parabol schrieb:Genau, die SPD galt mal als terroristische Partei. 1878 gab es drei (!) Attentate auf den Kaiser, die Attentäter hatten eine Nähe zu sozialistischen Kreisen (bzw. stand der Vorwurf im Raum), daraufhin hat Bismarck die Sozialistengesetze erlassen.
Es gab um 1900 die Diskussion mit Eduard Bernstein und Karl Kautsky, ob eine Revolution wirklich nötig sei (Stichwort: Katheder-Sozialismus).
Der Marxismus war am Anfang sehr stark in der SPD. Erstaunlich, dass sich das dann im Ersten Weltkrieg so gedreht hat.
Die SPD hat nicht nur 1914 die Kriegskredite bewilligt, sondern einige Sozialdemokraten sahen in der Kriegswirtschaft sogar einen nationalen Sozialismus, der den kapitalistischen Eigennutz überwinden könne.
Aber auch nach 1968 (beim SDS schon vorher) war der Marxismus oder sogar der Marxismus-Leninismus bei jungen und linken Sozialdemokraten wieder in, z. B. bei SDS, SHB und den Jusos.
Es ist erstaunlich, dass gerade ehemalige Linksaußenpolitiker wie Gerhard Schröder oder Klaus Uwe Benneter der 1970er-Jahre dann in den 1990er-Jahren so brutal die Agenda 2010 durchgesetzt haben.
Offener Terrorismus war in der SPD aber selten. In den Grünen dagegen gab es viele Unterstützer des RAF-Terrorismus.
Joschka Fischer ist wohl der Prominenteste. Er äußerte sich positiv über RAF und RZ.