Und jetzt bitte wieder sachlich zum Thema diskutieren
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
05.11.2025 um 22:35Es besteht eine ernste Gefahr, dass der Krieg auch nach Mitteleuropa kommen könnte -
selbst wenn gegenwärtig ein schneller Durchbruch der russischen Truppen nicht ersichtlich ist!
selbst wenn gegenwärtig ein schneller Durchbruch der russischen Truppen nicht ersichtlich ist!
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
06.11.2025 um 05:46Und was soll der Zweizeiler jetzt bedeuten oder aussagen :ask:
Die Kriegsverbrechen in Europa sind nicht schlimm genug :ask:
Russlands Krieg letzte Woche war z. B. was?
- Angriff auf Kinderkrankenhaus in Saporischschja
- Jagd "Safari" mit Drohnen auf einkaufende Menschen in Cherson
- Clustermunition auf Wohnblöcke
- Drohnenangriff auf Kindergarten in Cherkiw, während die Kinder da waren
Jo, ich weiß, wenn man in den entsprechenden Thread wischt, da hört man da nichts von, da gehts nur noch um "Medwedew hat gesagt" und bla bla ..
Den Deutschen gehts immer nur um sich selbst :ask:
Ostmitteleuropa ist nicht so schlimm oder egal :ask:
Die meisten Deutschen haben den Krieg immer noch nicht verstanden :ask:
Mei, sonst was Neues?
Was Carlo Masala da sagt ...
Aber das liegt ja auch an den Wählern ...
Die Reg ist schon n Fortschritt zur letzten, immerhin war in der letzten einer der mächtigsten Männer ein gewisser Herr Mützenich (als Fraktionsvorsitzender), der hat inzwischen nicht mehr so viel zu sagen. Aber dass die Reg da etwa schweigt, wie es Masala sagt, das liegt doch auch - nicht nur, aber auch - an den Wählern, bzw. an der Angst vor den Ränder wählenden Bürgern ...
Die Kriegsverbrechen in Europa sind nicht schlimm genug :ask:
Russlands Krieg letzte Woche war z. B. was?
- Angriff auf Kinderkrankenhaus in Saporischschja
- Jagd "Safari" mit Drohnen auf einkaufende Menschen in Cherson
- Clustermunition auf Wohnblöcke
- Drohnenangriff auf Kindergarten in Cherkiw, während die Kinder da waren
Jo, ich weiß, wenn man in den entsprechenden Thread wischt, da hört man da nichts von, da gehts nur noch um "Medwedew hat gesagt" und bla bla ..
Den Deutschen gehts immer nur um sich selbst :ask:
Ostmitteleuropa ist nicht so schlimm oder egal :ask:
Die meisten Deutschen haben den Krieg immer noch nicht verstanden :ask:
Mei, sonst was Neues?
Was Carlo Masala da sagt ...
Aber mit großen Ambitionen geht auch große Verantwortung einher. Und man muss es leider so sagen: Man kann durchaus Zweifel daran haben, dass sich die politischen Eliten der Bundesrepublik dieser großen Verantwortung auch bewusst sind.ja klar
Denn es ist das eine, die finanziellen und organisatorischen Weichen für die Ausrüstung der Bundeswehr zu stellen, das andere, zu erkennen, dass damit auch eine veränderte militärpolitische Rolle für die Bundesrepublik einhergeht.
Denn aus der Tatsache, dass Deutschland momentan der einzige europäische Staat westlich von Polen ist, dem es möglich ist, gewaltige Finanzmittel zur Ausstattung seiner Streitkräfte zur Verfügung zu stellen, resultiert seitens der europäischen Staaten auch die Erwartung, dass damit eine militärische Führungsrolle Deutschlands einhergeht. Und dieser verweigert sich Berlin zusehends beziehungsweise nimmt sie gar nicht an.
Zwei Beispiele der jüngeren Zeit mögen diesen Sachverhalt verdeutlichen. Bei der gesamten Diskussion um die Frage, ob Deutschland gegebenenfalls bereit sei, sich nach einem möglichen Waffenstillstand in der Ukraine mit Soldaten an einer europäischen Abschreckungstruppe in der Ukraine zu beteiligen, schweigt Deutschland in den entsprechenden Sitzungen der Koalition der Willigen, die von Frankreich und Großbritannien angeführt wird.
