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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

97 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kreuzzug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

05.06.2007 um 15:51
@altan

Sehr interessant muss man sagen...

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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

05.06.2007 um 16:06
Welt der Wunder kann ja doch noch gute Beiträge machen. Wirklich sehenswert.


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

05.06.2007 um 16:21
Fundamentalistischze Christen und Fundamentalistische Moslems sind doch das selbe Packnur die Verpackung ist eben anders....


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

06.06.2007 um 13:41
Evangelikale Christen und das Feindbild Islam

von Tanja Duncker

(Textabgedruckt im TANGRAM Nr. 6, S. 38-42, dem Bulletin der Eidgenössischen Kommission gegenRassismus EKR, Bern)

Wir leben in einer komplizierten und unübersichtlichen Welt.Für viele Ereignisse gibt es keine einfache Erklärung, auch wenn manche solche einfacheErklärungen wünschen. In diesem Artikel geht es um eine Variante einfacher Erklärungen,die, gekoppelt mit Endzeiterwartungen, Juden, aber noch viel verheerender Muslime zureinen Werkzeugen evangelikaler Heilserwartungen degradiert.

Trotz Unterschiedenin Nuancen, finden sich bei allen Evangelikalen bestimmte grundsätzliche Vorstellungenzum Islam. Doch um das Bild, das sich evangelikale Christen vom Islam machen, zuerklären, muss zuerst - angesichts des knappen Raumes -stark vereinfacht und etwasüberspitzt formuliert - auf die christliche Heilsgeschichte nach evangelikalemVerständnis eingegangen werden.

Erschaffung der Welt - Sündenfall -Heilsplan
Mit der Erschaffung der Welt fingen, nach evangelikaler Vorstellung, dieProbleme an, denn, wie die Bibel weiter erzählt, es kam es zum Sündenfall, durch den nachchristlichem Verständnis die ganze Schöpfung verdorben wurde, oder, mit anderen Worten,in die Hände des Fürsten der Finsternis geriet. Doch Gott beschloss, die Schöpfung zuerlösen, und zwar nach einem mehrstufigen Plan.

Stufe 1: Israel als GottesVolk
Als ersten Schritt wählte er das jüdische Volk als Heilsträger und bestimmte ihmdas Land Kanaan als Heimat.

Stufe 2: Jesus Christus
Gottes Sohn tritt auf undstirbt für die Sünden der Menschen. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass durch ihn nurjene Menschen erlöst werden, die persönlich an Jesus Christus glauben. Die meisten Judenaber anerkannten Jesus Christus nicht als Messias. Was die Folgen waren, wird in derBroschüre Warum hat Gott das zugelassen? (Fölsch) beschrieben. Diese Broschüre ist eineder wenigen evangelikalen Schriften zum Judentum, fasst aber gut die vorherrschendenMeinungen zusammen. Einige Zitate:

«Dieses Heft ist besonders für Gottesauserwähltes Volk, für die Juden, geschrieben. Sie haben einen langen Leidensweg hintersich und sind irritiert. Eine brennende Frage beunruhigt sie: 'Sind wir nicht Gottesauserwähltes Volk?'» (S. 2) «Unglücklicherweise erwählte Israel durch die Jahrhundertenicht den Weg des Lebens, sondern den Weg des Todes und des Fluchs.» (S. 3) «Gott strafteIsrael mit siebzig Jahren babylonischer Gefangenschaft, weil sie das Gesetz gebrochen undseine Propheten verfolgt hatten. Doch wieviel länger dauert das jetzige Exil! - Warum istdie Strafe diesmal so viel länger und schwerer? - Tatsächlich übertreffen die Erfahrungendieses Exils alle menschlichen Vorstellungen: 1. Verbote und Ausweisungen. 2. ReligiöseVerfolgungen. 3. Rassenverfolgungen. 4. Die noch bevorstehende Katastrophe auf den BergenIsraels. Dies ist aber keine Entschuldigung für Verfolger: Gott setzt selbst dieUngerechtigkeit und das Böse in dieser Welt für seine Ziele ein. Alles muss ihm dienen.Wenn der HERR sein Volk züchtigt, sind die Vollstrecker seiner Gerichte dadurchkeineswegs entschuldigt.» (S. 6) «Worin bestand die Sünde?: Israel hat nicht nur GottesGesetz gebrochen und seine Propheten missachtet. Ihre Sünde ist schwerer. Sie haben ihrenMessias verworfen. Er war gekommen und hat die Torah (das Gesetz) erfüllt und sich selbstals Kapparah (Sühneopfer) für sein Volk gegeben.» (S. 7) «Nach der Verwerfung des Messiasstand in Israel kein Prophet mehr auf. Gott schwieg! Vierzig Jahre später wurde Israelzerstreut unter alle Völker und negative Zeichen ereigneten sich, wie Mose voraussagte.»(S. 12)

Stufe 3: Endzeit
Um den Heilsplan erfüllen zu können, müssen die Juden,wie in der Bibel prophezeit, nach Israel zurückkehren. Jerusalem ist als Thron von JesusChristus vorgesehen:

«Der Höhepunkt: 'Wenn die Feinde mit grosser Heeresmacht insLand kommen, wird der Messias eingreifen und Israel erretten. In dieser verzweifeltenSituation wird Israel ernstlich seinen Gott suchen.' Dann wird Israel den Namen des HERRNanrufen und der Messias wird sie erlösen.» (S. 14)

Nach dem grossen Endkampf wirdGott seine Versprechen an das jüdische Volk erfüllen, dann, wie es Andreas Meyerzusammenfasst, wird «für Israel die Umkehr zu seinem Messias auch die Erfüllung derirdisch-nationalen Verheissungen bringen.» (Meyer 1992, S. 14)




DieRolle des Islam in der Heilsgeschichte
Warum wird hier dauernd von den Judengesprochen, wo es doch um das Feindbild Islam geht? Nun, wir hatten es bis jetzt mit dergöttlichen Seite der Heilsgeschichte zu tun, aber da gibt es jemanden, der nichts fürdiesen Heilsplan übrig hat, und das ist der Teufel.

