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Ernährung und Gesundheit: Der Kalorien-Mythos und mehr...
04.05.2025 um 14:141) Der Kalorien-Mythos – Was wir wirklich über Nahrungsaufnahme wissen sollten
Ich habe mich jetzt mal darangemacht, meine Standpunkte zum Thema "Kalorien-Mythos" zusammenzufassen. Es sind bekanntlich nicht nur mal eben meine privaten Ansichten oder flüchtigen Gedanken. Es steckt viel dahinter. Aber der Übersichtlichkeit halber habe ich es hier auf das wesentliche reduziert. Das Thema bewegt sich in einem erweiterten Komplex. Darauf gehe ich in Folgebeiträgen ein. Hier in der #1) sollen zunächst mal die wichtigsten Kernpunkte zu den Kalorien/CICO stattfinden.
Mehr dazu, und zwar in allen Details der Physiologie, gibt es hier, das ist in diesem Beitrag hier mit eingeflossen.
Bartholomey Kay: Sammlung von Studien und Standpunkten (Beitrag von Nemon)
Einleitend noch ein paar Worte zu der Frage, warum sich der Kalorienbegriff bzw. das falsche Konzept asich so hartnäckig hält:
Der Begriff "Kalorie" hat sich eingebürgert, weil er praktisch ist. Selbst seriöse Studien sprechen von „isokalorischen Bedingungen“, wenn verschiedene Diätgruppen die gleiche nominelle Energieaufnahme haben. Wissenschaftler wissen meist, dass dies eine Vereinfachung ist – aber in der Praxis und für die Vergleichbarkeit von Studien behalten sie den Begriff bei. So kommt es, dass ein Begriff, der möglicherweise das mangels anderer Konzepte praktikabelste Modell repräsentiert, in der heutigen so genannten "Ernährungswissenschaft" missverständlich verwendet wird. Und damit – entweder ungewollt oder wider besseres Wissen – zu falschen Schlussfolgerungen führen kann.
Es läuft hier am Ende alles darauf hinaus, dass man zwar weniger Moleküle, Masse, wie auch immer zu sich nehmen kann und dabei möglicherweise abnimmt. Dass man dabei aber in Mangelzustände hineinläuft und die Strategie ohnehin nicht nachhaltig ist, weil sie zu Unzufriedenheit führt, weil man den richtigen weg zu einem metabolisch hervorgerufenen Sättigungsgefühl nicht findet. (Okay, Menschen sind unterschiedlich. Aber bestehe auf diese pauschale Aussage.)
Ich bereite hier im Blog Themen auf und lasse Kommentare zunächst mal zu, es ist aber nicht so gedacht, dass hier diskutiert wird. Das kann ggf. in passenden Threads stattfinden.
Einleitung: Warum das Thema „Kalorien“ kritisch betrachtet werden muss
Die Vorstellung „Kalorien rein, Kalorien raus“ (CICO) gilt als Basiswissen in Fragen von Gewichtszunahme und -abnahme.
Doch diese scheinbar einfache Formel basiert auf einer Reihe tiefgreifender Missverständnisse – sowohl physikalisch als auch biologisch.
Um diese Zusammenhänge klar zu verstehen, müssen wir grundlegende Fragen neu stellen und weit verbreitete Irrtümer entlarven.
Was ist eine „Kalorie“ wirklich?
Eine „Kalorie“ ist ursprünglich eine Maßeinheit der Physik und beschreibt Wärmemenge – genauer: die Energie, die benötigt wird, um 1 Gramm Wasser um 1 Grad Celsius zu erwärmen.
In der Ernährung wird fast ausschließlich die Kilokalorie (kcal) verwendet.
Problematisch ist dabei:
- Eine Kalorie beschreibt Wärmeaustausch – unser Körper arbeitet aber nicht als Verbrennungsofen.
- Kalorienmessungen an Lebensmitteln basieren auf vollständiger Verbrennung (Bombenkalorimeter) – im Körper jedoch finden enzymatisch gesteuerte biochemische Prozesse statt.
Exkurs: Bombenkalorimeter – was wirklich gemessen wird
In einem Bombenkalorimeter wird eine Lebensmittelprobe unter Sauerstoffüberdruck verbrannt.
