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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

171 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Katzen, Reptilien, PRO ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

24.05.2023 um 02:27
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Ich würde ja sagen wollen, man sollte vielleicht nicht erst warten, bis es nur noch - wie in diesem Fall - nur mehr 3 brütende Haubenlerchen-Päärchen gibt :-)
Nix Genaues weiß man nicht - nicht mal die Anzahl brütender Haubenlerchen. Trotzdem bin ich natürlich für deren Schutz - wenn man denn sauber die Ursachen für den Rückgang der Brutpaare feststellen und auf dieser Basis wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Was die Zersiedelung der Landschaft betrifft, ist es aber wohl zu spät bzw. der Wille zur Rückgängigmachung politisch ziemlich begrenzt bzw. natürlich nicht vorhanden. Stattdessen nun nun die Katzen als alleinige Sündenböcke drankriegen zu wollen, scheint mir doch zu durchsichtig bzw. zu einfach zu sein.
Der negative Einfluss von Katzen auf die Bestände von Singvögeln sei umstritten, und es sei nicht einmal bekannt, wie viele Haubenlerchen es aktuell in Walldorf gebe. Andererseits wurden dort Bauvorhaben in potenziellen Revieren der Haubenlerche genehmigt - am Rückgang der Zahl der Bodenbrüter ist jedenfalls auch die Zersiedelung schuld.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/tierschutz-katzen-haubenlerche-walldorf-vogelschutz-1.5623821

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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

28.05.2023 um 01:00
Und wie ich schon mal aufgrund persönlicher Feldstudien schrieb und was der Nabu bestätigt: Gebäudebrüter wie Schwalben und Mauersegler brauchen eher eine vogelfreundliche Bauweise bzw. da, wo diese vorhanden ist, keine Vertreibung, weniger ein Ausgehverbot für Katzen.

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2023-05/voegel-schwalben-finken-nabu


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

28.05.2023 um 11:41
Unsere Katze hat auch wie verrückt Schmetterlinge gejagt. Darin war sie ganz gut.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

28.05.2023 um 15:28
Zitat von AndanteAndante schrieb am 24.05.2023:Was die Zersiedelung der Landschaft betrifft, ist es aber wohl zu spät bzw. der Wille zur Rückgängigmachung politisch ziemlich begrenzt bzw. natürlich nicht vorhanden.
Das stimmt. Der Titel der Umfrage lautet ja auch nicht: Sollte die Zersiedelung der Landschaft zurückgebaut werden, damit es keiner weiteren Studien bedarf zur Prädation von Katzen?
Zitat von AndanteAndante schrieb:persönlicher Feldstudien schrieb
Noch einmal, es geht hier auch um die Zahlen.

2000: 6,8 Millionen Katzen in D..
2018: 14,8 Millionen Katzen in D.
2021: 16,7 Millionen Katzen in D.

Tendenz weiter steil steigend.

Und dazu dann noch die über 2 Millionen verwilderten Katzen.

Für dieses Zahlenproblem sind persönliche Feldstudien nicht so sonderlich signifikant.

Zudem sollte der Fokus liegen auf lokal bedrohte Vogelarten, wie z.B. die Grauammer oder Vögel auf der Vorwarnliste der Roten Liste, wie z.B. die Goldammer.

Noch eine Studie, die sogar auf Deutsch: Einfluss von Hauskatzen auf die Biodiversität.

Ich zitiere mal nur aus dem Fazit.
Ein essentieller Punkt im öffentlichen Diskurs ist sicherlich Kooperation und Austausch auf Augenhöhe, mit realistischen und nicht
emotional geprägten Diskussionen über Tatsachen und wissenschaftliche Studien. Eine Untersuchung aus England konnte aufzeigen, dass Hauskatzenbesitzer*innen der Aussage widersprechen, dass ihre Katzen Wildtiere gefährden, und alle ausgleichenden oder abschwächende Maßnahmen abgesehen von der Kastration ablehnen. Diese Einstellungen stimmten nicht mit dem tatsächlichen Prädationsverhalten ihrer Katzen überein und konnte auch durch Informationen über Ökologie und Auswirkungen nicht beeinflusst werden (McDonald et al., 2015). Es verdeutlicht, dass Informations-Projekte zur Förderung einer verantwortungsvollen Katzenhaltung sowie eine Einschränkung der Freigänger, insbesondere in der Nacht, erforderlich sind (Mori et al., 2019). Da Streifgebietsgrößen sehr variabel sein können – muss die Größe von möglichen Katzen-Ausschluss-Zonen (also z.B. Verbote zu Freigang) in der Nähe von Schutzgebieten entsprechend an Habitat, die Anzahl der Wohnsiedlungen und potentielle Streifgebietsgrößen angedacht werden (Metsers et al., 2010).

Ein entscheidender Punkt, welchen es zu berücksichtigen gilt, ist die Tatsache, dass Hauskatzen domestizierte Tiere sind und daher auch kein natürliches Verbreitungsgebiet haben. Sie gelten somit nach der Definition der Biodiversitätskonvention (CBD – Convention on Biological Diversity) 28 als gebietsfremde Art, und zwar global gesehen. Da Hauskatzen auch heimische Arten gefährden können, werden sie als „invasiv“ angesehen (Trouwborst & Somsen, 2020).

Die vorliegende Zusammenfassung zu diesem Thema vermittelt einen Eindruck davon, wie komplex diese Thematik ist. Wie oftmals in der Ökologie ist es schwer, in einem Multifaktorenkomplex, denn das sind Ökosysteme, einen einzelnen Faktor zu isolieren und
zu bewerten. Besonders augenscheinlich wird dies im Zusammenhang mit dem Einfluss von Katzen in dem Bereich der nicht-letalen Einflüsse. Viele mögliche Konsequenzen, welche für wildlebende Tierarten durch hohe Hauskatzendichten oder verwilderte Katzenkolonien entstehen, sind nicht erfasst. Ein sehr gutes Beispiel für diesen Sachverhalt ist die Forschung von Bonnington et al. (2013) welche nicht nur nicht-letale Beeinflussung von Katzen auf Amseln untersuchte, sondern konkret die indirekt dadurch erhöhte Prädation von Amselnestern durch Rabenvögel nachweisen konnte. Diese Erkenntnis kann stellvertretend dafürstehen, dass Problematiken, um bewertet zu werden, zunächst einmal ausgemacht werden müssen.