Listen des Teufels gegenGottes Heilplan
Um Gottes Heilsplan zu vereiteln, liess sich der Teufel verschiedeneListen einfallen. Da Jesus Christus, salopp ausgedrückt, nur in einem jüdischen Jerusalemlanden und residieren kann, gibt es für den Teufel zwei Möglichkeiten, dies zuverhindern.

Auf die Frage nach der Bedeutung des Holocaust in der Heilsgeschichteantwortete Samuel Külling, Direktor der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule inRiehen: «Die 'Endlösung' war der Plan des Teufels, der seit jeher gegen Gottes Volk war(Offbg. 12).» (Brief vom 24.11.1997) Dies war ein Versuch, zu verhindern, dass Jerusalemwieder jüdisch wird. Bekanntlich ging dieser Plan daneben, denn kurz darauf entstand jader Staat Israel.

Hier kommt der zweite Versuch des Teufels, Jerusalem in dieFinger zu bekommen, nämlich durch ein besonders starkes Werkzeug: die Religion des Islam.Nach einer Darstellung des Ismaelvereins Schweiz:

«Nach Gottes Heilsplan wird inJerusalem die sichtbare Herrschaft des Messias in dieser Welt offenbart. In dieser Stadtwird er ganz konkret seine Herrschaft aufrichten. Dem Teufel ist dies klarer bewusst alsvielen Christen. Seine Aktivitäten konzentrieren sich auf diese Stadt. Die heiligenStätten des Islams sind auf dem Tempelberg, weil der Teufel weiss, dass der Messiasseinen Thron in dieser Stadt aufrichten wird. Darum kämpft er seit Anfang mit allenMitteln darum, hier seinen eigenen Thron zu etablieren. Der Feind will mit allen Mittelnverhindern, dass die Herrschaft des Messias in Jerusalem sichtbar wird. Das ist ihmgerade auch in jenen christlichen Kreisen sehr gut gelungen, in denen Jerusalem währendJahrhunderten kein Thema war. Auch das ist eine Strategie des Feindes. Mit allen Mittelnversucht er, Jerusalem zu ignorieren, zu isolieren, zu vernichten oder zumindest zubeherrschen.» (IVS 1994, S. 15)

In einem Artikel der Zeitschrift der ParteiBibeltreuer Christen in Deutschland wird das so ausgedrückt:

«Vergessen wir nie:JERUSALEM ist die Stadt, die sich GOTT selbst auserwählt hat, um Sich in besonderer Weiseder Menschheit zu offenbaren. Dort bekundete einst Abraham seinen Gehorsam Gottgegenüber, indem er bereit war, Isaak zu opfern. In JERUSALEM betete JESUS für unsMenschen, liess Sein Leben am Kreuz, wurde begraben und stand wieder von den Toten auf.Es war vor den Toren JERUSALEMs, auf dem Ölberg, von wo ER gen Himmel fuhr und balddorthin zurückkehren wird, um allem Spuk des Teufels auf Erden ein Ende zu bereiten.Satan, der Widersacher Gottes, weiss um diese Zusammenhänge. Darum will er die RückkehrJesu verhindern. Doch eines ist sicher: JESUS kommt nicht in palästinensisches, sondernin jüdisches Hoheitsgebiet zurück.» (GE-EM-HA - SALZ UND LICHT 1995/1, S. 5)

Islamals Werkzeug des Teufels
Da also nach evangelikalem Verständnis das «dämonische Systemdes Islams» (IVS 1994, S. 15) ein Werkzeug des Teufels ist, kann Allah auch nicht mitGott identisch sein. Der IVS Rundbrief schreibt zur Entstehung des Islams:

«Weroffenbarte sich Mohamed?: Seine Begegnung mit jenen Mächten, die ihm eine Offenbarunggaben (nach dem Koran war es der Erzengel Gabriel) sind bezeichnend für den Geist, dersich im Islam manifestiert: Mohamed hatte während und nach diesen Erscheinungen nicht nurgrosse Angst; er wurde dreimal dazu getrieben, seinem Leben ein Ende zu setzen. Erspürte, dass diese Begegnungen nicht von Gott sein können, und glaubte, es seien Dämonenund böse Geister.»

Mohamed wurde aber durch seine Frau gedrängt, diese dämonischenBegegnungen als Offenbarungen zu verkünden:

«Mohameds Frau Chadidscha war fünfzehnJahre älter als er, eine starke Persönlichkeit, sehr reich und gesellschaftstüchtig. Siehatte ihn geheiratet, nicht er sie. Sie erkannte die Gunst dieser Stunde als Möglichkeit,Macht zu erlangen, und sagte zu Mohamed, er sei zum Propheten erwählt worden; er sollediese Offenbarungen weiterhin suchen und sich diesen (dämonischen) Begegnungen aussetzen.Chadidscha ermutigte Mohamed zum Prophetenamt und verhalf nicht zuletzt damit dem Islamzur Entstehung. Ohne diese Frau wäre es nicht so weit gekommen.»

