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Mittel gegen Politikverdrossenheit

68 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politikverdrossenheit, Bundestagswahl 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mittel gegen Politikverdrossenheit

18.08.2017 um 18:51
Zitat von IzayaIzaya schrieb:. Die kostenlose Publicity durch die Medien war ein Segen für ihn
Aber er hat es geschafft.
Zitat von IzayaIzaya schrieb:, als hätten die Medien all die Jahre pro-EU berichtet
dann gibt es vielleicht gar nicht "die Medien". halte ich in Zeiten von Facebook, youtube, twitter und allmy eh für fragwürdig ...

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Mittel gegen Politikverdrossenheit

18.08.2017 um 18:57
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Aber er hat es geschafft.
Aber?
Ich habe gesagt, dass die Publicity gut für ihn war....
Zitat von BishamonBishamon schrieb:dann gibt es vielleicht gar nicht "die Medien". halte ich in Zeiten von Facebook, youtube, twitter und allmy eh für fragwürdig ...
Na ja, "die Medien" gibt es nach wie vor. Vielleicht mit einem gemilderten Einfluss, aber trotzdem bleibt es dabei.


In wie weit man durch die Medien gelenkt wird, sprengt vielleicht den Rahmen des Threads...


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18.08.2017 um 18:59
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Bewusstsein oder Wissen?
Wissen ist meiner Meinung nach die Voraussetzung für ein (nicht selbsttrügerisches) Bewusstsein. Sonst wären wir wieder bei der Halbbildung und mit dieser zu partizipieren, halte ich für gefährlicher, als dies gar nicht zu tun.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:darum schrieb ich Basis-Abstimmungen wie damals bei den Piraten. Und vermutlich ähnlich wie bei den Grünen (kenne ich nicht).
Oder Abstimmungen wie in der Schweiz (nicht nur ein Kreuzchen).
Die Frage ist ja worüber man abstimmen will, wenn man kein politisches Programm hat. Der Irrglaube man könne in der kapitalistischen Gesellschaftformation irgendwie ideologiefrei und pragmatisch opperieren, ist Teil des Problems.
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Wie würdest du bei deinem Ansatz anfangen?
Was würdest du tun, um ein politisches Bewusstsein in der Bevölkerung zu wecken?
Daaa wäre es an der Zeit über Strategien nachzudenken. Diese kann man jedoch nicht entwickeln, wenn man gesellschafltiche Strukturen ignoriert und die oberflächlichen Erscheinungsformen mit dem Grundkonstrukt verwechselt.


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Mittel gegen Politikverdrossenheit

18.08.2017 um 19:00
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Daaa wäre es an der Zeit über Strategien nachzudenken.
Dann gib uns mal einen Denkanstoß :)


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Mittel gegen Politikverdrossenheit

18.08.2017 um 19:31
@Izaya
Also hier mal in Perspektivangebot:
Die Verdossenheit, ist die Folge einer Privatisierung von gesellschafltichen Deutungsmustern und Modellen. Dies wiederum ist die konkrete Folge einer "totalen Integration" in Verwertungsprozesse (Stichwort Kulturindustrie). Es sei nun darum, ein Bewusstsein für Möglichkeiten zu wecken, aus dieser Integration - zumindest partiell - auszubrechen. Dazu gehört es auch, das Ohnmachtsgefühl, weches aus der Übermacht von gesellschafltichen Verhältnissen gegenüber dem Individuum resultiert, zu überwinden. Denn genau diese "Es bringt ja eh nichts" Mentalität, ist der subjektive Abdruck dieser erwähnten Integration im Individuum.
Es handelt sich bei dieser Politikverdrossenheit also nicht um falsches Demokratiemanagement einzelner Parteien oder Politiker, sondern um eine sich zwangsläufig durchsetzende Tendenz die strukturelle begründet liegt.
Auswege sind daher leider begrenzt. Meiner Meinung nach, gibt es hier nur zwi Möglichkeiten, um dieser Tendenz entgegenzuwirken:
1. Partizipationsmöglichkeiten sichtbarer machen. Also den Leuten Initiativen und die Nutzbarmachung von Lobbyismus klar machen. Dazu gehört auch eine radikale Transparentmachung der Arbeit von politischen Organen und Institutionen.
2. Das warten auf die gesellschafltiche Krise. Da kommt das politische Bewusstsein von alleine. Ohne Politische Bildung besteht hier aber die Gefahr der falschen Auflösung (Negative Auflösung) der bestehenden Verhältnisse.