Die dabei freigesetzte Wärme wird gemessen und als Kalorienwert angegeben.
Doch diese Technik ignoriert biologische Verwertbarkeit, Substratpräferenz und hormonelle Regulation – zentrale Aspekte des lebenden Stoffwechsels.
Warum das CICO-Modell scheitert
Das traditionelle CICO-Modell übersieht entscheidende biologische Faktoren:
- Der Körper entscheidet nicht einfach „verbrenne alles“.
- Hormone steuern, ob Energie gespeichert oder freigesetzt wird.
- Unterschiedliche Makronährstoffe (Protein, Fett, Kohlenhydrate) haben unterschiedliche Wirkungen auf den Stoffwechsel.
Exkurs: Der erste Hauptsatz der Thermodynamik und seine Fehlinterpretation
Der erste Hauptsatz der Thermodynamik (Energie kann weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur umgewandelt werden) wird oft falsch auf Ernährung angewandt.
Zwar bleibt Energie erhalten – doch wie sie im Körper umgesetzt wird, unterliegt komplexer hormoneller und metabolischer Steuerung, nicht bloßer Mengenbilanz.
Hinzu kommt: Der menschliche Körper ist kein geschlossenes System.
Er steht im ständigen Austausch von Energie und Materie mit seiner Umwelt (z. B. durch Atmung, Wärmeabgabe, Stoffwechselprodukte).
Daher kann die reine Energiebilanz nicht isoliert betrachtet werden, wie es im CICO-Modell unterstellt wird.
Der menschliche Körper ist ein offenes System – Energie- und Stoffflüsse mit der Umwelt verhindern eine einfache Bilanzierung nach dem CICO-Schema.
Zudem:
- Lebensmittel dürfen laut Gesetz mit bis zu ±20 % Abweichung bei Kalorienangaben deklariert werden.
- Der tatsächliche Energiegehalt wird zusätzlich durch individuelle Unterschiede in Verdauung, Resorption und Metabolismus beeinflusst.
Kalorienangaben sind daher grobe Näherungswerte – keine exakten Größen.
Insulin – wichtiger, aber nicht alleiniger Energieregulator
Insulin ist ein Schlüsselhormon im Energiestoffwechsel.
Es beeinflusst, ob der Körper Fett speichert oder Fettdepots mobilisieren kann.
Aber:
- Insulin „entscheidet“ nicht selbstständig.
- Der Stoffwechsel folgt mechanistischen Prinzipien, insbesondere dem sogenannten Randle-Mechanismus.
Exkurs: Randle-Mechanismus einfach erklärt
Der Randle-Mechanismus beschreibt die Konkurrenz zwischen Glukose und Fettsäuren als Energiesubstrate:
- Viel Glukose hemmt die Fettverbrennung.
- Viel Fett hemmt die Glukoseverbrennung.
Wenn eine Zelle energetisch gesättigt ist, verweigert sie die weitere Aufnahme zusätzlicher Substrate – sowohl von Glukose als auch von Fettsäuren.
Dies ist ein Schutzmechanismus: Die Zelle schützt sich vor Energieüberlastung.
Wird trotzdem mehr Glukose angeboten, bleibt diese im Blut – das wird fälschlicherweise als „Insulinresistenz“ diagnostiziert.
Dabei funktioniert das Insulin weiterhin – die Zelle tut nur genau das, was sie tun muss: sich selbst schützen.
Warum nicht jede „Kalorie“ gleich ist
Nährstoffe unterscheiden sich erheblich darin, wie sie im Körper wirken:
- Protein hat den höchsten thermischen Effekt (bis zu 30 % der Energie gehen für Verdauung und Verarbeitung verloren). Protein dient im Körper vorrangig als Baustoff – für Gewebe, Enzyme, Hormone und strukturelle Funktionen.
Seine Nutzung als Energielieferant ist die Ausnahme und erfolgt primär bei Mangelzuständen oder Extremsituationen.
- Fett wird effizient als Energiequelle oder Baustoff genutzt.
- Kohlenhydrate lösen eine starke Insulinantwort aus – nicht weil sie bevorzugt genutzt werden sollen, sondern weil sie schnellstmöglich aus der Blutbahn entfernt werden müssen.
Glukose in Übermaß wirkt auf den Organismus toxisch.
