Muslim will keinen Alkohol einräumen

Man kann sich ja auch VORHER überlegen, ob man was gegen die Tätigkeiten im Job hat oder nicht.

Und dementsprechend kann er dann die Arbeit annehmen oder nicht.

Übrigens sehe ich ja eine religiöse Begründung für die Verweigerung, alkoholhaltige Getränke einzuräumen, als nicht haltbar.

Hab noch nie gehört, dass Muslime nicht mal Flaschen anfassen dürfen, wo was zu saufen drin ist.

btw.: Vielleicht könnte man dem Herrn, um den es hier geht, eine Atemmaske spenden? Weil er ja im Prinzip auch ,,unreine Luft" atmet, Luft, die kontaminiert ist von der Berührung durch Ungläubige... :D

GilbMLRS schrieb:Ein Mitarbeiter der keinen Alkohol einräumt ist aber unproduktiv, da der AG dann zwei Leute für ne Stelle einstellen müsste, die sonst einer schafft. Du stellst doch auch keine Putzfrau ein, die gegen Wasser und Besen allergisch ist

Es kommt hier allerdings auf die Verhältnismäßigkeit an. Muss diese Arbeit zwingend von Person X ausgeführt werden oder gibt es Mitarbeiter die diese Tätigkeit übernehmen können?

Gibt es Mitarbeiter die jene Tätigkeiten übernehmen können, ist eine Kündigung nicht gerechtfertigt. Das Grundgesetz kollidiert hier mit dem Arbeitsrecht.

Niemand darf zu einer Arbeit gezwungen werden, die seinem Gewissen entgegensteht.

@Can

Dann darf sich halt keiner nen Job raussuchen, der seinem Gewissen entgegensteht...der wusste sicher vorher, dass der Laden Alkonit verkauft und dass er als Regaleinräumer das Zeug wohl auch einräumen muss. Wo kommenwer hin, wenn jeder auf Arbeit sich nur noch die Süßkirschen raussucht..."ach kehren widerspricht meinem Gewissen, ich mach das nicht, kann doch ein anderer sauber machen".

@GilbMLRS

Meine Religion verbietet mir Lohnarbeit an Tagen, in deren Namen ein Vokal vorkommt.

@GilbMLRS

Wenn beispielsweise die Möglichkeit bestehen würde, den Mitarbeiter dauerhaft in eine andere Abteilung unterzubringen, ist die Kündigung nicht gerechtfertigt, da die Arbeit nicht zwingend von Person X ausgeführt werden muss.

Ist es allerdings ein Getränkemarkt und der Alkoholverkauft gehört zu den alltäglichen Geschäften ist die Kündigung gerechtfertigt.

Mist hab mich verklickt ich hab mich verlesen ich dachte Ob die Klage gerechtfertigt ist. Nein natürlich ist die Klage nicht gerechtfertigt.

Ich finde das übertrieben- aber ich halte ohnhin nichts von Glaubensrichtungen oder gar Fanatikern, die so strenge Regeln haben.

Ich denke, die Kündigung ist durchaus vertretbar.

Ich würde ich dreimal wieder einstellen damit ich ihn vier mal feuern kann.

Irgendwo reicht es dann ja auch, mit dem Ausleben wollen der Religion im Arbeitsleben.

Wenn jeder seiner Religion nachgehen würde, egal welcher, käme wohl vor lauter "göttlichen Geboten" , das Wirtschaftssystem in Deutschland zum erliegen.

Von daher: Kündigung in Ordnung weil ein Arbeitsvertrags-Bruch.

Der Kerl darf bestimmt nicht mal Bilder von Schweinen angucken. Also ernsthaft, was für Auswüchse der Islam manchmal hat ist ja nicht zu glauben. Ist das eigentlich noch eine Religion oder schon ein Vorpraktikum für Zirkusclowns?

-ripper- schrieb:Der Kerl darf bestimmt nicht mal Bilder von Schweinen angucken.

Aber dafür Bilder von nackten Weiber :}

Can schrieb:Wenn beispielsweise die Möglichkeit bestehen würde, den Mitarbeiter dauerhaft in eine andere Abteilung unterzubringen, ist die Kündigung nicht gerechtfertigt, da die Arbeit nicht zwingend von Person X ausgeführt werden muss.

Das ist definitiv falsch - wir reden hier nicht von einer gesundheitlichen Einschränkung ( und somit der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ) sondern von einer berufstypischen Tätigkeit. Religion ist keine Krankheit ( obwohl ich mir da manchmal nicht sicher bin ).

kein Alkohl - als nächstes evtl. nur noch Produkte mit einem Halal-Zertifikat ?!

@vorübergehend

Nein, das ist nicht falsch. Im Falle einer Arbeitsverweigerung aus Gewissensgründen ist u.a die Vorhersehbarkeit( war der Arbeitgeber in der Lage das Risiko einzusehen), Austauschbarkeit( kann ich für diese Tätigkeit mit jemand anderen einsetzen) zu prüfen.

Laut dem Arbeitsrecht ist der Arbeitnehmer verpflichtet seine Arbeit nach besten Ermessen auszuüben. Das Grundgesetz sagt allerdings im Artikel 4 dass niemand gegen sein Gewissen handeln muss

Art 4

(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

Da das Grundgesetz Vorrang gegenüber dem Arbeitsrecht hat, kann sich der Arbeitnehmer hierauf berufen.