Nichtsdestotrotz gibt es viele Hinweise darauf, dass Katzen unter bestimmten Bedingungen zumindest lokal zum Rückgang oder Aussterben einer Art führen können (Crooks & Soulé, 1999; Woods et al., 2003; Kays & DeWan, 2004). Diese Ergebnisse zu beschönigen oder zu übergehen ist nicht seriös und ignoriert die Realität (Lüps, 2003; Barrows, 2004). Somit ist oftmals eine Entscheidung in Abhängigkeit der Verhältnisse vor Ort zu treffen, wie und ob überhaupt die Haltung von Hauskatzen reglementiert oder verwilderte Katzen aus Gebieten entfernt werden sollten. Vor allem letzteres führt immer wieder zu größeren Konflikten wischen Natur- und Tierschutz und anderen beteiligten Gruppen, etwa der Jägerschaft.

Grundsätzlich plädieren Naturschützer für das Entfernen von domestizierten und gebietsfremden Arten aus heimischen Ökosystemen, was auch auf die Katze in allen Arealen Mitteleuropas zutrifft, sofern sie sich dort etabliert hat. TNR-Projekte sind unter solchen Umständen nicht zu empfehlen, da die Auswirkung der Katzen auf heimische Arten kurz- bis mittelfristig eingedämmt werden soll (Longcore et al., 2009; Loyd & DeVore, 2010; Hernandez et al., 2018). Ein Entfernen der Katzen aus Schutzgebieten scheint ökologisch gesehen die beste Lösung (Loyd & DeVore, 2010). Entfernen kann jedoch auch ohne das Töten der Tiere vonstattengehen. Fangen und Verbringen der Katzen ist eine Möglichkeit, scheitert aber oftmals an den Realitäten und ist sehr kostspielig. Vor allem, wenn es um die dauerhafte Unterbringung verwilderter Tiere geht, da diese als Haustiere nicht zu vermitteln sind. Um Tier- und Naturschutz gerecht zu werden, gilt es neue Lösungs- und gleichzeitig Finanzierungsansätze zu entwickeln. Ein Lösungsansatz, in welchem Nationalparks und Naturschutz allein die Kosten tragen und gleichzeitig moralische Bedenken gegenüber diesen Institutionen geäußert werden, scheint überholt.

Was die Behandlung von Hauskatzen angeht, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Das Anbringen von Halsbandglocken scheint eine Wirkung zu haben (Ruxton et al., 2002; Nelson et al., 2005). Die direkte Prädation scheint somit abzunehmen, indirekte, nicht-letale Auswirkungen bleiben aber weiter bestehen (Bonnington et al., 2013). Die radikalste Maßnahme stellt die Forderung dar, Hauskatzen als Stubenkatzen, als Haustiere ohne Freigang zu halten oder mit so genannten „catios“ (Bonnington et al., 2013; Trouwborst et al., 2020). Mit dieser Lösung wären sicherlich alle möglichen Konsequenzen für die heimische Fauna, verursacht durch Hauskatzen, gelöst, allerdings scheint dieser Ansatz zurzeit nicht umsetzbar. Aus der vorliegenden Arbeit ergibt sich als sinnvollste Managementmaßnahme zur Reduzierung der negativen Einflüsse von Hauskatzen auf die
heimische Fauna eine Kennzeichnungs- UND Registrierungspflicht – unter Verwaltungsstrafsanktion. Jedoch müssen auch hier die Grenzen des Machbaren erkannt werden. Das Einführen solcher Maßnahmen erfordert Investitionen und zugleich bedarf es
einer überprüfenden Exekutive. Es wäre jedoch möglich, dass zumindest bei tierärztlichen Behandlungen oder Kontrollen die Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht überprüft wird. Damit ist die Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht ein zielführender Ansatz, um Hauskatzenzahlen zu reduzieren, den Zustrom verwilderter Populationen durch ausgesetzte Tiere langfristig zu verringern und damit den negativen Einfluss auf die einheimische Fauna auf ein Minimum zu reduzieren.
Quelle: https://www.researchgate.net/publication/359393233_Einfluss_von_Hauskatzen_auf_die_Biodiversitat

Da sind die Lösungen vorgezeichnet.

Katzen-Ausschluss-Zonen, Entfernen aus Schutzgebieten, Freigang einschränken, Kennzeichnungs- UND Registrierungspflicht.

Sonst heißt es doch auch immer: #FollowTheScience.

Aber bei Katzen soll das doch bitte schön nicht gelten :ask:

Das macht keinen Sinn.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

29.05.2023 um 00:30
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Katzen-Ausschluss-Zonen, Entfernen aus Schutzgebieten, Freigang einschränken, Kennzeichnungs- UND Registrierungspflicht.

Sonst heißt es doch auch immer: #FollowTheScience.

Aber bei Katzen soll das doch bitte schön nicht gelten
Da bin ich mal gespannt, wie man an der Katze das Kennzeichen so anbringt, dass es hält. Und wie die Schriftgröße max. sein kann, damit sie von weitem noch lesbar ist.

Am besten bekommt die Katze ein Kennzeichen, wie man es an Autos anbringt. Genau so groß also. DAMIT mag dann keine Katze mehr gerne draußen herumlaufen :D

Registrierungspflicht finde ich aber gut. Noch viel zu wenig Besitzer von Hunden und Freigängerkatzen lassen ihre Tiere beim Tierarzt chippen und registrieren es dann bei entsprechenden Haustierportalen, etwa bei Tasso. Falls die Tiere entlaufen oder sonstwie verloren gehen, landen sie, wenn nicht registriert, oft im Tierheim und können ihren Besitzern nicht zugeordnet werden. Wenn das Tier gechippt ist, kann es aber dann nicht nur bei Tasso und Co., sondern auch bei möglichen weiteren Stellen problemlos registriert werden. Wenn das aber mal nicht der erste Schritt zur Einführung einer Katzensteuer sein soll....
Und ob alle Tierärzte mit einer Pflicht zum Chippen einverstanden wären? Wer bezahlt ihnen das, wenn der Besitzer nicht will?


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

07.07.2023 um 17:40
Es geht voran.

Im dünn besiedelten US-Bundesstaat Maine, der die Maine Coon Katze sogar zur Staatskatze ernannt hatte, gibt es einen neuen Gesetzentwurf.
Rep. Vicki Doudera took great pains to point out that she likes cats — her most recent were named Tom and Jerry — but she said cats are getting a “free and unfettered” pass for the harm they do to bird populations.

The bill she sponsored would add cats to the state’s animal trespass law, which now expressly excludes them. Under the law, people can be fined $50 to $500 for letting pets or animals wander onto others’ property.
Ein unbefugtes Betreten, ein Katzen-Trespass --> Bis zu 500 Dollar Strafe.
But even some opponents of the bill acknowledged cat owners need to be educated about the danger their pets pose to birds if allowed outside.