Und wenn dem so ist, resultiert für Deutschland im 21. Jahrhundert die Verantwortung, auch im militärischen Bereich seiner Diplomatie eine führende Rolle einzunehmen, und zwar eine, die weit über die Ausrüstung der Bundeswehr hinausgeht. Denn wenn sich Deutschland dieser Rolle verweigert, werden sich viele, vor allem kleinere europäische Staaten, hinter den breiten deutschen Schultern verstecken. Wenn Deutschland jedoch vorangeht, werden diese mitgehen.Quelle: https://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/geoeconomics-deutschland-ruestet-auf-aber-denkt-nicht-um/100163803.html
Aber dass dies in Berlin bislang verstanden wurde, daran kann man Zweifel haben.
Aber das liegt ja auch an den Wählern ...
Die Reg ist schon n Fortschritt zur letzten, immerhin war in der letzten einer der mächtigsten Männer ein gewisser Herr Mützenich (als Fraktionsvorsitzender), der hat inzwischen nicht mehr so viel zu sagen. Aber dass die Reg da etwa schweigt, wie es Masala sagt, das liegt doch auch - nicht nur, aber auch - an den Wählern, bzw. an der Angst vor den Ränder wählenden Bürgern ...
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
12.11.2025 um 11:50Justizminister wegen Korruptionsverdachts suspendiert
Es dürfte kein Einzelfall sein. Der Betrag der durch Korruption für die Landesverteidigung
verloren ging, dürfte aus meiner Sicht in die Mrd. gehen.
Es dürfte kein Einzelfall sein. Der Betrag der durch Korruption für die Landesverteidigung
verloren ging, dürfte aus meiner Sicht in die Mrd. gehen.
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
12.11.2025 um 19:12Ach, und was der Zweizeiler mit der Frage zu tun hat, das muss man sich ergrübeln?
Woher kommt eigentlich die Diskrepanz zwischen den wilden Emotionen, die der Gaza Krieg auslöste, und dem Achselzucken angesichts des brutalen Kolonialkriegs, den Russland gegen die Ukraine führt?
Wie schauts derzeit denn aus?
Sollte Russland mit seinem Bombardement gegen die Energieversorgung der Ukraine in dieser Härte fortfahren, könnte das Leben für viele Menschen in den Städten schlicht unerträglich werden.
Europa, handlungsunfähing, guckt zu.
Es ist beschämend.
Erhellender zur Frage, Simon Schlegel.
Der es auch noch produktiver versucht.
Was sollte Europa tun?
Etwas länger zitiert, aber als Ganzes noch empfehlenswerter, weil zur Frage relevant.
Woher kommt eigentlich die Diskrepanz zwischen den wilden Emotionen, die der Gaza Krieg auslöste, und dem Achselzucken angesichts des brutalen Kolonialkriegs, den Russland gegen die Ukraine führt?
Wie schauts derzeit denn aus?
Sollte Russland mit seinem Bombardement gegen die Energieversorgung der Ukraine in dieser Härte fortfahren, könnte das Leben für viele Menschen in den Städten schlicht unerträglich werden.
Europa, handlungsunfähing, guckt zu.
Es ist beschämend.
Erhellender zur Frage, Simon Schlegel.
Ein erstes Element in einer europäischen Strategie wäre ein Kriegsziel, das europäische Regierungen mit Kyjiw teilen.Quelle: https://ukraineverstehen.de/drei-elemente-einer-europaeischen-ukrainestrategie/
Die Ukraine musste sich von Anfang an gegen zwei Arten, den Krieg zu verlieren, wehren. Die erste Möglichkeit ist, dass Russland die Ukraine militärisch unterwirft und sie sich seiner Einflusssphäre einverleibt. Die zweite Möglichkeit ist, dass die Ukraine sich zwar militärisch behauptet, aber unter dem Druck dieser Anstrengung ihre Demokratie einbüßt. Auch durch eine Erosion demokratischer Strukturen wäre der Ukraine die euro-atlantische Integration verwehrt. Mittelfristig würde das Land wieder in Richtung Moskau driften.
Gegenüber beiden Gefahren hat sich die Ukraine bislang bemerkenswert geschlagen. Anfang 2022 hat sie, mit einer deutlich unterlegenen Armee, russische Truppen vor den Toren Charkiws und Kyjiws vertrieben und im Herbst des ersten Kriegsjahres große Gebiete zurückerobert. Ohne eigene Kriegsschiffe hat die Ukraine die russische Flotte weitgehend aus dem Schwarzen Meer verdrängt. Hinter der Front hat sie sich an ein beständiges Bombardement ihrer Energieinfrastruktur angepasst. Seit 2023 hat die ukrainische Armee trotz riesiger Personalprobleme das russische Vorankommen im Osten und Süden des Landes in eine langsame und sehr kostspielige Abnutzungsschlacht verwandelt.
