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121 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ökostrom, Erneuerbare Energie, Atomstrom ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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02.04.2011 um 13:57
Zitat von wobelwobel schrieb:jepp, feine sache sowas. funktioniert aber leider nur in so kleinen gemeinden wie der (du meinst siebeneich, die haben nur 400 einwohner). die haben da ihr eigenes stromnetz, d.h. deren kabel sind getrennt vom restlichen stromnetz in deutschland.
Der Mann kam aus Schönau im Schwarzwald, die haben 2400 Einwohner. Klar funktioniert soetwas nur gut, wenn die Kommune nicht zu groß ist. Allerdings setzt es ein Beispiel, was möglich ist, wenn man denn nur möchte. Gerade dezentral organisiert ist so einiges möglich.
Zitat von wobelwobel schrieb:die nachfrage kann da so gross sein wie sie will, es langt aber eben auch nur für deren regionales netz, da kann sich niemand anderes von außerhalb einkaufen.
Scheinbar bietet das Unternehmen auch Strom außerhalb des eigenen Netzes an, er wird die Nachfrage darauf bezogen haben: Wikipedia: Elektrizitätswerke Schönau
Zitat von wobelwobel schrieb:blockheizkraftwerke sind was feines, aber sobald sie per fernwärme andere immos mitversorgen wird's halt wieder enorm teuer (verluste in den leitungen, abrechnungskosten usw.).
energiesparend aber teuer. für die meisten ist das eben keine alternative.
davon abgesehen sprechen wir hier ja von STROM und nicht von heizenergie, oder?
Da habe ich mich etwas unverständlich ausgedrückt. Ich bin der Meinung, wenn neue Häuser mit Blockheitzkraftwerken beheizt werden und jedes Haus auch noch selbst Strom erzeugt (eben durch die Kraft-Wärme-Kopplung), deckt das zu großen Teilen wieder den eigenen Bedarf, wodurch mehr Energie aus konventionellen Werken für die Industrie "übrig bleibt" und man unterm Strich weniger konventionelle Kraftwerke braucht.
Selbigen Effekt können auch Solaranlagen teilweise begünstigen, kombiniert mit Erdwärmepumpen. Ich bin eben ein Fan von (halbwegs) autarker Energiegewinnung.
Zitat von wobelwobel schrieb:biomasse? naja... vergiss bitte nicht, dass die biomasse auch erstmal "hergestellt" werden muss - und da wären wir dann wieder beim gleichen punkt wie bei E10, dass es ökologisch nicht vertretbar ist agrarflächen, die eigentlich zur herstellung von NAHRUNGSMITTELN gebraucht werden, dafür zu missbrauchen.
Man kann auch aus Abfallprodukten noch Biomasse gewinnen, man muss nur wollen. Zudem gibt's ja auch noch ne Weile lang Erdgas, ist zwar weniger umweltveräglich, brennt aber auch.. Und wenn's stinkt: einen Tod muss man sterben...
Zitat von wobelwobel schrieb:gerade die lassen sich aber nicht so einfach mal eben "ausbauen". schau dir die dinger doch mal an, z.b. die am walchensee - wo willste denn da noch mehr "speicher" bauen? unmöglich, ohne den halben wald abzuholzen. und der ist ja eben auch energiespeicher - bezüglich heizenergie.
Ich bin ja auch der Auffassung, das man nicht von heute auf morgen alles umstellen kann. Doch müssen wir heute die Weichen stellen und das in stärkerer Weise, als wir es momentan tun. Und dazu gehören Pumpspeicher und ich bin mir sicher, dass wir noch einige gebaut bekommen. Außerdem sind hier Kooperationen mit der Schweiz oder Norwegen sinnvoll.
Es streiet doch niemand ab, dass das Ganze eine langfristige Entwicklung ist. Nur solange die Laufzeiten verlängert werden, sehen EnBW, E.on und Co. weniger Anreize, die Netze zukunftsorientiert auszubauen.
Zitat von wobelwobel schrieb:das stimmt leider so nicht. über die nächte brauchen wir ja auch strom.
Natürlich brauchen wir auch nachts Strom. Aber in der Regel doch einiges weniger als tagsüber, an dem schön die Sonne scheint. Abseits der Großindustrie gibt es ja nicht viele Firmen, die Nachts auch arbeiten. Wiki hat dazu eine anschauliche Grafik:
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02.04.2011 um 14:12
@Ilian
Zitat von IlianIlian schrieb:Der Mann kam aus Schönau im Schwarzwald, die haben 2400 Einwohner. Klar funktioniert soetwas nur gut, wenn die Kommune nicht zu groß ist. Allerdings setzt es ein Beispiel, was möglich ist, wenn man denn nur möchte. Gerade dezentral organisiert ist so einiges möglich.
ach schönau *lach* - DIE kenn ich sogar persönlich. bei einem grossteil derer photovoltaik-anlagen hatte ich meine finger im spiel. dachte nicht dass das noch so aktuell ist.
in den letzten tagen war halt ständig siebeneich in den medien, drum hab ich darauf getippt.

schönau hat aber kein abgetrenntes stromnetz - die haben auch immernoch anschluss ans "öffentliche" netz und bei weitem nicht jeder bewohner dort partizipiert am "abgetrennten ökostrom".
aber schönau verkauft auch strom - hab selbst ewig lang von denen strom bezogen (irgendwie logisch, wenn man selbst an den photovoltaikanlagen mitgebaut hat).
allerdings ist auch der schönauer strom kein reiner ökostrom - das ist genau dasselbe spielchen wie bei anderen ökostrom-anbietern.
und: als ich hier einen neuen vertrag machen musste, konnte schönau mir nicht dienen - sie hatten nicht ausreichend "ware" zu dieser zeit. müsste wohl mal wieder anfragen...
Zitat von IlianIlian schrieb:Da habe ich mich etwas unverständlich ausgedrückt. Ich bin der Meinung, wenn neue Häuser mit Blockheitzkraftwerken beheizt werden und jedes Haus auch noch selbst Strom erzeugt (eben durch die Kraft-Wärme-Kopplung), deckt das zu großen Teilen wieder den eigenen Bedarf, wodurch mehr Energie aus konventionellen Werken für die Industrie "übrig bleibt" und man unterm Strich weniger konventionelle Kraftwerke braucht.
Selbigen Effekt können auch Solaranlagen teilweise begünstigen, kombiniert mit Erdwärmepumpen. Ich bin eben ein Fan von (halbwegs) autarker Energiegewinnung.
naja - das problem bei blockheizkaftwerken für mehrfamilienhäuser bleibt das, dass du deinen selbsterzeugten strom nicht so einfach an die bewohner verkaufen kannst - dafür musst du ein gewerbe anmelden, und gerade bezüglich dem handel mit energie ist das nicht ganz so einfach.
zumal du du deine mieter nicht zwingen darfst, dir den strom auch wirklich abzunehmen, was wiederum bedeutet dass du auf deinem strom sitzen bleibst, wenn er nicht billiger ist als der atomstrom aus der steckdose...

erdwärmepumpen funktionieren nicht überall. und bei den tiefbohrungen gibt's abartige probleme, da sind ja grad in den letzten jahren so einige dörfer eingesunken und viele häuser kaputtgegangen.
Zitat von IlianIlian schrieb:Man kann auch aus Abfallprodukten noch Biomasse gewinnen, man muss nur wollen. Zudem gibt's ja auch noch ne Weile lang Erdgas, ist zwar weniger umweltveräglich, brennt aber auch.. Und wenn's stinkt: einen Tod muss man sterben...
genau. schliesslich sind erdöl und erdgas ja auch biomasse...
erdgas ist als brennstoff übrigens umweltverträglicher als erdöl - das nur mal am rande.
Zitat von IlianIlian schrieb:Außerdem sind hier Kooperationen mit der Schweiz oder Norwegen sinnvoll.
die schweizer müssen selbst strom importieren weil sie nicht genug selbst produziert kriegen - kannste also knicken.
mit skandinavien bzw. den norwegern kooperieren wir schon sehr stark.
nur mal so: einer unserer grössten energieversorger ist vattenfall. das ist ein skandinavischer konzern. und jetzt kann ich mal wieder mit meinen norwegisch- bzw. schwedischkenntnissen protzen: vattenfall bedeutet nichts anderes als (man höre und staune wenn man sich's nicht eh schon denken konnte): WASSERFALL.
sprich: der mega-energieversorger hat sich nach wasserkraft benannt. dass er allerdings nur wasserkraft liefern würde ist ein grosser irrtum...
Zitat von IlianIlian schrieb:Es streiet doch niemand ab, dass das Ganze eine langfristige Entwicklung ist. Nur solange die Laufzeiten verlängert werden, sehen EnBW, E.on und Co. weniger Anreize, die Netze zukunftsorientiert auszubauen.
einige der von dir genannten konzerne bieten übrigens auch ökostrom an... *flööööööt*