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Mittel gegen Politikverdrossenheit

18.08.2017 um 20:26
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Wer sagt, dass man etwas ankreuzen muss, um ungültig zu wählen?
Niemand, aber ein leerer Wahlzettel, der abgegeben wird, hat genauso eine politische Aussagekraft wie einer, bei dem alles angekreuzt ist.

Politikverdrossenen würde ich dann, wenn sie schon die Mühe machen zur Wahl zu gehen, eher dazu raten bei "die Partei" anzukreuzen, weil die quasi die Politik als Thema parodieren. Ich glaube, näher kommt man an das Statement nicht heran, das man seine Stimme ungültig gewertet sehen will.

Es kann natürlich auch ganz natürliche Gründe geben, nicht zu wählen, wie z.B. das man seit 10 Jahren ist Österreich lebt und auch weiterhin leben wird. Dann kann es einem ja eigentlich egal sein, welche Politik in Deutschland gefahren wird.


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19.08.2017 um 14:37
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Niemand, aber ein leerer Wahlzettel, der abgegeben wird, hat genauso eine politische Aussagekraft wie einer, bei dem alles angekreuzt ist.
Beide haben eine Aussage.
Wenn jemand, ohne Wahlpflicht, ungültig wählt, ist das ein relativ klares Statement. Man müsste sich ja nicht die Mühe machen und zum Wahllokal gehen, da die Stimme eh nicht gezählt wird.

Man hat also eine klare Zahl, die zeigt, wie viele wirklich anti-alles sind. Im Gegensatz zum Nicht-Wähler ist hier nämlich ziemlich klar, warum es gemacht wird. Außerdem gibt es auch hier eine genaue Zahl, die durchaus ein Zeichen sein kann.

Auch wenn es mehr Sinn macht, eine Partei zu wählen, von der man glaubt, sie sei passend für einen, ist es am Ende ein Statement. Nicht-Wahl hingegen kaum.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Partizipationsmöglichkeiten sichtbarer machen. Also den Leuten Initiativen und die Nutzbarmachung von Lobbyismus klar machen.
Jetzt steht natürlich die Frage im Raum, wie? Stärkere Aufklärung in der Schule? Werbekampagnen?
Es ist ja schwer Leute zu erreichen, die sich nicht selbst informieren, wie es bereits jetzt möglich ist. 


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20.08.2017 um 17:02
@Izaya
Oh hm...ich war mal Leiter von nem Wahllokal,da kamen ne ganze Reihe politischer Menschen an denen ich erklären musste wie sie so ungültig wählen das die Stimme auch als ungültig gewertet werden kann.
Nichtwähler hingegen zeichnen sich dadurch aus das sie,aus welcher Überzeugung auch immer heraus,nicht wählen gehen.
Sie tun das auch dann nicht wenn eine Partei oder Kraft zur Wahl steht die ihre Interessen vertritt,das unterscheidet den Nichtwähler vom.politischen Verdrussmenschen

@Nevrion
Ein leerer Wahlzettel ist ein leerer Wahlzettel ist ein leerer...
Aber er ist keine Ungültigwahl,ich hab mir nie die Mühe gemacht rauszufinden ob einer mit unsichtbarer Tinte irgendwas angekreuzt hat,das wäre zumindest ungültig gewählt


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Mittel gegen Politikverdrossenheit

