@gorgonBei mir fings an, dass ich in ner Familie aufgewachsen bin, in der nur der Sohn gezählt hat. Mein Vater leitet 2 sehr erfolgreiche Firmen in der EDV-Branche die mein Bruder eines Tages leiten wird. Er ist dementsprechend reich und somit auch in "ner anderen Liga".
Ich war lange Schülerin, bis ich die Schnauze voll hatte als Geist in der Familie rumzulaufen und hab mir kurzerhand ne Lehrstelle zur Bürokauffrau gesucht. Natürlich war auch das nicht annähernd "seine Liga". Dank einem Unfall 2003 konnte ich mir vor 2 Jahren ein Auto kaufen - nen neuen VW Polo (brauch was sparsames) der für Frauen sogar optisch recht nett aussieht. Das ganze in Silber - weil ich mir dadurch Waschkosten spare. Ich hab sogar in meinem ersten Lehrjahr damals mit einem Monatseinkommen von 320 Euro nach einem Jahr fast 3000 Euro erspart. Ich kann gut mit Geld umgehn.
Mein Bruder durfte sein Auto als Dienstwagen melden, somit hat er keinerlei Versicherungs- oder Spritkosten. Seine Wohnung in der er bislang war wurde von meinen Eltern bezahlt, jetzt haben sie ihm ein Haus mit Garten gekauft. Er fährt einen neuen BMW, welchen er schon 3x im Suff geschrottet hat (muss ja nicht zahlen).
Gut. Also hatte ich irgendwann mal das Gefühl in die falsche Familie geboren worden zu sein. Ich setzte meinen Weg allein fort und schlief zwar noch zuhause, aber regelte mein Leben selbstständig. Mittlerweile hab ich ein Nettoeinkommen von 1680 Euro, was für eine Angestellte in meiner Branche und mit meinem Beruf recht viel ist. Ich bin in einer tollen Firma gelandet - in welcher aber leider erneut die Männer die führende Hand sind und Frauen werden neben ihren wirklichen Arbeiten auch zum Kaffee machen, Fenster putzen, Kästen ausräumen oder sonstigen Mist verdonnert. Alles gut und recht.
Nur - ich hätt gern mal das Gefühl irgendwo zuhause zu sein.
Ich hab keins. Ich hatte nie eines. Hätte ich eins, wärs mir wahrscheinlich egal wenns in der Arbeit nicht so toll wäre - aber wenn sowas nicht vorhanden is hält man die 8 1/2 Stunden täglich kaum aus -.-