Rattenplage - aber "wo" genau?

Es ist soweit - ich präsentiere den nächsten Geistesblitz von einem unserer "Volksvertreter":

Der FDP-Vize im Berliner Abgeordnetenhaus, Henner Schmidt, hat sich mit seiner Idee selbst übertroffen.

Sein Vorschlag: Hartz-IV-Empfänger sollen, um sich "etwas dazu zu verdienen" auf "Rattenjagd" gehen.
Was sich wie ein Aprilscherz liest, meint der gute Herr wahrscheinlich sogar ernst.

(Wer Lust hat, den gesamten Artikel zu lesen, der muss nur den Link nutzen.)

Eine Stimme eines FDP-Politikers:

"Die explosionsartige Zunahme der Ratten in Berlin macht deutlich, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen", sagt Lundkowski. (http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1000145/Debatte_um_Rattenplage_entzweit_die_Berliner_FDP.html)

Nach allem, was ich bereits von Politikern gehört habe, würde ich - um sicher zu gehen - gern nachfragen, ob mit "Ratten" auch tatsächlich die Nager gemeint sind.
Es ist wirklich eine perverse Assoziation, die Hilfsbedürftigen mit Ratten in Verbindung zu bringen.
Von einem "bedrohenden Rattenproblem" ist mir bislang nichts bekannt - es scheint also eine weitere Methode zu sein, um Menschen zu erniedrigen, die ohnehin schon wehrlos, machtlos und mittellos sind.

Was passiert mit dem Selbstwertgefühl eines Mensches, der auf Nachfragen, womit er seine Brötchen verdient, zugeben muss, dass er in der Kanalisation auf Rattenjagd geht?

Wie wirken sich unsere ständigen Begleiter, die "Trennung" und die Schadenfreude, auf die "besser Gestellten" unserer Gesellschaft aus?
Es findet doch schon jetzt kein Kontakt zwischen "Mittelschicht" und "Unterschicht" statt.
Dass sich das ändert, wenn Hartz-IV-Empfänger den wirklich "hinterletzten" Job übernehmen müssen, bezweifel ich.

Falls es tatsächlich ein "Rattenproblem" gibt, warum gilt der Vorschlag dann nur für Hartz-IV-Empfänger?
Warum erwähnt er im gleichen Atemzug nicht auch Schüler und Studenten?

hm das es bei dem im büro von ratten wimmelt ist für mcih kein wunder, wenn er auch seine putzfrau genauso behandelt wie seine mitbürger....

und schüler würden mit den ratten spielen und studenten sie essen. die ahben ähnlich wenig wie hartz4 empfänger und müssen davon auch ncoh für ihre bildung zahlen...

Die Hartz-IV-Empfänger müssten sich dann um "Wohlstandsratten" kümmern, da sie sich von dem ernähren, was die "Reichen" durch die Toilette spülen.
Auch das ist für mich eine Form der Erniedrigung.

Es ist schon fast ironisch: die monatlichen Zahlungen sind so knapp bemessen, dass davon kaum die Mägen gefüllt werden können - in der Kanalisation sollen dann aber die "fettgefressenen" Ratten zur Strecke gebracht werden...

ratten werden nciht fett, die vermehren sich einfach.
außerdem, sidn die viecher viel zu shclau um sich von unerfahrenden leuten fangen zu lassen...

und die zahlungen müssen so gering bleiben, sonst würden wir ja nahcfrage schaffen und der mittelschicht ds bisschen wohlstand duch höhere preise wegnehmen, dann würde es zur revolte kommen...

Den Vorschlag verurteile ich, ohne dabei auf die "Erfolgsaussichten" zu schauen.
Es ist und bleibt ein asozialer Vorschlag, der von einem weltfremden, realitätsfernen Bürohengst kommt.

Die Idee bietet, meiner Meinung nach, eine Menge "gesellschaftlichen Sprengstoffs".

@niurick weit mehr sprengstoff als die bundeswehr im inneren oder der ausstieg aus dem austieg aus atomkraft da es um den speck geht

An Deinen Beispielen ist wieder wunderbar zu erkennen, worum es wieder mal geht:

um das sei Jahrtausenden bewährte "Teile und herrsche"-Prinzip.
Es geht doch immer um: "Wenn Du regieren willst, musst Du Unruhen/ Missstände erzeugen!"

Und so wurde ein "Nebenkriegsschauplatz" eröffnet, der beim Pöbel für Empörung sorgt - während sich die Urheber der Idee ins Fäustchen lachen.

Sollte sich ein "Rattenfaenger" finden, der die "Ratten" tatsaechlich vertreiben kann, sollte man ihn fuerstlich entlohnen. Sonst zieht er mit seiner Floete los und die Politiker laufen ihm nach und aus der Sadt heraus und die Spree ist lang und tief ...