Der Körper toleriert nur sehr geringe Blutzuckerkonzentrationen.
Alles, was über die intern regulierte Glukoneogenese hinausgeht, wird als Notfall behandelt.
Der schnelle Verbrauch von Glukose dient primär der Schadensbegrenzung, nicht der Energieoptimierung.
Kalorienangaben und gesetzliche Toleranzen
Lebensmittelhersteller dürfen laut gesetzlichen Bestimmungen (z. B. EU-Verordnung Nr. 1169/2011) eine Abweichung von bis zu ±20 % bei den angegebenen Kalorienwerten haben.
Das bedeutet:
- Eine als 500 kcal deklarierte Mahlzeit kann real zwischen 400 und 600 kcal liefern.
- Zusammen mit biologischer Variabilität bei Resorption und Stoffwechsel wird die angenommene Präzision der Kalorienzählung endgültig zur Illusion.
Auch der geschätzte Kalorienverbrauch bei Aktivitäten ist hochgradig unzuverlässig.
Im Alltag lässt sich der tatsächliche Energieverbrauch praktisch nicht seriös messen.
Fitness-Tracker, Apps und Standardtabellen basieren auf Durchschnittswerten und Schätzformeln, die individuelle Unterschiede wie Trainingszustand, Körperzusammensetzung, Stoffwechselrate und Effizienz völlig ignorieren.
Genaue Bestimmungen wären nur unter Laborbedingungen möglich – etwa durch indirekte Kalorimetrie oder die aufwendige Doppelmarker-Technik.
In der Praxis verstärkt dies die Fehleranfälligkeit des gesamten Kalorienmodells erheblich:
Nicht nur die zugeführten „Kalorien“ sind unpräzise bekannt – auch der vermeintliche „Kalorienverbrauch“ bleibt eine grobe Annäherung.
(→ In Beitrag 5 wird vertieft, wie Studienmethoden hier oft verzerrende Effekte erzeugen.)
Zusammenfassung: Warum „Kalorien zählen“ nicht funktioniert
- Kalorien sind eine Wärmeeinheit, keine stoffliche Realität im Körper.
- Der Körper steuert Energieverwertung hormonell und mechanistisch, nicht rein bilanziell.
- Die Art der aufgenommenen Nährstoffe beeinflusst Speicherung und Verbrauch entscheidend.
- Selbst die nominellen Kalorienwerte sind ungenau und schwankungsanfällig.
- Der Energieverbrauch im Alltag ist ebenfalls nur grob schätzbar und hochgradig individuell.
Wer nachhaltig Gewicht und Gesundheit steuern will, muss die biologischen Grundlagen verstehen – nicht auf vereinfachte Zahlenmodelle vertrauen.
(→ In Beitrag 2.) wird vertieft, wie der Körper durch Fettadaption metabolische Flexibilität erlangt bzw. sich optimiert.)
Ausblick
In den folgenden Beiträgen mache ich weiter mit:
- 2.) Fat Adaptation: Wie der Körper lernt, effizient auf Fettreserven zuzugreifen,
- 3.) Kohlenhydrate: Warum sie nicht essenziell sind,
- 4.) Institutionelle Fehlsteuerung: Wie veraltete Paradigmen aufrechterhalten werden,
- 5.) Studienlage: Wo neuere Daten Klarheit schaffen.
KI-Disclaimer: Ich habe ChatGPT, NoteGPT und SciSpace benutzt, um bestehendes Material zu transkribieren, zusammenzufassen und Versionen unterschiedlicher Länge und inhaltlicher Gewichtung zu erstellen. All das geschieht inhaltlich z. T. in langen Dialogen genau von mir gesteuert, nach meinen eigenen Vorgaben. Das dient nur dazu, im gegebenen Zeitrahmen komplexe Themen aufzubereiten und bestehendes Material zu verwerten. Ich beziehe keinen "unlauteren" inhaltlichen Nutzen aus der Nutzung der diversen KI-Modelle.
Ich habe mich jetzt mal darangemacht, meine Standpunkte zum Thema "Kalorien-Mythos" zusammenzufassen. Es sind bekanntlich nicht nur mal eben meine privaten Ansichten oder flüchtigen Gedanken. Es steckt viel dahinter. Aber der Übersichtlichkeit halber habe ich es hier auf das wesentliche reduziert. Das Thema bewegt sich in einem erweiterten Komplex. Darauf gehe ich in Folgebeiträgen ein. Hier in der #1) sollen zunächst mal die wichtigsten Kernpunkte zu den Kalorien/CICO stattfinden.
