Strahlrohre soll man nicht auf Menschen richten

Also, wir von der Feuerwehr (eine freiwillige Ortswehr) hatten an unserem letzten Übungsdienst die Tragkraftspritze (das ist eine externe Saugpumpe für offene Gewässer) am Kanal in Betrieb genommen und eine Übung damit gemacht (die muss alle paar Wochen mal zur Funktionsüberprüfung und damit sie nicht vergammelt benutzt werden, weil sie so selten im Einsatz ist). Als das imaginäre Feuer aus war kam ein Wasserstrahl aus einem C-Rohr ohne Mundstück (das sind ca 200 Liter die Minute bei 5 Bar) über mich weggefegt auf einen Angriffstrupp mit einem B-Rohr ohne Mundstück (ca 600 Liter die Minute bei 5 Bar.) Auf dem Verteiler war ein Druck von etwa 7 Bar, also dementsprechend mehr Durchfluss. Zum Vergleich: Ein Gartenschlauch schafft ca 15 Liter die Minute, jedenfalls bedeutend weniger.
Auf einmal ging die Party los und alle waren kurz darauf triefend nass, was ja bei der Wärme wohl kein Wehmutstropfen ist. Kurz danach war die Party vorbei, weil einer der älteren gesagt hat "Die sollen nicht mit Strahlrohren auf Menschen zielen." Als er wieder weg war ging die Party weiter..
Es ist ja eigentlich auch nicht zulässig, aber gefährlich ist das nicht und außerdem haben wir ja usere Schutzausrüstung.
Und mal ganz ehrlich: Etwas Spaß muss doch mal hin und wieder sein.
Was meint ihr denn dazu. Darf man mit Mehrzweckstrahlrohren auf Menschen zielen?

Wikipedia: Mehrzweckstrahlrohr

GilbMLRS, bist Du nicht auch bei einer Feuerwehr? Haben wir hier vielleich noch mehr Feuerwehrleute? Wie handhabt Ihr das?

Also, wenn dasne demokratrische Entscheidung werden soll, dann wird man demnächst wohl nur noch Supersoaker bei der Feuerwehr haben und profilaktische brandschneisen durch wohngebiete (vornehmlich durchs wohnzimmer des ungeliebten Nachbarn) brennen.

Ich küre diese Umfrage vorerst zumindest zur "Seltsamsten Umfrage des Jahres 3374".

Nö, es geht nur um Ethische Gesichtspunkte..
Ist doch ne ganz normale Frage..

Zunächst mal....aus nem B-Rohr triefen entweder 400 Liter pro Minute oder 800 Liter. Aber keine 600 Liter, es sei denn, ihr habt euer Mundstück aufgebohrt. ;)

Das mitm C-Rohr stimmt, allerdings nur ohne Mundstück.

Mit C-Rohren kammer schonmal auf Menschen schießen, solang der Maschinist davon weiß und den Druck entsprechend einstellen kann, is das zur Gaudi kein Problem, wenn unsere Jugendfeuerwehr Ausbildung hat, dann wird auch immer rumgematscht, bis alle klitschnass sind, da is dann aber kaum Druck dahinter.

Allerdings habenwer mit nem B-Rohr auch mal rumgeschwenkt allerdings im Sprühstrahl, was sich für uns und gegen das Ziel auch als viel effektiver erwies :D

Was passiert, wenn der Druck auf "Löschen" ausgelegt ist und man das Strahlrohr auf Menschen richtet (ob nun absichtlich oder nich), das zeigt nen Vorfall als ein Kamerad versehentlich einen anderen traf. Der bekam den Strahl mit 8 Bar ins Auge und verlor auf diesem Auge nen großen Teil seiner Sehkraft.

Von daher: Matschparties sind okay, solang der Maschinist bei der Sache ist und das ganze im Auge behält. Und nur mit C-Rohren und mit ausreichend Abstand, bei zu wenig Abstand dann Sprühstrahl (hat außerdem ne größere Wirkung :} )

jaja, 600 Liter bei 4Bar, ach die Angaben ändern sich doch wie Dienstvorschriften am laufenden Band.

Das kann aber nicht ins Auge gehen, wenn man das Visier unten und die Atemschutzmaske auf hat. Godmode eben.

:D hab ich mich amüsiert

denk mal darüber nach, je mehr Druck, desto mehr Durchfluss hat man, die Übergänge sind dabei fließend..