Während Soldaten an der Front kämpfen, sorgt die ukrainische Zivilgesellschaft – mit westlicher Unterstützung – im Hinterland dafür, dass die Regierung nicht mehr Macht an sich reißt, als es der Verteidigungsfall erfordert. Die Zivilgesellschaft und die Medien wirkten wiederholt als Korrektiv zur kriegsbedingten Machtkonzentration bei der Regierung: Sie halfen etwa im Sommer 2025, die Unabhängigkeit der Antikorruptionsbehörden zu erhalten, Korruption im Beschaffungswesen der Armee aufzudecken oder blockierten 2022 ein Gesetz, das im Schatten des Krieges die Kommunen bei der Wohnungsbaupolitik entmachtet hätte.
Für Wladimir Putin ist ein Nachbarland, in dem die Zivilgesellschaft echte Opposition betreibt, ein unbequemes Gegenmodell zu seinem autoritären Stil. Auf welche Weise dieses Demokratieexperiment scheitert – durch eine militärische Niederlage oder durch eine autoritäre Machtübernahme – ist im Kreml nur eine Frage der Kosten. Eine militärische Niederlage herbeizuführen, kostet mehr Geld und mehr Soldatenleben.
Diese hohen Kosten haben den Kreml bisher nicht dazu gebracht, seine Kriegsziele zu revidieren ...
Der es auch noch produktiver versucht.
Was sollte Europa tun?
Um einen solchen Fahrplan zum Frieden gegenüber Russland durchzusetzen, muss Europa helfen, die Kosten-Nutzen-Kalkulation des Kremls in diesem Krieg zu verschieben. Moskau trägt bereits hohe Kosten, auch wenn es die ersten drei Kriegsjahre mit einer robusten Wirtschaft überstanden hat. Nun steuert Russland auf eine Stagflation zu, die Wohlstandsverluste für viele Haushalte und prekäre Aussichten für Unternehmen mit sich bringt. Auch wenn das keinen bevorstehenden Kollaps der russischen Wirtschaft bedeutet, ist es ein guter Moment für Europa, die Krise zu beschleunigen und Moskau durch konsequent umgesetzte Sanktionen von seinen Einnahmequellen abzuschneiden.Quelle: ebenda
Ein weiterer Bereich, in dem Europa die Ukraine noch viel stärker unterstützen könnte, sind Tiefenschläge auf Russlands Waffenfabriken, Kriegslogistik und Ölindustrie. Wenn so für Moskau die Kriegskosten steigen, ohne dass das Ziel – die Unterwerfung der Ukraine – näher rückt, wird Moskau irgendwann verhandeln müssen, dann jedoch unter Bedingungen, die von der Ukraine und ihren Partnern bestimmt werden.
Das geht nur, wenn Europa seine Rolle als Partner der Ukraine stärker durch Investitionen in seine Sicherheit unterstreicht und so auch unabhängiger von den zunehmend unberechenbaren USA wird. Ein bedeutender Teil dieser Investitionen sollte in die Ukraine fließen, wo Waffen billiger und schneller hergestellt werden können. In einem Krieg, der rasante technische Entwicklungen vorantreibt, könnte eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine dafür sorgen, dass Innovationen vom Schlachtfeld und Investitionen aus Europa schnell zueinanderfinden. So könnten technische Entwicklungen von der Front rasch in die Massenproduktion übergehen. In der Skalierung der Produktion ist Russlands übermächtige Industrie zurzeit nämlich noch deutlich schneller. Europa würde gleichzeitig Erkenntnisse gewinnen, die in militärische Ausbildung, politische Entscheidungen und Industriepolitik einfließen könnten ...
Bislang sieht sich der Kreml ganz im Gegenteil als künftige Regionalmacht, in deren Einflussbereich die Ukraine ein unverzichtbarer Bestandteil wäre. Europas Versuche, Russland in die Schranken zu weisen, bleiben meist rhetorisch. Politiker reagieren empört, wenn Moskau ein Vetorecht über Sicherheitsgarantien fordert (wie es das seit den gescheiterten Verhandlungen in Istanbul im Frühjahr 2022 tut), ermöglichen aber durch ihre Vorsicht genau das. Eine Gruppe von mehr als 20 europäischen Ländern, die sich „Koalition der Willigen“ nennt, signalisierte 2025 Bereitschaft, Truppen in die Ukraine zu entsenden – jedoch erst, wenn Putin einem Waffenstillstand zustimmt. Der Kreml legt sein Veto ein, indem er einfach weiterkämpft.
