Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

Radio Gütersloh am Dienstag, 29.04.2014
Gütersloher Doppelmord: Kripo sucht weiter nach Käufer des Fahrrads


Im Gütersloher Doppelmordfall sucht die Kripo weiter nach dem Käufer eines Fahrrades. Der Tatverdächtige soll es auf einem Flohmarkt in Bielefeld verkauft haben – laut Polizei hat sich aber noch kein Käufer gemeldet. Die Ermittler glauben, dass der Tatverdächtige aus Verl das Fahrrad nutzte um zum Tatort am Stadtpark zu kommen. Der Verler soll ein Geschwisterpaar an Heiligabend erstochen haben. Der Rechtsanwalt des mutmaßlichen Täters zweifelt weiter an der Glaubwürdigkeit des Zeugen der Staatsanwaltschaft.

http://www.radioguetersloh.de/nachrichten/kreis-guetersloh/detail-ansicht/article/guetersloher-doppelmord-kripo-sucht-weiter-nach-kaeufer-des-fahrrads.html

@EDGARallanPOE

EDGARallanPOE schrieb:Bei seiner Verhaftung wurde der TV über seine Rechte gemäß §136 StPObelehrt.

Unter anderem wurde er darauf hingewiesen, dass es ihm nach dem Gesetz freistehe, sich zu der Beschuldigung zu äußern.

steht ihm das Recht nicht schon bei einem Verhör vor der Verhaftung zu?

@jungler
@Robert80

jungler schrieb:Der TV hatte 2 x vor seiner Verhaftung im Rahmen einer Zeugenbefragung die Gelegenheit sich zu äußern. Beide Male hat er nichts von seiner Anwesenheit im Tathaus erwähnt.

Das ist doch das was ihn unglaubhaft macht, nicht sein Schweigen nach der Verhaftung.

Also ich finde, dass kann man so nicht einfach sagen. Das mit der Weinflasche kann er u. U. auch einfach vergessen haben. Vielleicht hatte er auch einfach Angst, wenn er das sagt, dass er dann sofort verdächtigt wird und hat es deswegen vermieden das zu sagen. Wäre doch vorstellbar und menschlich. Ich könnte mir vorstellen, dass ich aus so einer Angst heraus auch vermeiden würde das mit der Weinflasche zu sagen, denn es ist ja wohl so sicher wie das Armen in der Kirche, dass wenn er das mit der Weinflasche sagt, er ruck zuck verdächtigt bzw. er zum Hauptverdächtigten wird. Würde auch sein Spruch bei der Festnahme erklären von wegen : "Ihr seid bestimmt wegen der Weinflasche da"

@ichbinsnicht

ichbinsnicht schrieb:Die Ermittler glauben, dass der Tatverdächtige aus Verl das Fahrrad nutzte um zum Tatort am Stadtpark zu kommen.

können die sich mal entscheiden. Erst Auto und große Suchaktion nach dem Auto. Jetzt Fahrrad und nicht mehr Auto und große Suchaktion nach dem Fahrrad. Vielleicht hat der TV ja auch noch ein Motorad gehabt, wo er drauf gesehen wurde und was er veräußert hat. Dann hätten wir wenigstens alle Fortbewegungsmittel durch. Finde ich zum Kopfschütteln.

@Truenes

Ich verstehe gar nicht, warum hier tagelang darüber diskutiert wird warum man erst nach einem Auto sucht und jetzt nach einem Fahrrad.

Die Ermittler gehen jedem Hinweis nach und dieser kam von dem Mithäftling des TV.

Alles was der Mithäftling zu dem Fall gesagt hat, wird jetzt überprüft und wenn es sich mit bereits sichergestellten Spuren deckt, ist es sehr wahrscheinlich, das die Aussage des Mithäftlings glaubhaft ist.

Ich vermute auch, dass diese Information von dem Mithäftling stammt, finden sie das Fahrrad, sind sie wieder ein Stück weiter, finden sie es nicht, muss die Aussage weiterhin angezweifelt werden.