@kisa
tja, so ist das eben in der Feuerwehr, für jeden Spaß zu haben.. Das ist da noch völlig normal.

@pommes1983
^^ in unserer dorf feuerwehr sind nur sozial schwache leute, bei euch auch so?

@kisa
nö, da ist die Masse eigentlich sehr weit gefächert, von 1-Euro-Job bis Chemiekanten mit 3 Mille im Monat. Klar, einige haben nicht so viel wie andere, aber man hilft sich ja auch gegenseitig.

@pommes1983
da hast du rceht, ich finde das auch gut so, besser als wenn sie zuhause nur auf der couch sitzen würden!

@pommes1983


Das kann aber nicht ins Auge gehen, wenn man das Visier unten und die Atemschutzmaske auf hat.

Wenn man die Maske auf hat, dann nimmt man in aller Regel das Visier vom Helm, weil man es dann nichtmehr brauch und weil es die Sicht behindert. Frag ruhig, wenn du was nicht weißt.

denk mal darüber nach, je mehr Druck, desto mehr Durchfluss hat man, die Übergänge sind dabei fließend..

B-Rohr: 400 Liter/min bei 8 Bar. Also is nix mit 600 Liter bei 4 Bar. Selbst ohne Mundstück wären es mit deiner Rechnung nur 400 Liter bei 4 Bar, wobei ich bezweifeln möchte, dass man das ohne Weiteres so rechnen kann UND ich bezweifeln möchte, dass jemand ohne Mundstück agiert, es sei senn, man schraubt das Rohr an die Drehleiter als Monitor zur "ferngesteuerten" Ablöschung. Und das wird bei einer TS8-"Bewegungsfahrt" wohl kaum der Fall gewesen sein. Und eine Änderung in der FwDV Schießmichtot hat so oft keinen Einfluss auf die Abmessungen der Strahlrohre und der Mundstücke und damit schon garnicht auf die Durchflussmengen, die Kaliber für die Rohre sind schon seit anno dazumal auf diese Werte genormt.

Darf ich mal fragen, welche Qualifikation du innehast? Und bei wem du die Ausbildung genossen hast.

Zu mir:

TrF
ASGT
SprF

Zusätzlich noch fit in THL und Retten/Selbstretten aus großen Höhen. Bis jetzt ca. 120 Einsätze hinter mir.

Ach, das ist lange her und ehrlich gesagt interessieren mich die Zahlen auch nicht. Man muss lediglich abschätzen können wie lange man damit auskommt. Ein B-Rohr habe ich am TLF noch nie benutzt, ist also völlig uninteressant und unter Atemschutz geht man sowieso nicht am TLF ohne feste Wasserversorgung in ein Gebäude rein.
Auch Sprechfunker, Atemschutzgeräteträger, TrF 1und 2
Die Einsätze müssten so um die 180 gewesen sein bislang, hauptsächlig Großbrände und VU.
Ganz ehrlich ist das mit dem Visier eher Faulheit. Wenn es klar ist sieht man schon genug..

der eine Bar daneben macht den Brei nicht fett..

Zurück zum Visier: Das ist einigen schon völlig klar was passiert wenn man in der Hitze mit Wasser herummacht. Deswegen wird da auch schon gleich der Kragen hochgekrempelt.

Ein B-Rohr habe ich am TLF noch nie benutzt, ist also völlig uninteressant und unter Atemschutz geht man sowieso nicht am TLF ohne feste Wasserversorgung in ein Gebäude rein.

Hab auch nich vom TLF gesprochen sondern von DLK, dort is über ein Wenderohr auch ein B-Rohr anzuschließen, dann Fangleine dran und Korb nach oben um bequem von unten aus zu steuern und Dachstühle abzulöschen etc.

Und doch, es ist durchaus üblich, dass man ohne stehende Wasserversorgung durch Hydrant oder OG in ein Gebäude geht, und zwar, wenn man mit LF16-12 vor Ort ist und es heißt "zur Menschenrettung vor", dann ist es nämlich zulässig, von den FwDV abzuweichen. TLF sowie LF sind ja extra dafür da, die Zeit bis Aufbau der WV zu überbrücken, damit man unverzüglich handeln kann. In manchen Gebieten ist die Suche nach einem Hydranten auch schwieriger als das Ablöschen des Feuers, erst recht, wenn die Wasserwerke falsche Schieber am Hydranten installieren und man mit völlig inkompatiblen Werkzeug dasteht, wie uns letztens passiert....seitdem haben wir noch andere Größen aufm Fzg grrrrrrrrr ham uns totgesucht nach nem scheiß Hydranten -.-

Das ist einigen schon völlig klar was passiert wenn man in der Hitze mit Wasser herummacht.

