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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

198 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gladio, Diana, Killerbande Von Brabant ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

17.06.2020 um 18:32
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Ich habe schon gedacht, ob die Haare und die Nasenflügel nicht auf negroide Züge hinweisen könnten.
Kann täuschen, der Abgebildete trägt anscheinend Gesichtstarnung. Das verwischt die Konturen. Und anscheinend auch eine Sonnenbrille. Das hab ich zumindest im Zoom erkennen können (oder meine es zumindest).

Was ist denn mit seiner rechten Hand? Also die, die auf dem Vorderschaft liegt. Täusch ich mich oder ist das vlt ein Bildfehler, aber ich bilde mir ein das er eine Art Fingerschutz trägt.

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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

17.06.2020 um 19:14
Nachtrag (Editzeit vorbei) :
Jetzt hab ich mal etwas recherchiert, unter anderem wegen der Uniform, die der Kerl da anhaben könnte. Es könnte sein, das es eine belgische Uniform ist.

Von einer bestimmten Einheit:
Dem Bataillon médian de chasseurs Ardennes, auf deutsch Ardennenjäger.

Youtube: 3ChA von Beneman Teil 1
3ChA von Beneman Teil 1
Externer Inhalt
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(etwa ab 2:50 sind die Uniformen zu sehen, die ich meine).

Die Truppe war unter anderem auch in DE stationiert und hat eine Besonderheit:
Das Bataillon ist heute in Marche-en-Famenne stationiert. Diese Kaserne dient seit dem 14. Juli 1978 den Ardennenjägern. Von hier aus nehmen sie an Operationen der NATO, der UNO und der Europäischen Union teil (BELBAT, UNOSOM, BELUBG, UNIFIL, ISAF, BELKOS, MALI usw.). Aufgrund der vermehrten Terrorgefahr auf belgischem Staatsgebiet wurden die Ardennenjäger der belgischen Polizei zur Unterstützung in Sicherheitsaufgaben beigestellt.
Was man sicher wissen kann, ist das die SPAS 12 erst ab 1979 produziert wurde und das Foto also im Zeitraum danach entstanden sein muss.

Was meinst du @VanDusen?


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

18.06.2020 um 08:02
Der Thread gehört doch eigentlich eher in die Rubrik Kriminalfälle?
Das Foto sieht aus, als wär es in den mitteleuropäischen Wäldern gemacht worden. Belgien hat ja einige, vor allem im Süden, an der Grenze zu Luxemburg und Richtung Eifel. Würde zu den Ardennenjägern passen. Luxemburg nenn ich deshalb, da zur gleichen Zeit dort der Bombenleger wütete, bei dem (oder denen) ja gleiche Motive wie den Nijvel Killern vermutet werden und der (vermutlich aber mehrere) auch aus dem Kreis der Polizei Spezialeinheiten vermutet wird.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

18.06.2020 um 12:39
Zitat von abberlineabberline schrieb:Der Thread gehört doch eigentlich eher in die Rubrik Kriminalfälle?
Schwer zu sagen, vieles ist sehr vage in dem Fall und anscheinend gibt es Spuren in die Polizei/ins Militär. Hab mich die letzten Tage mal durchgelesen (bin nur durch Zufall darauf aufmerksam geworden) und meine das es nicht unwahrscheinlich ist, das auch politische Ebenen involviert waren/sind. Es ist ein Kriminalfall, hat aber auch einige VT Elemente.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

18.06.2020 um 12:41
@Delta_01

Super Recherche! Das mit den Ardennenjägern ist höchst interessant.