Um Moskau seine Rolle zuzuweisen, braucht Europa mehr Risikobereitschaft. Russland bleibt gefährlich, scheitert aber seit fast vier Jahren daran, die Ukraine zu besiegen. Europa sollte seine Risikokalkulation entsprechend anpassen und die Ukraine vorbehaltloser unterstützen. Mit einem deutlich formulierten Kriegsziel, einem Fahrplan, der dorthin führt, und einer klaren Rollenverteilung in Europa hätten die Regierungen eine gute Argumentationsbasis gegenüber ihren Wählerinnen und Wählern, die dieses Risiko mittragen müssen.
Etwas länger zitiert, aber als Ganzes noch empfehlenswerter, weil zur Frage relevant.
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
12.11.2025 um 19:21Und was die Landesverteidigung betrifft, da ist Deutschland - auch da - zu langsam.
In der Ukraine kämpfen die Menschen für ihre Freiheit.
Und dafür, dass Deutschland mehr Zeit für seine Langsamkeit bekommt?
Es ist beschämend.
Dass Europa diesen barbarischen Krieg Russlands zulässt, das außer Gewalt und Korruption nichts kreiiert, ist das schwerste historische Versagen seit Ende des 2. Weltkriegs.
@Röhrich
Du war noch einer der Wenigen, die hier substanziell zum Thema sprach.
@Zündelzecke
@Karakachanka
Ihr zwei auch. Machts gut, wo ihr auch seid :)
Militärhistoriker Sönke Neitzel warnt: Die Wehrdienstdebatte zeige, wie reformunfähig Deutschland sei – und nennt die SPD ein Sicherheitsrisiko für die nationale Verteidigung. (...)Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschland/neitzel-warnt-vor-reformstillstand-spd-gefaehrde-verteidigungsfaehigkeit-deutschlands_6ab823ec-82ac-4b33-8f30-57207728d8cf.html
"Wir brauchen für alles unendlich viel Zeit, die wir nicht haben"
Neitzel sieht in dem Vorgang auch ein Problem am föderalen System in Deutschland, welches in Krisenzeiten nicht schnell genug handeln kann. "Jetzt wollen wir ab 2027 mit der Musterung anfangen. Wir brauchen für alles unendlich viel Zeit, die wir nicht haben."
Angesichts des Zustands der Bundeswehr zeichnet der Militärhistoriker im "Handelsblatt-Interview" ein düsteres Bild. "Ich fürchte, dass die Bundeswehr noch 20 Jahre bis zur Kriegstüchtigkeit braucht, weil zu viele der höchsten Besoldungsgruppen immer noch glauben, im bestehenden System reformieren zu können."
In der Ukraine kämpfen die Menschen für ihre Freiheit.
Und dafür, dass Deutschland mehr Zeit für seine Langsamkeit bekommt?
Es ist beschämend.
Dass Europa diesen barbarischen Krieg Russlands zulässt, das außer Gewalt und Korruption nichts kreiiert, ist das schwerste historische Versagen seit Ende des 2. Weltkriegs.
@Röhrich
Du war noch einer der Wenigen, die hier substanziell zum Thema sprach.
@Zündelzecke
@Karakachanka
Ihr zwei auch. Machts gut, wo ihr auch seid :)
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
12.11.2025 um 21:19Ist halt schwierig, manche wollen halt gerne die schöne heile Welt sehen.Fellatix schrieb:Du war noch einer der Wenigen, die hier substanziell zum Thema sprach.
Kritik am zögerlichen Handeln und der Inkompetenz der politischen Führung größtenteils in Europa wird ja nicht akzeptiert.
Da träumen einige halt immer noch von der erfolgreichen Sommeroffensive 2023, irgendwann muss die ja beginnen, wir haben ja 30 Panzer geschickt.
Merz hat im Bezug auf eine Änderung leider versagt, er scheint eher das Scholzen gelernt zu haben.
Die Ukraine muss hoffen weiterhin ausreichend Geld zu erhalten und sich alleine aus dieser Lage zu bringen. Einzig die massiven Angriffe auf die Fossilenergiekonzerne durch die Ukraine mit Waffen und der USA mit den neuen restriktiven Sanktionen könnten Russland zu einem Einlenken bringen.