Es handelte sich in dem von mir geschilderten Fall um eine Ausbildungsveranstaltung und wenn der eine Scheiße baut, dann kann der andere nix dafür, wenn du nur so durch die Gegend läufst und einer schmeißt dir nen Stein aufn Kopf, dann machste dir auch keinen Vorwurf, weilde keinen Helm aufhattest.

Unfälle zeichnen sich dadurch aus, dass etwas außerplanmäßig geschah und je nach der Lage kann auch der Strahl ganz blöd von unten kommen und unters Visier kriechen, macht dann auch aua.

ist klar, man muss schon wissen was man tut, wenn man's tut
In Notsituationen, wenn es um Menschenrettung geht ist es IMMER erlaubt von Dienstvorschriften abzuweichen. Ist auch gar keine Frage, das würde jeder so machen. Trotzdem rennt man nicht mit einem B in das Gebäude. Viel zu schwer und ohne Stützkrümmer kann man den alleine gar nicht richtig halten. Eine Personenrettung wäre damit nicht möglich. Da sind zwei Trupps mit zwei C-Rohren besser geeignet als zwei Trupps mit einem B.
Eine DLK haben wir gar nicht direkt in der Ortswehr. Bis die ankäme wären schon längst 2km Schlauch zur TS an einem Graben verlegt oder direkt am Hydranten angeschlossen und eigentlich haben wir in unserem gesammten Einsatzgebiet fast überall Wasser. Deswegen suchen wir auf Übungsdiensten auch hin und wieder die Unterflurhydranten auf und warten und prüfen sie, damit wir auch wissen wo diese sind und niemals Überraschungen auftreten. Sind nicht viele, nur knapp 150 Stück, aber das reicht.

Gottseidank ist Gilbo hier und nun, have phun!

B-Rohr im Innenangriff? OMG ozeanisches Löschverfahren, sowas hab ich garnich gemeint :D

Nein...LF16-12, das impliziert ja schon, dass man den Erstangriff mit Hochdruckeinrichtung macht. Da hat man 60m und locker 50 Bar, wenn man soviel brauch, meist aber 16-20 Bar und 1200l (wir in dem Falle 1800l) Wasservorrat, mit der Hochdruck kommt man schon nen paar Minuten drinne aus, wenn man nicht vorhat, das Ding komplett zu fluten.

Aber B-Rohr im Innenangriff, also ozeanisches Löschverfahren, das hab ich in der Praxis schon bei ner Dorfwehr gesehen, die haben wohl alle 20 Jahre mal nen Einsatz oder so und dementsprechend sahen sie auch aus aber den Anblick von dem Typen in der Scheune ohne AS und mit B-Rohr, ich werd das nie vergessen :D

Keine DLK in eurer Nähe? Lass mich raten du lebst irgendwo mitten in der Prärie, wo die Häuser nich höher als Verkehrsschilder werden^^

Ja, diese Hochdruckgeräte sind eine feine Sache, müssten wir uns auch mal zulegen, aber wir kriegen demnächst erstemal einen neuen Rüstwagen, das langst erstmal.
Ja, mit 1200 Liter auf Hochdruck kommt man schon sehr weit. Wir haben damit letztens einen großflächigen Feldbrand mit Schnellangriff/Nebler gelöscht ohne zu nebeln und der Tank war anschließend noch fast voll. Das ist ja eigentlich nicht so unsere Einsatzgebiet, aber wenn der Wind den Qualm 7km weit in's Dorf weht ist man erstmal am Suchen, bis man etwas findet..

Schäune, da kannst sowieso meist nicht viel mehr als Schadensbegrenzung machen..

Nö, Prärie würde ich nicht sagen, so 13.000 Einwohner aber Hochhäuser gibt es hier im Ort nur 5 Stück. Und in das eine kommt man auch mit der 4-Teiligen Steckleiter Diese haben bis auf eines oben keine Fenster, also ist die DLK überflüssig. Die wesentlich kleinere Nachbarortsfeuerwehr hat eine DLK in der Nähe eines Kawernengebietes. Das reicht meint der Landkreis. Sind ja auch nur 5km entfernt..

Naja einfach mal zulegen is bei ner Hochdruck leider nich, da muss man schon das HLF drumrum mitkaufen :D