Mailaika schrieb:Eine Frage sei gestattet, wie geht es Alisha, was wurde aus ihr und ihren Kindern?
Die haben inzwischen eine vernünftige Wohnung, allerdings in einem anderen Ort. Dadurch ist der Kontakt nicht mehr so eng.
Viele Geflüchtete, die 2015 von den Behörden auf die kleinsten Dörfer, sogar auf eine Hallig, verteilt wurden, haben im Laufe ihrer Integration den Wohnort gewechselt, weil sie einen Job gefunden haben, einen Ausbildungsplatz, ein Studium aufgenommen haben. Weil der Nahverkehr hier auf dem platten Land so grottenschlecht ist, es Probleme gibt, ohne Auto zur Arbeit, zur Schule, zur Kita oder auch nur zum Einkaufen oder zum Arzt zu kommen, sind sie dahin gezogen, wo die Infrastruktur besser ist. Manchmal auch, weil sich inzwischen Verwandte angefunden haben und die Wohnortbeschränkungen für anerkannte Geflüchtete wegfallen. Manchmal bleibt der Kontakt über Email, Besuche, Telefonate erhalten, manchmal bricht er auch ab.
Ich bin immer froh, wenn von mir in der Startphase betreute Menschen "flügge" geworden sind und nun ihren eigenen Weg gehen können. So eben auch im Falle von Alisha. Sie arbeitet inzwischen für ein grösseres Bekleidungshaus als Änderungsschneiderin, hat einen neuen Partner aus Syrien gefunden und ist hoffentlich glücklich.
Ich schreibe schon seit meinen Schulzeiten. Anfangs nur für mich oder den engeren Freundeskreis, später für Zeitungen und Zeitschriften als freier Journalist. Die Palette reicht hier vom lokalen Anzeigenblättchen bis hin zu den Flaggschiffen des Journalismus wie Spiegel, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau. Texte für Konkret oder Titanic sowie für meist englischsprachige Fachblätter zur Luftfahrtgeschichte (Hobby von mir) runden bzw. rundeten das Spektrum ab.
Hätte ich nur mehr Zeit - ich würde mehr schreiben.
Das Leben ist zu ernst, um es ernst zu nehmen, bzw. das Leben ist zwar ziemlich lächerlich, aber nicht besonders lustig.
Nach diesem Motto verarbeite ich meine Lebenswirklichkeit in Texten.
Schön, dass es auch andere interessiert.