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Klassenkampf im Gerichtssaal

64 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Klassenkampf, Finca-affäre, Pfandbon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Klassenkampf im Gerichtssaal

29.03.2009 um 08:32
im wartezimmer des anwaltes meines vertrauens, da hängt ein spruchteller an der wand auf dem steht :" die kleinen hängt man - die großen lässt man laufen"

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Klassenkampf im Gerichtssaal

29.03.2009 um 12:12
Inzwischen muss ich beinahe konstatieren, dass die ungleiche und somit prinzipiell ungerechte Behandlung Angehöriger verschiedener Klassen in juristischen Verfahren ebenso wie ähnliche Fälle aus anderen Lebensbereichen vor allem auf die Passivität der unteren Schichten zurückzuführen sind, da diese es Oligarchen und Plutokraten oder jenen, welche eine derartige Rolle anstreben oder eine äquivalente Posten innehaben, erst ermöglicht, eine derart starke Position zu besitzen.
Macht resultiert aus dem Machtverzicht anderer und da der Mensch nun einmal schlicht und ergreifend zumindest in Teilen (der schlicht gestrickte, einfache Angestellte, der zeitlebens in seinem Beruf dieselben Aufgaben erfüllt, nichts liest außer Schundblätter wie die Blöd-Zeitung und glücklich und zufrieden in seinem über einen Bausparvertrag finanzierten Haus abends gedankenfrei die niveaulosesten Unterhaltungssendungen schaut und dabei seinen Nachwuchs gleich mit erzieht, der ist gewiss nicht ambitioniert ... und von solchen befehlshörigen Menschen gibt und gab [s. Zeit des NS] es leider sehr viele) strebsam ist, wird er zumeist das eigene Glück zu greifen suchen und nicht abstrakten Werten Geltung und Achtung verschaffen.
Darum müssen die zwei Parteien, die in einer Sache gleiche Behandlung erfahren sollen, dafür sorgen, dass diese geschieht - keine darf sich dabei auf die Gutmütigkeit der anderen verlassen.
Doch falls eines beider Lager dieses Spiel nicht versteht, oder eher nicht verstehen will (denn die aktive Teilnahme ist mit Verantwortung verbunden, weswegen sie zahlreiche meiden), dann ist es auf sein eigenes Verschulden und seine eigene Untätigkeit zurückzuführen, dass ihm ein schlechtes Schicksal widerfährt.
Manch einer mag sagen, die Tugenden verböten ein vebrecherisches Handeln, wie es die oberen Klassen demonstrieren, jedoch muss bedacht werden, dass ein Mensch nur bedingt unter Anlegung von göttlichen Maßstäben beurteilt werden darf.
Und wenn die einen das elende Vegitieren dem Aktionismus vorziehen und die anderen sich freudig an der Faulheit des lahmen Esels bereichern, dann scheint der optimale Zustand eingetreten zu sein, der sich erst aufhebt, wenn die Waage bei der ersten und größeren Gruppe umschlägt und man zu handeln beginnt.


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Klassenkampf im Gerichtssaal

29.03.2009 um 22:46
Wer nicht gefeuert werden will darf halt nicht klauen-ist eigentlich ganz einfach. Wie hoch der Betrag ist spielt dabei keine Rolle als Chef hätte ich da auch hart durchgegriffen.


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Klassenkampf im Gerichtssaal

29.03.2009 um 23:02
@Aineas
Das ist genau der Kern des Problems. Natuerlich geht es hier nicht um die Kassiererin oder den Baecker. Es geht darum was aus uns geworden ist. Keiner wehrt sich und wer sich doch wehrt ist allein. Diese unglaubliche teilnahmslosigkeit der Gesellschaft! Woran liegt das? Erkennen die Menschen bei diesen Beispielen nicht worum es eigentlich geht? Oder gehts uns in unserer Bequemlichkeit noch zu gut? Der Artikel in der Welt war unglaublich! Das man den hat auch noch zu Wort kommen lassen! Dann hab ich aber gedacht:"Ok, vielleicht kappier ichs nicht. Es regt sich ja auch sonst keiner darueber auf." Deshalb bin ich dankbar, dass jemand hier das Thema mal aufgegriffen hat!