VerzerrteDarstellung des Islam
In den evangelikalen Darstellungen des Islam kommt es aber nochzu weiteren Verzerrungen. So taucht etwa immer wieder der Dschihad als 6. Säule des Islamauf (Beispielsweise in McCurry 1993, S. 16), obwohl dies schlicht nicht den islamischenGlaubensgrundlagen entspricht. Ebenso wird dem Islam unterstellt, dass er per seantisemitisch und antichristlich sei:


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

06.06.2007 um 13:42
«Im Islam, diesem Werkzeug des Feindes, gibt es zwei grosse Hauptströmungen: denAntisemitismus, der sich gegen den Weg Gottes mit seinem Volk richtet, und dasAntichristliche, das den Messias und damit den Heilsweg Gottes leugnet. Beideskristallisiert sich heraus an Jerusalem, der Stadt des grossen Königs. Hier wird derKampf ausgefochten werden zwischen dem Herrschaftsanspruch des Feindes durch den Islamund dem Herrschaftsanspruch des Messias. Psalm 87 stellt Jerusalem dar als die Mitte derÄgypter, der Philister (in der Bibel dasselbe wie die Palästinenser) und anderer Völker.Jerusalem ist von Gott auserwählt, die Mitte der Völker zu sein, der Ort, wo siezusammenkommen werden, um den Messias zusehen. Ihnen allen voran wird das arabische Volksein; in Jes. 60, 42 und 45 werden alle arabischen Stämme aufgezählt, die mit ihremReichtum kommen werden, um den Messias zu sehen. Die Zeit wird kommen gemäss Jes. 19 (vorallem Verse 24ff.), wo Israel sich mit Ägypten und Assur (grosszügig verstanden Irak,Syrien und die arabischen Länder ringsum) verbündet. Sie werden zusammen ein Segeninmitten der Erde sein. Das ist die Sicht Gottes für das arabische Volk. Eines Tages wirdes einstimmen in das Bekenntnis der Königin von Saba (1. Kön. 10), die jubelnd zu Salomosagte: ÐGelobt sei Gott, der Gott Israels! All das hat Gott an dir getan, Salomo, weilGott Israel liebt von Ewigkeit.ð Dies ist das Bekenntnis einer arabischen Herrscherin,die schon durch Salomo erkannte, wer der lebendige Gott ist, und die Beziehung zwischenIsrael und dem Gott aller Völker ohne Rivalität anerkannte!» (IVS 1994, S. 15)

EinReferent an einer Veranstaltung der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule in Riehenging sogar soweit, zu behaupten, Hitler habe die Juden nur vertreiben wollen, doch diearabischen Ölscheichs hätten die USA und Grossbritannien daran gehindert, jüdischeFlüchtlinge aufzunehmen bzw. sie nach Palästina hereinzulassen, daher seien sieumgebracht worden.

Wirkungen
Einmal abgesehen davon, dass solche Darstellungenschon daran kranken, dass sie «den Islam» als einen monolithischen Block betrachten, waser so wenig ist wie das Christentum, führt ein solches Verständnis des Islams zu einerverzerrten Sicht der Verhältnisse. Es wird übersehen, dass etwa die Palästinenser nichtaus lauter Bosheit oder teuflischer Verführung gegen Israel eingestellt sind, sondernweil sie sich in einer schwierigen Lage befinden, an der der Staat Israel nicht ganzunbeteiligt ist. Die Idee, der Islam sei ein Werkzeug des Teufels und es komme im NahenOsten zum grossen heilsgeschichtlichen Endkampf, führt auch dazu, dass Verhandlungenzwischen Israel und der PLO abgelehnt werden. So heisst es in einer Buchbesprechung inder Zeitschrift BRÜCKE ZU ISRAEL (97/12, S. 14):

«Führt das Abkommen zwischenIsrael und der PLO zum Frieden oder ist es das Vorspiel zu einem totalen Krieg derarabischen Nationen gegen Israel? - Dieses Buch liefert überzeugende Beweise, dass dasFriedensabkommen Israels die vielleicht zerstörerischste und gewalttätigste Ära in derGeschichte der Menschheit einläutet und damit das lange erwartete messianische Zeitaltervorbereitet.»

Die Tendenz, überall entweder das Wirken Gottes oder des Teufels zusehen, verhindert pragmatische Lösungen, da man ja mit dem Teufel keine Kompromisseschliessen darf. In der Erwartung der Endzeit pflegen viele evangelikale Christen eineArt «Zweckpessimismus», d.h. alle negativen Erscheinungen in der Welt zeigen, dass esimmer schlechter geht und damit die Endzeit nahe ist, positive Erscheinungen dagegen sindverdächtig, bei den Friedensverhandlungen im Nahen Osten kann es sich also nur um eineList des Teufels handeln.

Als Beispiel eine Leseprobe aus dem besprochenenBuch:

«Und so stellt sich folgende Frage: 'Warum macht Arafat Frieden mit Israel?'Und die Antwort lautet: Arafat macht keinen Frieden mit Israel. Er macht ein paarBewegungen, die aussehen und sich anhören wie Frieden, in Wahrheit aber ein Vorspiel zumKrieg sind. Wir wollen nicht den Fehler begehen, Arafat vom Islam zu trennen. ArafatsZaudern im Hinblick auf die Änderung der PLO-Charta so wie sein Aufruf zum Jihad fürJerusalem sind echte Ausdrucksformen eines islamischen Herzens. Wir wollen daran denken,dass der Islam jede Handlung, jeden Gedanken und jedes Gefühl eines Moslems bestimmt. Wirwollen auch daran denken, dass Lüge nicht nur eine Lebensweise ist, sondern auch einePflicht, wenn dadurch günstige Resultate erzielt werden können. Und was ist ein günstigesResultat? Die Zerstörung Israels und die Auslöschung jüdischer Geschichte im NahenOsten.» (BRÜCKE ZU ISRAEL 97/12, S. 14)

