Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

@jungler
Ich sehe das auch so. Das Umfeld wurde befragt und sicher auch der TV. Sollte er wirklich befragt worden sein, stellt dich de Frage, warum er von seinem Besuch nichts erzählt hat, zumal die beiden Opfer laut Zeugenaussagen danach noch lebten. Da ergeben sich noch einige Fragen, die sicher auch den Staatsanwalt interessieren.

Bin gespannt, ob er jetzt kooperativer wird. Er war einer der letzten, der die Beiden lebend gesehen haben, interessant ist auch der Gesprächsinhalt mit den beiden, haben sie ihm gegenüber geäußert, wie sie den weiteren Tag verbringen werden und ob sie vielleicht noch Besuch erwarten.

Ich meine das auch so.
Es ist ein Unterschied " sich nicht zu melden" oder bei einer Zeugenbefragung wichtige Fakten unter den Tisch fallen zu lassen.

Insofern zieht bei mir diese Erklärung nicht. Dass nun ein Fehler mit der Fingernagel-DNA aufgetaucht ist , das kann der Verteidiger gut zu Gunsten des TV ausschlachten.
Auf freiem Fuß sehe ich ihn deshalb aber noch nicht.

Es wäre auch interessant, ob seine Handydaten in die Ermittlungen einbezogen wurden, wenn er ohne böswillige Absichten unterwegs war, wird er es doch bei sich gehabt haben, oder hat er das "versehentlich" an diesem Tag in seiner Wohnung vergessen.

Ich denke auch an folgendes. Angenommen, er käme in 14 Tagen aus der U-Haft, dann wäre es ja auch in Bezug auf die Ermittlungen gegen die Tochter/LG wichtig, dass sich diese drei Personen nicht gegenseitig informieren können was den Wissensstand der Ermittler angeht.
Denn die Akten der jeweiligen Partei stehen der anderen Partei ja wohl nicht zur Verfügung, oder liege ich da falsch?

@jungler
Das hab ich mich auch schon mehrfach gefragt, was steht alles in den Ermittlungsakten und haben alle Parteien Zugang zu den kompletten Akten. Wann kommt etwas Ermitteltes in die Akten, kann dort aus ermittlungstaktischen Gründen auch etwas rausgehalten werden?

Ich denke mal, dass der Anwalt der Tochter die Akten, die die Ermittlungen gegen seine Mandanten betrifft hat und der andere eben die gegen den J.S.

Das ist ja nicht die gleiche Akte. So stelle ich mir das zumindest vor.

@jungler
@ichbinsnicht

Stimmt, das habe ich übersehen, dass der TV bereits im Zuge der Ermittlungen geschwiegen
hat, das ist natürlich etwas anderes, als wenn man sich nur nicht meldet.
Ich denke auch nicht, dass der Haftprüfungstermin erfolgreich sein wird, würde mich
jedenfalls überraschen.

Der Verteidiger vom TV bekommt keine Akteneinsicht der anderen Beschuldigten, das ist
wieder ein anderes Ermittlungsverfahren, er wird kaum eine Vollmacht von ihnen bekommen
und ohne geht's nicht.

Wie muss ich mir denn eine Ermittlungsakte vorstellen, ist die personen- oder fallbezogen, oder ist sie Fallbezogen und in personenbezogene unterteilt?

Hab es gefunden, Auszug aus Wikipedia:

Je nach zugrunde liegendem Delikt oder Täteraufkommen wird die Ermittlungsakte unterteilt: Neben der Hauptakte, die chronologisch als roter Faden geführt wird, können

Fallakten
Täter-, Personenakten
Spurenakten
Lichtbildakten
geführt werden.

Dann können sich für den TV auch noch einige Überraschungen aus den anderen Teilen der Ermittlungsakten ergeben. Vielleicht war jemand anderes zu der vom TV angegebenen Zeitpunkt bei der Ärztin und ihrem Bruder, oder sie waren gar nicht im Haus, oder, oder, oder

Auf die Antwort müssen wir wohl noch bis zum Haftprüfungstermin nach Ostern warten.

@ichbinsnicht

aha. Dann müsste die Hauptakte ja allen Beteiligten zugänglich sein. Stelle mir das auch sehr schwierig vor, da eine genaue Trennlinie zu ziehen.

Die andere Partei wird wohl auch einen Anwalt mit Akteneinsicht haben, also wo sollte es da Probleme geben?

@jungler

jungler schrieb:ich interpretiere den StA so, dass der TV als Zeuge bereits vernommen wurde ( aufgrund seiner Kontakte, über die die Ermittler sicher vor der Festnahme wußten) und im Rahmen dieser Zeugenbefragung eben NICHTS von diesem " harmlosen " Besuch erwähnt hat.