Das Foto soll der belgischen Polizei bereits 1986 übergeben worden sein. Wie ich mich inzwischen überzeugt habe, war die, ähem, vermeintlich negroide Frisur der gezeigten Person damals voll im Trend.
https://www.vongestern.com/2012/06/haart-der-grenze-frisuren-reportage.html

Auch in deinem Video von 1988 sieht man, wie den neuen Rekruten teils extrem voluminöse Haarprachten weggeschoren werden. Ich gehe darum davon aus, dass das Foto 1986 noch nicht alt war, im Gegenteil. Wegen der Frisur des Mannes gehe ich ferner davon aus, dass er zum Zeitpunkt der Aufnahme kein Soldat (mehr) war, aber nahe genug dran, um mit so einer Knarre und Uniform herumzulaufen.

Ich weiß nicht, wie das bei der belgischen Gendarmerie damals gehandhabt wurde, ob Mitglieder von Spezialeinheiten mit "zivilen" Frisuren herumlaufen durften. Eigentlich ist das weltweit üblich, weil Mitglieder von Spezialeinheiten oftmals auch undercover operieren müssen und militärisch kurzgeschorene Haare auf der Straße auffallen würden. Die Franchi SPAS 12 in der gezeigten Version passt ebenfalls gut in den Kontext einer polizeilichen Spezialeinheit, denn Bedarf nach einer einhändig feuerbaren Schrotflinte hat das Militär nicht wirklich. So etwas braucht man, wenn man beim Stürmen eines Objekts hinter einem ballistischen Schutzschild steht und zum Beispiel Türangeln wegballern muss. Kurzum, ich könnte mir vorstellen, dass der Mann auf dem Foto Mitglied einer solchen Einheit war
https://en.wikipedia.org/wiki/Group_Diane


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

18.06.2020 um 13:09
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Kurzum, ich könnte mir vorstellen, dass der Mann auf dem Foto Mitglied einer solchen Einheit war
Halte ich auch für möglich. Das Gewehr ist auch heute noch im polizeigebrauch, soweit ich weiß.

Die Groep Diane wurde umbenannt und heißt heute SIE/ESI und hat militärische Wurzeln.
This 'Guard' had a military organization and ranking system, they also stood under the command of the Supreme Military Command. They have however always performed civil duties : traffic, crime investigation, ... You could view them as a union of State Troopers and FBI. Due to reforms they are now to merge with the police force.
Es würde daher mMn Sinn machen, die Leute auch militärisch Einzukleiden. Mittlerweile sind sie ja eher polizeiliche Spezialisten, die sowohl dem Innenministerium als auch dem Justizministerium unterstellt sein können.
Overall control of SIE lies with the Ministry of Internal Affairs, although it is important to note that prior to 1994, SIE took its orders from the Ministry of Defense. Depending on circumstances, however, the unit can also be deployed under operational control of the Ministry of Justice. In those instances, SIE plays the role of a national SWAT team which includes powers of arrest against criminals (similar to Germany's GSG-9). When operating in this environment, SIE may be backed up by the Grupe de Repression du Terrorisme (GRT) of the Judiciary Police. This unit has been compared to the United States' Federal Bureau of Investigation (FBI) in that it is a plainclothes unit tasked, in part, with domestic intelligence-gathering.
Interessant ist auch, das die Einheiten in bestimmten Fällen von Fallschirmjägern ersetzt werden müssen: (in DE wären das eine Art EGB Fallschirmjäger)
Here, the unit hands over duties to the Service d'Enlevement et de Destruction des Engins Explosifs (SEDEE). In major terrorist operations outside of Belgium, SIE would be replaced by the Equippe Specialise de Reconnaisance (ESR) section of the ParaCommandos.
Auch die Fahrzeug Ausstattung passt zu den verwendeten Autos, sie werden ja auch damit ausgebildet:
Their motor pool contains unmarked vans and Mercedes sedans used in undercover work as well as Range Rover 4x4s. Zodiac inflatable boats are used for waterborne operations.
Alles von hier:
https://web.archive.org/web/20110525070918/http://www.specialoperations.com/Foreign/Belgium/SIE/default.html

Es ist schwer, dazu deutschsprachige Quellen zu finden, deshalb musste ich auf Englisch umsteigen, sorry :)


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

18.06.2020 um 13:39
Der Haken an diesen Überlegungen ist, dass SIE/ESI eine sehr kleine Einheit ist, laut der von dir zitierten Quelle 200 Mann. Falls der Mann auf dem Foto tatsächlich zu dieser Einheit gehörte, muss ihn doch jemand erkannt haben bzw. spätestens jetzt, nach Veröffentlichung des Fotos, erkennen. Oder – wir sind hier im Bereich VT – haben ihn seine ehemaligen Kameraden längst erkannt, aber behalten ihr Wissen für sich?