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02.04.2011 um 14:35
@wobel
Dieser Schönauer meinte auch, dass es momentan eine enorme Nachfrage gäbe. Deine Chancen stehen wohl nicht gerade gut.
Zitat von wobelwobel schrieb:naja - das problem bei blockheizkaftwerken für mehrfamilienhäuser bleibt das, dass du deinen selbsterzeugten strom nicht so einfach an die bewohner verkaufen kannst - dafür musst du ein gewerbe anmelden, und gerade bezüglich dem handel mit energie ist das nicht ganz so einfach.
zumal du du deine mieter nicht zwingen darfst, dir den strom auch wirklich abzunehmen, was wiederum bedeutet dass du auf deinem strom sitzen bleibst, wenn er nicht billiger ist als der atomstrom aus der steckdose...
Ich habe ehrlich gesagt auch eher an Einfamilienhäuser gedacht, bin selbst auf dem Land aufgewachsen. Aber gerade hier in Südbaden gibt's doch schon noch recht viele Einfamilienhäuser.
Bei Mehfamilienhäusern schaut das anders aus, klar. Da müsste man den Strom dann eben in's Netz speißen, wie es üblich ist. Reduzierte letztendlich auch die konventionell eingespeiste Energie.
Zitat von wobelwobel schrieb:erdwärmepumpen funktionieren nicht überall. und bei den tiefbohrungen gibt's abartige probleme, da sind ja grad in den letzten jahren so einige dörfer eingesunken und viele häuser kaputtgegangen.
Aber wenn's funktioniert, ist's ne feine Sache. Und ich kenne genug Beispiele für funktionierende Erdwärme, in Mehr- als auch in Einfamilienhäusern. Zudem muss man nicht gerade tief bohren, bei ausreichend großer Fläche.
Zitat von wobelwobel schrieb:genau. schliesslich sind erdöl und erdgas ja auch biomasse...
erdgas ist als brennstoff übrigens umweltverträglicher als erdöl - das nur mal am rande.
Mir sind die chemischen Grundlagen hier durchaus bewusst. Und auch wenn's mich persönlich nicht zu interessieren hat, wäre es mir doch lieber, wenn's noch ein paar Grad wärmer wird als wenn in 50.000 Jahren dann ein Gletscher über's Endlager rutscht...Von dem her sehe ich Gaskraftwerke gegenüber der Kernkraft als das kleinere Übel an.
Zitat von wobelwobel schrieb:die schweizer müssen selbst strom importieren weil sie nicht genug selbst produziert kriegen - kannste also knicken.
Ich denke schon, dass die Schweizer auch einen Geschäftssinn haben. Mit den Pumpwerken lässt sich dann auch verdienen.
Zitat von wobelwobel schrieb:mit skandinavien bzw. den norwegern kooperieren wir schon sehr stark.
Neulich kam ja erst wieder eine Reportage über das (noch) nicht gebaute Tiefseekabel, es geht also noch mehr. :)
Zitat von wobelwobel schrieb:nur mal so: einer unserer grössten energieversorger ist vattenfall. das ist ein skandinavischer konzern. und jetzt kann ich mal wieder mit meinen norwegisch- bzw. schwedischkenntnissen protzen: vattenfall bedeutet nichts anderes als (man höre und staune wenn man sich's nicht eh schon denken konnte): WASSERFALL.
sprich: der mega-energieversorger hat sich nach wasserkraft benannt. dass er allerdings nur wasserkraft liefern würde ist ein grosser irrtum...
Habe jetzt interessehalber auch mal geschaut, in Schweden scheinen die tatsächlich recht ökologich angehaucht zu sein. Hierzulande aber wohl nicht. Wikipedia: Vattenfall#Stromerzeugung
In Deutschland betrug der konzernweite Strommix laut Stromkennzeichnung im Jahr 2007:

Fossile Energie: 91,9 % (entspricht ca. 66,9 TWh)
Atomenergie: 3,4 % (entspricht ca. 2,5 TWh)
Wasserkraft: 4,3 % (entspricht ca. 3,1 TWh)
Biomasse und Müll: 0,4 % (entspricht ca. 0,3 TWh)
Zitat von wobelwobel schrieb:einige der von dir genannten konzerne bieten übrigens auch ökostrom an... *flööööööt*
Natürlich tun sie das, das streite ich ja auch nicht ab. Jedoch verglichen mit der konventionell erzeugten Energie ist der Anteil an alternativen Energien dann doch recht gering.


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02.04.2011 um 19:37
und woher bekommt der ökostromanbieter seinen strom, wenn keine sonne scheint und sich das windrad auch nicht dreht???

kauft er sich dann den strom vom atomstrommann?


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03.04.2011 um 00:49
Dr. Böttiger: "...Seit der Menschwerdung war das Fehlen oder die Unerschwinglichkeit von Energie (neben der Kontrolle des Bodens und seiner Schätze) zunehmend die reale Ursache für Not und Elend, denn die zur Behebung der Not erforderlichen Versorgungsgüter lassen sich ohne Energie nicht herstellen. Wird der Energiepreis angehoben oder sein Anstieg in Kauf genommen, dann werden Bevölkerungen „unter Lebensbedingungen gestellt, die geeignet sind, deren körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen“.So definiert unser Strafgesetzbuch (§ 220a, Ziffer 3) Völkermord. Natürlich sind Energie-Verknappung und Energiekostensteigerung die Folge vielfältiger Manipulationen. Die Anhebung der Energiekosten durch den Ausstieg aus der Kernenergie wäre damit ebenso wie die Umwandlung von Lebensmittel in Treibstoff eigentlich „Beihilfe zum Völkermord“.

Der Irakkrieg war (wie jetzt der Libyenkrieg) sicherlich nicht nur ein Raubkrieg um knapper werdende Öl-Reserven zu requirieren. Doch spielt die Kontrolle der Energiereserven eine wichtige Rolle im Bestreben, die Macht über die Welt auszuweiten und diese Kontrolle zu festigen. Energie ist für die Gesellschaft das, was die Nahrung für den einzelnen Menschen ist. Wer die entsprechende Versorgung kontrolliert, kann den einzelnen oder der Gesellschaft auch ein bestimmtes Verhalten abpressen. Was aber ist Machtausübung anderes als die Nötigung, sich so zu verhalten, wie der Macht Ausübende es verlangt? Der Ausstieg aus der Kernenergie dient unter anderem dieser Art der Machtverfestigung.

Die Rolle der Kernenergie ist in diesem Zusammenhang sogar besonders wichtig. Die hohe Energiedichte der nuklearen Bindungskräfte (bei der Spaltung eines Uran-Atoms oder der Fusion zweier Wasserstoffatome wird mehrere millionenfach mehr Energie freigesetzt als beim Verbrennen eines Wasserstoff oder Kohlenstoffatoms) und der relativ geringe Anteil der direkten Brennstoffkosten bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie ermöglicht es – anders als im Fall von Öl, Kohle und Gas – allen Nationen, sich relativ große Energievorräte auf engem Raum anzulegen und sich dadurch unabhängiger zu machen. Der Ausstieg aus der Kernenergie verknappt nicht nur die verfügbaren Energiereserven mit entsprechendem Preisanstieg, sondern macht als Folge der Knappheit auch Verteilungskämpfe um die Ressourcen wahrscheinlicher. Das gilt vor allem auch für Wasser. Ein Blick auf die Erdkarte zeigt, dass es auf der Erde keineswegs an Wasser fehlt, wohl aber an Energie, um das reichlich vorhandene Wasser in einen für den Menschen und seine Landwirtschaft verwendbaren Zustand zu bringen.

Ähnliches gilt für Rohstoffe aller Art: In einem Kubikkilometer normalen Erdreichs sind alle Rohstoffe und Materialien enthalten, welche die Menschheit benötigt. Die noch vorherrschende Energieknappheit ist der einzige Grund, weshalb immer noch nach Lagerstätten Ausschau gehalten wird, in denen einzelne Stoffe in besonders hoher Konzentration vorhanden sind. Ein systematisches Rohstoffmanagement, dem eine sehr hohe Energiedichte zur Verfügung stünde, könnte mit höherer Energieeffizienz die Rohstoffbeschaffung aus normalem Oberflächengestein bewältigen. Die dafür benötigte Energiequelle stünde spätestens mit der Beherrschung der Kernfusion zur Verfügung. Damit nämlich ließe sich dieses Gestein in den Plasmazustand bringen und unter direkter Gewinnung elektrischen Stroms in die einzelnen Elemente aufteilen.

Aus dem gleichen Grund ist Kernenergie der Schlüssel zu wirksamen Recycling aller Abfallstoffe und daher zum Umweltschutz. Umweltprobleme, soweit sie sich nicht auf die unmittelbare Bodennutzung beziehen, gehen auf das Problem zurück, dass im Zuge der Güterproduktion und ihre Verwendung chemische Verbindungen entstehen, die sich nicht weiter verwenden lassen (Abfälle) und sich an einzelnen Orten anreichern, bis sie einen schädlichen Dosis-Wert überschreiten. Wenn man bedenkt, dass alle Stoffe dieser Erde aus molekularen Verbindungen der nur rund 90 verschiedenen Elemente bestehen, dann wird deutlich, dass sich alle lästigen oder gefährlichen chemischen Verbindungen in ihre Bestandteile – nämlich diese Elemente – zerlegen lassen. Sie können im Gegenzug dann wieder zu den gewünschten Verbindungen zusammengebracht werden, die als Werkstoffe gebrauch werden. Hinzu kommt die Einsicht, dass stofflich gesehen die Erde ein weitgehend geschlossenes System ist. Das heißt, Stoffe können im nennenswerten Umfang weder von außen hinzukommen noch nach außen abgegeben werden. Der Schlüssel, um Fehlentwicklungen zu begegnen, liegt in der Verfügbarkeit von Energie. Mit ihrer Hilfe lassen sich gefährliche oder nicht mehr benötigte chemische Verbindungen wieder in ihre Bestandteile zerlegen, um daraus nützliche Stoffe zu bilden.

Nur chemische Bindungen mit molekularen Bindungskräften zerlegen zu wollen käme dem Versuch gleich, den Teufel durch Beelzebub austreiben zu wollen. Die Spaltung der Moleküle in ihre Elemente, ist erst sinnvoll, wenn eine andere, wesentlich dichtere Energiequelle als die der chemischen Bindungskräfte kostengünstig zur Verfügung steht. Nur wenn dies nicht der Fall ist, bleiben Abfälle liegen. Erst die millionenfach dichteren Kernbindungskräfte machen es sinnvoll, die molekularen Verbindungen aufzubrechen und die frei gewordenen Elemente zu neuen Werkstoffen zu verbinden.