Wenn das nicht klappt, dann sieht es sehr düster aus in den nächsten Jahren für die Ukraine und ihrer Freiheit.
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
23.11.2025 um 09:20Das Märchen von der billigen Energie aus Russland?
Von Michael Thumann
Man kann es nicht mehr hören, wie oft der Scheiß nachgeplappert wird.
Zeitenwende auf französisch. Frankreichs Top General hat diese Woche gesagt, man müsse die Dinge beim Namen nennen.
Die heftigste Kritik kam von der LFI und der radikalen Linken.
@Röhrich
Das "billige Gas" aus Russland ist eine MärIn dem Märchen ist alles falsch. Gute (und freie) Kurzaufklärung in der Zeit.
Es gibt Deutsche, die glauben an den Weihnachtsmann. Und es gibt Deutsche, die glauben an billiges Gas aus Russland. Die erste Gruppe gehört im Vergleich zu den Realisten ...Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-11/energie-russland-importe-gas-michael-kretschmer
Das ist eine Legende, mehr noch, es ist eine Propagandalüge. Sie wird herumgereicht vom Kreml, von den russischen Auslandsmedien, natürlich von Sahra Wagenknecht und der AfD, von deutschen Wirtschaftsvertretern und leider auch von Politikern der Mitte wie Kretschmer. Und da so viele vom "billigen Gas" plaudern und das auch sogar in manchen Zeitungen steht, wirkt es irgendwie richtig. Ist aber grundfalsch. Warum?
Von Michael Thumann
Man kann es nicht mehr hören, wie oft der Scheiß nachgeplappert wird.
Zeitenwende auf französisch. Frankreichs Top General hat diese Woche gesagt, man müsse die Dinge beim Namen nennen.
Wörtlich sagte Mandon: "Wenn dieses Land einbricht, weil es nicht bereit ist zu akzeptieren, dass wir unsere Kinder verlieren werden. Nicht bereit ist, man muss die Dinge beim Namen nennen, wirtschaftlich zu leiden, weil die Prioritäten beispielsweise auf Rüstungsproduktion gelegt werden. Prioritäten ändern sich. Wir sind in Gefahr."Quelle: https://www.focus.de/politik/ausland/frankreichs-top-general-mandon-schockiert-in-russland-rede-heftige-reaktionen_b8136372-ba15-40aa-8c50-b63c143bda8a.html
Französische Verteidigungsministerin: "Jede Konfrontation vermeiden"
Mandon betonte, man habe die "Seelenstärke", man habe sie in schwierigen Zeiten immer demonstriert. Die Zeit sei nun gekommen, darüber zu reden. Russland bereite sich auf einen Konflikt mit der Nato bis zum Jahre 2030 vor.
Diese Einschätzung teilt auch die französische Regierung in ihrer jüngsten nationalen strategischen Überprüfung (RNS 2025). Nach Mandons Rede äußerte sich Frankreichs Verteidigungsministerin Catherine Vautrin zustimmend zu seinen Äußerungen: "Unsere Verantwortung ist klar: Wir müssen jede Konfrontation vermeiden, uns aber darauf vorbereiten und den Geist der Verteidigung festigen, diese kollektive moralische Kraft, ohne die keine Nation in der Prüfung bestehen könnte"
Die heftigste Kritik kam von der LFI und der radikalen Linken.
@Röhrich
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
23.11.2025 um 09:35Dieses beim Namennennen kam auch bei einigen hier im Forum nicht gut an, im Wehrpflichtthread.Fellatix schrieb:Zeitenwende auf französisch. Frankreichs Top General hat diese Woche gesagt, man müsse die Dinge beim Namen nennen.
Es wird eben um den heißen Brei rumgeredet und die Prioritäten will man nicht neu setzen, dass kann uns leider in den Krieg bringen.
Russland wird jede Schwäche ausnutzen.
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
27.11.2025 um 20:32Mache ich, danke dir. Ich grabe mich hier gerade in Oberbayern für den Winter ein und mache es mir gemütlich.Fellatix schrieb am 12.11.2025:Ihr zwei auch. Machts gut, wo ihr auch seid :)
Ich glaube, man darf das hier im Forum nicht zu ernst nehmen und sollte nicht frustriert sein, wenn viel Mühe und Text und Quellen einfach nichts bringt. Einmal ist es ziemlich egal, wer hier in diesem vergleichsweise kleinen Forum was denkt oder hier verbreitet. Leider auch, wenn es das richtige ist. Aber schau dir die Zahl der aktiven User an und dann die Einwohnerzahl von Deutschland. Von Europa oder der EU mal ganz zu schweigen.
