Ebola: Eine neue Dimension des "Terroranschlags"

Mir ist heute morgen ein schrecklicher Gedanke gekommen. Die Kontrollen an Flughäfen und an den Grenzen sind mittlerweile in den europäischen Staaten so scharf, dass ein Terrorist unmöglich Sprengstoff oder sonstige Kampfstoffe (biologisch, chemisch) ins Land schmuggeln könnte. Wahrscheinlich ist für junge Dschihadisten das klassische Sprengstoffselbstmordattentat mittlerweile auch zu "oldschool".

Allerdings gäbe es die Möglichkeit für radikale Islamisten möglicherweise getarnt als internationaler Helfer in die Ebola Krisengebiete zu reisen, sich absichtlich anzustecken und unbemerkt in westliche Länder zu fliegen. Auch wäre es denkbar sich in Marokko oder Mauretanien abzusetzen und von dortaus weiter mit dem Jeep zu reisen. Die finanziellen Möglichkeiten haben die Islamisten, sowas zu organisieren. Einmal angesteckt, könnte man zurück nach Algerien fliegen und sich schön unter Algerische Flüchtlinge, die nach Europa wollen, schmuggeln. Wir kennen alle, die zusammengequettschten Menschen in den Booten, die nach Lampedusa wollen...

Würde der Ebola Terrorist den direktflug in die Herzen der westlichen Zivilisation wagen, wäre es sehr schwer für den Erkrankten nicht aufzufallen. Allerdings besitzt der Virus eine Inkubationszeit von 8-10 Tagen. Man könnte also schon längst in ein anderes Land geflogen sein, wenn der Virus bei anderen ausbricht. Somit kann nicht nachgewiesen werden, wer tatsächlich für die Ansteckungen verantwortlich ist. Es kann also diese Variante auch nicht ausgeschlossen werden, wenngleich sie riskanter ist!

Würde also beispielsweise der "Islamische Staat" 100 Dschihadisten befehlen unabhängig voneinander in die Ebola Gebiete zu reisen, sich auf heiliger Mission anzustekcen (wie auch immer) und sich anschließend schön in der westlichen Welt zu verteilen, hätten wir ein Problem. Meiner Meinung nach wäre dies der größte Schaden, den der Islam-Terror anrichten könnte.

Gabs mal ein Buch von Tom Clancy zu. Hab aber den Titel vergessen.
Idee war aber haargenau die gleiche. Ebola in die neue Welt schleppen.

Ja, die Idee ist nicht wirklich neu, wurde bereits aufgegriffen.
Ob es aber eine tatsächliche Umsetzung gibt, ist wohl eher unwahrscheinlich, jedoch nicht komplett undenkbar.

http://www.abendblatt.de/hamburg/article131375085/Hamburger-Experte-Kriminelle-koennten-Ebola-verbreiten.html

Das ist eine Schreckensvision, weil sie so realistisch ist. Menschen, die sich selbst in die Luft sprengen, um irgendein Ziel zu erreichen, tun natürlich auch sowas.
Das kann einem Angst machen, weil es relativ leicht umsetzbar ist und die Kontrollmechanismen (noch) nicht ausreichen.

allmotlEY schrieb:Das kann einem Angst machen, weil es relativ leicht umsetzbar ist und die Kontrollmechanismen (noch) nicht ausreichen.

So leicht umzusetzen ist es wohl doch nicht.

Dass sich Terroristen infiziertes Material besorgen können, bezeichnet van Aken als unwahrscheinlich. "Sie müssten sich schon mit langem Vorlauf in eine Hilfsorganisation einschleusen und dann das Glück haben, dort zu richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein."

Quelle: der bereits von mir verlinkte Artikel.

Aber wie gesagt, undenkbar ist es leider nicht, 9/11 hatte ja auch eine gewisse Vorlaufzeit und das Resultat ist ja bekannt.

Genau darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Es wäre halt wirklich erschreckend einfach für einen oder mehrere Terroristen sich absichtlich irgendwo in einer abgelegenen Region von Westafrika mit Ebola zu infizieren, um dann anschließend als eine Art Selbstmordattentäter in europäischen Großstädten den ganzen Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln umher zu fahren.
Die Notwendigkeit sich dafür extra in eine Hilfsorganisation einzuschleusen besteht auch nicht unbedingt glaub ich, denn nicht jeder Ebola-Erkrankte wurde sofort in Quarantäne gesteckt, einige Familien oder Dörfer haben Hilfe von Außen komplett verweigert.

So leicht bekommt man nun auch nicht ebola. Überschätzt das nun mal nich so extrem, das ist auch nich gut ;)!

Gurkenhannes schrieb:Meiner Meinung nach wäre dies der größte Schaden, den der Islam-Terror anrichten könnte.

Vielleicht nicht der größte Schaden was Opfer angeht, die Massenpanik wäre da aber ziemlich groß (ok, sagt ja schon der Name ;) ).

Ich selbst halte IS aber eher für die Art Terroristen, die noch mit normalen Waffen und barbarischen Aktionen versuchen, sich zu "etablieren", da sie im Gegensatz zu Al-Qaida eher offen agieren und nicht verdeckt. Eher vergleichbar mit den Taliban.

Edit: Wenn es denn wirklich dazu kommen sollte, was ich wie gesagt für eher unwahrscheinlich halte, ließen aber die Reaktionen nicht lange auf sich warten.
Dann würde IS wohl Tag und Nacht nach oben gucken müssen, ob nicht wieder gerade was vom Himmel fällt. Auch Bodentruppen wären dann sofort in aller Munde.