Die dazu benötigte hohe Energiedichte lässt erkennen, warum der oft vorgetragene Hinweis auf die reichlich vorhandenen erneuerbaren Energien keinen Ausweg aus der Energieknappheit bietet. Sie haben den Nachteil, zu wenig dicht zur Verfügung stehen. Der eigentliche Aufwand ihrer Nutzung besteht darin, diese Energie einzusammeln und zu verdichten. Das gleiche, was für Walderdbeeren gilt, trifft auch auf die Sonnenenergie zu. Obwohl diese im Wald kostenlos zur Verfügung stehen, erzielen sie auf dem Wochenmarkt hohe Preise und niemand käme freiwillig auf die Idee, die Nahrungsversorgung der Menschen wieder auf die „von Natur“ kostenlos angebotenen Waldbeeren zu gründen.

Warum versucht man Ähnliches im Bereich der erneuerbaren Energie? Die Errichtung der Anlagen, sie zu sammeln und zu verdichten verschlingt in den meisten Fällen mehr Energie, als mit ihnen schließlich gewonnen wird. In Geld ausgedrückt wird es verständlicher: Wer eine Energieanlage für hundert Euro kauft, um dann in Cent-Beträgen Energie zu erzeugen, und schließlich, wenn die Anlage verbraucht ist und verschrottet werden muss, gerade 80 Euro zurückgewonnen hat, hat ein schlechtes Geschäft gemacht. Höhere Energiepreise mildern dieses Missverhältnis nicht, sondern verschärfen es für die Allgemeinheit sogar. Wenn die entsprechenden Anlagen dann nur noch mit Hilfe erneuerbarer Energien her zustellen wären, wird der trügerische Charakter der Hoffnung auf diese Energiequelle vollends offensichtlich: die Erweiterung des Produktionsapparates ließe sich nur durch drastische Senkung der Versorgung erzielen. Hinter der Propaganda erneuerbarer Energien versteckt sich das politische Ziel, eine stationäre (statische) Gesellschaft mit einer streng begrenzten Anzahl von Menschen durchzusetzen.

Not – vor allem die unnötig verlängerte und sinnlos beibehaltene – lenkt uns von uns selbst ab, vor allem von der Herausforderung, „wesentlich“ zu werden. Seit der Menschwerdung gehört es zum Wesen des Menschseins, sich zu entwickeln, über sich (seine Grenzen) hinweg zu steigen. Es ist dem Menschen „eigentümlich“, durch seinen ureigenen Beitrag, den jeder einzelne einzigartig zur Besserung der Lebensumstände unserer Mitmenschen oder der Biosphäre insgesamt besteuern kann und will, erst „er selbst“ zu werden. Ein solch eigener, schöpferischer Beitrag für andere – und sei es der geglückte Versuch, in traurigen Augen eines anderen wieder den Schimmer von Freude zu wecken oder einen Engpass, der andere in Notlagen bringt, zu überwinden – ist das einzige wirkliche „Eigentum“, das wir uns im Unterschied zu unwesentlichem Besitz erwerben können (der Glück und Freude statt „Spaß“ bringt). Kreativität, Weiterentwicklung ist aber, religiös ausgedrückt, immer verbunden mit dem Tod des „alten“ und der Geburt eines „neuen“ Menschen, denn wo werden größere Ängste frei als in diesem „wesentlichen“ Zusammenhang des Menschseins?

Es wird behauptet, Technik habe mit Moral nichts zu tun, es käme nur darauf an, was der Mensch mit seinen technischen Möglichkeiten anfängt. Das mag in manchen Fällen stimmen, trifft aber nicht auf die Ablehnung oder gar Verhinderung technischer Möglichkeiten zu, welche die Menschen von materiellem Mangel und Not befreien könnten – durch deren Verhinderung anderen eine menschenwürdigere Existenz oder der sog. „Überbevölkerung“ sogar die nackte Existenz verweigert wird. Eine solche Ablehnung ist eine grundlegende Frage der Moral. Ist es doch kaum verwerflicher, einen Menschen zu erschlagen, als ihn durch aufgezwungene Lebensumstände – wie es heute weltweit aus politischen und wirtschaftlichen und angeblichen umweltbedingten Gründen geschieht – verhungern zu lassen oder dies doch billigend in Kauf zu nehmen. Es wird ohne die Nutzung der Kerntechnik in Zukunft weder eine Industriegesellschaft noch eine menschenwürdige Zivilisation geben.

Moral wurde früher zu Recht immer auch mit Mut in Verbindung gebracht. Angst ist die „Moral“ hilfloser Sklaven. Der Mensch bleibt in gewisser Weise noch menschlich, wenn ihm materiellen Einschränkungen verwehren, sich zu entwickeln. Wenn er sich aus Ängstlichkeit, Faulheit oder Schlechtigkeit selbst der Entwicklungsmöglichkeit beraubt, wird er unmenschlich und sinkt moralisch noch unter die Stufe des „bewusstlos unschuldigen“ Tieres hinab.

Die Frage der Kernenergie – nicht nur der Kernspaltung, sondern mehr noch der Kernfusion, der Materie-Antimaterie-Reaktion und anderer Nutzenergie freisetzender Kernreaktionen – ist aus diesem Grunde eine Schicksalsfrage der Menschheit. Und das macht sie neben all den wissenschaftlichen und technischen Fragen, die im Zusammenhang mit der sicheren und verantwortungsvollen Handhabung der Kernenergie zu lösen sind, zu einer Frage der Moral. Die Kernenergie zu meistern, ist also nicht nur eine technische, auch nicht nur eine politische, sondern vor allem eine menschliche Aufgabe.

Wir stehen an der Schwelle zu Produktionsverhältnissen, die es wegen unserer technischen Produktivkräfte unmöglich machen könnten, Menschen weiterhin durch Androhung von Not und Mangel zu einem fremdbestimmten Handeln zu zwingen, das heißt an der Schwelle einer Gesellschaft, die nicht mehr durch Macht und wirtschaftliche Gewalt, sondern durch kluge, kreative, weiterführende Einfälle und Strategievorschläge überzeugt und zu führen wäre: eine Horrorvorstellung sowohl für die heute mehr und mehr verkommene (Geld-)Elite wie für deren verängstigte und verblödete Gefolgschaft. Zugleich stehen wir an der Schwelle, an der wir Menschen entscheiden müssen, ob wir die Evolution der Biosphäre führend und gestaltend weiter entwickeln und dafür die Verantwortung übernehmen, oder uns aus Angst vor der Verantwortung zu Objekten der biologischen Evolution – zu Tieren also – zurück entwickeln (worauf unsere sogenannte „avantgardistische Kultur“ hinzudeuten scheint) und damit die Verantwortung an eine metaphysische „Mutter Natur“ (beziehungsweise deren Macht-Priester) abgeben wollen. Diese unsere Schwellensituation gleicht daher derjenigen der Anthropoiden an der Schwelle zum bisher erreichten Grad der Menschwerdung."
http://www.spatzseite.com/2011/04/wo-bleibt-die-moral/#more-312


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03.04.2011 um 10:16
@Ilian
Zitat von IlianIlian schrieb:Dieser Schönauer meinte auch, dass es momentan eine enorme Nachfrage gäbe. Deine Chancen stehen wohl nicht gerade gut.
ich hab's nachgeguckt, das war der michael sladek der im nachtcafé war. witzige type.
hilft mir aber auch nix dass ich ihn persönlich kenne.
aber macht ja nix, ich hab ja ökostrom. im prinzip ist es ja völlig egal welchen versorger ich da wähle.
Zitat von IlianIlian schrieb:Ich habe ehrlich gesagt auch eher an Einfamilienhäuser gedacht, bin selbst auf dem Land aufgewachsen. Aber gerade hier in Südbaden gibt's doch schon noch recht viele Einfamilienhäuser.
Bei Mehfamilienhäusern schaut das anders aus, klar. Da müsste man den Strom dann eben in's Netz speißen, wie es üblich ist. Reduzierte letztendlich auch die konventionell eingespeiste Energie.
für einfamilienhäuser lohnen sich blockheizkraftwerke aber nicht, das ist das problem.
hier bei uns gibt's auch viele einfamilienhäuser, aber eben auch jede menge mehrfamilienhäuser.
ist doch logisch, ein grossteil der menschen wohnt nun mal zur miete bzw. in einer wohnung und nicht in einem einfamilienhaus.
gerade bei mehrfamilienhäusern lohnt sich das blockheizkraftwerk aber auch am meisten - denn da stimmt die grössenordnung.
das problem bleibt: die heizleistung kannst du viel besser und einfacher selbst verkaufen als strom - das ist nämlich gesetzlich anders geregelt, und viel einfacher auch mit einem normalen gewerbe machbar. ohne gewerbe geht's garnicht - das ist aber ja auch schon bei photovoltaik so, für 'ne photovoltaik-anlage musst du IMMER auch ein gewerbe anmelden, sonst kannst du nicht ins öffentliche netz einspeisen und dann logischerweise auch nicht in den genuss der förderung kommen.
abgesehen davon: die stromerzeugung ist bei blockheizkraftwerken ein positiver nebeneffekt, aber eben nur ein nebeneffekt. es geht dabei nach wie vor um die erzeugung von heizenergie.
Zitat von IlianIlian schrieb:Aber wenn's funktioniert, ist's ne feine Sache. Und ich kenne genug Beispiele für funktionierende Erdwärme, in Mehr- als auch in Einfamilienhäusern. Zudem muss man nicht gerade tief bohren, bei ausreichend großer Fläche.
du musst da differenzieren, da gibt's ja verschiedene technologien.
die "einfachste" variante ist die, im garten in ca. 1,5metern tiefe schläuche zu vergraben und dann über wärmetauscher in die hausenergie einzubringen.
die effektivste variante sind die tiefbohrungen, das geht aber eben nicht überall und kann zu unvorhersebaren tektonischen veränderungen führen - und die wiederum bringen dann häuser zum einsturz bzw. wie in deutschland in den letzten jahren mehrfach passiert ganze städte zum absacken. auch nich so doll, das risiko ist schon ganz schön gross.
Zitat von IlianIlian schrieb:Von dem her sehe ich Gaskraftwerke gegenüber der Kernkraft als das kleinere Übel an.
naja - dann können wir ja gleich bei den ölkraftwerken bleiben.
warum noch mal wollten wir die reduzieren?
Zitat von IlianIlian schrieb:Ich denke schon, dass die Schweizer auch einen Geschäftssinn haben. Mit den Pumpwerken lässt sich dann auch verdienen.
die schweizer können mit ihrer landschaft weit mehr verdienen als mit pumpspeicherkraftwerken. das ist die krux bei der geschichte. und dass so 'n pumpspeicher sich landschaftlich nicht so doll macht ist doch klar.
abgesehen davon: pumpspeicherkraftwerke sind keine energie-erzeuger, sondern nur 'ne möglichkeit energie zu speichern. wirklich gewonnen ist dabei nichts.
Zitat von IlianIlian schrieb:Neulich kam ja erst wieder eine Reportage über das (noch) nicht gebaute Tiefseekabel, es geht also noch mehr.
nix gegen die skandinavier, aber: ich fänds schon besser, wenn wir's hinkriegen unsere energie selbst zu erzeugen. ich bin einfach nicht sonderlich begeistert von abhängigkeiten.
hattest du nicht auch geschrieben du wärst lieber autark?