Cathryn,

um "das" Rattenproblem geht es doch überhaupt nicht.
Wenn das der Hintergedanke wäre, würde es auch ein Aufruf, weniger Abfälle durch die Schüssel zu spülen, tun. (als Beispiel)

Der Vorschlag wäre aber nicht im Sinne von "Staatsphilosophie".
Es geht in meinen Augen darum, dass sich die "gesellschaftliche Schere" noch weiter öffnet.

@niurick

Die Politiker ueberschaetzen sich und ihr Handeln seit eh und je - doch Buerger zwingen zu wollen, sich um eine "Plage" zu kuemmern, die allem Anschein nach durch die Besserverdienenden verursacht wurde, ist mehr als vermessen.

doch Buerger zwingen zu wollen, sich um eine "Plage" zu kuemmern, die allem Anschein nach durch die Besserverdienenden verursacht wurde, ist mehr als vermessen.

man wird weder genötigt,noch ists alleiniges verschulden der "besserverdienenden".kannste auch nö sagen und dein eigenes ding drehen;ohne ratten und hartz IV

Wir sollten uns die Inder mit den Parias zum Vorbild nehmen

Rattenplagen sind recht einfach aufzuösen. man züchte sich eine Werratte und dann ist das Thema durch!

Alternativ-Vorschlag zum Thema "Von Indien lernen heisst siechen lernen":

Indien, Karni Mata Tempel (Rattentempel)




Es gibt im Tempel hunderte von Ratten, die hier als heilig verehrt werden und sich überall im Tempel frei bewegen. Sie werden gefüttert und verehrt. Die Ratten sollen im nächsten Leben als "Weise" oder "Heilige" wiedergeboren werden, darum sollte man sich mit Ihnen gut stellen.

Ich wär ja mal dafür, dass wir hier in Deutschland uns mal die Griechen zum Vorbild nehmen.
Es kann doch nicht angehen, dass diese zuviel verdienenden Politiker dämliche Vorschläüge machen.

rattenplagen sind doch überall ein allgemeines problem.
also ich sehe und höre davon oft....

was soll denn mit den hilfsbedürftigen dann passieren? wo sollten die hartz4 empfänger mit diesen "ratten" hin?

schüler wären glaub ich meistens zu jung, sich der verantwortung zu stellen, irgendwelche viecher zu entsorgen, zumal die auch voller krankheiten sind...

deswegen finde ich es merkwürdig, das man sowas den hartz4´ern zumutet...

Leute, die sonst Flaschen sammeln, für jede tote Ratte einen Euro bekommen könnten".

O.k. Flaschen gebe ich ab und das Geld egal wie viel, ist meines,
wie sieht's mit den Ratten aus, ab 100 Ratten hab ich meinen Freibetrag ausgeschöpft bekomme ich dann jede weitere Ratte angerechnet?
Bleibt es dann bei den Ratten oder gehts dann weiter zu den Kakerlaken und den restlichen Viechern.

Was ist mit den Kosten für Rattenfallen, Gift, Schutzkleidung Schulungen.
Schließlich ist,
Schädlingsbekämpfer ein anerkannter Ausbildungsberuf der gar nicht mal so ungefährlich ist.

Oder machen die jetzt daraus auch eine Billig- massen- Ausbildung wie Altenpflegehelfer.

Was kommt als nächstes?
Arbeitslose auf die Müllkippe stellen zum Plastik etc. aussortieren und für jedes gesammelte Kilo 50cent bezahlen.

Grundsätzlich finde ich es o.k., wenn es eine Ratten Plage gibt das jeder Bürger für eine Tote Ratte eine fang Prämie bekommt,
aber eben freiwillig für jeden.

bonita schrieb:Was kommt als nächstes?
Arbeitslose auf die Müllkippe stellen zum Plastik etc. aussortieren und für jedes gesammelte Kilo 50cent bezahlen.

Ich fände dann das Krabbenpuhlen interessanter, dann hört die Sauerei mit dem Transport durch ganz Europa bis Afrika und wieder zurück und dem Strecken mit gefrorenen älteren Krabben nämlich endlich auf.

Ich kopiere einfach mal , was ich in den beiden andern Threads zu der Meldung schon geschrieben habe:

Einen Euro pro tote Ratten?

Erinnert mich jetzt an den Lucky Luke Comic "Der Kopfgeldjäger": "Während einer Rattenplage in seiner Heimatstadt wurde er reich durch das Kopfgeld für Ratten dank der Rattenzucht in seinem Keller."

Und auch auf der Scheibenwelt endet eine Ratten plage in Arkh-Morpork erst als die Ratenfarmen besteuert werden.

Aber deutsche Politiker sind wohl immer bereit, schon mal fehlgeschlagene Konzepte wieder zu beleben in der Ansicht "Irgendwann MUSS es doch mal klappen."

CU m.o.m.n.