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

18.06.2020 um 14:11
@VanDusen

Muss nicht sein, dass Foto ist wahrscheinlich über 30 Jahre alt, das Gesicht ist nicht richtig zu sehen und wohl auch unkenntlich gemacht. Wenn man von einem durchschnittlichen Eintri ttsalter von etwa 20 Jahren ausgeht, müssen die in Frage kommenden um die 50 Jahre alt sein.

Dazu kommt auch ein "natürlicher Verschleiß" bei Sondereinheiten. Damit meine ich Unfälle, Verletzungen, Krankheiten, Versetzungen, etc. Das selbe gilt auch für Paras.

Es kommt auch darauf an, wenn er tatsächlich aktives Mitglied war, wie groß sein Trupp/Zug war, mit dem er unterwegs war. Bei manchen Einheiten bestehen die Teams nur aus 4 Mann, bei anderen aus bis zu 12.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

19.06.2020 um 10:27
Nachdem ich mir gestern eine wahre Leseorgie zum Thema gegönnt habe, habe ich persönlich keine Zweifel mehr, dass es sich bei den Tätern um aktive oder ehemalige Mitglieder einer Gendarmerie-Spezialeinheit handelte. Dafür spricht insbesondere
– der gezielte Raub von Prototypen neuartiger schusshemmender Westen, von denen nur Insider wussten
– zwei Polizisten, die sich ein Feuergefecht mit den Tätern geliefert und überlebt hatten, beschrieben deren Feuerdrills übereinstimmend als diejenigen der Group Diane
– ein ehemaliger Leiter der Group Diane erkannte große Parallelen zwischen dem taktischen Vorgehen der Täter und den Ausbildungsinhalten seiner Einheit

Leider beantwortet das nicht die Fragen, wie sich diese Psychopathen gegenseitig gefunden haben und welche Motive sie antrieben. Man kann jedoch festhalten, dass die Taten und ihre Ausführung wie dazu ersonnen scheinen, maximale Unruhe in der Bevölkerung und Frustration bei der Polizei hervorzurufen. Dafür spricht meines Erachtens
– das oftmals krasse Missverhältnis zwischen Beute und Opferzahlen bzw. Gewaltniveau
– ausgeklügelte Fluchtpläne, bei denen jedoch Feuergefechte mit der Polizei willentlich in Kauf genommen wurden
– Verhöhnen von Opfern, zahlreiche nicht für den Taterfolg notwendige Morde

Ansonsten fand ich bemerkenswert, dass sie offenbar Zugriff auf eine Kfz-Werkstatt hatten, in der sie gestohlene Fahrzeuge umlackieren und sogar tunen (lassen) konnten. An einen rechtsextremen Hintergrund der Täter mag ich nicht recht glauben, da sie ausgerechnet einen alten Franco-Anhänger stundenlang gefoltert und schließlich mit acht (!) Kopfschüssen hingerichtet haben.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

19.06.2020 um 14:09
Sehr interessanter Fall, gerade durch diese ganzen „unpassenden“ Komponenten. Was mir an dem Bild auffällt:

Die Schrotflinte
Gibt es vielleicht irgendwo Belege dafür, dass sich solche Waffen im Besitz der belgischen Armee / Polizei befanden (inkl. Sondereinheiten)? Kann man so etwas irgendwo nachschauen, in Archiven oder so?
Gerade der Klappschaft mit der Armstütze ist ja schon sehr markant und lässt auf ein eingegrenztes Verwendungsgebiet schließen vorausgesetzt die Waffe wurde nicht erst umgebaut nachdem sie in die illegalität gerutscht ist...

