behind_eyes schrieb:In meiner ganzen aufgeführten Problematik geht es nicht um Menschen die nicht imstande sind ihr Geld zu vermehren sondern um Menschen die durch Geld sich, aus meiner Sicht, negativ verändern und das im direkten Bezug auf deren Sichtweise auf andere Menschen.
Ja, und jetzt verstehe ich auch deinen Punkt, dass sie keine Hilfe suchen, weil sie kein Problem sehen: es ist ja auch nicht ihr Problem, sondern das Problem der Menschen, denen gegenüber sie sich ungut verhalten. Ihnen geht es ja nicht schlecht dabei, also gibt es für sie auch keinen Grund für eine Änderung.
Dein Beispiel mit der Person mit dem Mietshaus habe ich aber so interpretiert, dass diese Person gerne reich wäre und ausgesorgt hätte, aber das nicht so schafft, wie sie das gerne hätte und dass sie deshalb ungut ist. Also ist es nicht das Geld, das diese Person hat, sondern das Geld, das sie nicht hat, aber gerne hätte, sie Ursache für das Verhalten.
Die Person presst zum Beispiel die Mieter aus wie Zitronen, weil sie sich erhofft, so mehr Geld zu verdienen - aus dem Druck heraus, den sie sich selbst macht bzw. der Erwartungshaltung ihrer Familie.
Deshalb: vielleicht wäre die Person nicht so unangenehm, wenn sie erfolgreicher wäre. Vor allem: wenn ich nicht so erfolgreich bin, wie ich sein möchte, suche ich nach den Ursachen und lasse nicht beraten - das war der Einwand mit der Hilfe. Also nicht beraten, um ein netterer Mensch zu werden, sondern beraten, um erfolgreicher und somit glücklicher zu werden.
Meines Erachtens nach sind die meisten Menschen in erster Linie egoistisch und opportunistisch und Altruismus ist nur ein Ausdruck von Egoismus (man bekommt Bewunderung, wenn man vermeintlich altruistisch agiert und das ist der Grund, dass man das tut - man möchte bewundert werden bzw. genießt das).
behind_eyes schrieb:Ich habe also die geläufige Verwendung (deine Definition) erweitert durch den Aspekt, das es außerhalb des Geldvermehrens (=man kann damit umgehen) eben noch weitere Aspekte gibt, die dazu führen können das es eben nicht automatisch heißt das man damit umgehen kann nur weil es sich vermehrt.
Jetzt verstanden 👍🏼
behind_eyes schrieb:Richtig, deswegen sprach ich ja auch davon, daß es hier keine Automatismen gibt.
Hier sind wir einer Meinung.
nasenstüber schrieb:Ich sage: wenn ich soweit glücklich mit meinem Leben bin, weil das eben die Prämisse vorgibt (glücklich oder reich), dann kommt schon das Geld, was ich zum Leben so brauche, von selbst irgendwie rein.
Ach, du meintest es genau anders rum: eben weil das Geld zum Leben reinkommt, bist du glücklich und nicht umgekehrt. Wenn es nämlich nicht reinkommen würde, wärst du ja nicht glücklich mit deinem Leben.
nasenstüber schrieb:Warum sage ich das? Weil ich davon ausgehe, dass ich dann gesund, leistungsfähig, sozial gut eingebunden bin; .. damit jede Menge Möglichkeiten und Perspektiven zur weiteren Selbstentwicklung habe - auch beruflich, usw usf.. Das macht ja den Menschen im allgemeinen glücklich, oder nicht?
Viele Menschen bestimmt, aber sicher nicht alle. Ich denke außerdem auch, dass Menschen, die nicht gesund oder leistungsfähig sind, trotzdem glücklich sein können. Wichtig ist, dass man keine finanziellen Sorgen hat. Drum bin ich auch der Meinung, dass Geld sehr wohl glücklich macht. Geld allein vielleicht nicht, aber Geld kann zumindest existentielle Sorgen nehmen. Dann kann man sich nämlich erst auf die Selbstentwicklung konzentrieren.
nasenstüber schrieb:Das fehlende Geld ist hier also nicht wirklich die Ursache ihres Unglücks, sondern nur ein Symptom, meine ich.