Mehr dazu, und zwar in allen Details der Physiologie, gibt es hier, das ist in diesem Beitrag hier mit eingeflossen.
Bartholomey Kay: Sammlung von Studien und Standpunkten (Beitrag von Nemon)
Einleitend noch ein paar Worte zu der Frage, warum sich der Kalorienbegriff bzw. das falsche Konzept asich so hartnäckig hält:
Der Begriff "Kalorie" hat sich eingebürgert, weil er praktisch ist. Selbst seriöse Studien sprechen von „isokalorischen Bedingungen“, wenn verschiedene Diätgruppen die gleiche nominelle Energieaufnahme haben. Wissenschaftler wissen meist, dass dies eine Vereinfachung ist – aber in der Praxis und für die Vergleichbarkeit von Studien behalten sie den Begriff bei. So kommt es, dass ein Begriff, der möglicherweise das mangels anderer Konzepte praktikabelste Modell repräsentiert, in der heutigen so genannten "Ernährungswissenschaft" missverständlich verwendet wird. Und damit – entweder ungewollt oder wider besseres Wissen – zu falschen Schlussfolgerungen führen kann.
Es läuft hier am Ende alles darauf hinaus, dass man zwar weniger Moleküle, Masse, wie auch immer zu sich nehmen kann und dabei möglicherweise abnimmt. Dass man dabei aber in Mangelzustände hineinläuft und die Strategie ohnehin nicht nachhaltig ist, weil sie zu Unzufriedenheit führt, weil man den richtigen weg zu einem metabolisch hervorgerufenen Sättigungsgefühl nicht findet. (Okay, Menschen sind unterschiedlich. Aber bestehe auf diese pauschale Aussage.)
Ich bereite hier im Blog Themen auf und lasse Kommentare zunächst mal zu, es ist aber nicht so gedacht, dass hier diskutiert wird. Das kann ggf. in passenden Threads stattfinden.
Einleitung: Warum das Thema „Kalorien“ kritisch betrachtet werden muss
Die Vorstellung „Kalorien rein, Kalorien raus“ (CICO) gilt als Basiswissen in Fragen von Gewichtszunahme und -abnahme.
Doch diese scheinbar einfache Formel basiert auf einer Reihe tiefgreifender Missverständnisse – sowohl physikalisch als auch biologisch.
Um diese Zusammenhänge klar zu verstehen, müssen wir grundlegende Fragen neu stellen und weit verbreitete Irrtümer entlarven.
Was ist eine „Kalorie“ wirklich?
Eine „Kalorie“ ist ursprünglich eine Maßeinheit der Physik und beschreibt Wärmemenge – genauer: die Energie, die benötigt wird, um 1 Gramm Wasser um 1 Grad Celsius zu erwärmen.
In der Ernährung wird fast ausschließlich die Kilokalorie (kcal) verwendet.
Problematisch ist dabei:
- Eine Kalorie beschreibt Wärmeaustausch – unser Körper arbeitet aber nicht als Verbrennungsofen.
- Kalorienmessungen an Lebensmitteln basieren auf vollständiger Verbrennung (Bombenkalorimeter) – im Körper jedoch finden enzymatisch gesteuerte biochemische Prozesse statt.
Exkurs: Bombenkalorimeter – was wirklich gemessen wird
In einem Bombenkalorimeter wird eine Lebensmittelprobe unter Sauerstoffüberdruck verbrannt.
Die dabei freigesetzte Wärme wird gemessen und als Kalorienwert angegeben.
Doch diese Technik ignoriert biologische Verwertbarkeit, Substratpräferenz und hormonelle Regulation – zentrale Aspekte des lebenden Stoffwechsels.
Warum das CICO-Modell scheitert
Das traditionelle CICO-Modell übersieht entscheidende biologische Faktoren:
- Der Körper entscheidet nicht einfach „verbrenne alles“.
- Hormone steuern, ob Energie gespeichert oder freigesetzt wird.