bezüglich strom in skandinavien, bzw. genauer gesagt norwegen:
norwegen ist eines der drei länder weltweit, das keine auslandsschulden hat. erstaunlich, oder?
die meisten leute glauben das läge an den ölvorkommen in norwegen. das stimmt aber nicht wirklich. öl steht da nur an dritter stelle, vorher kommt noch fisch und: STROM.
in norwegen gibt's jede menge wasserfälle (wir erinnern uns an slatibartfass und die norwegische fjord-küste), und so gut wie jeder davon wird zur stromerzeugung genutzt. das funktioniert glücklicherweise auch ohne dass die landschaft extrem verschandelt wird, ich hab da so einige bilder machen können in norwegen.
die norweger sind in sachen ökologischer stromerzeugung meines wissens weltspitze. das geht aber eben auch nur, weil sie eben diese spezielle landschaft haben.
und diese kleinen wasserfall-kraftwerke sind übers ganze - unzugängliche - land verteilt, was letztendlich auch nötig war bzw. ist, weil es in dieser landschaft so gut wie unmöglich ist, ein zentrales stromnetz herzustellen.
Zitat von IlianIlian schrieb:Natürlich tun sie das, das streite ich ja auch nicht ab. Jedoch verglichen mit der konventionell erzeugten Energie ist der Anteil an alternativen Energien dann doch recht gering.
wie schon mehrfach erwähnt:
es ist erstmal völlig wurschd, welchen öko-anbieter man wählt. die grossen konzerne können halt günstigere preise machen. letztendlich geht's aber darum, dass man sich explizit für öko-strom entscheidet, weil die konzerne dann entsprechend ausbauen müssen. die nachfrage bestimmt das angebot, und wenn öko-strom verstärkt nachgefragt wird, dann wird dessen herstellung auch ausgebaut.


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03.04.2011 um 10:21
@Ilian
noch was bezüglich geothermie/erdwärme:
ich hab mich mal darüber ausgführlich mit meinem haus-und-hof-heizungsbauer unterhalten.
die haben 'ne recht grosse firma, von daher gehe ich schon aus dass ich seinen aussagen da trauen kann, zumal er - wie letztendlich jeder handwerker - durchaus grosses interesse hat mir was zu verkaufen.
er sagt, er kennt keine einzige private erdwärme-anlage die funktioniert.
und hat mir abgeraten.

freunde meiner eltern haben schon seit ca. 20 jahren 'ne erdwärme-anlage. war ziemlich teuer damals und ihr ganzer stolz. nur: sie haben sie nach rund 5 jahren komplett abgeschaltet, es gab nämlich ständig technische probleme und die wartungskosten waren immens hoch, so hoch sogar, dass das ganze nicht nur nicht wirtschaftlich war, sondern selbst ohne die herstellungskosten teurer war als konventionelle energie. ergo: ein minus-geschäft.


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03.04.2011 um 12:12
Zitat von wobelwobel schrieb:für einfamilienhäuser lohnen sich blockheizkraftwerke aber nicht, das ist das problem.
hier bei uns gibt's auch viele einfamilienhäuser, aber eben auch jede menge mehrfamilienhäuser.
ist doch logisch, ein grossteil der menschen wohnt nun mal zur miete bzw. in einer wohnung und nicht in einem einfamilienhaus.
Die Kraft-Wärme-Kopplung ist auch für normale Einfamilienhäuser nutzbar. Ich denke da konkret an das Projekt von VW und "Lichtblick". Steckt zwar alles noch in den Kinderschuhen und kränkelt ein wenig, hat aber enormes Potential. Man spricht ja davon, durch die virtuelle Zusammenschaltung die Energie zweier AKW ersetzen zu können. Ich bin mal optimistisch und sage: in den nächsten 10 Jahren geht da einiges!
Zitat von wobelwobel schrieb:abgesehen davon: die stromerzeugung ist bei blockheizkraftwerken ein positiver nebeneffekt, aber eben nur ein nebeneffekt. es geht dabei nach wie vor um die erzeugung von heizenergie.
Klar ist das ein Nebeneffekt. Jedoch ist es beachtlich, was dieser bewerkstelligen kann.
Zitat von wobelwobel schrieb:abgesehen davon: pumpspeicherkraftwerke sind keine energie-erzeuger, sondern nur 'ne möglichkeit energie zu speichern. wirklich gewonnen ist dabei nichts.
Trotzdem wäre es ganz praktisch, die Nachts durch Wind angetriebenen Windräder sich nicht umsonst drehen zu lassen.
Zitat von wobelwobel schrieb:nix gegen die skandinavier, aber: ich fänds schon besser, wenn wir's hinkriegen unsere energie selbst zu erzeugen. ich bin einfach nicht sonderlich begeistert von abhängigkeiten.
hattest du nicht auch geschrieben du wärst lieber autark?
Moemntan sind wir auch abhängig z.B., von Uranimporten. Persönlich fände ich es super, dezentral organisierte Haushalte möglichst autark zu halten, da gibt's ja schon Modelle. Für die Masse wird das aber wohl eine Utopie bleiben.
Zitat von wobelwobel schrieb:die nachfrage bestimmt das angebot, und wenn öko-strom verstärkt nachgefragt wird, dann wird dessen herstellung auch ausgebaut.
Und darum sollte man was das angeht, das noch stärker in's Bewusstsein der Menschen rücken. :) Viele können sich die ein, zwei Cent mehr pro kWh leisten, die muss man erreichen.
Zitat von wobelwobel schrieb:noch was bezüglich geothermie/erdwärme:
ich hab mich mal darüber ausgführlich mit meinem haus-und-hof-heizungsbauer unterhalten.
die haben 'ne recht grosse firma, von daher gehe ich schon aus dass ich seinen aussagen da trauen kann, zumal er - wie letztendlich jeder handwerker - durchaus grosses interesse hat mir was zu verkaufen.
er sagt, er kennt keine einzige private erdwärme-anlage die funktioniert.
und hat mir abgeraten.
Naja...meine Füße wurden diesen Winter nicht kalt. :D Man sieht: wenn man's richtig macht, funktioniert es auch.


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03.04.2011 um 12:22
@Ilian
Zitat von IlianIlian schrieb:Steckt zwar alles noch in den Kinderschuhen und kränkelt ein wenig, hat aber enormes Potential.
und dann endet es so wie mit der erdwärme-anlage der freunde meiner eltern.
neneeee - da wartet man doch lieber bis die technik ausgereift ist, sowas kostet nämlich mindestens 'ne 5stellige summe wenn nicht mehr (je nach größenordnung halt).
ich hab da mit einem grünen-stadtrat und meinem heizungsbauer was in der planung, das wäre 6stellig...
aber das hauptproblem wird trotzdem bleiben:
da die meisten leute nun mal nicht in einfamilienhäusern leben sondern in wohnungen (egal ob eigentum oder miete) ist es nur ein bruchteil der bevölkerung, der sowas realisieren könnte.
Zitat von IlianIlian schrieb:Trotzdem wäre es ganz praktisch, die Nachts durch Wind angetriebenen Windräder sich nicht umsonst drehen zu lassen.
die drehen sich doch auch jetzt nicht umsonst - der strom wird durchaus verbraucht!
soweit sind wir noch nicht mit den alternativen energien dass wir es uns leisten könnten, den von ihnen erzeugten strom einfach "wegzuschmeissen".
Zitat von IlianIlian schrieb:Moemntan sind wir auch abhängig z.B., von Uranimporten. Persönlich fände ich es super, dezentral organisierte Haushalte möglichst autark zu halten, da gibt's ja schon Modelle. Für die Masse wird das aber wohl eine Utopie bleiben.
wie gesagt: das geht in vielen bereichen durchaus (heizung etc.), aber beim strom wird's eben mangels speichermöglichkeit dann doch schwierig.
und ein blockheizkraftwerk den ganzen sommer über laufen zu lassen, nur damit das nebenprodukt strom zur verfügung steht, ist ökologisch wirklich völlig daneben. da ist ein benzinbetriebener generator noch ökologischer!
Naja...meine Füße wurden diesen Winter nicht kalt. Man sieht: wenn man's richtig macht, funktioniert es auch.
dank erdwärme?
oder vielleicht doch eher weil dein vermieter die zentralheizung angeschmissen hat (die höchstwahrscheinlich mit öl oder erdgas betrieben wird)?
haste deine betriebskostenabrechnung schon gekriegt?

meine füsse wurden auch nicht kalt. auch ganz ohne puschelige hausschlappen.
aber ich hab hier 'ne gasrechnung liegen, die ist echt nicht ohne, obwohl ich sehr sparsam heize.