Nun kann man natürlich sagen: Israel istweit weg, was hat das mit uns zu tun? Doch gibt es Leute, die klare Beziehungen zwischender Lage im Nahen Osten und jener in Europa herstellen. Die folgenden Zitate stammen ausder Zeitschrift der Partei Bibeltreuer Christen in Deutschland:

«Es ist derselbeAntisemitismus, der vor 55 Jahren Nazideutschland 'judenrein' machen wollte und heute'Palästina' 'judenrein' (!) machen will. Die Methode hiess damals Holocaust, heute beiArafat 'Friedensprozess'. Beide haben das gleiche Ziel: die 'Endlösung der Judenfrage'.»(Leserbrief des PBC-Kreisvorsitzenden Paul-Gerhard Reinsch in: SALZ UND LICHT 97/2, S.19)

Auch wenn diese Christen in der Regel betonen, sie hätten an sich nichts gegendie Muslime, so brechen ihre Ressentiments doch klar hervor. So etwa, wenn in Basel denAleviten böse Absichten unterstellt werden, weil sie ihr Zentrum in der Nähe der Synagogeeingerichtet haben. Oder grundsätzlicher, wenn die Zuwanderung von Muslimen als List desTeufels interpretiert wird, das christliche Abendland demographisch zu unterwandern, wiedies im Buch von Marius Baar Das Abendland am Scheideweg. Ismael oder Israel, Koran oderBibel, Mohammed oder Jesus ausgeführt oder im Titel der Broschüre Islam im Vormarsch,Gefahr für das Abendland? (Junge Europäische Schüler- und Studenteninitiative Schweiz)suggeriert wird. Erschreckend wird es schliesslich, wenn man auf Zitate wie das Folgendeaus einer weiteren Broschüre stösst, die ohne Angabe von Namen oder Adressenherausgegeben wurde:

«Auftrag an die Eidg. Justizdirektion und an die kantonalenJustizdirektoren und an das Eidg. Militärdepartement: Die Niederlassungs- undAufenthaltsbewilligungen von islamischen Aufenthaltern sind sofort zu entziehen;islamische Flüchtlinge dürfen nicht mehr auf Dauer aufgenommen werden, sondern sindsofort wieder an die Grenze zu stellen. [...] Wenn Sie nicht handeln, dann verstossen siegegen die Antirassismus-Strafnorm und führen unser Land direkt in den Heiligen Krieg!Denn jeder moslemische Einwanderer aus den islamischen Staaten, ob Gastarbeiter oderAsylant, hat den absoluten Auftrag der Islamisierung des 'Kriegsgebietes'. Ganz besondersbetrifft dies islamische Einwanderer, die durch Heirat mit einer Schweizerin, dieAufenthaltsbewilligung erzwingen [...]» (Broschüre Besorgte Christen Schweiz, Mai1998)

Zusammenfassung
Die Heilsgeschichte nimmt im Denken der Evangelikaleneinen zentralen Platz ein. Sie lässt sich kurz wie folgt zusammenfassen:

Durch denSündenfall wurde die ganze Schöpfung verdorben und geriet unter den Einfluss des Teufels.Doch Gott beschloss, die Schöpfung zu erlösen, und zwar nach einem mehrstufigen Plan.Erst wählte er das jüdische Volk als Heilsträger und bestimmte ihm das Land Kanaan alsHeimat. Anschliessend trat Gottes Sohn auf und starb für die Sünden der Menschen. Da diemeisten Juden Jesus Christus nicht als Messias anerkannten, wurden sie zur Strafe unterdie Völker zerstreut und erlitten diverse Verfolgungen. In der letzten Etappe, in der wiruns heute befinden, kehren die Juden, wie in der Bibel prophezeit, nach Israel zurück.Jesus Christus wird in das jüdische Jerusalem zurückkehren, das ihm als Thron dienenwird.

Der Teufel wehrt sich gegen diesen Heilsplan Gottes auf zwei Arten: zumeinen versucht er, die Juden zu vernichten (Holocaust), um damit zu verhindern, dassIsrael und Jerusalem wieder jüdisch werden. Da ihm dieser Angriff misslang, setzt er nunein weiteres Werkzeug ein, den Islam. Denn wenn es dem Teufel gelingt, mit Hilfe desIslam den Tempelberg zu besetzen, kann er dort seinen eigenen Thronerrichten.

Alle evangelikalen Darstellungen des Islam vertreten letztlich dieAnsicht, das «dämonische System des Islams» sei ein Werkzeug des Teufels. Daher kann nachevangelikalem Verständnis Allah auch nicht mit Gott identisch sein. Auch wird dem Islamunterstellt, er sei per se antisemitisch und antichristlich und gewalttätig. So wird inmanchen Schriften behauptet, der Djihad sei die sechste (inoffizielle) Säule desIslam.

Diese Sicht des Islam und die Vorstellung, im Nahen Osten ginge es «nichtum politische Auseinandersetzungen einzelner isolierter Staaten, sondern um den Endkampfin der unsichtbaren Welt zwischen den Mächten der Finsternis und des Lichts» führt dazu,dass alle Ereignisse, die irgendwie mit dem Islam oder Israel zu tun haben, unter demAspekt dieses Endkampfes gesehen werden. So wird etwa der Friedensprozess als Listbetrachtet, mit der der Teufel seine Herrschaft über Jerusalem sichern will, oder dieEinwanderung von Muslimen nach Europa als demographische Unterwanderung durch den Islam.Die politischen und sozialen Gründe für diese Ereignisse werden dabei völligausgeblendet.