- Unterschiedliche Makronährstoffe (Protein, Fett, Kohlenhydrate) haben unterschiedliche Wirkungen auf den Stoffwechsel.
Exkurs: Der erste Hauptsatz der Thermodynamik und seine Fehlinterpretation
Der erste Hauptsatz der Thermodynamik (Energie kann weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur umgewandelt werden) wird oft falsch auf Ernährung angewandt.
Zwar bleibt Energie erhalten – doch wie sie im Körper umgesetzt wird, unterliegt komplexer hormoneller und metabolischer Steuerung, nicht bloßer Mengenbilanz.
Hinzu kommt: Der menschliche Körper ist kein geschlossenes System.
Er steht im ständigen Austausch von Energie und Materie mit seiner Umwelt (z. B. durch Atmung, Wärmeabgabe, Stoffwechselprodukte).
Daher kann die reine Energiebilanz nicht isoliert betrachtet werden, wie es im CICO-Modell unterstellt wird.
Der menschliche Körper ist ein offenes System – Energie- und Stoffflüsse mit der Umwelt verhindern eine einfache Bilanzierung nach dem CICO-Schema.
Zudem:
- Lebensmittel dürfen laut Gesetz mit bis zu ±20 % Abweichung bei Kalorienangaben deklariert werden.
- Der tatsächliche Energiegehalt wird zusätzlich durch individuelle Unterschiede in Verdauung, Resorption und Metabolismus beeinflusst.
Kalorienangaben sind daher grobe Näherungswerte – keine exakten Größen.
Insulin – wichtiger, aber nicht alleiniger Energieregulator
Insulin ist ein Schlüsselhormon im Energiestoffwechsel.
Es beeinflusst, ob der Körper Fett speichert oder Fettdepots mobilisieren kann.
Aber:
- Insulin „entscheidet“ nicht selbstständig.
- Der Stoffwechsel folgt mechanistischen Prinzipien, insbesondere dem sogenannten Randle-Mechanismus.
Exkurs: Randle-Mechanismus einfach erklärt
Der Randle-Mechanismus beschreibt die Konkurrenz zwischen Glukose und Fettsäuren als Energiesubstrate:
- Viel Glukose hemmt die Fettverbrennung.
- Viel Fett hemmt die Glukoseverbrennung.
Wenn eine Zelle energetisch gesättigt ist, verweigert sie die weitere Aufnahme zusätzlicher Substrate – sowohl von Glukose als auch von Fettsäuren.
Dies ist ein Schutzmechanismus: Die Zelle schützt sich vor Energieüberlastung.
Wird trotzdem mehr Glukose angeboten, bleibt diese im Blut – das wird fälschlicherweise als „Insulinresistenz“ diagnostiziert.
Dabei funktioniert das Insulin weiterhin – die Zelle tut nur genau das, was sie tun muss: sich selbst schützen.
Deshalb stellt der gleichzeitige Verzehr großer Mengen an Fett und Kohlenhydraten das größte Problem für den Stoffwechsel dar:Insulinresistenz ist in ihrem Ursprung keine Störung, sondern eine physiologische Abwehrreaktion auf Energieüberschuss – insbesondere bei chronischer Überversorgung mit Kohlenhydraten.
Die Zelle wird mit konkurrierenden Energiesubstraten überschwemmt, der Randle-Mechanismus wird maximal belastet, und es entsteht ein hormonelles Umfeld (insbesondere durch erhöhtes Insulin), das Energieüberfluss nicht effizient verarbeiten kann.
Die Folge: gesteigerte Fettspeicherung, Entgleisung der metabolischen Steuerung und langfristig die Entstehung von Übergewicht, Diabetes T2, Inflammation, etc. pp. Das ganze Paket.
Warum nicht jede „Kalorie“ gleich ist
Nährstoffe unterscheiden sich erheblich darin, wie sie im Körper wirken:
- Protein hat den höchsten thermischen Effekt (bis zu 30 % der Energie gehen für Verdauung und Verarbeitung verloren). Protein dient im Körper vorrangig als Baustoff – für Gewebe, Enzyme, Hormone und strukturelle Funktionen.
Seine Nutzung als Energielieferant ist die Ausnahme und erfolgt primär bei Mangelzuständen oder Extremsituationen.
- Fett wird effizient als Energiequelle oder Baustoff genutzt.