@ichbinsnicht
@obskur

na ja, macht Sinn, dass sie daran die glaubwürdigkeit der Aussage des Mithäftling beurteilen, wieviel Wahrheitsgehalt die hat.

@ichbinsnicht
ist schon klar, dass sie jedem Hinweis nachgehen. Ich finde bloß den ganzen Fall mittlerweile etwas kurios.

ichbinsnicht schrieb:dieser kam von dem Mithäftling des TV.

woher hast du diese Info? Ist mir jetzt nicht bekannt gewesen und habe ich nicht gelesen. Vielleicht hab ich ja auch irgendwas überlesen.....

@Truenes
Man weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat, bei den Befragungen nicht zu erwähnen, daß er am Tattag dort war. Vielleicht hatte er wirklich Angst, wie du sagst und hat eine ziemlich dämliche Entscheidung getroffen. Das gilt natürlich nur, wenn er gänzlich unschuldig ist.

Jetzt kommt das große Aber:
Erweitern wir mal den Blickwinkel. Nahestehende Opfer, für die er gearbeitet hat werden ermordet, da gibt es die moralische Frage nach der Hilfe bei der Aufklärung.

Am Tag danach trifft er den LG der besorgten Tochter, die ihre Mutter nicht erreichen kann. Würde da nicht der LG ansprechen, daß man sich sorgt. Müsste man dann nicht erwähnen, daß man sie am Vortag noch munter gesehen hat?
Wenn man darüber gesprochen hat, hätte der LG auch der Polizei erzählen können, daß der TV dort war.

Dann kommt die Polizei wegen einer DNA-Probe vorbei. Immer noch nur ängstlich? Da müsste ihm doch dämmern, daß es eng wird.

Und dann ist noch sein Weihnachtsgeschenk in den Zeitungen. Da hätte man doch wissen müssen, daß man noch mal auf ihn zurückkommen wird. Wenn er da noch unschuldig aus Angst geschwiegen hat, muß er sehr dümmlich sein.

In der Zwischenzeit bekommt er so große Panik, daß man ihn unschuldig für den Täter halten könnte, daß er sein Auto verkauft (und möglicherweise auch das Fahrrad). Aber er hilft dabei, Sachen aus dem Haus der Opfer zu tragen?

Nee, das paßt alles nicht zusammen. Das Schweigen lässt sich meiner Meinung nach nicht mit der Angst vor falscher Verdächtigung begründen.
Wenn er allerdings mindestens mit drin steckt, wird alles schlüssig.

emem schrieb:Wenn er allerdings mindestens mit drin steckt, wird alles schlüssig.

Das befürchte ich auch! Im übrigen stimme ich Dir zu!

@emem
Du hast vollkommen recht. Selbst wenn er aus Angst so agiert hätte, wurde es spätestens nach der Geschichte mit der Weinflasche eng und er hätte spätestens dann aktiv handeln müssen und sich bei der Polizei melden müssen, z. B. mit einem Spruch so in der Art: "Hab ich ganz vergessen, aber die hab natürlich ich als Präsent mitgebracht."
Ich habe ja auch schon ein paar mal geschrieben, dass es gut möglich ist, dass er schweigt, weil er mit drin hängt, aber die Tat nicht begangen haben muss. Hab aber den Eindruck, einige hier meinen, dass es merkwürdig ist, dass er nichts von beispielsweise der Flasche Wein gesagt hat. Ich finde das in der Konstellation, dass er die eigentliche Tat nicht begangen hat, aber mit drin hängt nicht merkwürdig.

Also letztendlich denke ich schon, dass er schon irgendwie mit drin hängt. Trotzdem glaube ich nicht, dass er die Tat begangen hat.