Wir sind am Arsch! :(

Man kann nur hoffen, dass radikale Islamisten eine Ansteckung ablehnen, wegen Reinheit und so...

@OddThomas
Es muss ja nicht zwingend der IS sein, es gibt doch haufenweise untergeordnete Splittergruppen in Nordafrika bspw. die sich auf solch eine unkonventionelle Art eines Terroranschlags einen Namen machen könnte.
Ich will hier aber nicht den Teufel an die Wand malen und verlasse mich in solchen Fällen auf die Geheimdienste, die solch eine Aktion meiner Meinung nach mit hoher Wahrscheinlichkeit mitbekommen würden, was anderes bleibt einem eh nicht übrig.

@Rattensohn
Ich hab IS angeführt, weil es im EP als Beispiel diente.
Außerdem eher IS oder Al-Qaida, weil sie wohl am ehesten über die finanziellen Mittel verfügen, da kommt auch zum Beispiel Boko Haram oder andere nicht dran.

Ich sehe es aber auch so und vertraue auf die Geheimdienste und Sicherheitsbehörden, zumal ich das Szenario auch eher als unwahrscheinlich sehe. Trotzdem, der Teufel ist ein Eichhörnchen.

@OddThomas
Eine solch großangelegt Aktion wie im EP beschrieben halte ich für unrealistisch, das würde man garantiert mitbekommen, die Geheimdienste werden schon ihre Spitzel hier und dort haben.

Wenn dann könnte ich mir vorstellen eine kleinere Untergruppe aus Nordafrika unternimmt eine solche Aktion mehr oder weniger auf eigene Faust. Zum Beispiel mittels einer Schleusergruppe ließen sich eine handvoll Leute über vorhandene Strukturen, die auch viele Flüchtlinge nutzen, nach Europa schmuggeln, die finanziellen Mittel für eine solche Aktion sollten relativ überschaubar sein.

@Rattensohn
Ja, das ist sicherlich nicht auszuschließen, die Gefahr besteht aber auch bei den normalen Flüchtlingen, die übers Meer kommen.
Und die werden ja in der Regel danach auch erstmal zusammen gehalten, was eine Ansteckung bzw. Ausbreitung minimiert (sofern sie denn erwischt werden).

Ich hab gelesen das schon ab dem 1. Weltkrieg an Biologischen Waffen experimentiert wurde. Angeblich hat es dann die Sowietunion geschafft Ebola Waffenfähig zu machen nachdem sie sich das Virus von Belgischen Forschern ohne deren Wissen über Weissrussland ergaunert hatten...

Langweilig.

Hat Tom Clancy schon 2 mal benutzt in den 90ern.


Bei Rainbow 6 wurde es von eine Elite angedacht die ganze Welt zu dezimieren.

@Fedaykin
Meinst du die Terroristen sind besonders kreativ?
Findest du es "langweilig", wenn Zivilisten geköpft werden?
Ach, das lässt sich doch schon in tausenden Büchern wiederfinden...

Es ist vielleicht ein schon mehrmals in Literatur verwendetes Motiv! Allerdings
kommt es TErroristen nicht darauf an ein schöngeistiges, raffiniertes UNterfangen zu planen, sondern nur auf die Wirkung und Effizienz. Und dabei kann man sich durchaus als Trittbrettfahrer literarischer Elemente bedienen. Ich bin mir sicher, dass die Idee von 9/11 auch schonmal VOR dem Ereignis in irgendeinem Buch aufgetaucht ist.

Wirkung und Effiziens ist abhängig von der Zielsetzung.

Bevor man einen kruden Ebola Plan macht, wäre es gemäß Terrorzieltsetzung leichter mit Autos oder Schußwaffen Leute umzubringen.

Es geht beim Terror gar nicht so sehr um die Anzahl der Toten.


und ja 9/11 hatte Clancy auch schon eine Ähnliche Abwandlungen, dort war es allerdings das Senatsgebäude in Waschington.

@Gurkenhannes
Terroristen kommt es nicht darauf an, besonders viele Menschen zu töten. Es kommt ihnen darauf an, das auf besonders spektakuläre Weise zu tun, um so möglichst viel Angst (Terror) zu verbreiten.
Überlege mal, wie viele Menschen (in Deutschland) durch Terroranschläge gestorben sind und wie viele durch Verkehrsunfälle. Trotzdem wird eine nennenswerte menge an Geld aufgewandt, den Terror zu bekämpfen. Obwohl das Risiko, an einem Terroranschlag zu sterben, lächerlich gering ist. Wer fürchtet, an einem solchen Anschlag zu sterben, dürfte nicht mal das Bett verlassen - wenn Menschen dazu fähig wären, intuitiv eine echte Risikoanalyse durch zu führen.

Eine Epidemie zu verursachen ist also nicht unbedingt eine sinnvolle Maßnahme für einen Terroristen. Eher die Drohung, eine Epidemie zu verursachen.
Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wie effizient eine solche Epidemie in einem Industrieland tatsächlich ist. Hier können schließlich eine Menge Ressourcen auf deren Eindämmung und Auslöschung verwandt werden.

Fedaykin schrieb:und ja 9/11 hatte Clancy auch schon eine Ähnliche Abwandlungen, dort war es allerdings das Senatsgebäude in Waschington.

Das gabs auch schon bei den einsamen Schützen.

Ehrenschuld ist älter