Wurdet ihr schonmal als "NAZI" betitelt bzw. Beschimpft?

Ja, in Südfrankreich fragte mich eine britische Vierergruppe junger Damen nach Zigaretten. Ich hatte schon die (deutsche) Zigarettenschachtel in der Hand, als sie als sie mit abschätzigen Blick meinten, das sie von einem Nazi keine Zigarette haben wollen.

ich habe einen ziehmlichen Hass auf Amerikaner, im Internet verhällt man sich so, dass man sein wahres Gesicht zeigt, in verschiedenen PC Spielen fiel ich durch meinen Deutschen Dialekt auf und es wurde gefragt "You are Nazi lol", ich habe das 3 mal erlebt und ich habe mich ganz normal verhalten nur aufgrund ich deutsch bin ist man nazi, dass ist eben die Siegermentalität derAmerikaner dass sogar Junge Deutsche als Nazis verunglimpft werden und damit ist man bei jedem unten durch. Gut dass die Waffengesetze so lasch bei denen sind, da kümmern sie sich schon gegenseitig umeinander, der Haufen da.

Ja, wurde ich.
In einem völlig abstrusen Kontext: Eine Bettlerin hielt mir mal ihren Pappbecher wildfuchtelnd entgegen. Ich trat zur Seite und ging weiter, sodann ertönten wüste "Nazi"-Beschimpfungen.

rainlove schrieb:ich habe einen ziehmlichen Hass auf Amerikaner, im Internet verhällt man sich so, dass man sein wahres Gesicht zeigt, in verschiedenen PC Spielen fiel ich durch meinen Deutschen Dialekt auf und es wurde gefragt "You are Nazi lol", ich habe das 3 mal erlebt und ich habe mich ganz normal verhalten nur aufgrund ich deutsch bin ist man nazi, dass ist eben die Siegermentalität derAmerikaner dass sogar Junge Deutsche als Nazis verunglimpft werden und damit ist man bei jedem unten durch. Gut dass die Waffengesetze so lasch bei denen sind, da kümmern sie sich schon gegenseitig umeinander, der Haufen da.

Schön, dass du auch gar nichts verallgemeinerst...!
Und es ist schön, dass du dich keiner Klischees bedienst und du umfassend informiert bist...! [/ironie off]

Für dich sind ein paar Gamer-Mongos automatisch "die Amerikaner".
Wobei du deren Nationalität nicht einmal kennen kennst, sondern nur vermutest.

Und nun zum anderen Thema: Waffengesetz / Waffenrecht:

Dazu könnte ich dir jetzt einen langen Vortrag halten, dass die Verfügbarkeit bzw. die Möglichkeit eine Waffe zu erwerben, besitzen, führen, benutzen usw. NICHT in direkter Kausalität Waffenkriminalität / Mord steht!
Darüber gibt es viele Vergleichsstudien und haufenweise Statistiken.
Wie gesagt: "Langer Vortrag", weil es dazu auch wichtig ist Zahlen RICHTIG zu interpretieren und nicht absolute Zahlen miteinander zu vergleichen, sondern immer (GANZ WICHTIG!) die Anzahl der Fälle, mit der Anzahl der Bevölkerung ins Verhältnis zu bringen.
Und schon zeigt sich ein komplett anderes Bild, als die gefühlte Wahrnehmung, im medialen Sturm!

Des Weiteren ist das Waffenrecht kein Nationalgesetz, sondern wird auf Bundesstaatenebene getrennt entworfen und muss auch so bewertet werden.

Ansonsten könnte ich dir genauso entgegnen, dass es europäische Länder, auch innerhalb des Schengenabkommens Länder findest, deren Waffengesetz absolut mit vielen Staaten der USA vergleichbar sind.

Ebenso könnte ich dir US-Staaten nennen, bei denen quasi alles verboten ist, mit dem sich eine unbescholtener gesetzestreuer Bürger verteidigen könnte, wenn dies erforderlich wäre.

