Artenvielfalt - Produkt der Schöpfung oder Evolution?
31.08.2013 um 22:50Anzeige
Pan_narrans schrieb:Stimmt, aber um sie zu drehen, muss ich quasi angstfrei sein.
Dir ist schon klar, dass Naturfilme in erster Linie Unterhaltung sind?
lernender schrieb:Stimmt, aber um sie zu drehen, muss ich quasi angstfrei sein.Eher unwahrscheinlich.
lernender schrieb:Mich stört daran keine Tatsache, sondern die Theorie, das ... weil ich nicht nachvollziehen kann, wie neue Eigenschaften quasi ungeplant nach Zufallsprinzipien entstehen sollen und das in - evolutionär - überschaubaren Zeiträumen.Weil Evolution ja auch nicht zufällig ist.
lernender schrieb:Seltsamerweise wird ja auch nirgendwo vom spontanen Auftreten von lebensfähigen Säugetieren mit Lungen und Kiemen berichtet oder gar das Auftreten von Flossen bei an Land lebenden Säugetieren.Weil's ja auch nicht spontan auftritt, sondern sich graduell entwickelt.
lernender schrieb:Irgendsowas müsste man gelegentlich bei diesem Lotteriespiel zu Gesicht bekommen, wenn auch in primitiver Ausführung. Wenn es zu perfekt ist, ist es wieder unglaubwürdig oder alte Veranlagung.Und noch einmal alle im Chor: "Evolution ist nicht zufällig!"
lernender schrieb:Seltsamerweise wird ja auch nirgendwo vom spontanen Auftreten von lebensfähigen Säugetieren mit Lungen und Kiemen berichtetUnd warum bitteschön erwartest/vermisst du sowas?
Pan_narrans schrieb:Stimmt, aber Evolution ist nicht auf Zufall basierend? Dann ist sie auf Schöpfung basierend. Oder auf Zauberei, was auf das Gleiche hinausläuft. Oder die Zelle hat Intelligenz und weiß, was sie an der Veranlagung ändert.
Und noch einmal alle im Chor: "Evolution ist nicht zufällig!"
Der Evolutionsbiologe Richard Dawkins bezieht sich in seinem Buch Der blinde Uhrmacher auf die Idee des maschineschreibenden Affen, wobei er demonstriert, auf welche Weise das Wechselspiel von Mutation und natürlicher Auslese seine Effektivität erreicht und von reinem Zufall, repräsentiert durch maschineschreibende Affen, zu unterscheiden ist. Sein Ziel ist es dabei, den Effektivitäts-Unterschied zwischen „kumulativer Auslese“, in der erfolgreiche Mutationsschritte beibehalten werden und Ausgangspunkt für weitere Mutations-Selektions-Schritte sind, und „Einzelschritt-Auslese“, bei der alle Zwischenschritte verworfen werden und in jedem Schritt vollkommen von neuem begonnen wird, deutlich zu machen. Dawkins beschreibt dazu ein Computerprogramm, welches die Hamlet-Zeile „METHINKS IT IS LIKE A WEASEL“ produziert, um zu zeigen, inwieweit sich die kumulative Auslese von einem hypothetischen Schreibmaschine schreibenden Affen (gleichgesetzt mit der Einzelschritt-Auslese) unterscheidet.[12] Dazu wird zunächst ein Zufallstext erzeugt. Dieser Text wird mit dem Hamlet-Text verglichen, wobei nur diejenigen Buchstaben in den nächsten Schritt übernommen werden, die mit dem Hamlet-Text bereits übereinstimmen. Die anderen Buchstaben werden erneut zufällig erstellt, der neu entstandene Text wiederum mit der Hamlet-Zeile verglichen, usw. Das geschieht solange, bis der Text mit dem Hamlet-Text übereinstimmt. Dieser Algorithmus mit kumulativer Auslese erweist sich als sehr viel effizienter, das heißt es werden sehr viel weniger Schritte benötigt, als es mit „Einzelschritt-Auslese“ der Fall wäre.
lernender schrieb: Eigentlich sind das ein bißchen Plädoyers für FeigheitIch halte es nur für dumm Emotionen und Qualia zu verteufeln nur weil sie einem nicht gefallen.
lernender schrieb:Aber mir scheint, ihr seht keine Naturfilme und Angst kennt ihr auch nicht wirklich.Naturfilme eher weniger, aber drei Faschoglatzen die in ziemlich eindeutiger Absicht auf einen zugestürmt kommen lassen einem doch ganz schön die Muffe gehen.
lernender schrieb:Tierfilmer kommen Löwen oft - scheinbar gefährlich - nahe und überleben, gerade weil sie keine Angst habenIch vermute mal eher das das daran liegt das diese Leute wissen wie und wann sie sich nähern können ohne als Beute wahrgenommen zu werden.
lernender schrieb: Auch bei einer Lawine kann ich nicht blind weglaufen, sondern muss mich erst orientieren, wohin das überhaupt Sinn macht.Stehenbleiben und orientieren kann in der Situation genauso fatal sein wie einfach wegzulaufen.