Die Uhr um den Hals
Handelt es sich dabei wirklich um eine Uhr? Wenn ja, gibt es irgendwo einen Brauch wo man seine Uhr um den Hals trägt? Oder ist es vielleicht eine Art „Modeerscheinung“ der 70er/80er Jahre gewesen? Ich glaube nicht, dass jemand der bei Überfällen scheinbar „wahllos“ Menschen erschießt sich Gedanken darum macht, dass seine Uhr durch den Rückstoß Schäden nehmen könnte.

@VanDusen

Das mit dem Franco-Anhänger ist mir neu, konnte dazu mit meiner sporadischen Suche nichts finden. Hast du eventuell einen Link dazu? :)


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

19.06.2020 um 15:23
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Nachdem ich mir gestern eine wahre Leseorgie zum Thema gegönnt habe
Was hast du denn so gelesen? Bin da grad etwas neugierig :)
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:keine Zweifel mehr, dass es sich bei den Tätern um aktive oder ehemalige Mitglieder einer Gendarmerie-Spezialeinheit handelte. Dafür spricht insbesondere
– der gezielte Raub von Prototypen neuartiger schusshemmender Westen, von denen nur Insider wussten
– zwei Polizisten, die sich ein Feuergefecht mit den Tätern geliefert und überlebt hatten, beschrieben deren Feuerdrills übereinstimmend als diejenigen der Group Diane
– ein ehemaliger Leiter der Group Diane erkannte große Parallelen zwischen dem taktischen Vorgehen der Täter und den Ausbildungsinhalten seiner Einheit
Zumindest wussten die, was sie wann tun mussten. Im Rahmen eines Überfalls (?) noch den Nerv haben, sich taktisch zu bewegen und ein Feuergefecht mit mehreren Polizisten zu gewinnen, lässt allermindestens auf eine Professionelle Planung und Auskundschaftung schließen, sowie auf eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Waffen.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Leider beantwortet das nicht die Fragen, wie sich diese Psychopathen gegenseitig gefunden haben und welche Motive sie antrieben.
Meine Vermutung ist, das es ein 3-5 Mann Trupp sein könnte, der auch im Dienstgeschehen miteinander zu tun gehabt haben könnte. Die Einsatzteams von Sondereinheiten sind nicht besonders groß. 3 führen den "Einsatz" aus, 2 überwachen die Gegend und kümmern sich vorab um die Aufklärung des Geländes. Vielleicht auch ein 6 Mann Team mit 3 Aufklärern. So weit zumindest zur Theorie.

Die Frage der Motivation ist mMn entscheidend. Ist, abgesehen von dem Franco Anhänger, irgendwas anderes über die Opfer bekannt geworden? Am Anfang der Diskussion war ja etwas im Raum gestanden wegen möglicher Verstrickungen in Missbrauchsfälle.

Einen extremistischen Hintergrund würde ich auch (noch) nicht ausschließen wollen, zu der Zeit waren auch Terroristen in Belgien aktiv. Ich glaube, die hießen CCC oder so, da muss ich noch mal recherchieren.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Man kann jedoch festhalten, dass die Taten und ihre Ausführung wie dazu ersonnen scheinen, maximale Unruhe in der Bevölkerung und Frustration bei der Polizei hervorzurufen. Dafür spricht meines Erachtens
– das oftmals krasse Missverhältnis zwischen Beute und Opferzahlen bzw. Gewaltniveau
– ausgeklügelte Fluchtpläne, bei denen jedoch Feuergefechte mit der Polizei willentlich in Kauf genommen wurden
– Verhöhnen von Opfern, zahlreiche nicht für den Taterfolg notwendige Morde
Soweit ich weiß, befand sich die Rijkswacht (eine Art paramilitärische Polizei) damals auch im Umbau, weil sie im Fall Dutroux große Fehler gemacht hatte. Die sollten ihren militärischen Status verlieren und wurden 1992 aufgelöst. Vielleicht ergeben sich hier noch neue Verbindungen.