Wie seht ihr das?

ich sehe das auch genau so.

Ich könnte mir nur vorstellen, dass er geschwiegen hat, weil er entweder Mitwisser der eigentlichen Täter ist und deswegen unter Druck gesetzt worden ist oder aber einfach nur Schiss hatte, dass sie ihn einbuchten, wenn er sagt, dass er dort war und man nicht beweisen kann, dass er sie verlassen hat als sie noch lebten. Allerdings ist das auch irgendwie merkwürdig, denn dem TV hätte doch bewußt sein müssen, dass sie aufgrund der DNA Spuren an der Weinflasche und dem Glas sowieso ihn näher unter der Lupe nehmen würden. Da macht man sich doch um so mehr verdächtig, wenn man geschwiegen hat. Sehr kurios, dass alles. Und die Berichterstattung da kann man sich ja auch das so raus suchen wie man es gerne haben will.

Radio Gütersloh berichtet über die Stellungnahme des Staatsanwaltes:

Doppelmord: Staatsanwaltschaft widerspricht Verteidiger


Staatsanwalt Christoph Mackel
Im Fall des Gütersloher Doppelmordes widerspricht Staatsanwalt Christoph Mackel der Verteidigung. Die DNA des Angeklagten, die unter einem Fingernagel der getöteten ehemaligen Ärztin gefunden wurde, könne nicht von einer Begrüßung stammen. Der verdächtige Verler sei schuldig. Auch im Blut unter dem Nagel des Opfers sei die DNA des Angeklagten gefunden worden. Das ist für Staatsanwalt Christoph Mackel ein klares Zeichen für einen tätlichen Angriff. Im Radio Gütersloh Interview sagte Mackel weiter, dass er sich auf den anstehenden Haftprüfungstermin am Bielefelder Amtsgericht freue. Dann könne er dem verdächtigen Verler längst fällige Fragen persönlich stellen. Der 28-Jährige soll an Heiligabend in Gütersloh ein älteres Geschwisterpaar erstochen haben.

http://www.radioguetersloh.de/m/nachrichten/kreis-guetersloh/detail-ansicht/article/doppelmord-staatsanwaltschaft-widerspricht-verteidiger.html

@jungler

ichbinsnicht schrieb:Der Verteidiger kündigte an, dass es in den nächsten Tagen noch eine Überraschung geben wird.

Vielen Dank

jungler schrieb:doch, aber es soll ja noch eine kommen, so wie ich es verstehe...

Tja, auch diese noch kommende Überraschung bin ich super gespannt. Vielleicht weiß er ja sogar, wer die Tat begangen hat. Das wärs noch....

@ichbinsnicht
jetzt wird es ja noch so richtig interssant.
Halte hier mittlerweile nichts mehr für unmöglich.

Der StA hat ja auch eine bemerkenswerte Art und Weise an sich.
Die Behauptung, der TV sei schuldig finde ich schon anmaßend, ist es doch die Aufgabe eines Schwurgerichts, dies festzustellen.
Auch dass er sich auf den Haftprüfungstermin "freut" mutet irgendwie seltsam an.
Aber davon ab:
wie muss man sich diesen Termin vorstellen?
der TV wird dem Haftrichter vorgeführt und muss Auskunft über seine Version geben, die glaubhaft genug ist, den Haftrichter von seiner Unschuld zu überzeugen?
Und der StA ist da auch zugegen?

@jungler
meiner Meinung nach ist sich Herr Mackel ein wenig zu sicher. Auch dieses "freut" mutet in der Tat seltsam an. Ist irgendwie nicht so wirklich proffesionell ausgedrückt, was man aber von einem Herr Mackel alle für sich doch erwarten dürfte, finde ich.

Wie man sich diesen Termin vorstellen muss würd ich auch gerne mal wissen. Deine Version wie man sich so einen Termin vorstellen kann, trifft aber glaube ich schon sehr gut den Punkt verrmute ich.

Haftprüfung

http://www.rechtslexikon.net/d/haftpruefung/haftpruefung.htm (Archiv-Version vom 20.10.2014)

@Kerry
also wenn ich das richtig verstehe, dann muss nur der Verteidiger anwesend sein nicht aber der TV.

@Truenes
Der Beschuldigte muss nicht unbedingt anwesend sein, es reicht, wenn er durch seinen
Verteidiger vertreten wird.

In der Regel sind aber Beschuldigter und Verteidiger anwesend und für die Gegenseite die STA.