@emem
Du hast vollkommen Recht, der TV hat sich vor dem Feststellen der Tat mit der Tochter und dem Lebensgefährten getroffen, da wird er doch erwähnt haben, dass er Mittags noch bei Ihnen war und alles in Ordnung war. Ich denke, dass er sehr tief in den Fall verstrickt ist.

Auch Tochter und/oder der Lebensgefährte hätten es weiter geben können, dass er morgens noch bei Ihnen war. Eine Einzeltat macht einfach keinen Sinn, immer wieder landet man bei mindestens einem der Beiden als Mittäter, alles andere erscheint mir unlogisch.

@Truenes
Hatte ich nicht dazu geschrieben, steht heute im Westfalen Blatt, dass immer noch nach dem Fahrrad gesucht wird und der Mithäfling dieses erwähnt hat.

Außerdem stand dort, dass der Verteidiger meint, dass ihn die zusätzlichen 100 Seiten der Ermittlungsakte eigentlich nicht beeindrucken. Darin seien vor allem die Aussagen des Mithäftlings enthalten.

@ichbinsnicht

ichbinsnicht schrieb: Eine Einzeltat macht einfach keinen Sinn, immer wieder landet man bei mindestens einem der Beiden als Mittäter, alles andere erscheint mir unlogisch.

das meine ich ja auch, dass eine Enzeltat keinen Sinn macht, denn wenn die beiden auch mit verstrickt sind, dann haben wir auch ein Motiv. Ansonsten wird es schwierig mit dem Motiv.

ichbinsnicht schrieb:Auch Tochter und/oder der Lebensgefährte hätten es weiter geben können, dass er morgens noch bei Ihnen war.

Das ist übrigens ein interessanter Gedankengang der eine ganz neue Perspektive aufweist. Ist das nicht eigentlich ein Zeichen, dass Tochter und LG auch was damit zu tun haben, weil sie das auch nicht weitergegeben haben?

100 Seiten über Aussagen des Mithäftlings. Das sind meiner Meinung aber viel. Könnte es vielleicht sein, dass man mit dem Mithäftling einen Deal hatte, dass wenn er was vom TV rausbekommt er früher in Freiheit entlassen wird. Sozusagen als Spitzel eingesetzt hat?

@Truenes

schrieb:

steht ihm das Recht nicht schon bei einem Verhör vor der Verhaftung zu?


Die Belehrung gemäß §136 StPO kommt nur zum Tragen, wenn der Verdächtige in den Status eines Beschuldigten aufrückt.

Ich gehe davon aus, dass er bei den ersten 2 Befragungen noch nicht der Tat beschuldigt wurde, somit spielte der §136 noch keine Rolle.


@Robert80
@jungler

Ich hatte den Kommentar, auf den ich mich bezog, in der Tat falsch verstanden.

Die Neue Westfälische (NW) berichtet in ihrer heutigen Ausgabe darüber, dass der Bonner Rechtsanwalt des Zellennachbars des TV den Kontakt zu den Ermittlern herstellte. Der Mithäftling ist erst vor einigen Wochen wegen Betrugs zu fünfeinhalb Jahren verurteilt worden.

Die Zeitung berichtet weiter, dass es offenbar einen Deal zwischen dem Mithäftling und der Staatsanwaltschaft gibt, der Zellennachbar soll nach unbestätigten Angaben Ende vergangener Woche aus der Haft entlassen worden sein.

Bisher gibt es kaum Inhalte der Zeugenaussage. Die NW will recherchiert haben, dass viele Einzelheiten des Verbrechens glaubhaft geschildert wurden.

RA Haring wollte den neuen Ermittlungsansatz nicht kommentieren. In den neuen 100 Ermittlungsseiten geht es vorwiegend um die Aussage des Zeugen. Damit sei sie aber nicht vollständig, es stünden noch weitere Untersuchungsergebnisse aus Proben vom Tatort aus, die seinen Mandanten hoffentlich entlasten. Er will möglicherweise Anfang Mai Haftbeschwerde einlegen, die für nächste Woche erwartete Anklageschrift will er noch abwarten.

ichbinsnicht schrieb:Die Zeitung berichtet weiter, dass es offenbar einen Deal zwischen dem Mithäftling und der Staatsanwaltschaft gibt, der Zellennachbar soll nach unbestätigten Angaben Ende vergangener Woche aus der Haft entlassen worden sein.