Aber hier schau selbst.

Der Arbeitnehmer kann sich gegenüber dem Arbeitgeber auf die Gewissensfreiheit aus Art. 4 Grundgesetz berufen, denn die Grundrechte wirken mittelbar auch im Verhältnis zwischen den Arbeitsvertragsparteien, so genannte Drittwirkung der Grundrechte [3]. Die Gewissensfreiheit stellt ein hohes Rechtsgut dar und kann deshalb in bestimmten Fällen in einer Abwägung mit den Rechten des Arbeitgebers den Vorzug erhalten.

Weist der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Arbeit zu, die diesen in einen Gewissenskonflikt versetzt, obwohl die Zuweisung der gewissensbelastenden Tätigkeit unter Abwägung der Interessen vermeidbar gewesen wäre, so darf der Arbeitnehmer die Arbeit verweigern.

Wikipedia: Arbeitsverweigerung#Gewissenskonflikt und Gewissensnotstand

@ Can

Also ich stehe da sehr, sehr tief in der Materie.

Willst Du mir einen Gewissenskonflikt glaubhaft darstellen, wenn ein Mitarbeiter eine Arbeit verrichtet die nun mal zu dem Beruf gehört den er ausübt ?!?

Dein Beispiel passt wenn ich einen Lagerarbeiter anweise beispielsweise eine Maus zu erschlagen und er ist auch noch Hindu.

Willst Du wirklich jeden Samstag ( Juden ), jeden Freitag ( Gebetstag ), bei tierischen Prodkten ( Hindus ), Alkoholika ( Muslime ), Jede Fastenzeit, Jedes-was-weiß-ich-noch-immer Einzel-fallenstscheidungen fällen.

Die Religionsfreiheit ist ein sehr, sehr hohes Gut und wird nicht umsonst vom Gesetzgeber so hoch angesiedelt - das bedeutet aber noch lange nicht, daß diese als Freibrief benutzt werden kann.

Wenn jemand eine Arbeit annimmt, die er aus Gewissensgründen nicht ausführen mag so ist ihm das freigestellt - aber nicht hinterher.

vorübergehend schrieb:Also ich stehe da sehr, sehr tief in der Materie.

Das ist schön für dich, ändert doch nichts an der Gesetzeslage.

Also ich habe mir den spärlichen Artikel der zu dieser Diskussion geführt hat, noch einmal durchgelesen. So wie es aussieht, war der Arbeitnehmer bereits länger in dem Supermarkt beschäftigt. Es geht hervor dass er nach längerer Krankheit wieder eingesetzt wurde und zwar im Getränkeverkauf.

Konnte der Arbeitnehmer also ahnen, dass er alkoholische Getränke verkaufen muss? So gesehen nicht, weil er es bereits früher nicht tuen musste.

Besteht zudem die Möglichkeit einen anderen Mitarbeiter diese Tätigkeit übernehmen zu lassen? Wenn ja, muss der Arbeitnehmer diese Arbeit nicht ausführen.

Das hat auch nicht unbedingt mit Religion zu tuen, da solche Fälle eher die Seltenheit wiederspiegeln. Genauso wie ein Gynäkologe kein Schwangerschaftsbbruch durchführen muss, genauso wenig muss ein religiöser Mensch gegen seine Überzeugungen handeln.

Die Kündigung ist gerechtfertigt, als Geschäftsführer ist es unzumutbar sich auf dieser weise auf seine Mitarbeiter einzustellen. Darüber hinaus ist eigentlich nur das verkaufen und das Trinken von Alkohol verboten.

@individualist

Wenn dem Geschäftsführer allerdings die Option offenbleibt einen anderen Mitarbeiter auf diese Tätigkeit einzusetzen, sieht die Lage schon ganz ander aus.

@Can

Can schrieb:Wenn dem Geschäftsführer allerdings die Option offenbleibt einen anderen Mitarbeiter auf diese Tätigkeit einzusetzen, sieht die Lage schon ganz ander aus.

So was funktioniert nicht, da packen dann mehrere an und einer guckt zu, das finde ich schon ziemlich nervend. Wenn es dadurch Streit gibt und den gab es scheinbar finde ich den Ärger Verständlich.

@individualist

Man kann ihm einfach in eine andere Abteilung schicken. Ich verstehe nicht wo das Problem hierbei ist.

Ein Supermarkt besteht nicht nur aus einer Alkoholabteilung.

Der Geschäftsführer ist nicht dazu verpflichtet einen anderen Mitarbeiter auf diese Tätigkeit einzusetzen. Eine Ausnahme würde nur dann vorliegen, wenn es tatsächlich unzumutbar wäre diesen Arbeitnehmer dort arbeiten zu lassen (z.B. durch eine Behinderung oder Alkoholabhängigkeit).

Rein menschlich betrachtet wäre es natürlich besser gewesen diesen Mitarbeiter einfach in eine andere Abteilung zu schicken. Diese Entscheidung kann jedoch nur im gegenseitigen Einverständnis getroffen werden. Außerdem muss die Reaktion von anderen Mitarbeitern berücksichtigt werden. Es kann nämlich zu einer erheblichen Schädigung des Arbeitsklimas führen, wenn ein Mitarbeiter plötzlich auf Sonderbehandlung besteht.