überhaupt - das thema SPAREN ist ja auch schon wieder komplett untergegangen.

überlegt euch doch mal was für geräte ihr betreibt, auf die ihr auch verzichten könntet - z.b. wäschetrockner. und ob es wirklich nötig ist die ganze unterhaltungselektronik permanent auf "standby" zu haben. damit könnte man mindestens zwei, drei AKWs einsparen!


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03.04.2011 um 18:20
@wobel
Prinzipiell ist es natürlich durchaus intelligenter, zu warten.
Trotz allem braucht es aber Pioniere, die den Weg bereiten und testen, wie es funktioniert.
Dieses VW/Lichblick Gerät kostet z.B. nur 5000 Euro Einbaukosten, das "Kraftwerk" bleibt im Besitz der Firma. Das reduziert das finanzielle Risiko ein wenig.
Zitat von wobelwobel schrieb:die drehen sich doch auch jetzt nicht umsonst - der strom wird durchaus verbraucht!
soweit sind wir noch nicht mit den alternativen energien dass wir es uns leisten könnten, den von ihnen erzeugten strom einfach "wegzuschmeissen".
Ja aber momentan ist es ja so, dass nachts die Grundlast schon ausreicht (wie auf der Wikigrafik zu sehen). Daher macht es durchaus Sinn, die Windenergie zu speichern.
Kenne mich mit Kraftwerken nun nicht sonderlich gut aus, denke aber, dass es nicht sinnvoll wäre, ein Grundlastkraftwerk nun etwas herunterzufahren weil man weiß, dass es Offshore ordentlich stürmt.
Zitat von wobelwobel schrieb:und ein blockheizkraftwerk den ganzen sommer über laufen zu lassen, nur damit das nebenprodukt strom zur verfügung steht, ist ökologisch wirklich völlig daneben. da ist ein benzinbetriebener generator noch ökologischer!
Man muss ja immer beachten: primär ist das Teil zum heizen da. Der positive Nebeneffekt ist dann eben der Strom. Im Sommer macht das Ding wohl nur das Wasser warm, da feuert man nicht nonstop durch. Da warmes Wasser recht gut speicherbar ist, könnte man das dann so managen, dass das zu den Spitzenlastzeiten stattfindet.
Zitat von wobelwobel schrieb:dank erdwärme?
Ja, dank Erdwärme.
Zitat von wobelwobel schrieb:überlegt euch doch mal was für geräte ihr betreibt, auf die ihr auch verzichten könntet - z.b. wäschetrockner. und ob es wirklich nötig ist die ganze unterhaltungselektronik permanent auf "standby" zu haben. damit könnte man mindestens zwei, drei AKWs einsparen!
Kursierte es nicht neulich erst in den Medien, dass man vorhatte, die Standby-Funktion gesetzlich zu verbieten? Brächte mit Sicherheit eine Einsparnis. Wäre aber wohl schwer um-/durchsetzbar.


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04.04.2011 um 19:29
@Ilian
Zitat von IlianIlian schrieb:Dieses VW/Lichblick Gerät kostet z.B. nur 5000 Euro Einbaukosten, das "Kraftwerk" bleibt im Besitz der Firma. Das reduziert das finanzielle Risiko ein wenig.
"nur" 5.000 euro einbaukosten? najaaaaaa... und kassieren tun die von vw/lichtblick oder wie? oder gehört das "produkt" der anlage (heizenergie, strom) dann mir und ich darf's auf eigene kappe vermarkten (also an die mieter verkaufen)? da wärn sie ja schön blöd... und wenn: dann wären 5.000 euro viel zu wenig.
also da musste mir das konzept schon etwas klarer erläutern, und zwar von der wirtschaftlichen seite.

neeee du - auf sowas würd ich mich garnicht einlassen, und zwar aus 2 gründen:
1.) wer garantiert mir, dass die das dingens innerhalb von 24 stunden reparieren wenn mal was kaputtgeht? ich hab nämlich keine lust auf mietminderungen seitens der mieter. und wenn sie das nicht hinkriegen, wer zahlt für die mietminderung? evtl. die hotelkosten der mieter? schlimmstenfalls für die rohrbrüche, weil die leitungen einfrieren?
2.) vermutlich müsste man auch da ein gewerbe anmelden - und zwar ohne jegliche sicherheiten.
3.) wer zahlt was? reparaturen, wartung etc., was ist damit? versicherung?


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04.04.2011 um 19:43
@Ilian
Zitat von IlianIlian schrieb:Daher macht es durchaus Sinn, die Windenergie zu speichern.
klar würde das sinn ergeben.
nur - und das habe ich schon mehrfach erwähnt - uns fehlen die speichermöglichkeiten.
strom kann man nicht so einfach speichern. den effekt kennt doch jeder von batterien her - was da rauskommt ist bei weitem nicht das, was mal reingesteckt wurde. da gibt's immense verluste.
mal ganz abgesehen von den unmengen an giftstoffen, die das mit sich bringt.
Zitat von IlianIlian schrieb:Kenne mich mit Kraftwerken nun nicht sonderlich gut aus, denke aber, dass es nicht sinnvoll wäre, ein Grundlastkraftwerk nun etwas herunterzufahren weil man weiß, dass es Offshore ordentlich stürmt.
also im moment ist es so, dass es zahlreiche kraftwerke gibt, die nur für die spitzen eingeschaltet werden. wie gesagt, ich sehe eins hier vom fenster aus. und hatte ja schon berichtet dass es auch seit abschaltung der alten meiler bisher nicht ein einziges mal gelaufen ist.
Zitat von IlianIlian schrieb:Man muss ja immer beachten: primär ist das Teil zum heizen da. Der positive Nebeneffekt ist dann eben der Strom. Im Sommer macht das Ding wohl nur das Wasser warm, da feuert man nicht nonstop durch. Da warmes Wasser recht gut speicherbar ist, könnte man das dann so managen, dass das zu den Spitzenlastzeiten stattfindet.
also ökologisch gesehen wäre da eine thermische solaranlage aber deutlich sinnvoller zur wassererwärmung. der spruch "die sonne schickt uns keine rechnung" (franz alt) kommt ja nicht von ungefähr.
und finanziell gesehen wäre es ohnehin quatsch - warum ein blockheizkraftwerk durchlaufen lassen und teure nicht-regenerative kraftstoffe verbrauchen (heizöl, erdgas etc. - die dinger laufen ja auch nicht mit luft und liebe sondern meist mit heizöl) wenn man warmwasser auch umsonst und vor allem ökologisch und mit 0,00 CO2-ausstoss haben kann?

bezüglich warmwasser kommst du rein rechnerisch streng genommen billiger UND ökologischer weg, wenn du es ausserhalb der heizperiode per thermischer solaranlage erzeugst (die dinger erzeugen 90% ihrer energie - in form von warmwasser - ohnehin ausserhalb der heizperiode) und während der heizperiode mit ökologisch nicht so dollen elektro-boilern oder durchlauferhitzern (besser natürlich mit gas betrieben).
Zitat von IlianIlian schrieb:Kursierte es nicht neulich erst in den Medien, dass man vorhatte, die Standby-Funktion gesetzlich zu verbieten? Brächte mit Sicherheit eine Einsparnis. Wäre aber wohl schwer um-/durchsetzbar.
warum wäre das schwer durchsetzbar? ist mir wirklich ein rätsel.
die leute sind doch auch nicht zu faul den lichtschalter zu bedienen. warum also nicht auch einen schalter für die unterhaltungs-elektronik? licht ist doch noch mit das billigste im haushalt - und trotzdem sind die leute bereit dafür schalter zu betätigen.
und dann haben die meisten ja nicht nur 'ne deckenleuchte sondern zig kleine stimmungslichter, strahler etc. - die bedienen sie doch auch alle von hand und meckern nicht drüber.

mal ganz abgesehen davon, dass sich das ganz direkt im eigenen geldbeutel bemerkbar macht.
dass die leute nicht so gerne auf rolltreppen etc. verzichten wollen, wo es nur indirekt um ihre kohle geht versteh ich ja irgendwie noch (obwohl auch da enorm viel energie verschwendet wird), aber bei etwas. das ich monat für monat bzw. genau genommen tag für tag als ersparnis erleben kann die sich tatsächlich direkt bezahlt macht, DAS versteh ich nicht.

aber ich glaub wer 'n wäschetrockner betreibt ohne not (und die sehe ich wirklich nur bei grossfamilien), bei dem kommt's darauf auch nimmer an.
wer 'n riesigen amerikanischen kühlschrank betreibt, der zu dreiviertel leersteht, dem ist das vermutlich auch egal.

wenn die leute sich mal ausrechnen würden, was sie ganz direkt sparen könnten durch ein, zwei kleinigkeiten im eigenen haushalt, dann würden sie vielleicht mal aufwachen. aber selbst dafür sind sie schon zu faul, die schreien lieber "der zähler ist kaputt, soviel strom hab ich nicht verbraucht!" als dass sie mal nachdenken wieviel energie sie verschwenden.

sieht man doch auch hier in dieser diskussion: das thema SPAREN steht total aussen vor, dazu äussert sich niemand...


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04.04.2011 um 20:06
@wobel
Es ist zwar nur Wikipedia, klärt aber einige Fragen:
Wikipedia: Lichtblick#Mini-Blockheizkraftwerke
[...]Mini-Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von 20 Kilowatt in privaten Eigenheimen als Zuhause-Kraftwerke aufgestellt werden.
Scheinbar sind die Dinger garnicht für große Mietimmobilien gedacht.
Da wird auch gesagt, dass der Kunde 20 Euro für die Wartung bezahlt unf fünf Euro als "Stellplatzmiete" bekommt, zudem scheinbar bis zu zwei Cent pro eingespeister kWh. Ob sich das lohnt ist natürlich eine andere Frage. Wenn es genauso warm macht wie eine konventionelle Heizung, kann man durch den relativ günstigen "Preis" von 5000 Euro schon sparen, der Haken ist halt, dass das kein Eigentum ist.