Auch wenn die evangelikalen Christen in der Regel behaupten, siewürden die Muslime trotz ihrer Religion lieben, sind solche Vorstellungen für dasZusammenleben verschiedener religiöser und ethnischer Gruppen nicht geradeförderlich.

http://www.infosekta.ch/is5/themen/evkal_duncker1999.html


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

06.06.2007 um 13:44
Jetzt wird auch ganz klar wo solche Leute wie MoinMoin, der ja wieder unter anderem Nickunterwegs ist, ausgebildet werden....


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

06.06.2007 um 15:28
Freestyler, du solltest nicht vergessen das die sog. Evangelikalen nur eine kleineMinderheit im Christentum sind (ungefähr so wie die Wahabiten im Islam) und das auch vonden Evanngelikalen nicht alle dieses Weltbild von einen ´auserwählten Israel´ und einem´Weltfeind Islam´ teilen. Ich denke sogar das viele Evangelikale eher unpolitisch sind…


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

06.06.2007 um 15:33
@Abendländer
Zitat von AbendländerAbendländer schrieb:Freestyler, du solltest nicht vergessen das die sog.Evangelikalen nur eine kleine Minderheit im Christentum sind (ungefähr so wie dieWahabiten im Islam) und das auch von den Evanngelikalen nicht alle dieses Weltbild voneinen ´auserwählten Israel´ und einem ´Weltfeind Islam´ teilen. Ich denke sogar das vieleEvangelikale eher unpolitisch sind…
Mir ging es auf gar keinen Fall zuverallgemeinern oder um Stimmungsmache gegen die Christen, sondern einfach nurdarzulegen, wie es auch in einer anderen Religion aussehen könnte....


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

06.06.2007 um 15:37
@darthhotz
'Welt der Wunder kann ja doch noch gute Beiträge machen. Wirklichsehenswert'
Ich hab mir neulich dasselbe gedacht...hatte zufällig ne Folge zuVitaminpräparaten gesehn...war total aggressiv Konsumkritisch oO


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

06.06.2007 um 15:50
@freestyler
Eigentlich sieht es doch in jeder Religion so aus, die meisten normalgemässigt, ein paar Fundis und ein paar Mitläufer. Da bleib i lieber Atheist:)


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

19.05.2009 um 14:00
"Denn das ist der Wille Gottes"
Von Marc Pitzke, New York

Mit aufpeitschenden Zitaten aus der Bibel garnierte Bushs Verteidigungsminister Rumsfeld Lageberichte im Irak-Krieg. Die Memos, die jetzt von einem Reporter enthüllt wurden, offenbaren den religiösen Eifer des Ex-Präsidenten.

Die ersten Apriltage 2003 waren düster fürs Weiße Haus. An der Irak-Front mehrten sich die Hinweise, dass die Invasion keineswegs zum erhofften "Shock-and-Awe"-Sprint werden würde. Die Zahl der gefallenen Soldaten näherte sich dreistelliger Höhe. Als US-Truppen am 1. April ihre Kameradin Jessica Lynch befreiten, verklärte und verfälschte das Pentagon die mysteriöse Episode flugs zur Heldenpropaganda, um die Moral zu stützen.

Selbst Präsident George W. Bush brauchte wohl moralischen Zuspruch. Das jedenfalls scheint sich Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gedacht zu haben, der Bush jeden Vormittag mit Kurz-Memos über den Fortgang des Krieges informieren ließ. Rumsfeld scheute dabei offenbar keine Mühe, diese "Worldwide Intelligence Updates" so positiv-aufmunternd wie möglich zu gestalten - mit wahrhaft göttlicher Eingebung, wie jetzt herauskam.

Zum Beispiel am 3. April 2003 - zwei Tage nach dem Lynch-Drama, einen Tag, nachdem General a.D. Joseph Hoar, der frühere US-Oberkommandeur im Nahen Osten, in einem Essay für die "New York Times" als erster Militär die Kriegsführung offen kritisiert hatte: "Warum sind nicht genug Soldaten im Irak?"

Um gegenzusteuern, ließ Rumsfeld das Memo jenes Tages mit triumphalen Farbfotos von US-Truppen und Kriegsmaschinerie schmücken. Darüber prangte ein Mutspruch für schwere Zeiten: "Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und freudig seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst."

Das Zitat mag einem bekannt vorkommen. Es entstammt der Bibel: Altes Testament, Josua Kapitel 1, Vers 9. Rumsfeld ließ die Quelle sogar hinzufügen.

Ein trefflicher Auszug: In der Heiligen Schrift galten diese Worte Josua, dem Erben Mose, der die Israeliten beim Marsch nach Kanaan anführte. Rumsfelds neuzeitliche Analogie ist augenfällig: Auch Bush führte sein Volk nun ins gelobte Land, auf Geheiß Gottes - der Krieg als Kreuzzug. Bush hatte das Unterfangen ja persönlich so genannt, drei Tage nach den Anschlägen des 11. September 2001: "Dieser Kreuzzug, dieser Krieg gegen den Terror."

Es war beileibe nicht das einzige, biblisch gespickte Irak-Kriegsmemo jener Tage. Das US-Monatsmagazin "GQ" veröffentlichte jetzt, sechs Jahre später, elf solcher "cover sheets" von März und April 2003, alle mit frommen Zitaten aufgemotzt. Diese Akten zirkulierten nur im kleinsten Pentagon-Kreis, und Rumsfeld habe sie Bush manchmal persönlich überreicht.

Pentagon-Sprecher Bryan Whitman bestätigte am Montag, dass die "Worldwide Intelligence Updates" unter Rumsfeld eine zeitlang mit Bibelzitaten angereichert wurden. Er wisse allerdings nicht, wie lange diese Praxis angehalten habe, fügte Whitman hinzu - und betonte, dass sie längst eingestellt worden sei.

"Wen soll ich senden? Wer soll unser Bote sein?"


