Fischsterben in der Oder, und nun?

Ja echt erschreckend die Bilder



von all den toten Fischen und es sterben ja nicht nur Fische in der Oder aktuell.

Es war wohl kein Quecksilber:

Erhöhte Quecksilberwerte sind nach Angaben der polnischen Regierung nicht die Ursache für das Fischsterben in der Oder. Dies hätten die ersten toxikologischen Untersuchungsergebnisse von Proben toter Fische ergeben, schrieb Polens Umweltministerin Anna Moskwa auf Twitter.

"Das staatliche Veterinärinstitut hat sieben Arten getestet. Es hat Quecksilber als Ursache für das Fischsterben ausgeschlossen." Man warte nun auf die Ergebnisse von Untersuchungen auf andere Schadstoffe.

Das Fischsterben in der Oder beunruhigt seit Tagen die Menschen, die in Polen und Deutschland an dem Fluss leben. Polnische Behörden hatten nach Regierungsangaben bereits Ende Juli erste Hinweise darauf bekommen, dass in dem Fluss massenweise verendete Fische treiben.

Die Ursache des Fischsterbens ist noch ungeklärt. Nach Angaben von Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel von den Grünen weist die Oder "sehr stark erhöhte Salzfrachten" auf. "Nach jetzigen Erkenntnissen wird es jedoch nicht ein einziger Faktor sein, der das Fischsterben in der Oder verursacht hat", heißt es in einer Mitteilung. Der Begriff Salzfrachten bezeichnet im Wasser gelöste Salze.

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Fische-in-der-Oder-starben-nicht-an-Quecksilber-article23524145.html (auch fürs Bild)


Ich hoffe ja noch, aber es ist wohl noch eine Katastrophe für das Jahr 2022, die Ursache muss schnell gefunden werden, damit man dagegen anarbeiten kann. Es ist ja auch noch offen, wie weit sich das mögliche Gift auch über die Arten weiter bis zu den Menschen verbreiten kann.

Weiß auch nicht ob ich mich nun freuen soll, dass es keine Quecksilberverbindungen sind, es gibt ja noch genug anderen Mist, der ein Ökosystem auf lange Zeit zerstören kann.

Hab auch keine Idee, wie mal so ein System wieder möglichst schnell auf die Beine bekommt, man wird wohl Fische neu ansiedeln müssen, wird wohl Jahre dauern, mal wieder echt nicht nötig gewesen. Mal sehen was als Ursache ermittelt wird, ich hoffe sie finden bald etwas.

nocheinPoet schrieb:Hab auch keine Idee, wie mal so ein System wieder möglichst schnell auf die Beine bekommt

Wir ehrlich gesagt auch nicht und deshalb weiss niemand so wirklich, worüber man da diskutieren soll.

nocheinPoet schrieb:Mal sehen was als Ursache ermittelt wird, ich hoffe sie finden bald etwas.

Am Montag,also morgen, sollen die Ergebnisse der Wasseruntersuchung bekannt gegeben werden.

nocheinPoet schrieb:Es war wohl kein Quecksilber:

Nach neusten Erkenntnissen (vor 2 Tagen), war es doch Quecksilber und das in sehr hohen Mengen.

Wasserproben nach dem Fischsterben in der Oder in Brandenburg haben Hinweise auf eine erhebliche Quecksilberbelastung ergeben. "Seit gestern Abend gibt es die ersten Ergebnisse. Die haben wir zwar noch nicht offiziell, aber es deutet in der Tat doch auf eine massive Belastung mit Quecksilber hin als ein Faktor", sagte der Leiter der Umweltverwaltung im Kreis Märkisch-Oderland, Gregor Beyer,

Quelle:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/oder-fischsterben-quecksilber-giftstoffe-100.html

@Sabertoothcat

Okay, doch Quecksilber, habe eben noch was gelesen, da ging es um eine hohe Salzbelastung. Ja aktuell gibt es wohl wenig zu diskutieren, könnte aber noch kommen, wenn es um den Verursacher geht.

Und keiner will den bzw die Verursacher gesehen haben? Unwahrscheinlich.

Mich wundert, dass es solange dauert, die Ursache zu finden. Den Verursacher zu finden wird vermutlich noch schwieriger.

Ich hoffe es wird bald herausgefunden was es ist und wie schlimm und ob es Nachhaltig schädlich ist. :(
Die Bilder von den Tonnen an verendeten Fischen… :(
Genauso schlimm finde ich die verspätete Kommunikation von den Polnischen Behörden, bzw. Meldeketten.

Keine Ahnung warum es so lange dauert, ich bin kein Chemiker, die Nachrichten sprechen ja von Salzfrachten.
Scheinbar ist das analysieren schwierig, wenn diese gelöst sind, will das jetzt nicht bashen da ich es nicht bewerten kann.