Wikipedia: Gendarmerie (Belgium)

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Zitat von DieGarneleDieGarnele schrieb:Die Schrotflinte
Gibt es vielleicht irgendwo Belege dafür, dass sich solche Waffen im Besitz der belgischen Armee / Polizei befanden (inkl. Sondereinheiten)?
Die derzeitigen Einheiten haben FN Produkte, soweit ich weiß. Die aktuellen Nutzerstaaten sind hier aufgelistet:
Wikipedia: Franchi SPAS-12
(unter der Rubrik "Users")

Bis jetzt konnte ich nichts finden, was ehemalige Nutzer auflistet :(

Kurzer Nachtrag:
Der link zur Welt Website funktioniert noch, der ist direkt im ersten Artikel. Da wird einer der Täter wie der Typ auf dem Foto beschrieben.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

19.06.2020 um 15:24
Zitat von DieGarneleDieGarnele schrieb:Das mit dem Franco-Anhänger ist mir neu, konnte dazu mit meiner sporadischen Suche nichts finden. Hast du eventuell einen Link dazu?
Das ist aus dem Buch "Les tueurs fous du Brabant" von Michel Leurquin und Patricia Finné
https://books.google.de/books?id=AGTnDwAAQBAJ&pg=PT156&lpg=PT156&dq=josé+VANDEN+EYNDE&source=bl&ots=BsiBQvIuvS&sig=ACfU3U3BBlXJGar76VTBf_SPLqgddj2yYA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwio0tXu-o3qAhVDfZoKHXZGDJ8Q6AEwEXoECAgQAQ#v=onepage&q=josé%20VANDEN%20EYNDE&f=false

José Vanden Eynde hatte für die Legion Condor gekämpft und soll einen regen Briefwechsel mit Léon Degrelle unterhalten haben. Die Mappe, in der er seine Briefe aufbewahrte, haben die Täter mitgenommen.
Zitat von DieGarneleDieGarnele schrieb:Gibt es vielleicht irgendwo Belege dafür, dass sich solche Waffen im Besitz der belgischen Armee / Polizei befanden (inkl. Sondereinheiten)? Kann man so etwas irgendwo nachschauen, in Archiven oder so?
Die Group Diane verwendete solche Flinten in der gezeigten Version. Ob die Täter auch welche hatten, ist unbekannt. Es ist nie geklärt worden, ob sie Winchester 1200 oder Franchi SPAS verwendeten.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

19.06.2020 um 15:43
Zitat von Delta_01Delta_01 schrieb:Im Rahmen eines Überfalls (?) noch den Nerv haben, sich taktisch zu bewegen und ein Feuergefecht mit mehreren Polizisten zu gewinnen, lässt allermindestens auf eine Professionelle Planung und Auskundschaftung schließen, sowie auf eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Waffen.
Sie haben diese Feuergefechte nicht nur gewonnen, sie haben sie provoziert, indem sie so lange gewartet haben, bis die Polizei erschien. Und sie haben dabei ein paar ziemlich ungewöhnliche Techniken verwendet, z. B. die Rückbänke aus Fluchtfahrzeugen ausgebaut, um besser auf Verfolger schießen zu können.
Zitat von Delta_01Delta_01 schrieb:Ist, abgesehen von dem Franco Anhänger, irgendwas anderes über die Opfer bekannt geworden? Am Anfang der Diskussion war ja etwas im Raum gestanden wegen möglicher Verstrickungen in Missbrauchsfälle.
Ja, einer war ein krummer Bankier, der illegale Rüstungsexporte finanziert haben soll, zwei weitere waren Nachtklubbesitzer, denen Verbindungen zu den "rosa Balletten" nachgesagt wurden. Aber, hey, wir reden hier von Belgiern ;-)
Zitat von Delta_01Delta_01 schrieb:Einen extremistischen Hintergrund würde ich auch (noch) nicht ausschließen wollen, zu der Zeit waren auch Terroristen in Belgien aktiv. Ich glaube, die hießen CCC oder so, da muss ich noch mal recherchieren.
Ja, das waren die Cellules Communistes Combattantes
https://de.wikipedia.org/wiki/Cellules_Communistes_Combattantes
Das war so eine Art sympathischere Version der RAF.
Ihre Anschläge zielten auf Sachschaden. Um Tote und Verletzte zu vermeiden, erfolgte im Vorfeld von Anschlägen mittels Flugblättern oder Telefonanruf eine Warnung.



