Schulreform

gastric schrieb:Warum mit 10-13jahren die entscheidung fällen?

Ja, besonders da jetzt der Übertritt von vielen überehrgeizigen Eltern erschwert wird, schon in der zweiten oder dritten Klasse müssen die Kids Bestleistungen zeigen und dann unbedingt aufs Gymnasium. Erhöht nur unnötig den Druck und führt schon bei den Kleinsten zu Burnout.

Also in Sachsen-Anhalt ist es jetzt so, dass zwar in der 4. Klasse Empfehlungen ausgesprochen werden, welche Schule für die Kinder die Beste ist, aber letztendlich dürfen die Eltern entscheiden, auf welche Schule die Kinder gehen.
Dann kann es schon passieren, dass ein nicht so begabtes Kind aufs Gymnasium geht, ab 5. Klasse, aber ab 6. Klasse dann wieder auf eine Realschule wechselt.
Es gibt auch immer wieder Eltern, die ihr Kind unbedingt auf dem Gymnasium sehen wollen, obwohl schon vorher abzusehen ist, dass es nichts wird.
Mein Enkel geht jetzt in die 4. Klasse und schon im November soll entschieden werden, welche Schullaufbahn die Beste ist.
Dabei hat die Schule gerade erst wieder begonnen.

Ich erlebe allerdings gerade, dass das Schulsystem längst nicht so durchlässig ist, wie gesagt wird.

Im Grunde bin ich für Schule so lange wie möglich, und dann lieber ein schlechtes Abi als keins.

Gilt nicht absolut, aber im Moment bin ich sauer.

Und in dem Alter von 10 kann man nicht unbedingt entscheiden, was für ein Kind das Beste ist bzw. sein wird.

Bundeskanzleri schrieb:Und in dem Alter von 10 kann man nicht unbedingt entscheiden, was für ein Kind das Beste ist bzw. sein wird.

Deswegen will ich ja die verlängerte Grundschule. Ab 12/13 ist es immer noch schwer auszumachen aber allemal besser als bei einem 10-jährigen

Wenn ich etwas zu sagen hätte, dann wäre ich auch dafür, dass zumindest die etwas schlechteren Schüler die 1. Klasse wiederholen, sodass alle vernünftig lesen und schreiben können.

KFB schrieb: Ab 12/13 ist es immer noch schwer auszumachen aber allemal besser als bei einem 10-jährigen

Deswegen bin ich für das finnische model die verzweigung erst mit 15/16 vorzunehmen. Allemal besser als bei einem anfangenden pubertierendem 12/13 jährigen. Oder eben hierzulande das konzept gesamtschule.

@gastric
sehe ich genauso

@MATULINE
Du vergisst den sozialen Aspekt, wenn die nach einem Jahr aus der u.U. mühsam aufgebauten Sozialgemeinschaft rausmüssen.
Bei Waldorfs haben sie alle Zeit der Welt zum Lesen lernen.
Ein Kunststück für die Lehrer, alle unter einen Hut zu bekommen, aber mit Ausnahmen klappt es gut.

MATULINE schrieb:dass zumindest die etwas schlechteren Schüler die 1. Klasse wiederholen, sodass alle vernünftig lesen und schreiben können

Wäre schön, wenn die das im Kindergarten schon einigermaßen lernen
SpoilerMann, hätte ich die erste Klasse oft wiederholt :D

gastric schrieb:verzweigung erst mit 15/16 vorzunehmen.

Ist mir auch recht, wobei die Pubertät dann nicht unbedingt besser ist.

KFB schrieb:wenn die das im Kindergarten schon einigermaßen lernen

Sehe ich nicht so.
Meine waren alle im Waldkindergarten, der war überhaupt nicht verkopft, die haben soviele andere wichtige Dinge gelernt.

Die haben doch Zeit. Warum müssen sie denn in der ersten Klasse lesen können?

KFB schrieb:Ist mir auch recht, wobei die Pubertät dann nicht unbedingt besser ist.

Aber eingefahren und nicht mehr neu. Zudem bilden sich hier schon erste präferenzen für den späteren werdegang. Nicht unbedingt berufswünsche, aber durchaus vorlieben für bestimmte berufszweige. "Wenn ich groß bin werd ich jutjubar" :D

Ganztagsschulen wären mal ein sinnvoller Anfang.

Bundeskanzleri schrieb:Warum müssen sie denn in der ersten Klasse lesen können?

Weil es, zumindest bei uns, ab 2. Klasse schon ganz schön rangenommen werden. Wer da etwas hinterher ist, der schafft die 2. nicht.

Bundeskanzleri schrieb:Die haben doch Zeit. Warum müssen sie denn in der ersten Klasse lesen können?

Warum nicht? Gibt doch nette Kinderbücher, die könnten sie selbst lesen. Vielleicht sind sie stolz auf ihre Selbstständigkeit, natürlich können Mama und Papa trotzdem noch vorlesen.

gastric schrieb:"Wenn ich groß bin werd ich jutjubar"

Ist Influenza Influencer mittlerweile eigentlich ein anerkannter Beruf? :D

KFB schrieb:Warum nicht?

Es geht nicht ums Wollen oder Können. Es geht darum, dass sie es nicht müssen sollen. :D

MATULINE schrieb:ab 2. Klasse schon ganz schön rangenommen werden

Das hängt ja zusammen, der Druck ist mir zu hoch.

Und auch Waldorfs machen Abi. Unsere Schule war sogar mal die Beste im Bundesland im Abi.

Aber es gibt natürlich auch Nachteile, nur eben nicht unbedingt bei den Abschlussleistungen.

Bundeskanzleri schrieb:Es geht nicht ums Wollen oder Können. Es geht darum, dass sie es nicht müssen sollen.

Kann man denen doch spielerisch beibringen.

"Na, kleiner Horst, was sagt die Kuh jetzt wohl zu dem Schwein?"
Der kleine Horst will das wissen, weil die Geschichte, bis jetzt noch vorgelesen, so spannend war.

Einheitliche Lehrpläne und Schulbücher wäre auch eine prima Sache.
Das Enkelkind meiner Freundin geht 7km weiter entfernt auf eine Grundschule und hat ganz andere Schulbücher als mein Enkelkind.
Sogar das gleiche Bundesland und Landkreis.

@KFB
Denkst du denn, dass alle Kinder gleich sind?
Wenn es spielerisch nicht klappt, dann kommt der Druck.
Dann geht aber erst recht nix mehr.

@Bundeskanzleri
Und deswegen kann man es nichtmal versuchen?

@KFB
Doch, man kann und soll es versuchen.
Aber der Zwang es bis zu einem bestimmten Zeitpunkt können zu müssen, ist nicht kindgerecht.

Kinder entwickeln sich doch alle unterschiedlich.