Ein alter Gewährsmann Rumsfelds versuchte dagegen prompt, die Geschichte kleinzureden: Sollten die Memos authentisch sein, sagte der frühere Pentagon-Sprecher Larry Di Rita der "Financial Times", hätte Rumsfeld sie Bush sicher nicht gezeigt: "Das ist nur eine alberne Anekdote von Leuten mit Hintergedanken."

Die Idee zur Verfrömmelung der Lageberichte, schreibt "GQ", habe Generalmajor Glen Shaffer gehabt, der damalige Geheimdienstchef des Pentagons - gegen den internen Widerstand von Kollegen, die das als Bestätigung des Verdachts gesehen hätten, der Irak-Feldzug sei ein verkappter Religionskrieg gegen Moslems.

Rumsfeld - der selbst kaum als flammender Christ gilt - habe die Bibelsprüche persönlich abgesegnet, berichtet "GQ": Er habe wohl gehofft, dass der strenggläubige Bush darauf anspringe. Obwohl Pentagon-Analysten sogar gewarnt hätten, die Memos könnten, so sie öffentlich würden, einen weltweiten Skandal "schlimmer als Abu Ghureib" auslösen.

Alles kommt natürlich irgendwann zutage. Doch das Pentagon konnte diese Memos zumindest bis nach dem Machtwechsel geheimhalten. Erst jetzt wurden sie an Robert Draper lanciert, einen "GQ"-Korrespondenten.

Draper ist in Regierungskreisen kein Unbekannter: Seine Bush-Biografie "Dead Certain" von 2007 hatte das Wohlwollen des Präsidenten, der Draper sieben Interviews gab. Nun arbeitet der Autor an einer Fortsetzung - und dabei stieß er auf die Bibel-Memos.

"Um deswillen ergreifet den Harnisch Gottes"

Etwa das vom 17. März 2003, drei Tage vor Kriegsbeginn. Titelblatt der Mappe: zwei US-Soldaten, am Boden hockend, die Köpfe wie zum Gebet gesenkt. Darüber das Zitat: "Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?" (Jesaja 6,8.) Was der kurze Ausschnitt verschwieg: Die eigentliche Botschaft des Propheten Jesaja war Friede und Gerechtigkeit.

Die Bezüge zwischen den Fotos, den Bibelsprüchen und der Aktualität des Krieges waren oft krude und nach Belieben hingebogen. Ein Memo zeigte einen Flugzeugträger nebst einem Zitat des Psalms 139: "Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten." Flügel, Meer - es ist, als habe jemand die Bibel gegoogelt.

2. Teil: Grabenkämpfe um die Deutung der Bush-Jahre

Ähnlich am Stichtag der Invasion, dem 20. März 2003. Ein Foto von drei US-Soldaten wurde abermals von einem Jesaja-Spruch begleitet, flott kriegerisch umgedeutet: "Ihre Pfeile sind scharf und alle ihre Bogen gespannt. Ihrer Rosse Hufe sind wie Felsen geachtet und ihre Wagenräder wie ein Sturmwind."

Der Brief des Paulus an die Epheser musste herhalten, um einen Panzer durch die Wüste zu begleiten: "Um deswillen ergreifet den Harnisch Gottes, auf dass ihr an dem bösen Tage Widerstand tun und alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget." Die Sprüche Salomons flankierten die Soldaten auf dem Weg nach Bagdad: "Befiehl dem HERRN deine Werke, so werden deine Anschläge fortgehen."

Das erste Buch Petrus wurde zum Spott auf Saddam Hussein, abgebildet bei einer seiner TV-Durchhaltereden: "Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr mit Wohltun verstopft die Unwissenheit der törichten Menschen." Und für den Einzug der Truppen durch die "Schwerter von Kadesia", den berühmten Triumphbogen in Bagdad, bot sich abermals der Prophet Jesaja an: "Tut die Tore auf, dass hereingehe das gerechte Volk, das den Glauben bewahrt!"

Die bisher unbekannten Memo-Deckblätter sind ein weiterer "blast from the past" - ein grelles Aufflackern der Bush-Vergangenheit, die die Amerikaner nicht loslässt. Im Gegenteil: In letzter Zeit wird US-Präsident Barack Obama vom Erbe seines Vorgängers geradezu verfolgt.

Die endlose Folter-Debatte, der Unmut über die Fortsetzung der Guantanamo-Tribunale, die Dauer-Tiraden von Ex-Vizepräsident Dick Cheney: Immer öfters stolpert Obama über das Vermächtnis der Bush-Clique, verfängt sich seine Agenda in alten Fallstricken, muss er abrücken von seinem Wahlversprechen eines Bruchs mit jenen Jahren. Längst verflogen das Motto seines Amtsantritts: "Wir müssen nach vorne schauen, statt nach hinten zu schauen."

"Einem Könige hilft nicht seine große Macht"

Doch die alten Kämpfer lassen nicht locker: Sie haben begonnen, ihr historisches Erbe für die Nachwelt zu definieren. Dass die Bibel-Memos ausgerechnet jetzt auftauchen, ist kein Zufall: Sie sind ein erster Salvo des Bush-Lagers gegen das Rumsfeld-Lager, derweil deren Protagonisten an ihren Autobiografien sitzen.

"GQ" garniert die Fotos mit einer gnadenlosen Generalabrechnung mit Rumsfeld - bei der Bush auffallend gut wegkommt. Roter Faden seiner Gespräche mit "mehr als einem Dutzend Bush-Loyalisten", schreibt Draper, sei ein gemeinsames Gefühl gewesen: "Intensive Feindseligkeit gegenüber Donald Rumsfeld."

