Ist Schulzwang sinnvoll?

Nur so.. weil die Meinungen ziemlich gespalten sind.

Schule ist der größte rotz

Schulzwang ist sinnvoll, wenn die Schule wirklich taugt. Das deutsche Schulsystem verdient den Zwang nicht. Da fehlt's an Realitätssinn.

Sinnvoll wäre eine Reformierung des Schulsystems.

Zwang ist niemals Sinnvoll, trotzdem Schule ist sinnvoll.

Noch heute hasse ich Französisch wie die Pest. ICh hasse es so sehr dass ich das gesamte Land Frankreich hasse. Wäre ich nicht gezwungen worden wäre das nicht so.

@Ferraristo

Wenn Du halbwegs gehirngerechten Unterricht gehabt hättest, dann würdest Du heute fließend Französisch sprechen. Aber was interessiert es denn in unserem Schulsystem, ob Du die Sprache lernst? Der Unterricht wird vor die Füße gerotzt, ohne den geringsten Versuch, es faszinierend oder relevant zu gestalten und alle Nase lang bekommst Du den Stempel auf die Stirn, ob Du trotzdem gelernt hast, oder nicht.

Ist nämlich an sich eine lustige Sprache, die nichts dafür kann, was für beknackte Scheinkonzepte an Schulen herrschen.

Ich hab' selbst Englisch nicht wirklich gemocht, bis ich dann NACH der Schule wieder neugierig geworden bin.

Ja, ist es.

Kinder und Jugendliche wollen zwar in aller Regel gerne Erfahrungen machen und lernen. Aber sie wollen halt auch gerne bevorzugt nur das machen, was sie interessiert und ihnen Spaß macht.
Als Erwachsene werden sie aber nicht immer nur machen können, was ihnen gefällt. Und sie können nicht schon im frühesten Kindesalter absehen, welche Fähigkeiten und Kenntnisse sie mal brauchen werden.

Eine gute Schulbildung bildet ein solides Fundament für das spätere Leben als Erwachsener.

Ohne Schulpflicht kann es durchaus dazu kommen, dass eine größere Zahl Kinder gar nicht mehr in die Schule geht und später den Anforderungen anspruchsvollerer Tätigkeiten nicht gewachsen ist. Weshalb die Chance steigt, dass die restliche Gesellschaft sie mittragen müsste.

Grundsätzlich halte ich es für wichtig, Kinder in die Schule zu schicken, allerdings nicht nach dem derzeitigen, total verkorksten Schulsystem.

@neonbible
Ein anderes gibt es aber zur Zeit nicht und Heimunterricht ist den meisten Fällen noch weniger eine Option.

@KFB

Ja, sehe ich auch so. Allein die Vorstellung, die meisten Leute würden ihr Kind bloß nach ihren eigenen Normen und Inhalten unterrichten, treibt mir den Schweiß auf die Stirn. :D

Klar ist Schulzwang sinnvoll, aber die freie Schulwahl ist wichtig.

neonbible schrieb:Allein die Vorstellung, die meisten Leute würden ihr Kind bloß nach ihren eigenen Normen und Inhalten unterrichten, treibt mir den Schweiß auf die Stirn

Nicht nur dir :D


Was wäre mit Lernkommunen? Wobei das sicher zu schnell waldorf-esque wird


Verdammt, ich will endlich eine grundlegende Reform des Schulsystems aber das ist wohl der falsche Thread :D

KFB schrieb:Verdammt, ich will endlich eine grundlegende Reform des Schulsystems aber das ist wohl der falsche Thread :D

Ich glaube, darauf können wir noch lange warten, genau wie mit der Geschichte, die wir gestern im Religionsthread hatten. Es wäre einfach wichtig, Kindern viel mehr praktische Inhalte zu vermitteln, die im späteren Leben nützlich sind. Was bringt es mir, wenn ich drei Sprachen sprechen und eine Kurvendiskussion bearbeiten kann, aber keinen Vertrag lesen und verstehen kann oder eine Steuererklärung ausfüllen kann? Solche Geschichten würde ich wichtig finden ^^

@neonbible
Ganz genau und vor allem gehört der Föderalismus abgeschafft, der hat in der Bildung nichts zu suchen.