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Klassenkampf im Gerichtssaal

29.03.2009 um 23:04
pfui!die `Welt`war aber schon immer etwas schlimmer als die `Bild`,mich widert soetwas an!
-aber ist doch immer so,das die kleinen Leute auch im Gerichtssaal eher den Mund halten als die besser betuchten,zumal die sich auch die `besseren`Anwaelte leisten koennen.


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Klassenkampf im Gerichtssaal

29.03.2009 um 23:06
Ich weiß ja jetzt nicht, ob das hier schon erwähnt wurde, aber diese Kassiererin wurde nicht einfach nur wegen 1, 30€ gekündigt, sondern weil sie auch noch eine Kollegin beschuldigt hatte, die Diebin zu sein.

DAS war meiner Meinung nach eher der Grund, nicht diese blöden 1, 30€.

Obwohl ich als Chef ja nur eine kräftige Rüge ausgesprochen hätte, nicht wegen dem Geldbetrag sondern wegen der falschen Anschuldigungen.


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29.03.2009 um 23:21
@Kc
Bei derartiger Hinterhältigkeit reicht "nur" eine Rüge meines Erachtens nicht aus.


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Obrien Diskussionsleiter
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Klassenkampf im Gerichtssaal

29.03.2009 um 23:32
@The.Secret

Wer nicht gefeuert werden will darf halt nicht klauen-ist eigentlich ganz einfach. Wie hoch der Betrag ist spielt dabei keine Rolle als Chef hätte ich da auch hart durchgegriffen.

So einfach ist es leider nicht, es reicht schon ein begründeter Verdacht um jemanden zu kündigen. Der lässt sich relativ leicht konstruieren, wenn man nur will. Und in Fällen mißliebiger Betriebsräte oder Gewerkschaftsmitglieder will man auch.

@Aineas
@Solembum

Diese Frau war eben nicht passiv, sie war aktive Gewerkschafterin und hat sich viele Male für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei Kaisers/Tengelmann eingesetzt. Dafür hat sie die Quittung bekommen.


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Klassenkampf im Gerichtssaal

29.03.2009 um 23:38
@Obrien
Als ich ungefaer 13 oder 14 war hat die IGM Streiks veranstaletet. Es ging damals wohl um die 35-h-woche und noch irgendwas..Jedenfalls war in der Stadt eine grosse demo angesagt. Ich kam in die Schule und unser Klassenlehrer hat gesagt:"So, heute lernen wir Demokratie. Heute gehen wir auf die Strasse." Er hat uns aufgeklaert worums geht und hat sich dann mit uns der demo angeschlossen. WO SIND DENN DIE LEUTE HEUTE?
Die Kassiererin gehoert doch zu einer grossen Gewerkschaft. Wo ist denn die Masse? Und wuerden heute ueberhaupt solidaritaetsbekunder mitgehen?


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Klassenkampf im Gerichtssaal

30.03.2009 um 00:50
@Obrien
Tja das ist natürlich nicht nett vom Arbeitsgeber. Aber in diesem Fall war es in meinen Augen eindeutig keine Verschwörung. Villeicht wäre der Cheff "nachsichtiger" gewesen wenn es nicht gerade eine aktive Gewerkschafterin gewesen wäre. Doch das ist unbedeutend, da das was sie getan hat nunmal Grund genug ist.


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Obrien Diskussionsleiter
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30.03.2009 um 08:33
@The.Secret

Villeicht wäre der Cheff "nachsichtiger" gewesen wenn es nicht gerade eine aktive Gewerkschafterin gewesen wäre.

Was genau genommen fast ein Verbrechen ist.