Wenn man in seiner kleinen Filterblase lebt und nicht über den Tellerrand hinaus schaut, dann sind die einen halt die hohlköpfigen bis an die Zähne bewaffneten gewalttätigen Amis, während man selbst für die, die auf der anderen Seite ebenso in einer Blase leben, ein Lederhosen- und Gamsbockhut-tragender Nazi ist. 😉

@Headhunter66
NE Ich weiß garnicht ob das Amerikaner waren, ich war ja nur auf amerikanischen WoW Servern unterwegs damals weil meine Gilde dort war und deren Englisch hörte sich immer nach Ami an.
Mich stört dass die Amis denken, sie seien besseres, sie seien eine SIegender Mentalität und die Deutschen dürfte man flamen und nochmal flamen weil früher mal Nazis gab aber was hab bitte ICH damit zu tun?
Wenn man mir so kommt quite ich einfach, ich hab damals auch meine Gilde verlassen, die anderen sagten, dass man das als Deutsche ertragen müsse wegen einer Erbschuld aber ich scheiße drauf guck ma was die Amis für eine scheiße in der Welt schon gebaut haben z.b. MK Ultra da sind sie nicht weit von Naziexperimenten entfehrnt.

Mehrmals wöchentlich per Whatsapp von meiner Ex. Dabei war/ist sie der Nazi. :D ;)

@rainlove

Das ist kein Dialekt, sondern Akzent 🤓

Meine Fresse, ich erlebe in Online-Games auch jede Menge Scheiß.., aber hey, das sind Spiele und nicht ernstzunehmen.

Als "Nazi" noch nie.

Dafür öfter mal als "Polake".
Und in jüngerer Vergangenheit sehr oft als "Schlafschaf", "Gutmensch", "Linker" und "Linksgrünversiffter".

Von einer Clique schottischer Jugendlicher, denen ich Beine gemacht hatte, nachdem sie brennende Zeitungen durch den Briefschlitz in der Wohnungstür meiner Freundin geworfen hatten. Seitdem zeigten sie jedes Mal den Hitlergruß und riefen "Adolf" oder "Nazi", wenn sie mich auf der Straße sahen – aber danach rannten sie jeweils fort, so schnell sie konnten. Insofern war das vollkommen okay für mich.

rainlove schrieb:da kümmern sie sich schon gegenseitig umeinander, der Haufen da.

ist zwar hart, aber recht haste!

:D

Ich persönlich nicht. Habe aber in England auf einer Geburtstagsparty mal erlebt, dass einige der anwesenden Gäste irgendwie gleich auf einen Nazikontext aufgesprungen waren, als sie von uns mitbekommen hatten, dass wir Deutsche sind. Da wurde gleich vom Blitzkrieg und ähnlichem gefaselt.

Weder im In- noch im Ausland hat mich irgendwer wegen meiner Staatsbürgerschaft beschimpft. Ich hatte damit noch nie so recht ein Problem als Deutscher bei Auslandsaufenthalten. Sowohl im Libanon als auch in Nicaragua waren die Einheimischen ob meines Besuches so aus dem Häuschen, dass sie das Feuer auf mich eröffneten.

Bislang ist mir in über 66 Lebensjahren noch niemand begegnet, der mich hassen würde, nur weil ich Deutscher sei. Ausser einer von mir mal interviewten Shoah-Überllebenden, die gewisse Vorbehalte hatte, mit einem deutschen Journalisten zu sprechen. Aus ihren Schilderungen konnte ich diese Vorbehalte durchaus nachzuvollziehen.

In Irland waren sie begeistert, weil "die Deutschen" ja gegen die Engländer Krieg geführt haben. Als ich den irischen Saufkumpanen dann erzählte, dass mein Vater als Scharfschütze bei den Fallschirmjägern 1944 in der Gegend um Arnheim vor allem Mitglieder der Irish Guards getroffen hat, und zwar "right between the eyes", wurden die Beifallsbezeugungen dann doch spontan schmallippiger.

Ich bin in Dublin im Lieblingspub meiner Frau von ihren Bekannten auch schon mal mit "Heil Hitler", Armhoch und Hackenklappen begrüsst worden. Meine Antwort: "God save the Queen!" Dann war Ruhe im Karton.