Eröffne uns mal einen Schulreform-Thread im UH :D

KFB schrieb:Eröffne uns mal einen Schulreform-Thread im UH :D

Ich bin nicht kreativ genug für konkrete Vorschläge, ich mecker nur gerne am bestehenden System herum und hoffe, dass sich irgendwas ändert :troll:

@neonbible
Du sollst ja nur den Thread eröffnen :troll:

Ich bringe dann die konservativen Vorschläge die einige so auslösen Spoilertriggern werden, das die vielleicht mit Kreativität um die Ecke kommen :trollking:

Wir kriegen doch keine solide Schulbildung. Ein Mensch wird hier gezwungen, mindestens 8 Jahre seiner Jugend einzubüßen. Die intelligenteren machen dann aber 10 - 13 Jahre. Und am Ende kommen sie brechendst naiv aus einer Schulmühle, die mit den Anforderungen an die Realität wenig zu tun hat.

Ich kenne es so: Wenn die Eltern versagen, hat das Kind verloren. Das ist ein wirklich schlechter Schnitt für die Menge an Zeit, die sich gewaltsam genommen wird.

Die Orientierung dauert keine 10 Jahre. Man kann einem Teenager in zwei Jahren den Spaß an allen Wissens- und Könnensgebieten vermitteln, wenn man das will.

Nur wo sind die Fächer, die jeder braucht?

-Marketing (Schon bei einer Bewerbung braucht man Marketing)
-Anwendbare Psychologie (Partnerschaften, Erziehung)
-Personal Development (Spaß am Lernen und Trainieren)
-Sport und Ernährung (Solange dicke Kinder dick bleiben, macht die Schule was falsch )
-Strategie (Damit der Mensch nach 10 Jahren auch da ankommt, wo er gerne hin möchte, statt per Autopilot irgendwohin zu fahren)
-Sinn des eigenen Lebens (welchen Grund suche ich mir für mein Leben, was macht meine Zeit sinnvoll)
-Kreatives, lösungsorientiertes Denken
-Personal Development
...

Die Schule ist größtenteils Selbstzweck von Lehrern für Lehrer. Keinen Lehrer interessiert, ob Du sein Fach jemals brauchst oder wieder vergißt. Und so vergessen die meisten Menschen den Großteil der für sie wertlosen Schulbildung und bleiben auf vielen relevanten Gebieten lebenslang inkompetent.

Thaddeus schrieb:Solange dicke Kinder dick bleiben, macht die Schule was falsch

Mit diesem Satz nimmst du wieder jede Verantwortung von den Eltern, das ist zum Kotzen.

@KFB

Zum Einen würden Eltern bei mir in der Schule lernen, was man braucht, um gute Eltern zu sein und zweitens scheiße ich einen großen Haufen, wer dem Kind gibt, was es braucht. Ich hasse es nur, wenn es von beiden Seiten im Stich gelassen wird, weil das unfair ist.

Und eine Institution, die sich 3/4 der Kindheit nimmt und angeblich dem Wohl des Kindes dient kann etwas mehr Verantwortung übernehmen als dem Kind überwiegend wertloses Wissen vor die Füße zu kotzen und es dann als Versager abzustempeln um es danach wegzuwerfen.

Ja, die Qualität von Eltern sollte steigen. ich sehe keine besseren Ansatz dafür als einen Teil der Schulbildung dafür zu nutzen.

Thaddeus schrieb:Zum Einen würden Eltern bei mir in der Schule lernen, was man braucht

Ja, wenn das so gemacht wird, wie es in deinem Kopf aussieht. Mit zweimal Personal Development. Wie willst du die Eltern denn rückwirkend erziehen?
Fette Kinder sind fette Kinder, die Eltern sind daran bestimmt nicht unschuldig aber es obliegt nicht allein der Schule sie zu entfetten.

Du kannst dich noch so fusselig reden und erklären, wie eine ausgewogene Ernährung aussieht - wenn die Eltern Zuhause Pommes und Sahnetorte in das Kind stopfen, wird es fett bleiben.