Doch das ist unbedeutend, da das was sie getan hat nunmal Grund genug ist.

Es ist also gerecht, das jemand wegen des reinen Verdachts einen Pfandbon veruntreut zu haben(denn nachweisen konnte man es nicht), gefeuert wird.
Ist es dagegen richtig, das ein Top-Manager bei Daimler für das gleiche vergehen nur in größerer Dimension, dagegen zu einem Leben im sorglosen Ruhestand verurteilt wird? Mit 6000 EUR persönlichem Selbstbehalt?


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Klassenkampf im Gerichtssaal

30.03.2009 um 08:51
gestern sagte g.schwan bei will - der unterschied ist auch, dass sich diese kassierin keinen "ordentlichen" anwalt leisten kann - im vergleich zu den topp leuten mitten in unserer gesellschaft -

irgendwie schon ein kampf david`s gegen die goliaths -

nicht berücksichtigt wird z.b., dass diese frau schon sehr lang bei der firma war - gilt da nicht gnade vor recht -

in anbetracht des kleinen betrages bleibt es bei der berücksichtigung: es gibt andere, die mehr auf dem kerbholz haben, andere ins unglück stürzten und ohne große einbusen ihren bisherigen lebensstandards weiter leben können - meist auch noch im nächsten besser gestellten job -

diese frau wird wohl kaum noch von jemandem eingestellt - ihre laufbahn als verkäuferin ist beendet - grausam aber wahr . . .


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Klassenkampf im Gerichtssaal

30.03.2009 um 10:37
Hi di ho
Ich muss sagen die zustände in D. sind schon zu kotzen. Meine Patienten erzählen mir was die so alles durchmachen müssen/mussten. Es ist wirklich so hast du was bist du was.
Bsp. Als ich meine Praxis renovieren hab lassen hatt der Unternehmer gepfuscht. Da ich´s mir leisten kann hatte ich den besseren anwalt und hab natürlich recht bekommen. Doch ! Aber ! 14 tage später bekomm ich den Brief das er in revision oder so geht. Nun hab ich über meine connections rausbekommen das der en bekanntes anwaltsbüro eingeschaltet hatt. Und wie die alles gedreht haben ! es lief auf en unentschieden raus weils mir zu teuer wurde.
Es bekommt nur recht wer sichs leisten kann.


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Klassenkampf im Gerichtssaal

30.03.2009 um 11:56
Also ich bin ja trotz allem der Meinung, dass die Frau nicht einfach wegen so einem lächerlich geringen Betrag gekündigt wurde.

Wer 30 Jahre ohne Schwierigkeiten für ein Unternehmen gearbeitet hat, der wird doch nicht für so einen Winzbetrag gefeuert.

Ich schätze mal, ausschlaggebend war die Beschuldigung einer anderen Angestellten.

Man stelle sich doch mal vor, da schiebt die echte Diebin einfach die Schuld auf eine andere, anstatt den Fehler einzugestehen. Was, wenn diese Kollegin dann Ärger bekommen hätte, Gehaltskürzungen, Kündigung wegen Leugnens (obwohl sie ja gar nichts getan hat).

Nee, ich denke, dies war der ausschlaggebende Punkt für die Entlassung, die Beschuldigung einer unschuldigen Kollegin.

Bei so etwas würde ich auch ziemlich sauer werden, wenn ich Arbeitgeber wäre.


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Klassenkampf im Gerichtssaal

30.03.2009 um 11:59
Aber was soll eigentlich immer dieser Unterschied zwischen Anwälten, von wegen ,,Staranwalt" und ,,Normaler Anwalt"?

Die lernen doch im Prinzip alle die gleichen Gesetze oder etwa nicht?
Connections dürfen bei den Gerichten keine Rolle spielen, deshalb dürfen auch Richter und Staatsanwälte mit persönlichen Verbindungen zu Angeklagten, Verteidigern oder Zeugen nicht verhandeln.