20.08.2017 um 17:18
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Oh hm...ich war mal Leiter von nem Wahllokal,da kamen ne ganze Reihe politischer Menschen an denen ich erklären musste wie sie so ungültig wählen das die Stimme auch als ungültig gewertet werden kann
Und? Nicht unbedingt mein Maß für Politikbewusstsein. Oder findest du Nichtwahl politischer als ungültiges Wählen?
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Sie tun das auch dann nicht wenn eine Partei oder Kraft zur Wahl steht die ihre Interessen vertritt,das unterscheidet den Nichtwähler vom.politischen Verdrussmenschen
Sehe ich nicht unbedingt so. Man könnte ja auch einfach meinen "Die da oben machen sowieso, was sie wollen. Egal was im Programm steht."
Das ist Verdrossenheit, aber trifft trotzdem auf das Profil vieler Nicht-Wähler zu. Man denke an den EP:
Zitat von IzayaIzaya schrieb:
  • 34 %: Die Politiker haben kein Ohr mehr für die Sorgen der kleinen Leute
  • 31 %: Den Politikern geht es doch nur um ihre eigene politische Karriere
  • 24 %: Ich bin mit dem ganzen politischen System so unzufrieden, dass ich nicht zur Wahl gehe
  • 21 %: Die Parteien unterscheiden sich nicht mehr voneinander
  • 20 %: Es lohnt sich nicht zur Wahl zu gehen, weil man mit seiner Stimme ohnehin nichts bewirken kann
  • 18 %: Keine Partei vertritt meine Interessen



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21.08.2017 um 00:55
Es ist halt auch einfach so dass die ab und zu versuchen Hoffnung auf Neues zu machen und dann doch wieder alles im Nichts versinkt und durch CDU Koalition verschwindet. Gutes Beispiel ist Schulz. Der hatte den Hypetrain hinter sich, was braucht man mehr? 
Die Leute, vor allem die jüngeren, hatten keine Lust mehr auf CDU, die Armen auch nicht, und im Nu hätten bereits mehr für Schulz in einer Direktwahl entschieden als für Merkel, und was macht man draus? Nichts. "Ah alle mögen uns, also tun wir jetzt mal gar nichts".

Die eine Diskussionrunde war da auch wohl der erste Schlag. Ich erinnere mich an die Linke-Wählerin aus der Unterschicht, die von Schulz einfach nur eine konkrete Antwort wollte und nichts kam. Es wurde gesagt, wähl uns, dann können wir vielleicht was machen. Ja was? Und wann? Und wie? Gar nichts ausgesagt. Er wollte dass sie ihm einfach so vertraut und konnte nichtmal klare Aussagen machen. Man hatte anfangs gesagt dass eine Rot-Rot-Grün Regierung denkbar wäre und plötzlich wirds doch wieder ausgeschlossen. Ergo: doch wieder nur der Schemel der CDU sein. Da braucht man sich auch nicht wundern wenn alle Wähler aufgeben und nichtmal mehr zuhören wenn Politiker was sagen, zumindest solange es nicht konkret ist und das ist es ja eh nie.

Es geht gar nicht darum ob man RRG mögen würde. Es geht darum dass man wenigstens die Möglichkeit hat mal nicht CDU an der Regierung zu haben. Denen zu zeigen dass die abwählbar sind und sich ergo auch mal anstrengen müssen statt immer nur alles abzusitzen. Aber letztenendes ist halt wie immer alles beim Alten und die Politiker warten ab weil jede Aussage ja immer irgendeinen Wähler verschrecken könnte. Als deistischer Gott ist man halt da, aber die Leute merken nichts davon und da es genug Tradionswähler gibt und Wähler die Angst vor Veränderung haben werden die dennoch genug Stimmen bekommen, den Rest bekommen die durch SPD und FDP Wähler, die ja auch wieder nur indirekte CDU Wähler sind.

Hätten wir mal eine richtige Linke, sowas wie Sanders oder Corbyn, einen Parteilosen wie Macron, der sowohl linke als auch rechte Minister einsetzt, eine klassische Konserve, einen typischen Mittigen und ein oder zwei sonstige Spinner oder Wildcards, dann würde das garantiert die Wahlbeteiligung erhöhen. So ist halt alles Einheitsbrei und Schwarz in verschiedenen Geschmacksrichtungen (und da auch nur gelb oder rot). Selbst die klassischen Oppositionen lassen auch Chancen verstreichen und gammeln nur rum. Oder wann hat man zum letzten mal irgendeine gewagte Forderung von denen gehört? Auch wenn ich mir bewusst bin dass die eh stiller wirken, weil die nicht der PR der Regierugnsparteien haben.