Francesca Gundrum, from the Maine Audubon, said the harsh reality is that cats that roam outside — including family pets — represent the No. 1 “direct, human-caused threat to birds” in North America. Those include endangered birds like piping plovers, and she recounted one being pulled alive from a cat’s mouth this year in Scarborough.

Doudera, a Democrat from Camden, said she hopes her bill brings about change. “I think we can start a conversation,” she said.
Quelle: https://apnews.com/article/maine-climate-and-environment-animals-cats-8a265c0117904659ea5e85335846520f

Jetzt braucht es nur noch die Tierschutzpartei, dass die das auch mal in ihr Programm aufnimmt.

Bislang finde ich nur das hier:
3.2.15 Einführung einer Steuer auf den Kauf von Haustieren, mit der die Punkte 16 und 17 finanziert werden

3.2.16 Einführung eines vom Bund finanzierten Systems, das es Menschen ermöglicht, kostenlos mit ihren aus dem Tierschutz adoptierten Tieren zum Tierarzt zu gehen
Quelle: https://www.tierschutzpartei.de/wahlprogramm-bundestagswahl-2021/

Ja, wird höchste Zeit für eine Katzensteuer. Entweder Hundesteuer abschaffen oder Steuer auf alle Haustiere.

Bei 17 Millionen Katzen in D käme da ordentlich was zusammen.

Das Geld sollte aber zuerst oder auch für den Vogelschutz verwandt werden.

Das passende Wahlplakat gibts ja schon.

Tierschutzpartei Mitgefhl - Copy


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

08.07.2023 um 00:42
Ich fürchte, hierzulande wird es weiter am politischen Willen zur Einführung einer Katzensteuer fehlen.
Bisher ist die Einführung einer Katzensteuer unter anderem deshalb gescheitert, weil der zu erwartende Aufwand und Ertrag in keinem günstigen Verhältnis zueinander stehen.
Würden die Städte und Gemeinden eine Katzensteuer erheben wollen, müssten sie zunächst einmal erfassen, wie viele Miezen in ihrem Einzugsgebiet leben und wem sie gehören. Und das würde eine Menge Arbeit für die städtischen Beamten und Angestellten bedeuten, schließlich schnurren rund 15,2 Millionen Katzen in deutschen Haushalten.
Doch müssten überhaupt alle deutschen Samtpfoten erfasst und besteuert werden? Oder nur die
Freigänger? Diese ungeklärte Frage ist nicht die einzige, die gegen die Einführung einer Katzensteuer spricht.
Würde von jetzt auf gleich eine Steuer auf die Haltung von Katzen erhoben werden, müsste man befürchten, dass so mancher Besitzer sein Tier einfach aussetzen würde, um der Zahlung zu entgehen. Das würde die Situation der heimischen Singvögel eher verschlechtern als verbessern. Schließlich sind es vor allem
unkastrierte verwilderte Hauskatzen, die sich unkontrolliert vermehren und auf Vögel als Nahrungsquelle angewiesen sind.
Aha, also Verwaltungsaufwand, Kosten-Nutzen-Analysen, schon klar. Muss nicht unbedingt für jeden überzeugend sein, auch klar. Bei uns verschickt die Gemeinde seit Jahren irgendwelche Gebührenbescheide über Gewässer 2. Ordnung etc., Kostenpunkt etwa 2 bis 3 Euro jährlich (ohne Porto). Bevor man dann bei Nichtzahlung einen Mahnbescheid mit 5 Euro Mahngebühren obendrauf bekommt, zahlt man lieber. Ich bin nicht querulatorisch veranlagt, aber irgendwann ziehe ich doch mal vors Verwaltungsgericht, die Sache geht mir allmählich auf den Senkel. Aber erst mal zahle ich nicht, und dann will ich mal sehen, ob uns die Gemeinde wegen der paar Euro die Hütte zwangsversteigert. Verhältnismäßigkeit und so…Und das würde ich auch bei Katzensteuer machen.
Dass es keine Katzensteuer in Deutschland gibt, hat aber auch historische Gründe. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Hundehalter auf deutschem Boden vielerorts zur Kasse gebeten. Damals galten die Fellnasen als Luxusgüter, für die eine Luxussteuer zu entrichten war.
In Katzen sah man eher nützliche
Mäusefänger, die Haus, Hof und Stall von Ungeziefer befreiten. Daher galt für sie fast überall: kein Luxus, keine Steuer. Nur wenige Gemeinden des Deutschen Reiches erhoben zwischenzeitlich eine Katzensteuer, etwa im Königreich Sachsen.
Quelle für die Zitate: https://www.zooplus.de/blog/tiergeschichten/katze/katzensteuer

Auch klar, im Zeitalter von chemischen und lange im Boden und in Organismen wirksamen Keulen gegen alles Mögliche, was der Mensch als Ungeziefer und Schädlinge ansieht, braucht es keine Katzen als Mäuse- und Rattenfänger als biologisch einwandfreie und garantiert nach Ableben in kurzer Zeit abbaubare Schädlingsbekämpfer mehr.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

08.07.2023 um 18:21
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ich fürchte, hierzulande wird es weiter am politischen Willen zur Einführung einer Katzensteuer fehlen.
Also, in der Politik braucht es weniger Furcht und mehr Hoffnung. Und so pessimistisch würde ich das nicht sehen.

Die Tierschutzpartei ist schon mal grundsätzlich dafür, die Grüne Jugend dachte mal drüber nach und je mehr Gelder Özdemir Jahr für Jahr - aus allgemeinen Steuermitteln des Bundes - an die Tierheime zuschießt bzw. zuschießen muss, wegen letztlich unverantwortlicher Katzenfreunde, desto sympathischer könnte den Gedanken auch die FDP finden. Die meisten Hundehalter könnte man auch leicht an Bord holen, entweder mit Argument Gerechtigkeit oder dem Versprechen von niedrigeren Hundesteuern :)

Bleibt das Argument, dass es so eine Steuer europaweit nicht gibt, aber das gilt eigentlich auch für die Hundesteuer, da gibt es m. W. nur 3 Länder :)

Der deutsche Jagdverband war schon dafür.
Rund zweieinhalb Millionen Katzen leben verwildert auf der Straße oder in Parks und gefährden die Artenvielfalt. Deshalb befürwortet der Deutsche Jagdverband, eine Steuer für Katzenbesitzer einzuführen.