Hoffe wirklich sie bekommen es raus, welche Chemikalien/ Chemikalie es ausgelöst hat. Wenn man es weiß kann man anhand des Radiuses wo es angefangen hat evtl. Bestimmen wer der Verursacher war.

JayPan schrieb:Scheinbar ist das analysieren schwierig, wenn diese gelöst sind, will das jetzt nicht bashen da ich es nicht bewerten kann.

Sollte eigentlich nicht schwierig sein, habe vor Jahren mal eine Arbeit geschrieben über die Bestimmung von Organochlorpestiziden in heimischen Gewässern.

Alles mittels HPLC und Gaschromatographie.

Carbine schrieb:Sollte eigentlich nicht schwierig sein, habe vor Jahren mal eine Arbeit geschrieben über die Bestimmung von Organochlorpestiziden in heimischen Gewässern.

Alles mittels HPLC und Gaschromatographie.

Ach danke :D für deinen Beitrag wie nice, wir haben jemand an Board der sich auskennt.

Ich mit meinen laienhaften Verständnis :D das wirft dann natürlich Fragen auf….
Warum es so lange dauert.
Dann besteht Hoffnung das herauskommt was es verursacht hat.

@JayPan

Das Problem ist, man muss wissen, wonach man sucht. Bei uns war es einfach, wir wussten, dass wir nach Organochlorpestiziden suchten (die sogenannten "Dirty Dozen" oder auch "dreckige Duzend").

Man muss erst herausfinden, welche Stoffe derart toxisch auf Wasserorganismen wirken. Erst dann kann man verschiedene Analysemethoden anwenden, welche alle Zeit kosten uns vor allem Geld.

@Carbine

Verstehe, dass analysieren an sich ist nicht die Hürde sondern unbekannter Stoff oder Verbindung XX ist es.

Habe gerade gelesen die Behörden untersuchen auf 300 Stoffe, hoffe dass sie fündig werden.

Vielleicht kann man auch schauen was da so an Unternehmen ansässig ist und dadurch herausfinden was in Frage kommen könnte. Das denke ich aber wird bereits gemacht, was bestimmt auch kein leichtes Unterfangen ist, je nach Radius.

Was an der Potenz überhaupt in Frage kommt, wie du schon sagt derart toxisch wirkt :(

Klar kostete das Geld aber was willst machen, in Anbetracht dessen, das evtl. Fische gegangelt und gegessen wurden. Leute da evtl mit dem Wasser in Berührung gekommen sind, wobei ich davon ausgehe das bei dem Massiven Fischsterben die Leute eh schon von alleine draufgekommen sind. Aber weiter unten in dünnere Potenz es evtl. Ja trotzdem gefährlich sein könnte, naja abwarten und das ganze Ökosystem generell.

Tote Fische schwimmen mit dem Strom. Es sollte sich eigentlich feststellen lassen, in welcher Gegend es ungefähr zur Einleitung gekommen sein muss.
Anfangen würde ich, und ich bin sicher, das hat man auch gemacht, mit einer Obduktion der Fische und Feststellung der Todesursache. Von da an gehts dann um die Suche nach Stoffen, die bei Fischen solche Auswirkungen hervorrufen können.
Parallel kann man das Wasser untersuchen, aber die Fische, bzw. die Auswirkungen auf die Fauna und evt. auch Flora sind meines Erachtens wichtiger, zumindest wenn man bei der Wasserprobe nicht fündig wird.

emanon schrieb:aber die Fische, bzw. die Auswirkungen auf die Fauna und evt. auch Flora sind meines Erachtens wichtiger,

Sehe ich auch so, toxische Stoffe reichern sich bekanntlich an.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was die Ursache war. Gibt leider zuviele Stoffe, die hochtoxisch wirken.

Carbine schrieb:Sehe ich auch so, toxische Stoffe reichern sich bekanntlich an.

mal die Leber anschauen.
Ist denn schon klar, welche Auswirkungen es auf die Fische hatte?
Sterben sie an Sauerstoffmangel?
Erhöhter Salzgehalt kann natürlich zu einem Osmoseproblem führen.
Aber welche Menge Salz hätte man da einleiten müssen?
Gifte sind auch möglich, es bleibt spannend.


