Muslim will keinen Alkohol einräumen

@Can
Ich glaub nicht dass das so einfach geht, es kommt in erster Linie auf den Filialleiter und die Mitarbeiter an. Ich kann mir gut vorstellen das man untereinander kein Problem haben kann dass so was akzeptiert wird. Es gibt aber auch welche die das störend finden und wenn jemand nicht anpacken will das gesamte Arbeitsklima stört.

Es wäre ja mal interessant zu erfahren, wie die Gerichte hier entschieden haben.

@Can
egal wie das Gericht entscheidet, die Springerpresse wird sich negativ äußern. Ich finde es ziemlich nervend das solche Kleinigkeiten wenn es Muslime betrifft gleich in den Medien erscheint.

Das Bundesarbeitsgericht hat dem Kläger übrigens recht gegeben. Wir leben in einer merkwürdigen Welt.

Mir scheint es eher so, als stürzen sich die Medien regelrecht auf Sachen, wenn ein Muslim irgendwas gemacht hat, was noch nicht einmal schlimm ist.

@Paka

Natürlich stürzen sich die Medien auf derartige Auswüchse und vermarkten diese. So wird der geneigte Leser auf die Einflußnahme von Religionen ( insbesondere der Islam ) auf unser täglich Leben aufmerksam gemacht.

Natürlich führt dies zwangsläufig zu einer Islamophobie bei vielen Menschen, die es allerdings auch langsam leid sind, das diese Einflußnahmen sich mehren. Ich denke da an Kopftuch-in-Behörden-und-Schulen-Diskussion, getrennter Schwimmunterricht ect. pp.

Also muss ich mir jetzt sorgen machen, dass mir die fromme Christin im DM an der Kasse "gerechtfertigterweise" keine Kondome mehr verkauft!?! ;)

Mich würde auch brennend interessieren, wie das Urteil ausgefallen ist. Ich habe die Befürchtung, dass wenn dem Kläger Recht gegeben wird, viele andere Arbeitnehmer ebenfalls solche Ansprüche stellen. Ist ja unerheblich, an was man glaubt.

Normalerweise müsste sowas im Arbeitsvertrag festgehalten werden, damit es erst gar nicht zu so einem Debakel kommt. Dann weiß der Arbeitgeber schon bei Einstellung genau, welche Arbeit der Angestellte verrichten möchte. Gegebenenfalls stellt er ihn deshalb erst gar nicht ein.

Gläubig oder nicht. Ich finde es übertrieben, dass man sich weigert, Alkohol einzuräumen. Hier macht das auch jeder Muslim.

polos schrieb:Das Bundesarbeitsgericht hat dem Kläger übrigens recht gegeben. Wir leben in einer merkwürdigen Welt.

Ah, und das lese ich erst jetzt. Hast du da mal einen Link zu?

Ich glaub die Frau mit dem Kassenbon bekam auch recht. Richtig so. Wo sind wir denn hier, wenn sich Arbeitgeber alles erlauben? Die haben so schon genug Rechte.

http://www.ksta.de/html/artikel/1298478947650.shtml (Archiv-Version vom 12.05.2011)

@Aldaris

Es ist also noch nicht gant entschieden. Hätten sie den Mann in eine andere Abteilung stecken können, bekommt er recht. Gut, das wäre dann in Anbetracht der Lage schon nachvollziehbar. Trotzdem fragwürdig, inwieweit der Arbeitgeber den Glauben zu berücksichtigen hat, zumal den Muslimen der Umgang mit Alkohol ja nicht verboten ist.

Ich frag mich ohnehin, was der Arbeitgeber für einen Wind macht. Den Mann in eine andere Abteilung versetzen und gut. Ein Supermarkt hat nicht nur Kühlhaus und Alkiabteilung.
Mir scheint, der wollte den eh feuern und dagegen muss vorgegangen werden.

Es sieht wohl eher so aus als ob der Arbeitgeber unter der Angabe von fadenscheinigen Gründen eine einfachere Arbeit bekommen wollte.

Arbeitgeber = Arbeitnehmer

es ist sein Glaube, den er vertritt .., er hält sich strikt an seine Gebote.
Der Chef hätte meiner Meinung nach das tolerieren müssen.., und ihn an einer anderen Stelle eingeteilt.., Milchprodukte oder so.

Das wäre sicher gegangen.

LG

@leserin natürlich würde versetzen funktionieren, aber wieso sollte man rücksicht auf den halluzinationen von mitarbeitern nehmen? wenn mein wahn so stark ist das ich mich weigere einfachste arbeiten zu machen sollte ich mal langsam an das aufsuchen einer medizinischen einrichtung denken. der unterschied zu einem mann im ohr der mir befehle erteilt besteht dann nur noch in der gesellschaftlcihen akzeptanz.

leserin schrieb:Der Chef hätte meiner Meinung nach das tolerieren müssen

sicher sicher und der Chinese oder der Japaner oder der Türke oder oder und logisch der Chef muss sich nach allen Richten :( überlege doch mal "erst" in Ruhe nach ... wie funktioniert eine Firma ?

Sollte der Bäcker Probleme haben Brötchen zu backen dann sollte er es vielleicht mal mit Luftballons aufblasen probieren oder es ganz sein lassen und sich ein Land suchen wo es kein Alk gibt und keine Arbeit ...

Richtige Entscheidung ... ohne Frage.

Man kann jetzt auch mal einen völlig anderen Blickwinkel ansetzen.

Warum sollte man noch Mitarbeiter beschäftigen bei denen man befürchten muss, daß die religiöse Karte gezogen wird ?

Meine persönlichen Erfahrungen mit Ramadan und Gebetszeiten haben jedenfalls dazu geführt, daß ich solche Diskussionen schon im Vorfeld vermeide.

Warum sollte ich eine Gruppe anders behandeln als den Rest ?!

Es gibt den schönen Gleichbehandlungsgrundsatz - von dem ich auch persönlich zutiefst überzeugt bin; aber Gleichbehandlung ist keine Einbahnstraße.

Klar kann der Chef tollerant sein... muss er aber meiner Meinung nach nicht... zumindest nicht gesetzlich. Es steht niergens im Koran, dass man kein Gefäss mit Alkohol drin anfassen darf, soweit ich weiss... sondern nur dass man kein Alk konsumieren darf. .. also ich versteh die Entscheidung des Gerichtes nicht.
Und wenn man schon so konsequent die Gebote einhalten will... dann hätte er sich eh weigern sollen einen Lohn anzunehmen der unteranderem durch den Verkauf von Alkohol finanziert wurde.
Scheinheilig... wie kann er mit solch einer konsequenten Einstellung blos für eine Firma arbeiten die Alkohol verkauft...?