"Angesichts von zweieinhalb Millionen besitzerlosen, unterernährten Katzen, die die Artenvielfalt gefährden, fordern wir, dass Katzenbesitzer mehr Verantwortung übernehmen", sagte Verbandspräsident Hartwig Fischer der "Bild"-Zeitung.
Quelle: https://www.t-online.de/finanzen/geld-vorsorge/steuern/id_80153128/deutscher-jagdverband-fordert-katzensteuer.html

Und auch der Rheinische Landwirtschafts-Verband.
Der Rheinische Landwirtschafts-Verband zum Beispiel ist dafür: Die Steuer würde "langfristig bewirken, dass Bürger sich bewusster für eine Katze entscheiden und sie nicht einfach wieder aussetzen".
Quelle: https://www.stern.de/wirtschaft/news/katzen-gegen-hunde--braucht-deutschland-eine-katzensteuer--7295628.html

Eben. Du solltest langfristiger und nicht so pessimistisch denken.

Viele Katzenbesitzer würden ihre Katze einfach aussetzen?? Hm, das zeichnet aber kein sonderlich vorteilhaftes Bild von Katzenbesitzern, sage ich mal dazu.

Außerdem fehlt mir da der Blick auf die Trends und Gewinnsteigerungen im Haustiermarkt.

Les dir mal diesen Artikel durch.
Teure Freunde: Der Milliardenzirkus um Hund und Katz
von Henryk Hielscher
07. April 2010

Für ihre Haustiere kaufen die Deutschen Luxusfutter, schleifen ihr Tier zum Therapeuten und quartieren es in Edelhotels ein. Inspektion einer Branche zwischen Freakshow und Milliardenbusiness.
Quelle: https://www.wiwo.de/unternehmen/haustiermarkt-teure-freunde-der-milliardenzirkus-um-hund-und-katz/5634064-all.html

Ist ein langer Artikel, aber lohnt sich.

Ist von 2010. Seitdem haben sich die Trends noch verstärkt, die Deutschen haben die Briten abgelöst, als spendabelster und lukrativster Markt in Europa. Und die Katzenzahlen in D haben sich mehr als verdoppelt.

Und ich sagte ja (nur), es geht voran.

In Polen gelten Katzen neuerdings als invasive Art, so wie Waschbären, in den USA gibt es bald ein Gesetz zur Beschränkung des Freigangs und auch in Deutschland gab es schon einen Katzen-Lockdown.

Und in Europa sind die rechtlichen Grundlagen dafür im Grunde auch schon da, nach 2 niederländischen Juristen.
Die juristische Grundlage für ein derart radikales Vorgehen liefern die Forscher mit - etwa die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Artikel 6 sowie 22b, dem zufolge eingeführte Arten die heimische Fauna nicht gefährden dürfen. Zusätzlich biete die Vogelschutz-Richtlinie, Artikel 2 und 5, eine Handhabe: Insbesondere Artikel 5 fordert ein Verbot des absichtlichen Störens, Tötens oder Fangens von Vögeln. "Die Richtlinien decken eine große Bandbreite ab", sagt Jan-Henrik Meyer vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt. "Die Forscher liefern das argumentative juristische Rüstzeug für ihre Durchsetzung." Ob das aber im Einzelfall juristisch standhalte, sei offen.
Da liegt wohl das Problem, aber das könnte sich auch ändern:
Trouwborst und Somsen halten es für kaum verständlich, dass Interessen von Hauskatzen über denen der von ihnen gefährdeten Arten stünden. Auch die Privatinteressen der Katzenhalter wögen nicht schwerer als das öffentliche Interesse an einem Erhalt der Artenvielfalt. Dennoch stellen sie fest: "Nach unserem Wissen hält derzeit nicht ein einziger Mitgliedstaat Katzenhalter davon ab, ihre Haustiere streunen zu lassen" - obwohl die EU-Schutzbestimmungen dies verlangten.

Warum kein Staat gegen Katzen vorgehe? "Wir spekulieren, dass die Zurückhaltung der EU-Mitgliedstaaten, das Hauskatzenproblem effektiv anzugehen, zumindest teilweise von der vermutlichen Unpopularität solcher Handlungen in manchen Teilen der Gesellschaft herrührt", schreiben die Juristen und betonen, dies erkläre zwar die Untätigkeit, rechtfertige sie aber keineswegs.
Quelle: https://www.n-tv.de/wissen/Sollten-Katzen-nicht-mehr-frei-herumlaufen-article21436393.html

Vielleicht sogar schon bald.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

09.07.2023 um 23:27
Ach @Fellatix, was sind schon rheinisch-westfälischer oder gar deutscher Jagdverband gegen 15 Mio Katzenbesitzer, also Wählerstimmen. Dagegen nur gut 400.000 Jagdscheinbesitzer:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161126/umfrage/anzahl-der-jagdscheininhaber-in-deutschland-seit-1968/#:~:text=Im%20Jagdjahr%202020%2F2021%20waren,der%20letzten%20Jahrhundertwende%20kontinuierlich%20zu.
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Polen gelten Katzen neuerdings als invasive Art,
Jaja, Jahrhundertelang waren Katzen gut als Mäusevertilger zum Schutz des Getreides und als Rattenfänger, aber jetzt, wo man die chemischen Keulen hat, sind sie neuerdings eine „invasive Art“.

Sieht für mich ein wenig too much aus. Das Problem sind, ich wiederhole mich, nicht die Katzen. Haustierführerschein und Kastrationsprgramme müssen her, einhergehend selbstverständlich mit weiteren intensiven Maßnahmen zum Artenschutz. Es sind halt hauptsächlich nicht die Katzen, die fürs Artensterben verantwortlich sind, das ist nach wie vor der Mensch.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

10.07.2023 um 22:06
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ach @Fellatix, was sind schon rheinisch-westfälischer oder gar deutscher Jagdverband gegen 15 Mio Katzenbesitzer
Ach @Andante, deine unbelehrbare Widerspenstigkeit ist wirklich nervenraubend.

Und dann, erst mal, wir reden von 17 Mio. Katzen in D. Tendenz weiter steigend. Einberechnet all die Zweit- und Drittkatzen, sind das vielleicht 10-12 Mio. Katzenhaushalte. Und dann, ist das ein Argument? Es gibt auch 40 Mio. (oder noch mehr?) Autofahrer, die auch steuerlich traktiert werden.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Kastrationsprgramme müssen her,
Ja, das hört man immer wieder. Nur: es ändert sich nichts. Nichts. Im Gegenteil, das Problem wird jedes Jahr schlimmer und größer.

Und schau dich doch mal um, z. B. in Brandenburg.