Da bin ich mir eben nicht so sicher. Armut verhindert ja zum Beispiel soziale Teilhabe bzw. schränkt sie ein, also kann man dann auch nicht sozial eingebunden sein. Man kann ja viele Dinge nicht machen, die andere ganz selbstverständlich tun (ins Café gehen, essen gehen, Ausflüge machen, Konzerte besuchen usw.). Immer nur im öffentlichen Park sitzen und reden oder alternativ zu Hause in der Wohnung sitzen und reden ist halt auch auf Dauer fad.
Selbstentwicklung kannst auch vergessen ohne Geld. Weiterbildung kostet ziemlich viel Geld und nicht alles wird gefördert bzw. werden sich nicht die vollen Kosten übernommen. Ohne Weiterbildung gibt's aber auch keinen besser bezahlten Job.
Sicher kann ich mir kostenlose YouTube-Videos ansehen, nur ist das eben keine anerkannte Weiterbildung. Zumindest in Österreich ist es so, dass nur ein Zertifikat einer anerkannten Bildungseinrichtung als Weiterbildung von Arbeitgebern anerkannt wird.
Außerdem kann es einem mit 50 Millionen Lottogewinn wirklich völlig egal sein, was Arbeitgeber von einem gerne hätten, denn dann ist man nicht mehr auf sie angewiesen und kann auch irgendein Orchideenstudium absolvieren, wenn man das möchte. Oder einfach nur mehr Hobbykurse besuchen.
Oder auf Selbstentwicklung ganz pfeifen und den ganzen Tag auf dem Sofa liegen. Völlig wurscht, man kann tun, was man möchte. Geld ist also in gewisser Weise eine Befreiung aus der Abhängigkeit anderer. Nachdem man von niemandem was braucht, muss man niemanden einen Gefallen tun und sich auch nicht nach den Wünschen anderer richten. Braucht man bei etwas Hilfe, kann man dafür bezahlen und diese Menschen helfen dann nicht aus Nettigkeit, sondern weil das ihr Job ist, für den sie bezahlt werden.
klompje1 schrieb:Ein art Dorf vor ältere Menschen, in der nähe der stadt. Medere Wohnhäuser, mit aufzug, ballustrade vor rollstühlen, muss nicht zu teuer sein. Weiter normal gebaut.
klompje1 schrieb:In die viertel kann man auch ein Kindergarten packen oder so. Dann ein jahr dienst an menschen. Wie früher. Und die kommen in so eine wohnanlage und packen mit an. So hat man auch immer junge leute.
Ältere Menschen sind oft ruhebedürftig und man sollte auch nicht automatisch davon ausgehen, dass alle Senioren Kinder mögen oder Oma/Opa sein möchten 🤷🏻♀️. Wenn du also bei dem Konzept Wohnsiedlung für Senior:innen bleiben möchtest, dann besser ohne Kindergarten. Denn diejenigen, die eine solche Wohnsiedlung anspricht, wollen wahrscheinlich eher ihre Ruhe, sonst würden sie ja auch in eine Wohnsiedlung ziehen, die nicht ausschließlich für Senior:innen gedacht ist.
klompje1 schrieb:Muss bezahlbar sein. Wie Miete zahlen.
Ich verstehe auch nicht so ganz warum behindertgerechte Wohnungen so teuer sein müssen. Eben keine drempel, breitere Türrrahmen. begehbare dusche.
Sollen im grunde von anfang so bauen.
Da bin ich deiner Meinung, es sollte von vornherein barrierefrei gebaut werden, sodass man theoretisch sein ganzes Leben lang in einer Wohnung bleiben kann, wenn man das möchte.
Das Teure an den jetzigen Seniorenwohnungen ist aber nicht der Bau, sondern die Pflege, die ja bei solchen Wohnanlagen immer mit dabei ist. Üblicherweise kann man da verschiedene Pakete dazu buchen: von Speisen über Haushaltshilfen, Reinigungskräfte, Wäscheservice, Hausbesuche von Friseur, Fußpflege, Physiotherapie, Ergotherapie bis hin zum ambulanten Pflegedienst.
Sowas müsstest du auch in deiner Wohnsiedlung bereitstellen und dann kostet es wieder viel. Die Miete alleine ist ja nicht das Problem.