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21.08.2017 um 16:42
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Beide haben eine Aussage.
Wenn jemand, ohne Wahlpflicht, ungültig wählt, ist das ein relativ klares Statement. Man müsste sich ja nicht die Mühe machen und zum Wahllokal gehen, da die Stimme eh nicht gezählt wird.
Das heißt also du glaubst wirklich dass jemand bei der Auszählung zwischen ungültig und unfähig unterscheidet? Hm, ich wage das mal bezweifeln, denn ich würde es nicht machen. Kann mich natürlich auch irren.
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Man hat also eine klare Zahl, die zeigt, wie viele wirklich anti-alles sind. Im Gegensatz zum Nicht-Wähler ist hier nämlich ziemlich klar, warum es gemacht wird. Außerdem gibt es auch hier eine genaue Zahl, die durchaus ein Zeichen sein kann.
Ich greife hierzu einfach mal auf einen passenden Bericht zurück (https://bundestagswahl-2017.com/leerstimmen/)

Dort steht geschrieben:

"Bei Wahlen in Deutschland gibt es keine NOTA-Option, also keine Möglichkeit, seine politische Unzufriedenheit über die Parteien und Kandidaten auszudrücken. Es gibt zahlreiche Gründe für die Ungültigkeit der Wahlzettel, und da die Anzahl der leeren Wahlzettel nicht ermittelt wird, ist eine Schätzung der aus Protest absichtlich abgegebenen leeren Stimmen nicht möglich."


Also kann man es dann eigentlich auch gleich lassen.
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Ein leerer Wahlzettel ist ein leerer Wahlzettel ist ein leerer...
Aber er ist keine Ungültigwahl,ich hab mir nie die Mühe gemacht rauszufinden ob einer mit unsichtbarer Tinte irgendwas angekreuzt hat,das wäre zumindest ungültig gewählt
Auch hier greift der obrige Link. Dort wird erwähnt, dass das von Bundesland zu Bundesland anders gehandhabt wird. So gibt es durchaus also die Möglichkeit dass ein leerer Wahlzettel nicht den erhofften Effekt hat.


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21.08.2017 um 17:01
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Das heißt also du glaubst wirklich dass jemand bei der Auszählung zwischen ungültig und unfähig unterscheidet?
Ich spekuliere einfach mal darauf, dass unfähig relativ unbedeutend sein dürfte. Es wird ignoriert. Oder glaubst du, dass die alle nur zu dumm sind, um zwei Kreuze zu machen? :D
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Ich greife hierzu einfach mal auf einen passenden Bericht zurück (https://bundestagswahl-2017.com/leerstimmen/)
Und? Die Leerstimmen werden als Teil der gültigen Stimmen gezählt, aber nicht einzeln. Was soll ich mit der Info? Sie werden weiterhin als ungültig gezählt und tauchen damit weiterhin in der Statistik auf. Weiß nicht, was das Problem sein soll? Oder hast du den Text falsch verstanden?
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Auch hier greift der obrige Link. Dort wird erwähnt, dass das von Bundesland zu Bundesland anders gehandhabt wird. So gibt es durchaus also die Möglichkeit dass ein leerer Wahlzettel nicht den erhofften Effekt hat.
Ja, wie schrecklich, wenn die Leere Stimme gezählt wird und gegen alle Parteien gilt. Das ist vielleicht nicht der gewünschte Effekt, übertrifft ihn aber noch. Quasi ein kostenloses Upgrade auf die bessere Hotel-Suite. Es wird anerkannt, dass es sich um eine NOTA-Option handelt und gezählt.
Außerdem ist das für die Bundestagswahl komplett irrelevant. Bei der gilt das Bundeswahlgesetz.


Also nochmal, was genau wolltest du mit dem Beitrag aussagen? 


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22.08.2017 um 08:21
@Izaya
Es geht doch um den Wert von leeren oder ungültigen Wahlzetteln und welchen Effekt diese effektiv auslösen, oder?