Ich mache es ja auch immer mal wieder. Bemühe mich aber um Mäßigung, weil, naja, ich will es nicht Zeitverschwendung nennen, nur einen Umschwung in Deutschland oder gar Europa, den wird niemand erreichen durch seine Posts hier in diesem Forum.
Ansonsten wünsche ich mir aber sehr, dass es deine Posts hier weiterhin gibt. Es ist vieles gut zusammengefasst, was ich mir sonst mühsam an Informationen zusammen suchen müsste und nicht immer Lust habe das zu tun.
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
30.11.2025 um 07:18@Karakachanka
Schön von Dir.
Ich mach mir halt Gedanken, poste noch ab und zu was, und da ist es schön, wenn es wenigstens noch 1, 2 Andere gibt, wo man das Gefühl hat, dass sie es verstehen, wie z. B. Dich. (Ansonsten regt mich nur auf, die mitunter unglaubliche Ignoranz in Deutschland, von Geschichte und Ostmitteleuropa. Das ist ein Problem nicht nur von kleingeistigen Michels, das mal so kurz dahin gesagt.)
Der (auch im Umfrage EP erwähnte) Osteuropa Historiker Martin Schulze Wessel hat ein bemerkenswerte Interview gegeben (vor 3 Tagen), das ich empfehlen kann. Über 1. die fatale deutsche Ukraine Politik, 2. Man hätte diesen Krieg verhindern können, und 3. noch Einiges mehr.
Von Merkel weiß ich das nicht sicher. Aber wahrscheinlich. Für Steinmeier ist es gesichert.
Ich kann mich noch erinnern, wie oft ich im ersten Kriegsjahr mitunter fast wahnsinnig wurde. Weil es ging um diesen Krieg und die Unterstützung der Ukraine und was passierte? Olaf der Besonnene kam mal wieder mit einer Wilhelm Zwo Analogie an. (Später hat er das dann gelassen.) Das machte mich oft so wütend, ja, machte mich schier verrückt.
Und die letzte Frage mit Antwort, ja auch das, aus dem Interview.
Daneben noch Bemerkungen zu Kohls bemerkenswerter Klarsicht gegenüber Polen. Und die neue Regierung, da hat die Unterstützung der Ukraine eine höhere Priorität als zuvor. Sagt er auch. Das, Immerhin das. Und ja, wie oft fragte ich auch (auch hier), was 1. ist mit Europa, und was 2. ist mit einem Plan, was ist das Ziel? (Man muss das ja nicht öffentlich aussprechen, aber es sollte doch erkennbar sein.) Und oft kam dann so ein Zahlenfetischist um die Ecke für was? (D segelt doch gut im Mittelfeld, Andere sind noch mieser, usw. usf.). Da verlor ich dann irgendwann die Lust.
Wie gesagt, ein wirklich lesenswertes Interview. Das ich als Ganzes empfehle.
Europa hatte jetzt fast 4 Jahre Zeit, die Führung in Sachen Ukr Unterstützung zu übernehmen. Und Souveränität annehmen, souverän werden, zumindest dahin. Stattdessen schob man die Führung weg.
Und derzeit so? Da erhöht weder US noch Europa den Druck, zur Beendigung des Krieges. Die Ukraine? Bekommt genug, um gerade so zu überleben, unter täglichem Stress und tödlicher Gefahr, und mit unglaublichen Opfern ihrer Männer und Frauen in Uniform. (Fast könnte man glauben, es sei ihnen Recht, weil die Ukraine so Zeit gewinnt für die eigene Langsamkeit.) Es ist beschämend.
Gestern wieder 10 stündiger Drohnen- und Raketenangriff auf eine europäische Großstadt und Luftkriegsterror gegen Zivilisten. Man schämt sich. Seit dreieinhalb Jahren.
Gleichwohl sollte man nicht glauben, Russland sei in einer Position der Stärke. Russlands Energie Einnahmen erlebten einen kritischen Downturn im November, einer der steilsten Abstürze seit Kriegsbeginn.
So, das wars mal wieder. Eigentlich wollte ich mich nur für deine netten Worten bedanken und das Interview empfehlen.
Schön von Dir.