Da sind wir mal gespannt, was aus dem Bericht stimmt, stehen ja wieder einige unbestätigte Dinge drin, die hier sicher wieder zu wilden Spekulationen führen werden.

Wie kann man in einer seriösen Zeitung von einem Deal sprechen, ohne hierfür eine sichere Bestätigung zu haben!

@ichbinsnicht
Danke für den Bericht... ohne die hätten wir hier ja noch viel weniger Informationen, wenn man die Zeitung nicht hat.

Das mit dem Deal war ja irgendwie zu erwarten, das ist üblich bei solchen "Geständnissen" deshalb muss man diese auch genau prüfen.

Was ich nicht ganz glauben mag, der Mithäftling hat über 5 Jahre bekommen und wurde entlassen, doch hoffentlich nicht für immer.

@obskur
Das die Zeitungen über den Fall berichten, finde ich auch sehr wichtig, würde mir nur manchmal eine etwas bessere Recherche bzw. Überprüfung ihrer Informationen wünschen.

Dass ein Deal so schnell über die Bühne geht, kann ich kaum glauben, vor allem wer entscheidet ob der Zeuge glaubhaft ist? Wenn er tatsächlich gerade erst inhaftiert wurde, ist das ein sehr großes Entgegenkommen gegenüber dem für Betrug Einsitzenden. Für einen Betrüger eine Leichtigkeit, sich zu ein paar Informationen des TV, die vielleicht ganz harmlos waren, etwas hinzuzudichten.

weiß zufälliger Weise jemand wie das Fahrrad ausgesehen haben soll? Frage, weil seit ca. 3 Tage ein Fahrrad am Stadtpark am Teich am Rand der Grünanlagen steht.

@ichbinsnicht
Noch dazu wird der Zeuge viele Informationen aus der so freizügigen Presse haben und eh schon gut informiert gewesen sein. Da müssen dann wirklich Fakten auf den Tisch, die nur Täterwissen sein können und noch nirgends standen. Das Fahrrad wäre so eins, ist aber eben auch eins was man schnell dazu dichten kann, gerade wenn man es nicht mehr nachvollziehen kann.

Frage an die Runde:
Kann es einen Bezug zu der Zahl 11 geben?

1. Das gemeinsame Kind von Sybille G. und ihrem LG war zur Tatzeit 11 Jahre alt.
Das Kind ist übrigens das einzige Enkelkind der getöteten Helgard G.
Besteht die Verbindung von Sybille G. und ihrem LG evtl. ebenfalls 11 Jahre?

2. Der hinterrücks Erstochene Hartmut S. wurde exakt durch 11 Messerstiche getötet.

3. Die danach Getötete Helgard G. würde ebenfalls exakt durch 11 Messerstiche getötet.
(wobei ein Stich gezielt ein Auge traf).

Welchen Hintergrund hatten diese beiden brutalen Morde mit der Zahl 11?
War es aufgestauter Hass und maßlose Wut über 11 vergangene Jahre?

Wer könnte wohl dieses Potential und diese Kaltblütigkeit aufbringen,
für jeden der Getöteten genau 11 Messerstiche abzuzählen und auszuführen?
A. Der tatverdächtige arbeitslose Jens S.?
B. Josef S., der Lebensgefährte von Sybille G.?
C. Vermutlich Sybille G. nicht.
D. Jens und Josef S. gemeinsam?

Eine weitere Frage:
Gibt es zwischen Jens und Josef S. aufgrund des gleichen Nachnamens
eine verwandschaftliche Verbindung?