Das Jahr ist nur halb rum und alle Gelder sind schon weg.
Mittel für 2023 schon weg: In Brandenburg reicht das Geld für die Kastration streunender Katzen nicht
Also nicht genug, dass Millionen Freigänger-Katzen ihren Kot in der freien Natur verbuddeln, das Problem, das von Katzenfreunden verursacht wird, verursacht Kosten, welches die Katzenfreunde - durch ihre Ablehnung einer Katzensteuer - am wenigsten übernehmen wollen? Das macht keinen Sinn. Das ist neoliberaler Egoismus.

Ja, meint Vogel-Experte Lars Lachmann
Wenn es gelinge, die Bestände verwilderter Hauskatzen zu reduzieren, könne man das Problem aus seiner Sicht auf ein erträgliches Maß verringern.
Nur: es gelingt nicht. Und wieso
„Ein optimales Ergebnis würde man mit umfassenden Programmen zur Kastration beziehungsweise Sterilisation aller verwilderten Hauskatzen kombiniert mit einer entsprechenden Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Hauskatzen mit Freigang erzielen.“ (dpa)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mittel-fur-2023-schon-weg-in-brandenburg-reicht-das-geld-fur-die-kastration-streunender-katzen-nicht-10079869.html

wurde das nicht schon längst flächendeckend umgesetzt?

Ich sag es dir: die Katzenlobby!

Und selbst wenn das käme, gäbe es immer noch genug Katzenfreunde, die sich dem aus Widerspenstigkeit oder neoliberalem Trotz widersetzen würden.

Es braucht also mehr und einen stärkeren politischen Willen - gegen die Katzenlobby.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

10.07.2023 um 22:21
Zitat von AndanteAndante schrieb:Es sind halt hauptsächlich nicht die Katzen, die fürs Artensterben verantwortlich sind,
Es ist wirklich erstaunlich, wie du derart starrköpfig darauf beharrst. Angesichts von Schätzungen, die von 120 bis 200 Mio. von Katzen getöteten Vögeln in Deutschland ausgehen. Jedes Jahr.

Peter Marra, Mit-Autor des Buches Cat Wars Spoiler
Peter Marra Cat Wars Princeton UP - Copy
(Princeton University Press) sagt dazu auch, also zu dem Thema:
Können Sie überzeugende Beweise dafür vorlegen, dass Katzen die eindeutige Schuldige an diesem Aussterben sind?

Heutzutage wissen wir nicht, warum ein Drittel der Vogelarten in Nordamerika zurückgeht. Wir wissen, dass die Zerstörung von Lebensräumen einen großen Teil davon ausmacht. Wir wissen, dass sich das Klima verändert und vielleicht auch Einfluss darauf hat, aber das Problem besteht darin, dass die meisten Artensterben durch mehrere und sich gegenseitig beeinflussende Effekte verursacht werden. Wir müssen die Hauptbedrohungen verstehen und dann versuchen, diese Bedrohungen zu beseitigen. Es ist eine Kombination von Dingen. In manchen Fällen sind Katzen der Hauptfaktor. In einigen Fällen sind sie ein Faktor, der dazu beiträgt.

Was würden Sie jemandem sagen, der sagt: „Okay, lass uns in jedem Fall den größten Faktor finden und danach weitermachen“?

Wissen Sie, was wir tun würden, wenn wir uns nur mit dem einzigen Faktor befassen würden, der für die menschliche Gesundheit von Bedeutung ist? Wir würden uns nur mit Herzkrankheiten befassen. Wir würden AIDS ignorieren. Wir würden alle Krebsarten und eine ganze Reihe anderer Dinge ignorieren, sodass wir uns nur mit der einen Hauptgefahr für die Gesundheit befassen könnten. Das wäre albern.
Can you point to smoking gun evidence that cats are the definite culprit in these extinctions?

Nowadays, we don't know why a third of the bird species in North America are declining. We know habitat destruction is a big part of it. We know climate is changing, and maybe influencing that, but the problem is that most species extinctions are caused by multiple and interacting effects. We need to understand what the primary threats are and then try to remove those threats. It's a combination of things. In some cases, cats are the primary factor. In some cases, they're a contributing factor.

What would you say to someone who said, "OK then, let's find the biggest factor in each case, and go after that"?

If we were to deal with only the single factor that mattered in human health, you know what we would do? We would deal with only heart disease. We would ignore AIDS. We would ignore all cancers, and a whole suite of things, so we could deal with only the one primary threat to health. That would be silly.
Quelle: https://www.vice.com/en/article/yvewqb/fuck-cats

Genau, dem kann man sich nur anschließen: sich nur auf Anderes konzentrieren und dabei die Katzen ignorieren - das wäre albern.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

11.07.2023 um 22:10
Manchmal frage ich mich ja, was Menschen geraucht haben, die mit so Ideen kommen wie Katzen einsperren oder anleinen. Aber sonst geht's gut?

Denkt dabei Mal jemand an die Katzen? An deren Bedürfnisse? "Invasive Art", als wären sie irgendwelche planetfremden Wesen? Sorry aber da kriege ich das Kotzen.

Bei der ganzen Sache geht es doch wieder einzig und allein um das Bedürfnis des Menschen. Der Mensch will Arten erhalten und sucht nach den bequemsten Lösungen.. bequem aber nur für den Menschen und ob die Katzen dabei gequält werden ist Mal wieder egal. Der Mensch rottet genauso Arten aus und kein Lebewesen zerstört den Planeten so sehr wie der Mensch, also nach der Logik müssten wir uns zuerst einmal selbst alle einsperren.

Warum kümmert man sich nicht lieber drum, dass Katzen sich nicht mehr so rasend vermehren können? Ach nee, das wäre ja zu umständlich, quält sie halt lieber indem ihr sie alle einsperrt und anleint.
Weniger Streuner = weniger getötete Kleintiere. Aber nein, anstatt das Problem an der Wurzel zu packen will man, Mal wieder, ohne Rücksicht den einfachsten Weg wählen.

Man kann eine Katze, die immer Freigang hatte oder sogar kompletter Freigänger ist nicht einfach einsperren. Das ist einfach nur grausame Tierquälerei. Genauso eine Katze anzuleinen. In Ausnahmefällen mag es ja Katzen geben, die das mitmachen, das ist aber NICHT die Regel. Die Regel ist Katze stellt sich quer, dreht durch und wehrt sich dagegen. Katzen hassen nichts mehr als die Kontrolle zu verlieren. Nimmt man ihnen die Kontrolle quält man sie damit. Gequälte Katzen erkranken dann u.a. an Katzen-Depressionen. Aber Hauptsache andere Tierarten wurden vorm Aussterben gerettet, nech?