Daher noch mal der Satz aus dem Link: "Es gibt zahlreiche Gründe für die Ungültigkeit der Wahlzettel, und da die Anzahl der leeren Wahlzettel nicht ermittelt wird, ist eine Schätzung der aus Protest absichtlich abgegebenen leeren Stimmen nicht möglich"

Das unterstützt doch meine Annahme, dass unterm Strich keine effektive Auswertung erfolgt, ob jemand aus Protest seine Stimme nicht abgegeben hat oder nur etwas beim Ausfüllen des Wahlzettels verkehrt gemacht hat.


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22.08.2017 um 20:07
@Nevrion
Allerdings gab es in der Vergangenheit Wahlen, bei denen das Ungültigwählen ein machtvoller Ausdruck politischer Unzufriedenheit war. Etwa im Saarland, als 1952 die für den Anschluss an Deutschland eintretende Demokratische Partei Saar von der Wahl ausgeschlossen wurde. Aus Protest machte ein Viertel der Wähler den Stimmzettel ungültig.
http://www.zeit.de/2017/20/wahlen-ungueltige-stimme-wahlbeteiligung-stimmts

Trotzdem macht es etwas aus.

Außerdem geht man eher von Protest aus, als von "zu dumm zum wählen"


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Mittel gegen Politikverdrossenheit

22.08.2017 um 20:10
Ich denke auch man sollte aus Protest lieber eine Partei wählen die die Politkverdrossenheit zur Schau stellt, ergo Satireparteien - irgendwas das sowieso und aus Prinzip nicht regierungsfähig und vom dem auch keine Gefahr ausgeht sondern etwas das die Kritik an allen anderen Parteien und Politik allgemein in Form von Prozenten darstellt.


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23.08.2017 um 13:03
Grundsätzlich gilt, was ich schon in anderen Threads gepostet habe:

Wer nun allerdings glaubt, "Demokratie" bestünde darin, alle vier Jahre zwei Kreuze zu malen, weil das die individuelle intellektuelle Höchstleistung darstellt, der hat das Wesen der Demokratie nicht mal im Ansatz begriffen.

Demokratie heisst mitmachen, engagieren, das Maul aufreissen, mitarbeiten, mitgestalten, Protest artikulieren, Widerstand leisten...

Das kann nicht alle vier Jahre in der Wahlkabine funktionieren. Wer seine Stimme abgibt, der hat nichts mehr zu sagen!

Es geht nicht ums Delegieren, sondern ums Organisieren. Natürlich ist es bequemer, vom warmen Kneipentisch morgens um vier bei zwölften Bier hektisch und elektrisch zu meckern "Ihr da Ohm macht doch watt ihr Volt!"

Es geht darum, Politik nicht Politikern zu überlassen, sondern selbst Politiker zu sein, in dem man Politik macht. Politik entsteht überall da, wo mehr als ein Mensch zusammen kommt: In der Schule, in der Uni, im Betrieb, im Stadtteil, in der Gemeinde, im Verein, in der Schülervertretung, im Studentenausschuss, im Betriebsrat oder der Jugendvertretung, im Elternbeirat von Kita und Schule, in Bürger- und Stadtteilintiativen, in kulturellen, politischen, sportlichen und religiösen Vereinigungen, im Gemeindeparlament, auf Bezirks-, Kreis-, Landes- und Bundesebene.

Man muss nur anfangen, sich und seine Interessen zu vertreten. Sich nicht (ver)treten lassen, sondern seine Belange selbst in die Hand nehmen - und zwar in den vier Jahren zwischen dem Kreuzchenmalen.

Aber jammern und wehklagen wie die alten Waschweiber ist natürlich einfacher, billiger und weniger zeitaufwendig. Und wenn's mal nicht so klappt, wie man sich die Sache vorstellt, sind natürlich "die da oben" schuld - man selbst niemals, denn wer nichts tut, der macht auch keine Fehler.


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23.08.2017 um 16:43
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wer nun allerdings glaubt, "Demokratie" bestünde darin, alle vier Jahre zwei Kreuze zu malen, weil das die individuelle intellektuelle Höchstleistung darstellt, der hat das Wesen der Demokratie nicht mal im Ansatz begriffen.

