englisch allerhand Geschichten, sang für uns lustige Lieder und spielte auf einer Mundharmonika schottische Weisen. Voller Stolz zeigte er uns alte Burgruinen und erzählte von vergangenen Schlachten der Clans.Irgendwann, spät an diesem Tag fuhren wir durch ein Waldstück. Die Leute im Bus unterhielten sich, man war vergnügt und genoss den schönen sonnigen Tag. Die Strasse war eng und holprig, der Bus fuhr langsam und quälte sich die Steigung hoch.Irgendwie schien es plötzlich kälter zu werden. Es wurde im Bus immer stiller, bis keiner mehr sprach. Alle saßen auf ihren Sitzen und sahen irgendwie beklemmt aus den Fenstern. Auch wir fühlten uns irgendwie nicht mehr wohl. Keiner wusste warum, es herrschte Totenstille. Es war, als würden die alten Bäume da draussen auf uns lauern.Einige zogen sich ihre Jacken an, Kinder kuschelten sich an ihre Eltern.Was war hier??Als wir ein Stückchen weiter waren löste sich diese Spannung plötzlich wieder auf. Der Reiseführer stand auf, griff nach seinem Mikrophon und erzählte mit einem etwas verkrampften Lächeln im Gesicht,dass dort hinten, hinter den Bäumen das Boleskine House sei.Dieses Haus hatte einst Aleister Crowley (1899-1913) gehört. Crowley war ein schwarzer Magier, der eine Sekte gegründet hatte und dort sein Unwesen trieb. Man erzählte sich, daß er Kinder aus den umliegenden Siedlungen mißbraucht hätte für seine schwarzen und satanistischen Rituale.Nach dem Drogentod von Crowley 1947 wurde das Boleskine Anwesen verkauft. Aber keiner schaffte es, darin zu wohnen, da es spukte und immer wieder schlimme Dinge passierten.Der letzte und auch jetzige Besitzer des Hauses ist die Gruppe Led Zeppelin. Auch die Jungs haben es nicht geschafft in dem Haus zu bleiben. Es steht leer und keiner will es ihnen abkaufen. Das Gelände scheint hermetisch abgesperrt zu sein, niemand darf in die Nähe des Hauses, da es wohl zu gefährlich ist.Die Stimmung in der Nähe des Hauses war fatal. Mir läuft heute noch eine Gänsehaut über den Rücken, wenn ich an diese Minuten denke, als wir mit dem Bus dort vorbei fuhren. Irgendwie hatte man das Gefühl, man würde in diesen Wald hinein gesaugt werden. Das Verlangen, dort hinein zu gehen war genauso groß wie die Angst davor.