Eine kleine Anektode...über die kleinen Freuden des Lebens
( Der Einfachheit halber aus einem anderen Thread übernommen )
Was für mich mit den Achtzigern auf ewig verbunden ist sind "Pilotenbrillen".
Da ich seit meinem 5.Lj unfallbedingt eine Sehhilfe benötige hatte ich natürlich im Laufe meines so alles an Fassungen und Formen durch was es so gab. Mit dem 18 Lebensjahr ( Führerschein ect. ) keimte dann immer mehr der Wunsch auf endlich auch mal eine "richtige" Pilotenbrille zu tragen - nur leider gab es für optische Gläser schlichtweg nichts vernünftiges.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie ich jedesmal neidvoll an den diversen Tankstellen die Ständer mit den Sonnenbrillen mit den vollverspiegelten Gläsern bewunderte....umso größer war dann jedesmal die Enttäuschung beim Optiker wenn ich den sagen hörte, das es sowas a.) bei optischen Gläsern noch nicht gibt, und b.) die einfachen Fassungen dieser Billig-Sonnenbrillen nicht für optische Gläser geeignet sind.
1984/1985 sollte sich dies zumindest teilweise ändern. Da entdeckte ich bei meinem Optiker eine Fassung der Handelsmarke "Jaguar" ( Hersteller Menrad) - das Modell "369". Für mich ein Volltreffer, wenn auch der Preis damals gesalzen war.
Nichts desto trotz nahm ich diese Brille, die insgesamt mit den Gläsern damals auf stolze 800 .- DM kam.
Diese Brille war mein ganzer Stolz, ich trug sie jahrelang, bis zum ersten schweren Motorradunfall. Den überlebte die Fassung nicht, nachkaufen war nicht mehr möglich.
So fristete diese Fassung, völlig verbogen mit gebrochenen Bügeln und angetrockneten Blutanhaftungen weitere Jahre als Erinnerungsstück ihr Dasein im Schrank.
Vor wenigen Jahren dann sprach ich diese Fassung wieder mal bei meinem Optiker an, und er offenbarte mir das es in D. mittlerweile einen erstklassigen Brillenrestaurator gibt der selbst die hoffnungslosesten Fälle wieder hin bekommt.
Also gar nicht lange gefackelt und die alte 369er zu der Fa. hingeschickt. Was dann wenige Wochen später zurück kam verschlug mir die Sprache. Die Brille war wie neu, neue Bügel angelötet, neu beschichtet. Der Kreis schloss sich wieder, und ich trug diese Brille erneut jeden Tag. Ein schwerer Sturz bei einer Zufi im Gelände zerstörte diese Brille ein zweites Mal.
Somit war die Fa. van Bogen ein zweites Mal gefragt - und lieferte wieder erstklassige Arbeit ab, jedoch mit dem Hinweis das das Grundmaterial der Fassung eine dritte Restaurierung wohl kaum mehr überstehen würde.
also entschloss ich mich die Brille "einzumotten" - und entschied mich bei meinem Optiker für zwei andere Brillen in
" Tropfenform" - die aber längst nicht so ausgeprägt sind wie die Jaguar 369.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, so kam es das ich mich ziemlich schnell mit den " Pilotenbrillen" von Joop und Nautica angefreundet habe....die 369 diente seitdem nur noch als "Deko" in der heimischen Vitrine.
Vor zwei Wochen nun während einer Ruhephase auf Schicht erinnerte ich mich wieder mal an diese Fassung und gab den Namen "Jaguar 369" mal bei einer großen, bekannten Verkaufsplattform ein....und traute meinen Augen nicht als ich das Ergebnis sah:
Ein Optiker bot eine brandneue, ungetragene 369 an - für einen Preis der umgerechnet weniger als ein Drittel des damaligen Neupreis betrug. Eine Chance, die ich mir nicht entgehen lassen konnte und durfte.
Jetzt hat sich der Kreis erneut geschlossen - an Freitag gehts mit der neuen 369er zu meinem Optiker,zwecks Beratung und Bestellung zweier optischen Gläser, wie gewohnt mit Spezialflachschliff, 85%iger Tönung und maximaler Entspiegelung.
Einzig über das Material muss ich mir noch Gedanken machen.....Kunststoff oder Glas, mal sehen.
Die "alte" restaurierte 369:
Original anzeigen (3,1 MB)Original anzeigen (3,1 MB)Hier die alte und oben die neue:
Original anzeigen (3,4 MB)Nochmals die Neue - man erkennt den Unterschied an den Bügeln:
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