AtheistIII schrieb:Da muss ich ein bißchen weiter ausholen in Richtung meiner Theorie über Religion und was ich davon halte.
Was mich aber mal intressieren würde, inwiefern erklärt ein intelligenter Schöpfungsmechanismus das Vorhandensein von Angst eigentlich besser?
Pan_narrans schrieb:Nun, wenn die Mutationsrate in der Realität 7 - 9% beträgt, nehmen nicht alle Individuen als schreibende Affen an der Evolutionslotterie teil, also ein Lotteriespiel mit noch schlechteren Chancen.
Gebe dazu zu erst eine Mutationsrate von 7 - 9 % an ... Anschließend setzt Du die Mutationsrate auf 100 % (entspricht Deiner Lotterie)
lernender schrieb:Da muss ich ein bißchen weiter ausholen in Richtung meiner Theorie über Religion und was ich davon halte.Du hättest einfach sagen können, dass es "der Teufel" ist. Wir verstehen dich schon.
lernender schrieb:Stimmt, aber Evolution ist nicht auf Zufall basierend?Nochmal ganz klar, es ist in dem Fall wie bei genetischen Algorithmen. Die Generierung der nächsten Variante unterliegt dem Zufall. Die Selektion der Varianten ist gerichtet.
SirDerp schrieb:Nein, dann hast Du das Thema nicht richtig verstanden. Die Angst gehört nur zum Prinzip dessen, was man in der Religion den Teufel nennt. Sie täuscht uns (und quält uns übrigens), so wie das auch andere Eindrücke tun. "Den Teufel" gibt es bei mir sowiso gar nicht, sondern jeder hat seinen eigenen, anders gearteten.
Du hättest einfach sagen können, dass es "der Teufel" ist. Wir verstehen dich schon.
lernender schrieb:Aber dann erscheinen mir trotzdem zu wenig Gestalten mit optischen Schönheitsfehlern oder plötzlich entstandenen Kiemen ... oder doch nicht?Nein, ein polygenetisches Merkmal entsteht nicht von heute auf morgen komplett fertig in einem neuen Individuum.
lernender schrieb:Der Wiesel Algorithmus ist - wenn ich das Programm richtig verstanden habe - so programmiert, dass die Mutation immer die gewünschte Anzahl Zeichen verändertNope, jedes Zeichen hat eine bestimmte Wahrscheinlichkeit sich zu verändern.
lernender schrieb:Der Wiesel Algorithmus ist - wenn ich das Programm richtig verstanden habe - so programmiert, dass die Mutation immer die gewünschte Anzahl Zeichen verändert und so, dass bei jedem Durchlauf die Fitness geprüft wird.Nach jedem Durchlauf wird aus dem "best angepassten" eine neue Generation erzeugt.
lernender schrieb:An der Realität ist das relativ weit vorbei, da eine Mutation in erster Linie wohl nur eine Base betreffen wird,Nope, es gibt eine Vielzahl verschiedener Mutationen. Neben Punktmutationen gibt es noch Chromosomen und Genommutationen. Sollte jeden, der seine Mittlere Reife hat und im Biounterricht nicht durch schlief bekannt sein.
lernender schrieb:und wenn es um ein neues Merkmal geht, ist die Fitness nach einer Mutation oft gar nicht verändert, das neue Gen muss also sehr oft unbewertet weiter gegeben werden und darf dabei zumindest keinen Schaden anrichten.Das wird über die neutrale Evolutionstheorie, die ja ein Teil der modernen Synthese ist beschrieben. Wobei es Biologen gibt, die behaupten, dass keine Mutation wirklich neutral sein kann. Man spricht deshalb auch mittlerweile von "annähernd neutraler Evolution".
lernender schrieb:Völlig unmöglich ist diese Art Evolution nicht, das andere müsste man durchrechnen. Aber dann erscheinen mir trotzdem zu wenig Gestalten mit optischen Schönheitsfehlern oder plötzlich entstandenen Kiemen ... oder doch nicht?Kiemen werden nicht spontan zufällig entstehen. Das habe ich ja schon versucht heraus zu stellen. Die sind dafür viel zu komplex.