Die Grabenkämpfe um die Deutung der Bush-Jahre durchziehen auch die meisten anderen Vergangenheitsdebatten, die Obama plötzlich am Hals hat. Was wusste Cheney? Wer war für die Folterungen verantwortlich? Waren auch die Demokraten darüber informiert? Letztere Frage hat jetzt sogar Nancy Pelosi, die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, in die Klemme gebracht: Sie verstrickte sich in Widersprüche, als sie die CIA beschuldigte, den Kongress 2003 darüber belogen zu haben.

Das aufwendigste Memo-Deckblatt, das "GQ" zeigt, fabrizierten die Pentagon-Bastler am 10. April 2003, dem Tag nach dem Umsturz der Saddam-Statue in Bagdad. Das Foto landete auf dem Cover, samt Bildern jubelnder Mengen und eines irakischen Kindes, das einen GI küsst. "Einem Könige hilft nicht seine große Macht", steht darüber, "ein Riese wird nicht errettet durch seine große Kraft." Buch der Psalmen, 33.

Auch Donald Rumsfeld könnte sich das nun zu Herzen nehmen.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,625640,00.html


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

13.02.2010 um 16:33
US-Militärwaffen tragen geheime Bibelverse

Von Florian Flade 24. Januar 2010, 17:50 Uhr

Die Verse sind in die Zielfernrohre eingraviert. Im Irak setzt das US-Militär sie auch beim Training für Sicherheitspersonal ein. Aus Sorge, dass der Gebrauch dieser Waffen in islamischen Ländern zu Protesten führen und gar den Eindruck eines Kreuzzuges vermitteln könnte, sollen die Verse nun entfernt werden.

Schusswaffen mit Bibelversen sorgen für Wirbel im US-Militär. Wie jetzt bekannt wurde, sind Tausende von Schusswaffen mit Zielfernrohren ausgestattet worden, in die Kürzel eingraviert wurden, die für Bibelzitate stehen. Zu sehen sind die geheimen Botschaften nur bei genauer Betrachtung, denn sie befinden sich in sehr kleiner Schrift als Fortsetzung der Serienummer auf den hochmodernen Zielvorrichtungen.

Dort steht etwa „JN8:12“, eine Abkürzung für „Johannes, Kapitel 8, Vers 12“, der da lautet: „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Ein anderes Zielfernrohrmodell trägt die Inschrift „2COR4:6“ stellvertretend für den 2. Korinther-Brief, Kapitel 4, Vers 6: „Denn Gott, der da ließ das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi.“

Produziert wurden die optischen Vorrichtungen vom US-Unternehmen Trijicon aus Wixam, Michigan. Im August 2005 hatte die Firma den Zuschlag für einen mehrjährigen Vertrag mit dem US-Verteidigungsministerium über die Lieferung von 800.000 „Advanced Combat Optical Gunsight (ACOG)“ erhalten.

Schusswaffen mit Bibelversen sorgen für Wirbel im US-Militär. Wie jetzt bekannt wurde, sind Tausende von Schusswaffen mit Zielfernrohren ausgestattet worden, in die Kürzel eingraviert wurden, die für Bibelzitate stehen. Zu sehen sind die geheimen Botschaften nur bei genauer Betrachtung, denn sie befinden sich in sehr kleiner Schrift als Fortsetzung der Serienummer auf den hochmodernen Zielvorrichtungen.

Dort steht etwa „JN8:12“, eine Abkürzung für „Johannes, Kapitel 8, Vers 12“, der da lautet: „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Ein anderes Zielfernrohrmodell trägt die Inschrift „2COR4:6“ stellvertretend für den 2. Korinther-Brief, Kapitel 4, Vers 6: „Denn Gott, der da ließ das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi.“

Produziert wurden die optischen Vorrichtungen vom US-Unternehmen Trijicon aus Wixam, Michigan. Im August 2005 hatte die Firma den Zuschlag für einen mehrjährigen Vertrag mit dem US-Verteidigungsministerium über die Lieferung von 800.000 „Advanced Combat Optical Gunsight (ACOG)“ erhalten.

Zum Einsatz kommen die Trijicon-Zielfernrohre mehrheitlich in muslimischen Ländern. Im Irak setzt das US-Militär sie auch beim Training für einheimische Polizei- und Armeeeinheiten ein. In Afghanistan verwendet die Afghan National Army laut al-Dschasira die Zielfernrohre mit Bibelvers-Gravur im aktiven Einsatz. Das heißt, dass Muslime mit Waffen hantieren, die christliche Symbole tragen.

Nachdem die biblische Botschaft der Waffen bekannt wurde, wächst die Sorge, dass der Gebrauch dieser Waffen in islamischen Ländern zu Protesten führen und den Eindruck vermitteln könnten, die westlichen Streitkräfte führten einen Kreuzzug gegen die Muslime.

Captain Geraldine Carey, eine Sprecherin des U.S. Marine Corps, sagte, man sei „beunruhigt darüber, wie dies aufgefasst werden könnte.“ Deshalb habe man sich mit dem Lieferanten der Zielfernrohre getroffen, um die zukünftige Produktion zu besprechen. Nach dem Treffen erklärte sich die Firma Trijicon bereit, die Bibelverse zu entfernen.

Auf Nachfrage von ABC News, sagte ein Sprecher von Trijicon, der Unternehmensgründer, Glyn Bindon, habe vor 30 Jahren die Tradition eingeführt, Trijicon-Produkte mit Bibelversen zu versehen. Der gebürtiger Südafrikaner, der 2003 mit Alter von 66 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, galt als strenggläubiger Christ.

Die hochmodernen Trijicon-Zielfernrohre im Wert von 660 Millionen US Dollar wurden hauptsächlich an den U.S. Marines Corp geliefert, der damit vor allem Sturmgewehre ausstatte. Laut Hersteller eignen sich die optischen Zielhilfen für „sehr helle, niedrige und keinerlei Lichtverhältnisse“ und gehören zu den am häufigsten eingesetzten Produkten ihrer Art.