Oder ist das einfach nur Angabe mit dem Namen?


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Obrien Diskussionsleiter
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Klassenkampf im Gerichtssaal

30.03.2009 um 12:13
@Kc

Wer 30 Jahre ohne Schwierigkeiten für ein Unternehmen gearbeitet hat, der wird doch nicht für so einen Winzbetrag gefeuert.

Wenn du aktive Gewerkschafterin bist und somit unbequem, kann das schnell passieren. Das ist leider kein Einzelfall.

Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede zwischen Anwälten und wie immer hat Qualität seinen Preis.

Schliesslich ist es wie ich es in meinem Eingangspost beschrieb, wenn du zu einer gewissen Gesellschaftsschicht gehörst, kann dir das vor Gericht nur zum Vorteil gereichen, als Beispiel führte ich im Eingangspost die finca-Affäre an und das ist leider auch kein Einzelfall.

Die volle Härte des Gesetzes und die unterschiedslose Geerechtigkeit, die keine Bagatellen mehr kennt wütet bei denen die ohnehin schon unterprivilegiert sind.


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Klassenkampf im Gerichtssaal

30.03.2009 um 12:34
<klugscheiss>

Das Sprichwort heisst: Quod licet Iovi, non licet bovi.
--> Was dem Jupiter erlaubt ist, ist nicht dem Ochsen erlaubt.

</klugscheiss>


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Klassenkampf im Gerichtssaal

30.03.2009 um 12:52
Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede zwischen Anwälten ,aber das läßt sich gerade nicht unbedingt am Preis festmachen. Im Prinzip gelten die für anwaltliche Leistungen in der früheren BRAGO/dem heutigen RVG festgelegten Sätze , egal ob ein guter oder ein schlechter Anwalt tätig wird.
Die Einschaltung eines überregional tätigen "Staranwaltes" ist im übrigen nicht nur keine Erfolgsgarantie,sondern kann sich im Endeffekt auch als Damoklesschwert erweisen, da örtliche Gerichte gegen solche Anwälte oft voreingenommenn sind.
Ein guter , vor Ort tätiger ,,normaler" Anwalt ist da oftmals die bessere Wahl.

Auch von Klassenkampf im Gerichtssaal würde ich nicht unbedingt sprechen.Es gibt viele Fälle,gerade im Strafrecht, wo es einen sogenannten "Promizuschlag" gab, sprich der Normalbürger wäre besser davon gekommen.
Die Tatsache,daß der eine oder andere Angeklagte besser wegkommt mag jedoch schlicht eine Frage des Intellekts sein.Es gibt Leute,die reden sich vor Gericht um Kopf und Kragen,weil sie zu verbohrt oder zu blöd sind,die Zusammenhänge zu kapieren während andere sich von vorn herein überlegt haben ,was sie sagen und vor allem,was sie nicht sagen und tun.
Und da ist es vor Gericht wie im richtigen Leben: Die Cleveren kommen besser weg als die intellektuell Minderbegabten.


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Klassenkampf im Gerichtssaal

30.03.2009 um 12:57
>Die volle Härte des Gesetzes und die unterschiedslose Geerechtigkeit, die keine Bagatellen mehr kennt wütet bei denen die ohnehin schon unterprivilegiert sind.<

Nein,falscher Ansatz. Auch Unterprivilegiertheit ist kein Freibrief für gesetzwidriges Verhalten.


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Klassenkampf im Gerichtssaal

30.03.2009 um 13:05
Noch was für allle,die diese Kassiererin zum Opfer wegen Gewerkschaftszugehörigkeit hochstilisieren wollen:
Der ausschlaggebende Punkt für die Entlassung war tatsächlich Störung des Betriebsfrieden durch Beschuldigung einer unschuldigen Kollegin.Der Kleindiebstahl war in so fern nur ein Nebenaspekt.Das Urteil ist unter diesem Aspekt in Ordnung.


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