Ich bin absolut für Artenerhaltung, aber nicht wenn einer anderen Art dafür Leid zugefügt wird!


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

16.07.2023 um 15:39
Zitat von SeiraButterflySeiraButterfly schrieb am 11.07.2023:"Invasive Art", als wären sie irgendwelche planetfremden Wesen?
Katzen sind eine invasive Art. Sagt nicht irgendwer. Sagt die polnische Akademie der Wissenschaften.
Die wissenschaftliche Definition von Hauskatzen als «fremde invasive Art» hat in Polen eine emotionsgeladene Diskussion ausgelöst. Der von der Akademie der Wissenschaften vorgenommene Eintrag in eine ihrer Datenbanken weist auch auf den Schaden hin, den Stubentiger auf Freigang der Vogelwelt und anderen Tieren zufügen.

Das ist nicht wirklich neu und wird auch immer wieder in anderen Ländern aufgeregt diskutiert. Der für den Eintrag verantwortliche Biologe des Naturinstituts, Wojciech Solarz, sagt, es sei zunehmend wissenschaftlicher Konsens, dass «Felis catus» einen schädlichen Einfluss auf Biodiversität nehme, weil Hauskatzen viele Vögel und andere Säugetiere jagten und erlegten. Die Definition «fremde invasive Art» werde von der Katze zu «100 Prozent erfüllt».
Quelle: https://www.lessentiel.lu/de/story/einstufung-von-katzen-als-invasive-art-wird-in-polen-zum-aufreger-364044609306

Wie hieß es in der Pandemie immer? #FollowTheScience.
Zitat von SeiraButterflySeiraButterfly schrieb am 11.07.2023:Gequälte Katzen erkranken dann u.a. an Katzen-Depressionen.
Katzen können eine plötzliche Veränderung belastend finden, sich in einer Situation befinden, an die sie sich nicht anzupassen vermögen, können so apathisch werden usw. ja. Das sollte man aber nicht mit dem Begriff Depression benennen. Das wäre einerseits eine Trivialisierung menschlicher Depressionen und zeigt andererseits, wie sehr Katzenfreunde ihre Lieblinge anthropomorphisieren bzw. vermenschlichen.
Zitat von SeiraButterflySeiraButterfly schrieb am 11.07.2023:Warum kümmert man sich nicht lieber drum, dass Katzen sich nicht mehr so rasend vermehren können?
Wer ist "man"? Gäbe es eine Katzensteuer, gäbe es auch mehr Gelder für noch mehr Profis, die sich um die verwilderten Streunerkolonien kümmern. Wieso sollten dafür auch Nicht-Katzenfreunde oder Katzenhasser dafür aufkommen sollen? Und ich schätze mal, du meinst die Katzenfreunde? Es gibt schlicht zu viele Katzenfreunde, die Kastration und Sterilisation ablehnen.

Deshalb braucht es ja
(1) Kastrationspflicht und
(2) Registrationspflicht. Weil ohne (2) Kontrolle von (1) nicht möglich. Und
(3) eine Katzensteuer.

Und das Argument Verwaltungsaufwand, das von Katzenfreunden und Politikern der Katzenlobby angeführt wird? Ist keins. Das ist einfach.

(1) Zuerst Online Tierhandel verbieten, wie jetzt in Frankreich. Dann
(2) Steuer schon auf Kauf, wie es die Tierschutzpartei fordert.
3.2.15 Einführung einer Steuer auf den Kauf von Haustieren, mit der die Punkte 16 und 17 finanziert werden
Quelle: https://www.tierschutzpartei.de/wahlprogramm-bundestagswahl-2021/

Ok, Steuer auf alle Haustiere geht ein bischen weit. Auf ökologisch freundliche Haustiere wie Meerschweinchen braucht es keine Steuer.

(3) Danach gesetzliche Kontrolle über Tierärzte. Kommt eine unversteuerte Katze zum Tierarzt, bekommt Tierarzt das Recht, die Steuer auf die Rechnung oben drauf zu schlagen. Am Ende des Jahres macht er Kassensturz und darf 20% der Mehreinnahmen behalten.

Bingo. Problem gelöst. Ohne größeren Verwaltungsaufwand.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

16.07.2023 um 15:53
Das Wissensmagazin Quarks informiert.
Darum sollte deine Katze drinnenbleiben
Das ist auch interessant.
Während in Westeuropa die meisten Katzen Freigänger sind, sind 50 bis 60 Prozent aller US-Katzen immer im Haus – damit leben sie zumindest wesentlich sicherer als Draußen-Katzen. Denn Katzen, die häufig im Freien herumstreifen, haben bis zu dreimal mehr Parasiten als Hauskatzen. Dabei handelt es sich nicht nur um Krankheiten, die den Tieren gefährlich werden können.
Gibt es oder gibt es noch mehr natürliche Fressfeinde von Katzen --> Mehr Katzenfreunde halten ihre Katzen drinnen.

Gibt es diese Fressfeinde nicht oder nicht mehr --> Mehr Katzenfreunde sagen, es sei gegen die Natur (von Katzen), sie drinnen zu halten. Was kümmern mich die Vögel oder das Vogelsterben usw.

So viel zum Naturverständnis der Katzenfreunde.

Und obwohl es in den USA prozentual weniger Freigänger Katzen gibt, gibt es dort jetzt den ersten Gesetzentwurf, der den Freigang von Katzen einschränkt (siehe oben im Thread).

