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An Biologen und/oder Mediziner

26 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alkohol, Alter, Promille ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

An Biologen und/oder Mediziner

17.11.2012 um 11:04
http://www.alkoholismus-hilfe.de/alkohol-probleme.html

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An Biologen und/oder Mediziner

17.11.2012 um 11:04
Mein Vater hat auch sein ganzes Leben recht anständig getrunken... Er verträgt mit zunehmenden Alter weniger.


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An Biologen und/oder Mediziner

19.11.2012 um 08:56
Zitat von The_WolverineThe_Wolverine schrieb:gibt es einen biologischen unterschied zwischn einem 25jährigen mann der bier trinkt und einem 52jährigen mann der bier trinkt? rein biologisch?
Ja, ja und nochmals ja!
Auf verschiedenen Ebenen.
__________________________________________
Gesetzt den Fall beide sind 'geübte' Trinker,
dann kann man auf physiologischer
Ebene viele krankhafte Veränderungen
wahrnehmen. Bei dem jüngeren und
damit noch nicht ganz so erprobten
Trinker, sind diese tendenziell geringfügiger
und einiges ist reversibel.
Die Leber, die den ganzen Alkohol
verstoffwechseln muss, geht mit der
Zeit an den giftigen Stoffen zugrunde.
Die Folge sind Entzündungen und die
Wandlung des Lebergewebes in Narben-
gewebe. Herzlich willkommen, Leberzirrhose.
Dann ist da noch das Gehirn.
Alkohol konserviert zwar, aber nichts,
was noch lebendig ist. Auch das Gehirn
lebt und erfährt große Schäden durch
Alkoholkonsum.
Die 100.000 Nervenzellen, die bei jedem
Vollrausch dran glauben müssen, sind
noch das geringste Problem. Zumindest
am Anfang, denn die versoffenen Zellen
müssen von Reservezellen abgelöst
werden. Immer weniger Reservezellen
gibt es dann, die man vielleicht auch noch
später mal brauchen könnte.
Dem Gehirn sieht man das Saufen auch
regelrecht an.
MRT-Aufnahmen des Schädels offenbaren,
dass das Gehirn nicht mehr so aussieht,
wie es in gesundem Zustand aussehen
sollte. Jetzt gleicht es eher einer
verschrumpelten Walnuss als einem
intakten Gehirn. Dafür kennt die Medizin
auch einen Namen: Atrophie.
Außerdem kann das Gehirn ganze
Areale einbüßen, was sich dann ähnlich
auswirkt wie weit fortgeschrittene
Alzheimer-Demenz. Orientierungslosigkeit,
Gedächtnisverlust und Sprachverfall.
Das nennt sich dann Korsakow-Syndrom
und stellt sich irgendwann bei jedem
Alkoholiker ein, der nicht mit dem Trinken
aufhört und die Komorbiditäten (Begleit-
erkrankungen) überlebt.
Desweiteren erhöht Alkohol den
Blutdruck. Und Hypertonie, die über
längere Zeit besteht, ist nicht gesund.
Grundsätzlich, das sollte noch gesagt sein,
schädigt Alkohol alle Zellen.
Alkohol ist und bleibt ein Zellgift. Er ist nicht nur
eine gesellschaftstaugliche Droge.
Wer mit dem Trinken aufhören will,
der macht das besser heute als morgen,
denn manche alkoholbedingten Erkrankungen
lassen sich dadurch verhüten, stoppen oder gar
auskurieren.
Auch sollte man bedenken, dass Akohol
eine Droge ist und, wenn man süchtig nach
ihr ist, ein Entzug vergenommen werden muss.
Dieses Abstinent-Werden ist unglaublich
hart und manchmal auch tödlich.
Die Sterblichkeitsrate beim Delirium tremens
(eine schwere Form von Entzugserscheinungen
mit Halluzinationen und motorischer Unruhe)
liegt immerhin bei 20%.

Nächster Halt: Biologische Ebene.
Sucht liegt in den Genen. Bzw.: bestimmte
Gen-Konstellationen erhöhen das Suchtpotenzial
des Betroffenen. Man kann mit und ohne
diese Sucht-Gene abhängig werden. Hat man
sie aber, dann gelingt Abhänigkeit allzu leicht.
Drogen sind heimtückische Stoffe.
Sie lenken uns ab, stürzen uns in einen
Rausch des Glücks.
Jede Droge wirkt im Gehirn. Sie greift in
den Gehirnstoffwechsel ein und verursacht
die vermehrte Ausschüttung von Neurotrans-
mittern, die uns ein Gefühl von Entspannung
und/ oder Euphorie bescheren.
Mit der Zeit aber stellt sich eine Toleranz
ein. Die gewöhnliche Menge des Stoffs
genügt nicht mehr, um das gewünschte
Ergebnis zu erzielen. Damit man also
die Wirkung wahrnehmen kann, muss die
Intensität gesteigert werden. (Entweder
mehr oder wirksamere Stoffe sind gefragt.)
Aber Gewöhnung heißt nicht nur, dass
man mehr braucht, sondern auch, dass man
es grundsätzlich braucht. Das ist dann Sucht.
Nimmt man die gewöhnliche Menge zu sich,
ist der Körper zufrieden. Nimmt man eine
höhere Menge zu sich, ist der Mensch
zufrieden.
Dass Alkohol nicht nur auf den Gehirn-
stoffwechsel wirkt, sondern als Zellgift
den Körper an sich schädigt, ist eine
tragische (chemische) Verbindung.