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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

19.06.2020 um 16:12
Zitat von Delta_01Delta_01 schrieb:Meine Vermutung ist, das es ein 3-5 Mann Trupp sein könnte, der auch im Dienstgeschehen miteinander zu tun gehabt haben könnte. Die Einsatzteams von Sondereinheiten sind nicht besonders groß. 3 führen den "Einsatz" aus, 2 überwachen die Gegend und kümmern sich vorab um die Aufklärung des Geländes.
Es waren ziemlich sicher mindestens vier Mann, nicht nur die drei, die geschossen haben. Nach einem Gefecht mit der Polizei und der Zerstörung ihres Fluchtwagens wurden die drei von einem "Taxi" abgeholt. Aus meiner Sicht ist es völlig einleuchtend, einen als Taxi getarnten zweiten Fluchtwagen in Bereitschaft zu haben, z. B. für den Fall, dass dem primären Fluchtfahrzeug die Reifen zerschossen werden. Zudem können Taxis praktisch überall herumstehen, ohne Verdacht zu erregen.

Es ist gut möglich, dass sie im Dienstgeschehen miteinander zu tun hatten. Dennoch meine ich, es liegt geradezu ein logischer Abgrund zwischen einer gemeinsamen Tätigkeit auf der Seite der "Guten" und der Idee, bei einem gemeinsamen bewaffneten Raubüberfall ein paar Lebensmittel abzustauben und dabei wahllos Zivilisten zu töten. Ohne einen externen Anstoss, wenn nicht gar einen Befehl, ist es für mich nur schwer nachvollziehbar, wie mehrere Menschen solch einen Plan ersinnen und wiederholt umsetzen könnten. Bei einem einzelnen Irren wie dem "Killer" wäre das noch irgendwie nachvollziehbar, aber gleich ein ganzer Trupp von Psychopathen? Extrem unwahrscheinlich, finde ich.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

19.06.2020 um 16:57
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Die Mappe, in der er seine Briefe aufbewahrte, haben die Täter mitgenommen.
Sind die Briefe in einschlägigen Kreisen oder generell wieder aufgetaucht? Vlt auf dem Schwarzmarkt? Oder in irgendeinem Nachlass?
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Aus meiner Sicht ist es völlig einleuchtend, einen als Taxi getarnten zweiten Fluchtwagen in Bereitschaft zu haben, z. B. für den Fall, dass dem primären Fluchtfahrzeug die Reifen zerschossen werden
Auf jeden Fall. Besonders wenn man so professionell wie hier vorgeht.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Dennoch meine ich, es liegt geradezu ein logischer Abgrund zwischen einer gemeinsamen Tätigkeit auf der Seite der "Guten" und der Idee, bei einem gemeinsamen bewaffneten Raubüberfall ein paar Lebensmittel abzustauben und dabei wahllos Zivilisten zu töten.
Kein allzu großer Abgrund, würde ich meinen. Die Leute sind ausgebildet und machen das dann auch. Gibt heute noch genug Beispiele dafür, das gerade die Profis von ihrem Job nicht mehr oder nur schwer loskommen.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Ohne einen externen Anstoss, wenn nicht gar einen Befehl, ist es für mich nur schwer nachvollziehbar, wie mehrere Menschen solch einen Plan ersinnen und wiederholt umsetzen könnten.
Das macht mir eher Gedanken. Ob die Leute freiwillig gearbeitet haben, oder am Ende gar Befehle erhalten haben. Der damalige Geheimdienst hat ja sehr gemauert, was SDR8 angeht.