Weil immer mehr Konsens wird: der Schaden, den Katzen anrichten.
Die Vogelexpert:innen vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) schätzen, dass deutsche Katzen zwischen 20 und 100 Millionen Vögel im Jahr erbeuten. Neben den geschätzt 12,9 Millionen gefütterten Hauskatzen, die es im Land gibt, seien dafür aber zum großen Teil auch die ein bis zwei Millionen verwilderten Katzen verantwortlich.
Inzwischen gibt es 17 Millionen Katzen und geschätzt 2,5 Millionen verwilderte Katzen in D.
Trotzdem: Auch Hauskatzen fressen Vögel. Wenn Gärten nicht genügend Deckung für Vögel bieten, werden sie zu einer leichten Beute. Gerade in den Frühlingsmonaten April und Mai raten Fachleute deshalb, die Umgebung des Hauses genau zu beobachten und die eigene Katze für ein paar Wochen im Haus zu behalten. Junge Vögel, die gerade flügge werden, haben den schlauen Vierbeinern nichts entgegenzusetzen.
Ähem, der Katzen-Lockdown im Rhein-Neckar-Kreis geht von April bis Ende August.
Wer eine Katze halten möchte, sollte über ausreichend Platz und Zeit verfügen – das gilt vor allem, wenn die Katze ausschließlich drinnen gehalten wird. Wer seinen Stubentiger von Anfang an im Innenraum hält und ihm zahlreiche Spiel- und Ruhemöglichkeiten bietet, wird mit einem entspannten Kätzchen belohnt. Es ist außerdem wichtig, sich über die Bedürfnisse seiner Katze zu informieren. Die richtige Ernährung und ein abwechslungsreicher Alltag sind ausschlaggebende Faktoren für die Gesundheit von Drinnen-Katzen. Außerdem: Man kann mit Katzen auch spazieren gehen. Es dauert zwar etwas, aber mit Geduld lassen sich praktisch alle Katzen an ein kleines Geschirr und eine Leine gewöhnen. Schwieriger ist es dagegen, Katzen, die es gewöhnt sind, durch die Natur zu streifen, an ein Leben im Haus zu gewöhnen.
Quelle: https://www.quarks.de/umwelt/tierwelt/darum-sollte-deine-katze-drinnen-bleiben/

Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, eine Catio anzulegen.

Das wäre auch eine gesetzliche Möglichkeit.

Freigang? --> Catio.

Keine Catio? --> Kein Freigang.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

18.07.2023 um 15:40
An der Naturschutz Basis scheint es ja auch zu rumoren. Ist ein sehr langer Artikel.
»Verheerende« Pläne
Artenhilfsprogramme sollen drastisch gekürzt werden

Nur Artenschutz light bleibe, wenn Naturschutz derart zusammengestrichen werde, fürchten Kritiker, vor allem in den Reihen der Grünen. Doch genau das plant das Bundesumweltministerium laut »Spektrum«-Informationen.

von Thomas Krumenacker

Dass der rasante Ausbau der erneuerbaren Energien eine bittere Pille für viele Naturschützerinnen und Naturschützer sein würde, wusste die grüne Bundesumweltministerin Steffi Lemke bereits, als sie ihr Amt antrat. Sicher: Windräder, großflächige Fotovoltaikanlagen oder Wasserkraftwerke sind nicht die einzige Gefahr für Rotmilan, Schreiadler oder den Großen Abendsegler. Aber sie kommen zu den ohnehin bestehenden Problemen noch hinzu. Besonders für seltene Arten könnte die Energiewende deshalb zur Überlebensfrage werden.
Das ist nicht schön.
Landschaftsschutzgebiete sind kein Tabu mehr und die Liste der Vogelarten, für die es überhaupt Risikoprüfungen geben muss, wurde auf 15 Arten zusammengestrichen.
Quelle: https://www.spektrum.de/news/umweltministerium-verheerende-plaene-im-artenschutz/2138664

Das gehört nur peripher zum Thema, aber es erinnert dann doch an das interessante Buch von Jonathan Franzen, bekannt durch seinen Roman Die Korrekturen ,
2015 wurde dieser Roman von der BBC-Auswahl der besten 20 Romane von 2000 bis 2014 zu einem der bislang bedeutendsten Werke dieses Jahrhunderts gewählt
Quelle: Wikipedia: Jonathan Franzen

Wen es interessiert, es ist das Buch: Das Ende vom Ende der Welt

Kurz besprochen hier:
Jonathan Franzen: „Das Ende vom Ende der Welt“
Leidenschaftliche Essays eines Vogelliebhabers
und zur Vorgeschichte:
Denn Franzen schreibt aus der Haltung des kämpferischen Vogelschützers, der entsetzt miterleben muss, wie in Albanien, Ägypten und anderen Mittelmeerländern Zugvögel millionenfach in Netzen gefangen oder vom Himmel geschossen werden. Aus diesem Massaker entwickelt er seine Kritik an der apokalyptischen Rhetorik von Klimaschützern, die für das Aussterben von Vogelarten allein den Klimawandel verantwortlich machten und sich so der kleinteiligeren Arbeit am Naturschutz entledigten.
Die Unterscheidung von globalem Klimaschutz und regionalem Naturschutz ist der Kern eines Aufsatzes, den Franzen bereits im April 2015 im „New Yorker“ publizierte und der ihm einen Sturm der Entrüstung eintrug. Er sah sich als Klimawandelleugner verunglimpft.

Stilistische Eleganz

Unübersehbar entspringen seine nachfolgenden Texte der Intention, sich mit gründlich recherchierten Fakten gegen die Vorwürfe zu wehren und seine Philosophie eines gelingenden Naturschutzes zu veranschaulichen.
Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/jonathan-franzen-das-ende-vom-ende-der-welt-100.html

Wer es noch kürzer mag, Jonathan Franzen im Interview:
Jonathan Franzen: „Ich weiß, dass du mich nicht liebst, aber ich liebe dich.“
Ich zitiere mal nur das Ende des Interviews.
Wenn Sie für einen Tag Regierungschef/in wären und eine Maßnahme zum Schutz der Vogelwelt umsetzen könnten, was wäre das?

Es ist schwer, sich für eine Maßnahme zu entscheiden, wenn zwanzig nötig sind. Aber wenn ich US-Präsident wäre und nur eine wählen müsste, würde ich Katzen im Freien verbieten.

Was beunruhigt Sie für die Zukunft der Artenvielfalt am meisten und warum?

Die menschliche Natur. Ich glaube nicht, dass unsere Zerstörung des Planeten vor dem Jüngsten Tag aufhören wird.

Woher nehmen Sie die Hoffnung?

Wiederum die menschliche Natur, die die Fähigkeit beinhaltet, die natürliche Welt zu erleben und zu lieben und sie schützen zu wollen.

Wenn Sie sich von der Evolution eine neue Vogelart wünschen dürften, wie würde sie heißen?

Katzen jagende Adler.
Quelle: https://www.riffreporter.de/de/umwelt/jonathan-franzen-voegel-vogelfragebogen


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

16.08.2023 um 13:22
Zitat von AndanteAndante schrieb am 09.07.2023:sind sie neuerdings eine „invasive Art“.
Nein, nicht neuerdings.