Für Stromspeicher gibt es ja verschiedene Ansätze. Hier in der Region (genaugenommen in "Atdorf") wollen sie ja eventuell ein neues Pumpspeicherwerk bauen, die Bürger laufen Stum dagegen.
Dann wird diskutiert, Windenergie dauerhaft nutzbar zu machen, indem man sie mit der Wasserstofferzeugung koppelt. Da bin ich ehrlich gesagt aber auch skeptisch, allein die H2-Kühlung kostet ja wieder massig Energie.

Der Spiegel hat ein paar (mehr oder weniger interessante) Projekte, auch die oben erwähnten, in einer Flash-Anwendung vorgestellt. Klar ist das, was vom Spiegel kommt, gewissermaßen ideologisch angefärbt, jedoch ist's ganz interessant anzuschauen: http://www.spiegel.de/flash/flash-25497.html (Archiv-Version vom 04.04.2011)
Zitat von wobelwobel schrieb:und finanziell gesehen wäre es ohnehin quatsch - warum ein blockheizkraftwerk durchlaufen lassen und teure nicht-regenerative kraftstoffe verbrauchen (heizöl, erdgas etc. - die dinger laufen ja auch nicht mit luft und liebe sondern meist mit heizöl) wenn man warmwasser auch umsonst und vor allem ökologisch und mit 0,00 CO2-ausstoss haben kann?
Klar kann man das auch ökologischer mittels der Sonne machen, die Anlage dazu kostet aber wieder mehr Geld, heute haben die meisten deutschen Haushalte (noch) keine Solaranlage zum Warmwassermachen sondern eine konventionelle Heizung. Deshalb die Gegenfrage: warum das Werk (wird mit Gas befeuert) nicht zum Warmwassermachen nutzen, wenn es sowieso dasteht? Nebenbei erzeugt es dann eben noch den Strom zu Spitzenlastzeiten. Für den Winter braucht man ja definitiv eine fossil betriebene Heizung.
Zitat von wobelwobel schrieb:warum wäre das schwer durchsetzbar? ist mir wirklich ein rätsel.
Ich habe die meisten meiner Geräte zwar nie im Standbye, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Leute, die die Standbye-Funktion nutzen, das nichtmehr tun würden, wenn man es nun verböte. Es lässt sich einfach nicht kontrollieren.
Den Herstellern jetzt zu verbieten zukünftig keine solche Funktion einzubauen wäre evtl. eine langfristige Lösung. Nur stellt sich die Frage, ob ausländische Hersteller da für den deutschen Markt eine eigene Gerätevariante bauten. Vielleicht sollte soetwas auf europäischer Ebene durchgesetzt werden.
Zitat von wobelwobel schrieb:mal ganz abgesehen davon, dass sich das ganz direkt im eigenen geldbeutel bemerkbar macht.
dass die leute nicht so gerne auf rolltreppen etc. verzichten wollen, wo es nur indirekt um ihre kohle geht versteh ich ja irgendwie noch (obwohl auch da enorm viel energie verschwendet wird), aber bei etwas. das ich monat für monat bzw. genau genommen tag für tag als ersparnis erleben kann die sich tatsächlich direkt bezahlt macht, DAS versteh ich nicht.
Es gibt auch genug Raucher in Deutschland, die bringen sich um und zahlen noch Geld dafür...der Mensch ist eben bequem veranlagt.
Zitat von wobelwobel schrieb:sieht man doch auch hier in dieser diskussion: das thema SPAREN steht total aussen vor, dazu äussert sich niemand...
Wie gesagt: Verzicht ist eben unbequem.. :|


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04.04.2011 um 22:24
@Ilian
Zitat von IlianIlian schrieb:Scheinbar sind die Dinger garnicht für große Mietimmobilien gedacht.
an "große" miet-immos hab ich auch garnicht gedacht, sondern eher so an das was wir hier im schwäbischen so am meisten haben, nämlich häuser mit 3 bis 6 parteien.
Zitat von IlianIlian schrieb:Da wird auch gesagt, dass der Kunde 20 Euro für die Wartung bezahlt unf fünf Euro als "Stellplatzmiete" bekommt, zudem scheinbar bis zu zwei Cent pro eingespeister kWh.
nur 2 cent? da lachen ja die hühner! die offizielle förderung beträgt nämlich 10 jahre lang satte 5,11 cent pro kwh. mit anderen worten: die stecken sich den grossteil des fördergeldes in die eigene tasche! ist das überhaupt legal?
mal ganz abgesehen davon, dass schon die wartung einer ganz normalen heizung deutlich mehr als 20 euro im jahr kostet, selbst schon für'n einfamilienhaus. den rest soll dann der "stellplatzgeber" bezahlen?
schlechtes geschäft, wenn du mich fragst.
Zitat von IlianIlian schrieb:Wenn es genauso warm macht wie eine konventionelle Heizung, kann man durch den relativ günstigen "Preis" von 5000 Euro schon sparen, der Haken ist halt, dass das kein Eigentum ist.
nein @Ilian - das ist echt ein witz.
so 'n mini-BHKW kriegste ja schon für rund 10.000 euro. und dann darfste das geld für den strom komplett selbst einsacken. wenn so 'n mini-BHKW in 'nem einfamilienhaus im schnitt 5.500 kwh jährlich produziert (den wert hab ich jetzt aus dem netz), dann könnte man, wenn man den ganzen strom einspeist, theoretisch für den damit erzeugten strom vom stromnetzbetreiber jährlich 281,05 euro (gesetzlich garantiert auf 10 jahre) bekommen. das ist nicht wirklich viel, denn wie gesagt: das kann schon allein die wartung von dem ding kosten.
der "BHKW-vermieter" gibt dir aber nur 110 euro jährlich. das ist mit hoher wahrscheinlichkeit weniger als die wartung von dem ding kostet (die wartung meiner EFH-heizung ist teurer, obwohl brandneu und ultramodern). also nix verdient am strom. und der schorni ist ja auch noch nicht bezahlt, der kostet nochmal mindestens 'n fuffi.
minusgeschäft, definitiv. da setzen sich ein paar geschäftsleute ein grünes häubchen auf beim geldeinsacken.

und ob man 5.000 euro jetzt für günstig halten will ist die große frage.
'ne konventionelle heizung in moderner, effizienter ausführung (z.b. brennwertkessel) kostet so viel mehr dann auch nicht, erzeugt zwar keinen strom nebenher, aber man muss kein gewerbe dafür anmelden (gewerbesteuer bitte nicht vergessen - von den 110 euro jährlich musste die ja auch noch abdrücken - kannste dir selbst ausrechnen wie hoch die liegt, für 'ne wartung langt's jedenfalls spätestens nach der steuer garantiert nimmer) und normalerweise hält sowas auch länger. wie lange laufen die verträge mit vw/lichtblick denn so? kriegt man da nach 10 jahren 'ne neue anlage? das wäre das mindeste...
'ne konventionelle heizung ist viel, viel billiger, die rechnet man nämlich auf minimum 20 jahre, eher mehr. mein alter kessel hatte immerhin 35 jahre auf dem buckel und war noch nicht kaputt als wir ihn ausgetauscht haben. nur halt nicht sonderlich effizient, klar - veraltete technik halt.
Zitat von IlianIlian schrieb:Klar kann man das auch ökologischer mittels der Sonne machen, die Anlage dazu kostet aber wieder mehr Geld, heute haben die meisten deutschen Haushalte (noch) keine Solaranlage zum Warmwassermachen sondern eine konventionelle Heizung.
also bei uns hier hat so gut wie jeder zweite neubau 'ne thermische solaranlage auf dem dach.
ich hab übrigens auch eine. und mal so am rande: die war deutlich billiger als die fassade des häusles neu verputzen zu lassen. also so wild ist das nicht mit den preisen für die dinger - kommt halt auch immer auf die grösse und die technik an (grob gesprochen gibt's da zwei versionen, einmal die vakuumröhren und zum anderen die "kästen" die die meisten so auf ihren dächern haben, letztere sind weniger effizient aber robuster), meine hat jedenfalls weniger gekostet als die "stellgebühren" für dein mini-BHKW. ausgelegt ist das ding für 4 personen, also den klassischen familienhaushalt. und ich darf das ganz autark hier im haus verbrauchen, muss kein gewerbe dafür anmelden (selbst wenn ich die einliegerwohnung damit versorge nicht, es fallen auch keine steuern etc. dafür an).
Zitat von IlianIlian schrieb:Deshalb die Gegenfrage: warum das Werk (wird mit Gas befeuert) nicht zum Warmwassermachen nutzen, wenn es sowieso dasteht?
na ist doch klar: weil du dann den ganzen sommer gasverbrauch hast, der ja auch nicht grad wenig geld kostet - obwohl man es auch anders umsonst haben könnte.
abgesehen davon: du unterschätzt die relationen - für warmwasser brauchst du normalerweise deutlich weniger gas als für die heizung, sprich: das BHKW würde nicht auf volllast fahren, was a) schlecht für die technik ist und b) meines wissens garnicht funktioniert, ausserdem c) würde dabei natürlich die stromerzeugung auch drastisch weniger werden. dann kannste auch gleich dein warmwasser direkt mit gas erzeugen über 'ne klassische gas-warmwasserbereitung. wäre deutlich billiger und ökologischer.
Zitat von IlianIlian schrieb:Nebenbei erzeugt es dann eben noch den Strom zu Spitzenlastzeiten. Für den Winter braucht man ja definitiv eine fossil betriebene Heizung.
wer sagt das? ich dachte du z.b. kriegst im winter warme füsse durch erdwärme? sprich: ohne fossil betriebene heizung?
mal ganz abgesehen von holzheizungen, ob nun pellets oder ganz klassisch der ofen mit naturholz.
und: es gibt niedrigenergiehäuser, sogar plusenergiehäuser (TM). letztere erzeugen übers jahr deutlich mehr energie als darin verbraucht wird. siehe dazu hier: http://www.plusenergiehaus.de/ (Archiv-Version vom 05.04.2011)
Zitat von IlianIlian schrieb:Es gibt auch genug Raucher in Deutschland, die bringen sich um und zahlen noch Geld dafür...der Mensch ist eben bequem veranlagt.
klar - aber das kannste nicht vergleichen. das ist halt ein genussmittel. andere hauen sich andere drogen rein oder ernähren sich einfach nur schlecht. kostet alles auch geld und ist ungesund, aber die leute geniessen es.
nur: da wissen sie bescheid. beim strom scheinen sie das nicht sehen zu wollen, das wird irgendwie kollektiv gesehen. da sind die bösen erzeuger schuld an der hohen rechnung, auf den hohen verbrauch schauen die leute garnicht.
ich hab mal 'ne statistik gelesen dass heutzutage das fünffache an strom verbraucht wird wie noch vor 20 jahren - keine ahnung ob's stimmt.
fakt ist aber: wenn man wohnungen generalsaniert aus den 50ern/60ern, dann muss man IMMER "mehr" strom einbauen (ich hoff ich muss das jetzt nicht elektrotechnisch erklären, dickere kabel, mehr sicherungen etc. - ich kenn mich damit nicht aus, hab's nur jetzt schon mehrfach am eigenen leib erlebt in mietwohnungen) weil die leute viel, viel mehr geräte am start haben. du kannst keine neue küche mehr in eine alte wohnung bauen, ohne dass du nicht auch den strom erneuerst, denn heute steht da weit mehr als nur der herd und der kühlschrank, da stehen jetzt selbst in einfachen wohnungen auch noch mikrowelle, kaffee-vollautomat, mixer usw.