Der Fall ist wirklich seltsam.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

19.06.2020 um 17:17
Was mir gerade aber deutlich spanisch vorkommt, sind folgende Angaben, die bei Wikipedia zu finden sind:
(A) 1981: Lektionen und Schulungen zu illegalen Aktivitäten.
Von hier:
Wikipedia: Belgisches Stay-Behind-Netzwerk

Zufall oder nicht, der erste Überfall ist auf den 14.08.1982 in Maubeuge datiert. Das sind seltsame Übereinstimmungen.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

19.06.2020 um 18:24
Zitat von Delta_01Delta_01 schrieb:Kein allzu großer Abgrund, würde ich meinen. Die Leute sind ausgebildet und machen das dann auch. Gibt heute noch genug Beispiele dafür, das gerade die Profis von ihrem Job nicht mehr oder nur schwer loskommen.
Wahllos Zivilisten umzunieten ist aber das genaue Gegenteil von deren Job. Hier fasst der Kommandeur das Ethos der Einheit zusammen
https://web.archive.org/web/20110525070918/http://www.specialoperations.com/Foreign/Belgium/SIE/default.html
A criminal dealing with the SIE has a better chance of surviving than another. His chance of escape however will be non-existent.
Das glaube ich ihm aufs Wort, denn minimaler Gewalteinsatz ist das Ethos aller vergleichbaren polizeilichen Spezialeinheiten. Dementsprechend werden die Leute auch ausgewählt, Schlagetots und Psychos werden schon im Bewerbungsverfahren ausgesiebt oder sollten es zumindest werden.

Verkompliziert wird die Gemengelage dadurch, dass sich diese Stay-Behind-Typen (ein ganz anderes Klientel, bei dessen Rekrutierung außer einer stramm antikommunistischen Einstellung nur wenig Fragen gestellt wurden) ursprünglich auch mal in der Rolle einer Antiterroreinheit sahen und entsprechend trainiert wurden. Ich weiß leider nicht mehr, wo ich das gesehen habe, aber ich erinnere mich gut an ein Interview mit einem Mitglied der deutschen Sektion "Windrose", der schilderte, wie er anlässlich des Terroranschlags auf die Olympischen Spiele in München 1972 seine Kameraden darauf gedrängt habe, sich sofort auf den Weg nach München zu machen, weil die Polizei mit solch einem Ereignis nicht umgehen könne, womit er leider Recht behielt. Zumindest damals gab es also gewisse Schnittmengen zwischen diesen eigentlich diametral verschiedenen Personengruppen.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