Nein, natürlich nicht :-)Karakachanka schrieb:Ich glaube, man darf das hier im Forum nicht zu ernst nehmen und sollte nicht frustriert sein
Nein, natürlich auch nicht :-)Karakachanka schrieb:den wird niemand erreichen
Ich mach mir halt Gedanken, poste noch ab und zu was, und da ist es schön, wenn es wenigstens noch 1, 2 Andere gibt, wo man das Gefühl hat, dass sie es verstehen, wie z. B. Dich. (Ansonsten regt mich nur auf, die mitunter unglaubliche Ignoranz in Deutschland, von Geschichte und Ostmitteleuropa. Das ist ein Problem nicht nur von kleingeistigen Michels, das mal so kurz dahin gesagt.)
Der (auch im Umfrage EP erwähnte) Osteuropa Historiker Martin Schulze Wessel hat ein bemerkenswerte Interview gegeben (vor 3 Tagen), das ich empfehlen kann. Über 1. die fatale deutsche Ukraine Politik, 2. Man hätte diesen Krieg verhindern können, und 3. noch Einiges mehr.
Das zentrale Signal war: Deutschland reagiert nicht wirklich. Russland musste – von weichen Sanktionen abgesehen – keine ernsthafte Antwort befürchten. Die deutsche Politik hat sich damals selbst rote Linien auferlegt, statt Russland welche aufzuerlegen. Genau hier zeigt sich ein Grundproblem der deutschen Russlandpolitik dieser Jahre. Die normativen Grundlagen der europäischen Ordnung – etwa die Bündnisfreiheit, wie sie in der Charta von Paris von 1990 auch mit der Unterschrift Moskaus festgeschrieben ist – spielten faktisch keine Rolle mehr.Quelle: https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/man-haette-diesen-krieg-verhindern-koennen-historiker-ueber-merkels-fehler-94058941.html
Lag dieser Politik auch ein historisches Missverständnis zugrunde? Steinmeier und Merkel argumentierten lange im Modus von Christopher Clarks „Schlafwandlern“: Jede Eskalation führe in einen großen Krieg – also müsse man sich zurückhalten.
Das ist ein Grundfehler. Man leitete die Politik von einem historischen Szenario ab, das weder 1914 exakt beschreibt noch auf die Gegenwart passt. Clarks Buch war extrem erfolgreich, Merkel hat es selbst gelesen, und es suggerierte ein Hineingleiten vieler Mächte gleichermaßen in einen Krieg. Doch 2014 und 2022 erneut lag kein Hineinschlittern vor. Es gab einen klar definierten Aggressor. Dass man die Lage in dieses 1914-Narrativ einpasste, war fatal. Sehr viel angemessener wäre das historische Szenario des Zweiten Weltkriegs gewesen: ein aggressiver Staat, der nicht durch wirksames Containment gestoppt wird. Diese Einsicht setzte viel zu spät ein – und bis heute nicht vollständig.
Von Merkel weiß ich das nicht sicher. Aber wahrscheinlich. Für Steinmeier ist es gesichert.
Ich kann mich noch erinnern, wie oft ich im ersten Kriegsjahr mitunter fast wahnsinnig wurde. Weil es ging um diesen Krieg und die Unterstützung der Ukraine und was passierte? Olaf der Besonnene kam mal wieder mit einer Wilhelm Zwo Analogie an. (Später hat er das dann gelassen.) Das machte mich oft so wütend, ja, machte mich schier verrückt.
Und die letzte Frage mit Antwort, ja auch das, aus dem Interview.
Was benötigt man in Deutschland heute am dringendsten im Verhältnis zur Ukraine?Quelle: https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/man-haette-diesen-krieg-verhindern-koennen-historiker-ueber-merkels-fehler-94058941.html
Historisches Wissen. Abgesehen von Polen ist nach 2022 ist die Ukraine – unerwartet für viele – Deutschlands wichtigste östliche Nachbarschaft geworden. Ohne ein tiefes Verständnis ihrer Geschichte kann Deutschland keine konsistente, langfristige Politik formulieren. Sonst bleibt alles eine Abfolge von Improvisationen – von Schritt zu Schritt, ohne strategischen Rahmen.
Daneben noch Bemerkungen zu Kohls bemerkenswerter Klarsicht gegenüber Polen. Und die neue Regierung, da hat die Unterstützung der Ukraine eine höhere Priorität als zuvor. Sagt er auch. Das, Immerhin das. Und ja, wie oft fragte ich auch (auch hier), was 1. ist mit Europa, und was 2. ist mit einem Plan, was ist das Ziel? (Man muss das ja nicht öffentlich aussprechen, aber es sollte doch erkennbar sein.) Und oft kam dann so ein Zahlenfetischist um die Ecke für was? (D segelt doch gut im Mittelfeld, Andere sind noch mieser, usw. usf.). Da verlor ich dann irgendwann die Lust.