Die IUCN
Die IUCN (International Union for Conservation of Nature; offiziell International Union for Conservation of Nature and Natural Resources; deutsch Internationale Union zur Bewahrung der Natur), ehemals bezeichnet als Weltnaturschutzunion (1990–2008), ist eine internationale Nichtregierungsorganisation und Dachverband zahlreicher internationaler Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen.[5][6]

Ziel ist die Sensibilisierung der menschlichen Gesellschaften für den Natur- und Artenschutz und diese so zu beeinflussen, dass eine nachhaltige und schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen sichergestellt ist.
Quelle: Wikipedia: IUCN

führt felix catus als invasive Art.
cat (English), domestic cat (English), pusiniveikau (English, Fiji), house cat (English), Hauskatze (German), poti (Maori), feral cat (English)
Quelle: http://iucngisd.org/gisd/species.php?sc=24

Die polnische Akademie der Wissenschaften ist dem neuerdings nur gefolgt, also konsequent.

Und es geht voran.

Die Hamburger Linke fordert eine Taubensteuer.
Erster Politiker fordert Tauben-Steuer
Tja, wer hat Recht? Politiker?
Mit dem eingenommenen Geld will Jersch verelendete Stadt-Tauben wieder aufpäppeln.

Begründung: „Wissenschaftlich ist belegt, dass die heutigen Stadt-Tauben Nachkommen von Brieftauben oder Haus-Tauben sind. Der Ursprung des Tauben-Leids ist also menschengemacht“, heißt es von der Links-Partei.
Oder Lobbyist?
Da geht Ulrich Peck (75), Präsident des Deutschen Brieftaubenverbands (24 000 Mitglieder), der Hut hoch: „Da sind Leute am Werk, die vom Taubenwesen keine blasse Ahnung haben. Das sind ahnungslose Pappnasen. Stadt-Tauben gibt es seit rund 4500 Jahren, Brieftauben erst seit dem 19. Jahrhundert. Unsere Mitglieder zur Kasse zu bitten, ist einfach unverschämt.“
Quelle: https://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-regional-politik-und-wirtschaft/bizarrer-vorschlag-erster-politiker-fordert-tauben-steuer-84971800.bild.html

In Hamburg gibt es aber nur 130 Mitglieder, das wusste der Herr Jersch nicht, da ist nicht viel zu holen.

Aber die Logik des Herrn Jersch gilt umso mehr für wen? Na, die 2-3 Mio. verwilderten Katzen in D kommen unzweifelhaft woher? Von Katzenfreunden, deren verwilderten Haus-Katzen und Nachkommen. Da ist mehr zu holen.

Aufnahmestopp überall in Deutschland, kein Wunder.
Immer mehr Tierheime sind überfüllt und können keine Tiere mehr aufnehmen. „Die Tierheime geben alles, um jedem Tier eine sichere Obhut zu bieten“, sagt Schröder. „Sie müssen jedoch gerade ausbaden, was die politisch Verantwortlichen in Kommunen, Bund und Ländern trotz aller Mahnungen versäumt haben: Die Tierheime finanziell kostendeckend auszustatten, den Handel und die Haltung von Heimtieren zu regulieren, den Onlinehandel mit Tieren zu verbieten und einen verpflichtenden Sachkundenachweis für Tierhalter einzuführen.
Quelle: https://www.tierschutzbund.de/ueber-uns/aktuelles/presse/meldung/tierheime-am-limit


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

16.08.2023 um 13:32
Wir alle wissen: Tiere schaden der Umwelt!

Kühe furzen Methan, Schweine versauen das Grundwasser mit Gülle, Hühner verbreiten Salmonellen und Vogelgrippe. Hunde beissen und scheissen, Katzen kratzen und kacken und Vögel machen Lärm und Dreck.

Selbst der Löwe im Zoo frisst mehr Fleisch als ein Dorf in Somalia und der Elefant mehr Stroh, als so mancher Tierfreund im Kopf hat.

Fazit:

Generelles Verbot von Tierhaltung für alle auf diesem Planeten, egal, ob in der Hundehütte, im Katzenkörbchen, im Aquarium oder im Käfig. Das nützt der Umwelt mehr als es den TierhalterInnen schadet.

Kauft Euch einen kleinen grünen Kaktus und stellt ihn auf den Balkon!

Prinzipiell sollte man die Haltung von Haus- und Nutztieren, wenn man sie wegen des Widerstandes selbsternannter Tierfreunde schon nicht verbieten kann, dann wenigstens hoch besteuern.

Bevor jemand schreit: Wir hatten Pferde und Schafe, Hunde, Meerschweinchen und Kaninchen - aktuell noch zugelaufene Katzen.

Wenn es schon nicht über direkte Steuern möglich ist, dann wäre eine Abgabe über Futtermittel durchaus möglich, die dazu dienen könnte, die Folgeschäden der Tierhaltung für Mensch, Tier und Umwelt zu reduzieren.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

16.08.2023 um 17:35
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wenn es schon nicht über direkte Steuern möglich
Gilt das auch für Tierschützer, die Hunde ua Tiere aus anderen Ländern hierher holen aus Tierschutzsicht und dadurch auch das Problem übervoller Tierheime mit verursachen?


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

16.08.2023 um 23:02
@Do-X

Auch für den Import von Tieren muss es entsprechende gesetzliche Regelungen geben.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

20.11.2023 um 21:57
Neues Buch im Jahr 2023: Von der Savanne aufs Sofa.

Wer es noch nicht wusste, dem sei es hiermit noch einmal gesagt:
Von ihren Genen her ist eine Hauskatze, um Losos sprechen zu lassen, «immer noch ein Raubtier, nur eine Pfote von der Wildnis entfernt». Und jetzt kennt man auch den Grund dafür, dass sein Buch mit dem Satz beginnt: «Katzen würden uns alle auffressen, wären sie so gross wie Hunde.»
Sie würden uns alle auffressen.

600 Millionen! Mega? Ein Megaproblem!
Doch in dieser Megapopulation sehen immer mehr Menschen ein Megaproblem. Ausserhalb des Hauses verwandelt sich das süsse Büsi in einen gnadenlosen Killer; das liegt, wie gezeigt, in seiner DNA. Allein in der Schweiz sollen Freigängerkatzen pro Jahr 30 Millionen Vögel töten, so die Berechnung des Bundes. Auch wenn die Zahl aus dem Jahr 2021 vielen Experten zu hoch scheint: Jagende Katzen bedrohen die Biodiversität, zumal ihnen nicht nur Vögel zum Opfer fallen, sondern viele gefährdete Arten: Eidechsen, Blindschleichen, Fledermäuse, Libellen, Siebenschläfer, Frösche, Molche.
Quelle: https://www.tagesanzeiger.ch/biologe-ueber-katzen-vom-geborenen-killer-zum-umweltvertraeglichen-buesi-524478315790

200 Millionen tote Vögel in D - jedes Jahr.

:note: Umfrage: Braucht es Warnhinweise auf Katzenvideos?


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