Letzter Halt: Psychologische und
psychosoziale Faktoren.

Ein Mensch, der abhängig ist, wurde das
nicht ohne Grund. Die psychische Verfassung
des Alkoholkranken und das Umfeld sind
in gleichem Maße kausal wie aufrechterhaltend.
Ohne diese Umstände wird man nicht
abhängig, mit diesen Umständen wird man
nicht abstinent.
Ein echter Teufelskreis. C2H6O ist in
manchen Fällen die 'Chemifikation' des
Bösen.
Schwierige psychosoziale Faktoren verursachen
Stress. Dieser Stress muss abgebaut werden,
katalysiert. Dies geschieht oft mithilfe von Sucht.
Egal, ob sie nun stofflicher oder nicht-stofflicher
Natur ist.
Warum der Mensch aber trinkt, statt denkt,
kann zum einen am Umfeld selbst liegen.
Wenn hier viele Saufen, ist der Griff zur Flasche
anerkannt und gilt als normale Lösungsstrategie.
Wenn das Umfeld Alkohol verteufelt, kann der
Griff zur Flasche auch schon mal Zeichen von
Rebellion sein.
In jedem Fall aber versucht der Betroffene
seine Gedanken und Sorgen zu betäuben.
Und nichts wirkt so schnell und gut wie eine
Droge.
Aber Drogen sind nur kurzfristige Lösungsstrategien.
Auf Dauer extrem schädlich und am Ende noch
ein weiteres Problem.
Alkohol wirkt nur nachhaltig auf den Körper, nicht
auf das Finden von Lösungen.
Da Probleme wieder und wieder auftreten werden
und Sucht nicht mit Leben/ Gesundheit kompatibel ist,
ist das Erlernen von anderen Lösungsstrategien,
die konsturktiv und nachhaltig wirken, elementar.
Etymologisch betrachtet geht das Wort 'Sucht'
auf 'siechen' zurück. Siechen ist das Leiden an
einer Krankheit.
Wer also Gesundheit sucht, der ist bei der
Sucht falsch, bei der Suchtsberatungsstelle
aber auf einem guten Wege.
____________________________________________

Dies sind biologische Folgen des
Alkohols.
Umso älter man ist, umso mehr Zeit
hatte man, die biologischen Folgen
zu kultivieren.
Im Alter ist der Körper nicht mehr
der jüngste und reagiert dementsprechend
heftiger auf Alkohol.
Weil auch der Stoffwechsel nicht mehr der
schnellste ist.
_____________________________________________


So. Ende der Fahrt. Und jetzt alle raus hier!


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An Biologen und/oder Mediziner

19.11.2012 um 15:24
Man kann doch nicht nur von der äußeren Erscheinung auf das Verträgen von Alkohol schließen.. Da spielen doch auch noch einige enzymatische Vorgänge mit und die müssen bei Vater und Sohn nicht gleich sein..


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An Biologen und/oder Mediziner

20.11.2012 um 08:33
Er frägt etwas über Alkoholaufnahme und vertragen und jeder zweite post hier ist "wä-wä alkohol is böse". Sag mal gehts noch? Jedem das seine. Und da sterb ich wegen Nikotin und Alkohol lieber mit 60 und hatte ein lustiges Leben als das ich mit 95 wie so ein Halbzombie im Altenheim von den Pflegern misshandelt werde und sonst nur im Rollstuhl vorm Fenster sitze.

Und des gelaber von Ärzten wie schnell man doch von Alkohol abhängig wird halt ich eh für reine Panikmache (ich will nicht behaupten es macht garnicht süchtig - nur bei weitem nicht so leicht wie jeder immer austut). Weil wenns dem wirklich so wäre hätte ich in meiner Ausbildung locker 4-5 Entzüge durchgemacht. Ich mein 5-7 Wochen lang im Internat jeden Tag nen halben kasten Bier und dann "von 100 auf 0" ohne auch nur jegliches anzeichen (also nichtmal kleine schlafstörungen o.ä.), wenn man aber dem Arzt sagt man trinkt regelmäßig ein Feierabendbier ist man Alkoholiker.

Wer Rechtschreibfehler findet naija ihr wisst schon...


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An Biologen und/oder Mediziner

20.11.2012 um 18:46
@The_Wolverine
Results: Chronic ethanol treatment increased mRNA expression of genes for iNOS, c-jun and ADH 1. Chronic ethanol treatment did not cause increase in global acetylation of H3-Lys9, but significantly increased the association of acetylated histone H3-Lys9 in the ADH I gene, both in promoter and in coding regions.
http://alcalc.oxfordjournals.org/content/early/2012/02/02/alcalc.ags004.abstract

Es geht hier um Klasse I ADH - Isoenzyme. Durch ständiges Trinken steigt also die Expression dieses Enzyms in der Leber.

Der Alkohol wird dadurch schneller abgebaut, natürlich nur gegeben dem Fall, dass die Leberzellen noch leben. :troll: Wenn massive Gewebeschäden vorliegen reißt das etwas höhere Expressionslevel nichts mehr raus.

Wikipedia: Alkoholdehydrogenase


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