Wie gesagt, ein wirklich lesenswertes Interview. Das ich als Ganzes empfehle.
Europa hatte jetzt fast 4 Jahre Zeit, die Führung in Sachen Ukr Unterstützung zu übernehmen. Und Souveränität annehmen, souverän werden, zumindest dahin. Stattdessen schob man die Führung weg.
Und derzeit so? Da erhöht weder US noch Europa den Druck, zur Beendigung des Krieges. Die Ukraine? Bekommt genug, um gerade so zu überleben, unter täglichem Stress und tödlicher Gefahr, und mit unglaublichen Opfern ihrer Männer und Frauen in Uniform. (Fast könnte man glauben, es sei ihnen Recht, weil die Ukraine so Zeit gewinnt für die eigene Langsamkeit.) Es ist beschämend.
Gestern wieder 10 stündiger Drohnen- und Raketenangriff auf eine europäische Großstadt und Luftkriegsterror gegen Zivilisten. Man schämt sich. Seit dreieinhalb Jahren.
Gleichwohl sollte man nicht glauben, Russland sei in einer Position der Stärke. Russlands Energie Einnahmen erlebten einen kritischen Downturn im November, einer der steilsten Abstürze seit Kriegsbeginn.
So, das wars mal wieder. Eigentlich wollte ich mich nur für deine netten Worten bedanken und das Interview empfehlen.
Geht es im Krieg in der Ukraine auch um die Zukunft Europas?
30.11.2025 um 07:25Nachtrag. noch. Zu Clark, Die Schlafwandler.
Das sagte Steinmeier 2014.
Er machte da soger eine Diskussionsveranstaltung zu Clarks Buch.
@Röhrich
Wenn du wissen willst, wo der Besonnenheits Fetisch her kam.
Auch das müsste noch einmal aufgearbeitet werden. Ein einfaches, Ich habe mich getäuscht (und mehr kam seitdem nicht mehr, oder?), ist da irgendwie nicht genug.
Und wie wirken die Worte (aus der Rede) auf Dich? Auf mich wirken sie doch sehr selbstgefällig.
Das sagte Steinmeier 2014.
Er machte da soger eine Diskussionsveranstaltung zu Clarks Buch.
„Julikrise 1914 – schlafwandelnde Diplomaten?“ - Rede von Außenminister Steinmeier bei der Diskussionsveranstaltung zum Ersten Weltkrieg im Deutschen Historischen MuseumDaraus:
Ganz im Gegenteil: Bei aller Vorsicht, was historische Parallelen angeht, so sehen wir im Rückblick auf 1914 doch vor allem eins: Was nämlich passiert, wenn Diplomatie versagt, wenn Gespräche nicht gesucht werden, wenn nationale Eifersüchteleien, militärisches Großmachtgetue und Unbesonnenheit die Oberhand gewinnen. Deshalb gibt es in der Tat kein besseres Timing, als ausgerechnet heute, in der jetzigen Situation, über den Ersten Weltkrieges zu reden – und zwar genau mit Blick auf seinen Ausbruch, wie wir uns das für heute Abend vorgenommen haben, auf die Julikrise, auf die wenigen Tage und Wochen, in denen aus einem regionalen Konflikt ein europäischer, ja ein globaler Flächenbrand wurde.Und
Aber Sie haben doch, und zwar auf wie ich finde beeindruckende Weise, die Frage nach der Verantwortung von Diplomatie zurück auf die Tagesordnung gebracht. Es macht eben doch einen Unterschied, ob wir gute oder schlechte Diplomatie betreiben, genug davon oder zu wenig. Ob wir uns um Dialog bemühen, oder den Gesprächsfaden vorschnell abreißen lassen. Ob wir uns treiben lassen vom Willen zur Eskalation, mit der Hoffnung auf kurzfristige Positionsverbesserungen – oder ob wir den mühsamen Weg der Deeskalation beschreiten.Quelle: https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/140313-bm-dhm-260754
@Röhrich
Wenn du wissen willst, wo der Besonnenheits Fetisch her kam.
Auch das müsste noch einmal aufgearbeitet werden. Ein einfaches, Ich habe mich getäuscht (und mehr kam seitdem nicht mehr, oder?), ist da irgendwie nicht genug.
Und wie wirken die Worte (aus der Rede) auf Dich? Auf mich wirken sie doch sehr selbstgefällig.
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