Neuseelands Militär, dessen Waffen ebenfalls mit den Trijicon-Optiken ausgestatt sind, kündigte an, die Bibelvers-Abkürzungen entfernen zu lassen. Zudem sei der Hersteller aufgefordert worden, die Gravierung bei zukünftigen Lieferungen zu unterlassen. „Die Inschriften bringen uns in eine schwierige Lage“, sagte der neuseeländische Militärsprecher Major Kristian Dunne. „Wir sind nicht erfreut dass uns der Hersteller nicht darüber informiert hat.“

Auch die australischen Streitkräfte in Afghanistan verwenden die umstrittenen Trijicon-Produkte. Das Militär wird dort demnächst entscheiden, ob sie weiter eingesetzt werden sollen.

Schon öfter stand der religiöse Eifer innerhalb des US-Militärs in muslimischen Krisengebieten in der Kritik. Als US-Marines im Herbst 2004 eine Offensive in der irakischen Rebellenhochburg Falludscha starten, priesen die Befehlshaber das Vorgehen als „Schlacht gegen das Böse“. In Falludscha, so erklärte ein Kommandeur damals, „lebe der Teufel“.

Im vergangen Jahr wurde bekannt, dass amerikanische Militär-Prediger Bibeln in den lokalen Landessprachen an Soldaten verteilten mit dem Auftrag, die Heilige Schrift an Afghanen weiterzugeben.

George W.Bush selbst geriet immer wieder in den Verruf, seine evangelikale Überzeugung mit der Außenpolitik zu vermischen. Seine Aussage vom „Kreuzzug“ gegen den islamistischen Terrorismus löste weltweit große Kritik aus.

http://www.welt.de/politik/ausland/article5944635/US-Militaerwaffen-tragen-geheime-Bibelverse.html


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

13.02.2010 um 16:39
Man kann sich auch Anstellen. Ist doch Kleinscheisserei. Hier sollen Lehrer Kopftuch tragen dürfen aber amerikanische Soldaten dürfen keine 4 Buchstaben und 2 Ziffern an die Serienummer dransetzten? Die man nichtmal sieht? Bigotterie pur. Aber darin sind die rechtgläubigen ja inzwischen schon Profis.


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LoN ehemaliges Mitglied

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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

13.02.2010 um 17:06
Zum Thema.
Da versucht man also Pest mit Cholera zu bekämpfen?

Allerdings seh ich jetzt kein Problem darin wie der Eingangspost erwähnt das man da auch Bibeln verteilt. Zur Glaubensfreiheit gehört auch das man sich eben über andere Glaubensrichtungen informieren kann und eben diejenigen wählt die für einen selbst die bessere ist, egal welche das nun sein sollte und solange niemand gezwungen wird zu konfertieren ist das auch völlig ok. Das ein paar Imane Angst haben das ein paar ihrer Schäfchen vielleicht den anderen Glauben toller finden ist schon verständlich aber die müssen eben damit leben, die Priester hier müssen ja auch damit leben das ihre Kirchen immer öfter leer bleiben und die Leute auch andere Glaubensrichtungen annehmen.


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

13.02.2010 um 17:10
Bibeln in andere Länder zu bringen um den Leuten die Krankheit namnes Christentum zu zeigen und ihnen zu zeigen dass es also mehr als die Krankheit Islam gibt, kann doch nun nicht als Kreuzzug gewertet werden.


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Owais ehemaliges Mitglied

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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

13.02.2010 um 18:43
Die Erweckungsbewegung ;)

Das erinnert mich ein wenig an Geisteskrankheit.

https://www.youtube.com/watch?v=lExtzxHy-6Y


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

13.02.2010 um 18:45
@Owais

Erinnert mich irgendwie an Pierre Vogel, nur dass es diesmal eine andere Religion ist aber ich halte jedwede Religion für eine Geisteskrankheit


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Owais ehemaliges Mitglied

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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

13.02.2010 um 18:50
@Valentini
Zitat von ValentiniValentini schrieb:Erinnert mich irgendwie an Pierre Vogel, nur dass es diesmal eine andere Religion ist aber ich halte jedwede Religion für eine Geisteskrankheit
Ich halte diesen Vergleich für unpassend. Pierre Vogel mag ein einflussreicher Prediger sein, aber bei ihm wirst du definitiv nicht solche Rufe hören "spürt Allah in euch" oder "Allah durchbreche" und dabei die muslime in Extase geraten und anfangen zu heulen, grunzen und auszuflippen.
Das gibt es aber leider in den Evangelikalen Vereinigungen zu hauf, wo das sogar bei Kindern erzwungen wird das der Heilige Geist just in dem Moment auf sie herabkommt und diese dann in Tränen ausbrechen.
Um ehrlich zu sein. Ich bin kein Fan von Fanatismus, aber diese Methoden sind krankhaft und ob sich das später anderweitig in psychologischen Beschwerden äußert ist wahrscheinlich kaum ausgeschlossen..


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Owais ehemaliges Mitglied

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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

13.02.2010 um 18:53
Gäbe es solche Methoden auch im islam, solche Erweckungsbewegungen die auch solche Methoden verwenden würden, dann würde ich meine Worte auch nicht zurücknehmen.

Wenn es im Islam "Bewegungen" gibt, dann sind diese eher auf physisch, rationaler Basis.


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Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention

13.02.2010 um 18:59
Owais@

In einigen Mystikerorden gibt es auch solche Dinge, wenn auch nicht ganz so skurril. Da fällt "nur" mal einer um und krächzt "Ahad" = (Gott ist) ein einziger


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