Eine Straße als Kunstwerk.
Atemberaubend.
Die seit 1976 geschlossene und nur per Fuß passierbare Serpentinenstraße Via Krupp auf Capri ist wieder geöffnet.
Nach einer internationalen Ausschreibung sorgt sich in Zukunft eine Konzessionsgesellschaft um die Instandhaltung der Via Krupp. Eigentümerin bleibt die Gemeinde Capri, die Panoramapiste wird von Juni bis September und über Weihnachten Tag und Nacht geöffnet sein, kostenlos und ohne Eintrittskarte begehbar. Die Wintermonate sind für Instandhaltungsarbeiten reserviert.
Quelle:
https://www.welt.de/reise/nah/article245887060/Italien-Capri-oeffnet-endlich-wieder-die-legendaere-Via-Krupp.htmlLeider konnte sich der Mäzen Friedrich Alfred nicht lange an seinem Geschenk, das er der Insel vermachte, erfreuen.
Ein halbes Jahr nach der Einweihung starb er, unter nie ganz geklärten Umständen.
Krupp dürfte einer der ersten Promis gewesen sein, die dem Klatsch und dem medialen Pranger zum Opfer fielen.
Nur war es für ihn kein Klatschmagazin, sondern die SPD Parteizeitung.
„Die Attacke des Vorwärts passte nur zu gut in die widersprüchliche Haltung der Sozialdemokratie zur Homosexualität“, resümierte der Kulturhistoriker Dieter Richter 2002 anlässlich der hundertsten Wiederkehr der Ereignisse Im Parlament gab sich die SPD progressiv und kämpfte für die Abschaffung des Paragrafen 175, der Homoerotik unter Strafe stellte. Andererseits aber betrachteten nicht wenige Linke damals die gleichgeschlechtliche Liebe als widernatürliches Laster der „verfeinerten, höheren Klassen“ (Richter). Capri war so gesehen einfach eine günstige Gelegenheit, einen verhassten Kapitalisten fertigzumachen, indem man die fragwürdigen moralischen Waffen seiner eigenen Gesellschaftsschicht gegen ihn richtete.
Ein historischer Fall.
Dass Krupp Homosexualität praktizierte, ist nicht mehr nachzuweisen, Historikern gilt es aber inzwischen als durchaus wahrscheinlich.
Tatsache bleibt: Der Skandal ist riesig, und Friedrich Alfred Krupp ein gebrochener Mann. Eine Woche nach der Veröffentlichung des „Vorwärts“ stirbt er im Alter von nur 48 Jahren. Vier Ärzte attestieren als Todesursache Gehirnschlag, doch wollten Selbstmordgerüchte nie ganz verstummen. Außer Zweifel steht wohl, dass die öffentliche Anprangerung und der plötzliche Tod kaum zufällig so nah beieinander liegen – aus welchen Gründen auch immer.
Die Trauer ist groß und aufrichtig, und dies nicht nur in bürgerlichen Kreisen. Daran ändert auch nichts, dass Kaiser Wilhelm die unstrittig fragwürdige „Vorwärts“-Kampagne zu einer bösen Generalabrechnung mit der Sozialdemokratie nutzt. Selbst Kruppianer, die der Arbeiterbewegung nahestanden, wussten, was sie an Friedrich Alfred Krupp hatten.
Quelle:
https://www.waz.de/staedte/essen/article4964525/der-einsame-tod-des-friedrich-alfred-krupp.html@Interested Falls du dich auch für historischen Klatsch-Geschichten interessierst :-)