also ich hab für mein einfamilienhaus 'ne recht gute lösung beieinander (thermische solaranlage fürs warmwasser, moderner hocheffizienter gas-brennwertkessel mit der möglichkeit diverse dinge wie z.b. erdwärme anzubinden oder 'ne wärmepumpe etc.).
das hilft mir nicht beim strom, zugegeben. aber dein "geliehenes" mini-BHKW, da würd ich definitiv draufzahlen.


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04.04.2011 um 23:20
@wobel
Du verstehst da was falsch: für die 20 Euro übernimmt die Firma die Wartung komplett, da muss man dann nichts draufzahlen.
Habe nun auch mal die Suchmaschine bedient und wohl den selben Infolink zu Blockheizkraftwerken gefunden wie Du, das Selbstverbrauchen des Stromes scheint mitunter noch am rentabelsten zu sein. Allerdings wäre dann eventuell ein Speicher von Nöten. Und man müsste Wartungen eben selbst bezahlen.
Zitat von wobelwobel schrieb:na ist doch klar: weil du dann den ganzen sommer gasverbrauch hast, der ja auch nicht grad wenig geld kostet - obwohl man es auch anders umsonst haben könnte.
"Den ganzen Sommer" halte ich für ein wenig übertrieben, man braucht das warme Wasser ja in der Regel nur zum Duschen, da liefe das Kraftwerk nur ein paar Minuten am Tag. Inwiefern das für die Technik gut ist vermag ich nicht zu beurteilen, bin weder Heizungsbauer noch Kfz-Mechaniker. Klar wäre eine thermische Anlage langfristig günstiger, es investiert aber nicht jeder in solch ein Teil.
Zitat von wobelwobel schrieb:wer sagt das? ich dachte du z.b. kriegst im winter warme füsse durch erdwärme? sprich: ohne fossil betriebene heizung?
mal ganz abgesehen von holzheizungen, ob nun pellets oder ganz klassisch der ofen mit naturholz.
und: es gibt niedrigenergiehäuser, sogar plusenergiehäuser (TM). letztere erzeugen übers jahr deutlich mehr energie als darin verbraucht wird. siehe dazu hier: http://www.plusenergiehaus.de/ (Archiv-Version vom 05.04.2011)
Ich habe den Vergleich auf eine konventionelle Heizung bezogen. Du hältst ja nix von Erdwärme. ;) Ich find die ganz fein. Meine Eltern heizen z.B. auch großteils mit einem zentralen Holzofen und nur ergänzend mit einem (nun auch schon älteren) Ölbrenner, ich muss sagen: die Wärme ist eine viel angenehmere. :)
Die Plusenergiehäuser kenne ich, stehen in Freiburg einige rum, die Seite dürfte auch vom "Erfinder" sein. Zukünftig eine echt super Sache! Man muss zwar ein paar Einschränkungen was Architektur und Hausausrichtung angeht hinnehmen, jedoch lohnt es sich natürlich finanziell. Die Häuser werden sich sicherlich noch weiterentwickeln.

Ok der Vergleich mit den Rauchern war etwas drastisch formuliert, jedoch bin ich der Meinung, dass zum Thema Stromverbrauch, wie schon in zahlreichen Rauchfrei-Kampagnen geschehen, eine verstärkte Aufklärung starten sollte. Alternativ wären eben die bereits erwähnten gesetzlichen Restriktionen eventuell eine Lösung.
Zitat von wobelwobel schrieb:das hilft mir nicht beim strom, zugegeben. aber dein "geliehenes" mini-BHKW, da würd ich definitiv draufzahlen.
Also ich betreibe kein solches Teil und habe auch nicht vor mir in naher Zukunft eines anzuschaffen. Ich wollte nur das Projekt angesprochen haben, da es makroskopisch betrachtet (meiner Meinung nach) vielversprechend klingt, gerade was diese "virtuelle Zusammenschaltung" angeht. Wer weiß, wie es sich entwickeln mag, vielleicht betreibe ich irgendwann doch ein solches Werk (auch wenn ich mehr der Erdwärme-Typ bin).


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05.04.2011 um 08:01
@Ilian
Zitat von IlianIlian schrieb:Allerdings wäre dann eventuell ein Speicher von Nöten.
aber wo willste den denn herzaubern, wenn's derzeit nichts gibt?
dir dein eigenes pumpkraftwerk in den garten basteln? kaum möglich...
ich schrieb es jetzt schon zig mal:
ES GIBT LEIDER KEINE ENTSPRECHENDEN SPEICHERMÖGLICHKEITEN!
genau daran krankt unsere stromerzeugung ja - hätten wir die, dann brüchten wir längst keine atomkraftwerke mehr!
Zitat von IlianIlian schrieb: Und man müsste Wartungen eben selbst bezahlen.
die dürften aber bei einem BHKW wesentlich teurer sein als bei 'ner konventionellen heizung. dann ist eben auch nichts mehr gespart.
Zitat von IlianIlian schrieb:"Den ganzen Sommer" halte ich für ein wenig übertrieben, man braucht das warme Wasser ja in der Regel nur zum Duschen, da liefe das Kraftwerk nur ein paar Minuten am Tag.
das musste leider gleich wieder vergessen - das verträgt kein BHKW des aktuellen technischen stands.
Zitat von IlianIlian schrieb:Klar wäre eine thermische Anlage langfristig günstiger, es investiert aber nicht jeder in solch ein Teil.
"solch ein teil" ist nicht teuer wie gesagt. und das warmwasser das es erzeugt kostet GARNIX (bis auf den wasserpreis natürlich). meine solaranlage hat sich innerhalb von ein paar jahren rentiert (ich spar ja 'ne menge strom bzw. gas das ich sonst brauchen würde um warmwasser zu erzeugen).
das problem bei thermischen anlagen liegt woanders: das funktioniert nämlich beim einfamilienhaus prächtig, aber eben nicht bei mehrparteien-häusern, denn da stehst du vor dem problem, dass die maxime gilt "wer zuerst kommt, mahlt zuerst", konkret: mal angenommen es ist nur noch wenig warmwasser vom gestrigen sonnentag vorhanden, die beiden frühaufsteher im haus duschen bzw. baden ausgiebig damit, wer später aufsteht muss sein warmwasser dann teuer mit gas, strom oder sonstwas das geld kostet erzeugen. dem kannst du nur entgehen wenn du für jede partei eine eigene anlage aufstellst, das wiederum ist aber teuer und ökologisch unsinnig, da kleinere speicher natürlich die wärme weniger lang halten können.
UND: du kannst die kosten für so eine anlage nicht auf die mieter umlegen, geschweige denn ihnen das warmwasser verkaufen, denn - "die sonne schickt uns keine rechnung" - du darfst nichts abrechnen, was nichts gekostet hat. also maximal die wartungs- und versicherungskosten für die dinger.