- Kohlenhydrate lösen eine starke Insulinantwort aus – nicht weil sie bevorzugt genutzt werden sollen, sondern weil sie schnellstmöglich aus der Blutbahn entfernt werden müssen.
Glukose in Übermaß wirkt auf den Organismus toxisch.
Der Körper toleriert nur sehr geringe Blutzuckerkonzentrationen.
Alles, was über die intern regulierte Glukoneogenese hinausgeht, wird als Notfall behandelt.
Der schnelle Verbrauch von Glukose dient primär der Schadensbegrenzung, nicht der Energieoptimierung.
Kalorienangaben und gesetzliche Toleranzen
Lebensmittelhersteller dürfen laut gesetzlichen Bestimmungen (z. B. EU-Verordnung Nr. 1169/2011) eine Abweichung von bis zu ±20 % bei den angegebenen Kalorienwerten haben.
Das bedeutet:
- Eine als 500 kcal deklarierte Mahlzeit kann real zwischen 400 und 600 kcal liefern.
- Zusammen mit biologischer Variabilität bei Resorption und Stoffwechsel wird die angenommene Präzision der Kalorienzählung endgültig zur Illusion.
Auch der geschätzte Kalorienverbrauch bei Aktivitäten ist hochgradig unzuverlässig.
Im Alltag lässt sich der tatsächliche Energieverbrauch praktisch nicht seriös messen.
Fitness-Tracker, Apps und Standardtabellen basieren auf Durchschnittswerten und Schätzformeln, die individuelle Unterschiede wie Trainingszustand, Körperzusammensetzung, Stoffwechselrate und Effizienz völlig ignorieren.
Genaue Bestimmungen wären nur unter Laborbedingungen möglich – etwa durch indirekte Kalorimetrie oder die aufwendige Doppelmarker-Technik.
In der Praxis verstärkt dies die Fehleranfälligkeit des gesamten Kalorienmodells erheblich:
Nicht nur die zugeführten „Kalorien“ sind unpräzise bekannt – auch der vermeintliche „Kalorienverbrauch“ bleibt eine grobe Annäherung.
(→ In Beitrag 5 wird vertieft, wie Studienmethoden hier oft verzerrende Effekte erzeugen.)
Zusammenfassung: Warum „Kalorien zählen“ nicht funktioniert
- Kalorien sind eine Wärmeeinheit, keine stoffliche Realität im Körper.
- Der Körper steuert Energieverwertung hormonell und mechanistisch, nicht rein bilanziell.
- Die Art der aufgenommenen Nährstoffe beeinflusst Speicherung und Verbrauch entscheidend.
- Selbst die nominellen Kalorienwerte sind ungenau und schwankungsanfällig.
- Der Energieverbrauch im Alltag ist ebenfalls nur grob schätzbar und hochgradig individuell.
Wer nachhaltig Gewicht und Gesundheit steuern will, muss die biologischen Grundlagen verstehen – nicht auf vereinfachte Zahlenmodelle vertrauen.
(→ In Beitrag 2.) wird vertieft, wie der Körper durch Fettadaption metabolische Flexibilität erlangt bzw. sich optimiert.)
Ausblick
In den folgenden Beiträgen mache ich weiter mit:
- 2.) Fat Adaptation: Wie der Körper lernt, effizient auf Fettreserven zuzugreifen,
- 3.) Kohlenhydrate: Warum sie nicht essenziell sind,
- 4.) Institutionelle Fehlsteuerung: Wie veraltete Paradigmen aufrechterhalten werden,
- 5.) Studienlage: Wo neuere Daten Klarheit schaffen.
KI-Disclaimer: Ich habe ChatGPT, NoteGPT und SciSpace benutzt, um bestehendes Material zu transkribieren, zusammenzufassen und Versionen unterschiedlicher Länge und inhaltlicher Gewichtung zu erstellen. All das geschieht inhaltlich z. T. in langen Dialogen genau von mir gesteuert, nach meinen eigenen Vorgaben. Das dient nur dazu, im gegebenen Zeitrahmen komplexe Themen aufzubereiten und bestehendes Material zu verwerten. Ich beziehe keinen "unlauteren" inhaltlichen Nutzen aus der Nutzung der diversen KI-Modelle.