19.06.2020 um 18:48
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Wahllos Zivilisten umzunieten ist aber das genaue Gegenteil von deren Job. Hier fasst der Kommandeur das Ethos der Einheit zusammen
Im Notfall zu töten gehört zum Job, egal welcher Sondereinheit. Ethos hin oder her.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Dementsprechend werden die Leute auch ausgewählt, Schlagetots und Psychos werden schon im Bewerbungsverfahren ausgesiebt oder sollten es zumindest werden.
Ja. Und es schaffen immer wieder einschlägige Personen, in den Einheiten Fuss zu fassen. Das ist einfach Realität (ohne irgendeiner Einheit zu nahe treten zu wollen).
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Verkompliziert wird die Gemengelage dadurch, dass sich diese Stay-Behind-Typen (ein ganz anderes Klientel, bei dessen Rekrutierung außer einer stramm antikommunistischen Einstellung nur wenig Fragen gestellt wurden) ursprünglich auch mal in der Rolle einer Antiterroreinheit sahen und entsprechend trainiert wurden.
Nicht nur das. Möglich waren in dem Bereich auch Infiltrationen durch Kriminelle Strukturen und durch feindliche Agenten (was manchmal das gleiche ist) und dadurch eine Korrumpierung oder Enttarnung. Stay Behind kommt einfach aus einer anderen Epoche, die viele heute nicht mehr nachvollziehen können.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Ich weiß leider nicht mehr, wo ich das gesehen habe, aber ich erinnere mich gut an ein Interview mit einem Mitglied der deutschen Sektion "Windrose", der schilderte, wie er anlässlich des Terroranschlags auf die Olympischen Spiele in München 1972 seine Kameraden darauf gedrängt habe, sich sofort auf den Weg nach München zu machen, weil die Polizei mit solch einem Ereignis nicht umgehen könne, womit er leider Recht behielt. Zumindest damals gab es also gewisse Schnittmengen zwischen diesen eigentlich diametral verschiedenen Personengruppen.
Notwendigerweise mussten sich die Organisationen mit der Terrorabwehr beschäftigen, da es zum ursprünglichen Auftrag gehörte, Zielpersonen zu schützen und wenn nötig auch zu befreien.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

20.06.2020 um 15:02
Laut neuesten Presseberichten datiert das Foto vom 13.3.1982 und wurde bei einem Trainingscamp der rechtsextremen Gruppe Westland New Post in den Ardennen aufgenommen.
https://www.demorgen.be/nieuws/al-155-tips-over-foto-bende-van-nijvel-was-deze-man-ook-betrokken-bij-agusta-schandaal~b7dea3a2/?referer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
Der Chef der Westland New Post selbst soll das Foto an die Ermittler geschickt haben. Diese hatten allerdings jahrelang die gezeigte Person falsch identifiziert.

Laut den meisten bei der Polizei eingegangenen Tipps soll es sich bei der abgebildeten Person um Claude Delperdange handeln, mit einer Afro-Perücke auf dem Kopf.

claude delperdange

fj201

fj202

Der Clou: Delperdange war sehr groß und glich dem Phantombild des "Riesen", des mutmaßlichen Kopfs der Bande, bis aufs Haar.


5365081


Jetzt kommt der "typisch belgische" Teil der Story. Der rechtsextreme Waffennarr Delperdange, der 1991 von seiner eigenen Frau mit einer Schrotflinte erschossen wurde, war nicht etwa irgendeine gescheiterte Existenz, sondern ein ehemaliger Rüstungsmanager, dem von dem 1991 ermordeten Politiker André Cools bei einem Rüstungsgeschäft ein Auftrag zugeschanzt wurde, der Cools jedoch um seinen Anteil an dem korrupten Deal betrogen haben soll.
https://bendevannijvel.com/daders/andere/claude-delperdange/

Andere Tipps beziehen sich auf einen Ex-Gendarmen, der Ende der 1970er Jahre in der Group Diane aktiv war. Er wird von Ex-Kollegen „mit großer, aber nicht absoluter Sicherheit“ erkannt.


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Die Killerbande von Brabant (80er Jahre, Belgien)

20.06.2020 um 16:40
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Laut den meisten bei der Polizei eingegangenen Tipps soll es sich bei der abgebildeten Person um Claude Delperdange handeln, mit einer Afro-Perücke auf dem Kopf.
Glaube ich nicht. Die Kinnpartie ist anders ausgeprägt bei dem Afrotypen, ausserdem ist die Nase des großen anders. Das Gesicht wirkt auch etwas voller als das von Delperdange. Wahrscheinlich ist er einer der Täter, aber nicht der auf dem Foto.

Schau mal auf die Phantombilder hier:
https://www.welt.de/vermischtes/article170058243/War-einer-der-Killer-von-Brabant-ein-Elite-Polizist.html

Da sind auch zwei unterschiedliche Bilder, Delperdange passt auf No. 19, aber mMn nicht auf No. 21.


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