Original anzeigen (1,9 MB)

Die hohe Salzfracht könnte auch durch extremes Niedrigwasser aufgrund der Dürre entstanden sein. Ich weiß allerdings nicht, inwieweit das Wasser versalzen ist.
Hier ist allerdings ein ganz interessanter Bericht:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article240478695/Fischsterben-in-der-Oder-Umweltminister-spricht-von-absoluter-Anomalie-des-Wassers.html

Dort wird schon ein Stoff, welcher von Polen - warum auch immer - genannt wurde (Mesitylen) ausgeschlossen.
Laut Umweltminister scheinen viele Gründe in Betracht kommen. Die Analysen dauern an - es bleibt also spannend, so tragisch es auch ist.

emanon schrieb:Tote Fische schwimmen mit dem Strom. Es sollte sich eigentlich feststellen lassen, in welcher Gegend es ungefähr zur Einleitung gekommen sein muss.

Das scheinen die Behörden zu Wissen und auch das ungefähre Datum wann es passiert sein soll, der 28 Juli, bei Oppeln, in der Nähe Breslau.

Wir haben Hinweise von polnischer Seite, dass um den 28. Juli bei Oppeln, also in der Nähe von Breslau, Stoffe in die Oder gelangten, die dort ein Fischsterben ausgelöst haben, das sich die Oder bis zu uns hinuntergewälzt hat.“

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/massenhaftes-fischsterben-in-brandenburg-wohl-grosse-mengen-von-chemie-abfaellen-in-der-oder-viele-geloeste-salze-gefunden/28595346.html

nocheinPoet schrieb:Es war wohl kein Quecksilber:

Hätte ich auch nicht erwartet. Das müsste ja eine Riesen Menge gewesen sein. Dass es jetzt doch Quecksilber sein soll finde ich verwunderlich und kann es mir nicht vorstellen. Da bräuchte es ja hunderte (wenn nicht gar tausende) von Kubikmetern von dem Zeug. Wo sollen die denn herkommen?

nocheinPoet schrieb:Hab auch keine Idee, wie mal so ein System wieder möglichst schnell auf die Beine bekommt, man wird wohl Fische neu ansiedeln müssen

Ich schätze mal dadurch, dass Fische aus den Nebenflüssen in den frei gewordenen Lebensraum drängen. Und dann stellt sich da über die nächsten 20 Jahre wieder ein Gleichgewicht ein.

emanon schrieb:Es sollte sich eigentlich feststellen lassen, in welcher Gegend es ungefähr zur Einleitung gekommen sein muss.

Es muss ja eine Stelle geben (oberhalb des Unglücks) ab der nicht mehr massenweise tote Fische gesichtet werden bzw. man noch lebende im Wasser sieht. Damit müsste sich der Ort des Geschehens ziemlich gut (auf mehrere Kilometer) eingrenzen lassen.

Hi. Ich schreibe von meinem Handy. Was eine echte Tortur für mich ist. Habt Verständnis.

Ich wohne direkt an der Oder und habe den ganzen Trubel mitbekommen. Ich habe die toten Fische nicht selbst gesehen, weil ich glücklicherweise nicht in der Stadt war, als der Unfall passierte. Auf dem letzten spaziergang sah ich kleine fische darin schwimmen und ab und zu sprang ein größerer heraus. Wenn es sich wirklich um den erhöhten Salzgehalt handelt, könnten Forscher das bei den noch lebenden Fischen schnell erkennen. Gaby Weber untersuchte zunächst ein Kohlekraftwerk in Oppeln und fand interessante Zusammenhänge. Nun führt die Spur zu einem polnischen Bergbauunternehmen in Glogow.
Dort werden seit langem große Mengen Salzwasser legal in die oder eingeleitet. Dies führte vermutlich dazu, dass sich eine bestimmte Algenart, die normalerweise im Salzwasser lebt, vermehren konnte. Es gibt Richtlinien, den angegebenen Wert nicht zu überschreiten. Aber da haben wohl ein paar überarbeitete mitarbeiter verschlafen. Wahrscheinlich wird die Ursache von mehreren Faktoren beeinflusst.

In Glogow wird bereits fleißig an den Mini-Atomkraftwerken gearbeitet.



Link-Nachweise:

Bergbaukonzern Glogow







Lg

Gaby Weber

Verzeiht. Ich kannte die Url nicht und auch nicht, dass der auf der blacklist steht. Es ging mir nur um gaby webers Artikel. Ich füge einen alternativ link hinzu.

Ich füge mal eine emotionale Grundlage hinzu.

Für uns Bürger die in der Nähe wohnen, verändert sich der Alltag immens. Der Schmerz steht uns allen ins Gesicht geschrieben. Alle sind betroffen. Wir hatten hier viele Kurorte , die geschlachtet wurden. Ich lebe nicht mein ganzes Leben hier.

Deine Seele Frankfurt Oder hat mich lange begleitet. Ich verabschiede mich von dir um deine Wege nie zu vergessen.

Um mal klar zu stellen. Ist echt zum kotzen leute. Ich Wünschte mir das dieser ganze scheiß nicht passieren würde.

Ist wohl erlaubt oder liebe community?