Hingegen habe ich viele gute Freunde und ehemalige Geschäftspartner in Frankreich, England, Polen, Russland und der Ukraine, bei denen ich nie auf irgendwelche Abneigung oder Vorurteile stiess. In Österreich hingegen kam es schon mal vor, dass mich Gastronomiepersonal oder AutofahrerInnen als "bleeda Piefke" beschimpften.

Doors schrieb:In Österreich hingegen kam es schon mal vor, dass mich Gastronomiepersonal oder AutofahrerInnen als "bleeda Piefke" beschimpften.

Das sowieso. Wie habe ich neulich mal irgendwo gelesen? Die meisten Österreicher reagieren wie ein Pawlowscher Hund auf Deutsche mit einem Piefke-Reflex. Obwohl ich unmittelbar an der österreichischen Grenze aufgewachsen bin, habe ich zeitweise gar keine Lust mehr, auf die andere Seite zu fahren. Das blöde Piefke-Getue geht mir zu stark auf die Nerven. Dabei habe ich noch den Vorteil, dass ich aufgrund meiner bayrischen Herkunft einen halbwegs österreichischen Tonfall zustande bringe.

Was lernt man im Ausland eigentlichen in den Schulen, wenn es immer noch Menschen gibt, die denken, dass Deutsche Nazis sind?

Die sehen wahrscheinlich nur Querdenker u. AFD Demos in den News. Dazu noch brennende Asylantenheime und scharen von Glatzen mit Reichskriegsflagge auf den Bomberjacken- alle die rechte Hand oben-
Je nach Filterblase kann da schon ein komisches Bild entstehen!


:mlp:

@Mr.Christian

Nun, da gebe ich @Syndrom recht. Es sind die rassistischen und antisemitischen Übergriffe und Morde, die Stärke der AfD in den angekauften Bundesländern und wohl auch die Erfahrungen, die man als Ausländer mit der "falschen Hautfarbe" in der BRD machen kann.
Das zeigt, dass das Nazi-Image nicht unbedingt entkräftet ist.

Ja, aber auch schon oft genug als linke Zecke. Politischer "Diskurs" ist gefühlt nur noch toxisch geworden.

Blasphemer schrieb:Politischer "Diskurs" ist gefühlt nur noch toxisch geworden.

Mein Eindruck ist, dass manche Menschen gleich aus einzelnen Sätzen komplette politische oder gesellschaftliche Haltungen ableiten und diese dann per Kraftausdruck kommentieren. Ich bin wahlweise schon als "linke Zecke", "Antisemit", "Coronaleugner", "Corona-Bückling", "linksgrünversifft", "Gutmensch", "woke", "alter weißer Mann" etc. genannt worden. Je nachdem, was man gerade geschrieben hat, und in welchen (falschen) Hals es ein Leser bekommen hat.

Nö, nur mal vorm Kino vor zig Jahren als deutsche Kartoffel. Mein Freund und ich standen einer Gruppe Jugendlicher im Weg. (Da war noch genügend Platz).

Ps.
Ich sehe gar nicht typisch deutsch aus (haha)

rhapsody3004 schrieb:Nö, nur mal vorm Kino vor zig Jahren als deutsche Kartoffel.

Vom Begriff Kartoffel würde ich mich sowieso nicht angesprochen fühlen, da ich mich damit nicht identifiziere (wenn es sich an meinen Lieblingsspeisen orientiert, müsste man mich eher Pasta oder Reis nennen).

Was mich eher ärgert sind Begriffe wie Piefke in Österreich, weil sowas dort geradezu reflexhaft gebraucht wird, wann immer ein Deutscher auftaucht oder nur über Deutschland geredet wird. Mir fällt es besonders auf, weil ich gewohnheitsmäßig eine österreichische Tageszeitung lese, und man in den Kommentaren so gut wie immer über die Piefkes schimpft, wenn ein Thema auch nur im Entferntesten etwas mit Deutschland zu tun hat.