Demokratie heisst mitmachen, engagieren, das Maul aufreissen, mitarbeiten, mitgestalten, Protest artikulieren, Widerstand leisten...
Naja, viele sind doch schon nach ihrem Job platt, wer will da noch in der Freizeit sich um Politik kümmern. Hey das ist ja sogar so festgehalten, Freizeit dient zur Erholung, ist es überhaupt legal sich nebenberuflich um Politik zu kümmern ;)


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23.08.2017 um 17:14
@taren

Ach ja, wer arbeitet, kann sich nicht politisch/gesellschaftlich/sozial/kulturell oder sonstwie engagieren? Erinnert mich an den Spruch aus meiner Jugend "Geh' doch erst mal arbeiten!" - Was lustig war, wenn ich nach einer Doppelschicht im Hafen vor dem Werkstor eines anderen Betriebes noch Flugblätter verteilte.

Ich war Zeit meines Lebens politisch aktiv, eigentlich seit den Schülertagen der späten 1960er, weil ich die Ungerechtigkeiten dieser Welt nicht widerstandslos hinnehmen wollte und will. Das fing mit Schülervertretung und Schülerzeitung an, es folgten Engagements in diversen mehr oder weniger revolutionären Organisationen und Parteien, die Arbeit mit "randständigen Jugendlichen", also Obdachlosen, Suchtkranken, Kriminellen.

Ich habe in meiner Jugend und auch noch später mein Geld und meinen Urlaub gespart, um in Alternativblättchen über die Lebenssituation von Menschen in Kriegsgebieten wie Libanon, Nordirland oder Nicaragua zu berichten. Ich konnte auch nichts richtig praktisches, ausser dem, was man als Hafenarbeiter halt so lernt. Eigentlich darüber hinaus nur schreiben.

Man kann alles, wenn es einem wirklich wichtig ist. Und man kann alles mit Jobs, Familie etc. kombinieren. Es ist nur eine Frage des Wollens und der Organisation. Ich habe Dutzende Jobs gehabt, vom Hafenlöwen bis zum mittleren Management in einem internationalen Medienunternehmen, die entweder körperlich anstrengend waren (Doppelschicht Kaffeesäcke rauskloppen) oder nervlich anstrengend (zähe, aber entscheidende Verkaufsverhandlungen auf Englisch), mitunter auch lebensgefährlich (journalistische Tätigkeit im Libanon, in Nordirland und Nicaragua) - aber ich habe das nie als Argument gebraucht, um mich vor politischer Entscheidung, Aktivität und Verantwortung zu drücken.

Drei Kinder grossziehen, eins davon zeitweilig als Alleinerziehender, eine demenzkranke Mutter bis zum Tode pflegen und sich um Haus und Hof im nordfriesischen Outback kümmern, hat mich eigentlich nie davon abgehalten, politisch mitzumischen, weil mir meine eigenen Interessen und Bedürfnisse immer zu wichtig waren, um sie an irgendwen anders wegzudelegieren. "Ärger" (Knüppel, Knast, Jobverlust) und Arbeit bringt politisches Engagement nun mal so mit sich. Manchmal sogar Lebensgefahr - ob wohl wir hierzulande noch vergleichsweise gut dastehen. Aber sollte man deshalb die Hände in den Schoss legen und die Klappe halten? Nicht mit mir!


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13.10.2017 um 03:50
Zitat von IzayaIzaya schrieb am 17.08.2017:Deswegen die Frage dieses Threads, wie könnte man die Politikverdrossenheit bekämpfen?
Warum sollte man es »bekämpfen«?
Das gehört zur Entscheidungsfreiheit des Einzelnen.


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13.10.2017 um 06:16
Wählen gehen, es gibt auch die bequeme Briefwahl, sollte echt jeder hinbekommen. Auf dem "Handtuch" bei der Wahl war für jeden was dabei - dieses "man kann keine Partei wählen" ist quatsch und am besten gefällt es mir wenn Nichtwähler sich über Wahlergebnisse auslassen.


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