zudem haste das problem, dass du erstmal ausreichend dachfläche (ohne fenster und gauben) dafür brauchst. gerade bei mehrfamilienhäusern, die ja meist mehr als 2 stockwerke haben (wie die meisten einfamilienhäuser), ist die dachfläche in relation zur wohnfläche relativ klein.
Zitat von IlianIlian schrieb:Ich habe den Vergleich auf eine konventionelle Heizung bezogen. Du hältst ja nix von Erdwärme.
ich halte schon was von erdwärme - nur eben nicht von tiefbohrungen. die bisher aus sowas entstandenen schäden gehen doch mittlerweile in die millionen, bzw. milliarden. und wehe wenn dann da auch noch ein AKW in der nähe steht wenn so 'ne bohrung zu erdbeben führt, wie bereits mehrfach geschehen...
Zitat von IlianIlian schrieb:Man muss zwar ein paar Einschränkungen was Architektur und Hausausrichtung angeht hinnehmen, jedoch lohnt es sich natürlich finanziell.
ach was heisst einschränkungen... wer heute noch so baut, dass er keine nach süden ausgerichtete dachfläche hat (also keine vernünftige möglichkeit solaranlagen aufzustellen), ist einfach nur dumm. ich glaube nicht dass es überhaupt noch architekten gibt, die anders bauen würden, es wird doch kein haus mehr entworfen ohne irgendeine form von solartechnik von vornherein einzuplanen.
Zitat von IlianIlian schrieb:Ich wollte nur das Projekt angesprochen haben, da es makroskopisch betrachtet (meiner Meinung nach) vielversprechend klingt, gerade was diese "virtuelle Zusammenschaltung" angeht. Wer weiß, wie es sich entwickeln mag, vielleicht betreibe ich irgendwann doch ein solches Werk (auch wenn ich mehr der Erdwärme-Typ bin).
du, ich halte auch 'ne menge von BHKW. nur halt nicht von dem von dir vorgestellten konzept, denn mein fazit daraus ist, dass sich da andere den geldbeutel voll machen während du das risiko tragen musst.
wie gesagt, wir sind da auch an 'ner planung dran, aber das ist ein deutlich grösserer maßstab und das dingens soll deutlich mehr als nur einen haushalt versorgen. der grünen-stadtrat steht da voll hinter mir, der heizungsbauer ist begeistert und die nachbarhäuser wären auf jeden fall interessiert - zumindest was die heizenergie angeht. den strom will ich aber ja auch möglichst selbst verbrauchen dürfen bzw. komplett einspeisen dürfen (man kriegt mehr fürs einspeisen als man für strom aus der steckdose bezahlen muss, von daher ist das finanziell gesehen sinnvoller). ausserdem will die bank ja auch was sehen, und für so ein projekt wärste dumm keinen kredit aufzunehmen, kommt nämlich billiger als eigenfinanzierung.

ich selbst bin der meinung dass es die kombi macht.
drum hab ich auch 'n gas-brennwertkessel, diese technik lässt nämlich jede menge kombinationen zu, da kann ich jederzeit erdwärme (keine tiefbohrung!) dazunehmen, wärmepumpen dranhängen etc.
den anfang hab ich mit der solaranlage ja schon gemacht, ansonsten bin ich da für alles offen, es muss halt nur auch tatsächlich wirtschaftlich sein.


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05.04.2011 um 11:07
Zitat von wobelwobel schrieb:aber wo willste den denn herzaubern, wenn's derzeit nichts gibt?
dir dein eigenes pumpkraftwerk in den garten basteln? kaum möglich...
ich schrieb es jetzt schon zig mal:
ES GIBT LEIDER KEINE ENTSPRECHENDEN SPEICHERMÖGLICHKEITEN!
Mir ist schon klar, dass es da momentan keine Lösungen für gibt. :D Ein Pumpwerk im Garten wäre zwar sicherlich ein kleines Prestigeobjkekt, vielleicht sogar mit Pool kombinierbar aber ist dann leider doch zu utopisch, ja. Vielleicht bringt die Zukunft irgendwann verbesserte chemische Speicher, die taugen oder die Wasserstofftechnologie reift aus, wer weiß.
Zitat von wobelwobel schrieb:die dürften aber bei einem BHKW wesentlich teurer sein als bei 'ner konventionellen heizung. dann ist eben auch nichts mehr gespart.
Das ist ja klar, solange die Dinger eine "Ausnahmeerscheinung" sind ist's immer teuer. Darum fand ich mitunter ja auch dieses VW-Projekt interessant.
Zitat von wobelwobel schrieb:ich halte schon was von erdwärme - nur eben nicht von tiefbohrungen. die bisher aus sowas entstandenen schäden gehen doch mittlerweile in die millionen, bzw. milliarden. und wehe wenn dann da auch noch ein AKW in der nähe steht wenn so 'ne bohrung zu erdbeben führt, wie bereits mehrfach geschehen...
Klingt schon krass, mit den Beben. Mir ist nur das Staufener Beispiel bekannt, wo die Altstadt durch Tiefbohrungen massiv beschädigt wurde. Wikipedia: Staufen im Breisgau#Erdhebung nach Erdw.C3.A4rmesondierung
Zitat von wobelwobel schrieb:ach was heisst einschränkungen... wer heute noch so baut, dass er keine nach süden ausgerichtete dachfläche hat (also keine vernünftige möglichkeit solaranlagen aufzustellen), ist einfach nur dumm. ich glaube nicht dass es überhaupt noch architekten gibt, die anders bauen würden, es wird doch kein haus mehr entworfen ohne irgendeine form von solartechnik von vornherein einzuplanen.
Das mit dem Dach nach Süden halte ich auch für selbstverständlich, hatte da eher an die "Glasfront" gedacht, manch einer richtet die ja lieber so aus, dass er ne schöne Aussicht hat, auch wenn's energetisch weniger sinnvoll ist. Ist aber auch verständlich, nicht jeder will, dass man ihm von der Straße in's Wohnzimmer schauen kann.
Zitat von wobelwobel schrieb:du, ich halte auch 'ne menge von BHKW. nur halt nicht von dem von dir vorgestellten konzept, denn mein fazit daraus ist, dass sich da andere den geldbeutel voll machen während du das risiko tragen musst.
So drastisch würde ich das nicht formulieren. Man bezahlt ja nur die Montage und die gelieferte Wärme. Das Risiko besteht meiner Meinung nach nur darin, dass einem das Teil eben nicht gehört.

"Sie schließen mit LichtBlick einen Wärmeliefervertrag ab. Wir installieren das LichtBlick-ZuhauseKraftwerk in Ihrem Gebäude und kümmern uns um die Erdgaslieferung, die Stromeinspeisung und die Wartung. Das ZuhauseKraftwerk bleibt Eigentum von LichtBlick."
http://www.lichtblick.de/h/ZuhauseKraftwerk_310.php
Zitat von wobelwobel schrieb:wie gesagt, wir sind da auch an 'ner planung dran, aber das ist ein deutlich grösserer maßstab und das dingens soll deutlich mehr als nur einen haushalt versorgen. der grünen-stadtrat steht da voll hinter mir, der heizungsbauer ist begeistert und die nachbarhäuser wären auf jeden fall interessiert - zumindest was die heizenergie angeht. den strom will ich aber ja auch möglichst selbst verbrauchen dürfen bzw. komplett einspeisen dürfen (man kriegt mehr fürs einspeisen als man für strom aus der steckdose bezahlen muss, von daher ist das finanziell gesehen sinnvoller). ausserdem will die bank ja auch was sehen, und für so ein projekt wärste dumm keinen kredit aufzunehmen, kommt nämlich billiger als eigenfinanzierung.
Sagtest Du nicht, dass man pro eingespeister kWh 5,11 Cent bekommt? Kann mir nicht vorstellen, dass, egal wo man wohnt, ein Anbieter vorhanden ist, der weniger pro kWh verlangt. Hier bewegen sich die Preise so etwa zwischen 17 und 20 Cent pro kWh. Da muss Selbstverbrauchen (was ohne Speicher möglich) doch ökonomisch sinnvoller sein?
Zitat von wobelwobel schrieb:ich selbst bin der meinung dass es die kombi macht.
drum hab ich auch 'n gas-brennwertkessel, diese technik lässt nämlich jede menge kombinationen zu, da kann ich jederzeit erdwärme (keine tiefbohrung!) dazunehmen, wärmepumpen dranhängen etc.
den anfang hab ich mit der solaranlage ja schon gemacht, ansonsten bin ich da für alles offen, es muss halt nur auch tatsächlich wirtschaftlich sein.
Kombination ist auch sinnvoll, nur von einer Quelle abhängig zu sein ist definitiv nicht so pralle.
Ich bin ja mal gespannt, wie sich die Erdwärme weiterentwickeln wird. :)


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05.04.2011 um 19:49
@Ilian
Zitat von IlianIlian schrieb:Ein Pumpwerk im Garten wäre zwar sicherlich ein kleines Prestigeobjkekt, vielleicht sogar mit Pool kombinierbar aber ist dann leider doch zu utopisch, ja.
na vor allem brauchste dafür erstmal 'n riesigen garten in hanglage. hat ja nicht jeder *g*.
Zitat von IlianIlian schrieb:Das ist ja klar, solange die Dinger eine "Ausnahmeerscheinung" sind ist's immer teuer.
ach, so selten sind die garnimmer.
und viele städte haben längst BHKWs grösserer baureihe, so auch meine kleinstadt, da wird das hallenbad mit beheizt und ansonsten ein paar kommunale gebäude. ob's sich wirklich rechnet weiss ich nicht - ich weiss nur dass es zwischendurch immer mal wieder probleme damit gab, aber das ding ist auch schon älter und von daher war die technik vielleicht auch noch nicht so wirklich ausgereift als es gebaut wurde.
Zitat von IlianIlian schrieb:Klingt schon krass, mit den Beben. Mir ist nur das Staufener Beispiel bekannt, wo die Altstadt durch Tiefbohrungen massiv beschädigt wurde.
google mal unter "geothermie" oder auch gleich direkt bei wikipedia - da gibt's deutlich mehr beispiele als nur staufen - leider. die idee ist nämlich an sich ziemlich gut.
Zitat von IlianIlian schrieb:Das mit dem Dach nach Süden halte ich auch für selbstverständlich, hatte da eher an die "Glasfront" gedacht, manch einer richtet die ja lieber so aus, dass er ne schöne Aussicht hat, auch wenn's energetisch weniger sinnvoll ist. Ist aber auch verständlich, nicht jeder will, dass man ihm von der Straße in's Wohnzimmer schauen kann.
naja - dann musste halt den bauplatz entsprechend aussuchen *grins*.
klar, du spielst jetzt auf die solarsiedlung in freiburg an, hier für die anderen vielleicht noch mitlesenden der link dazu:
http://www.solarsiedlung.de - schöner zu sehen vielleicht auf http://www.rolfdisch.de (dort auch andere projekte).
persönliche meinung: ich hab mich da lange genug aufgehalten um sagen zu können, dass ich da de fakto nicht leben würde wollen, so genial das konzept auch ist, so schön die häuser tatsächlich sind, so klasse das raumklima darin. mein problem damit: reihenhäuser, handtuchgärten, aussicht nur bis zur nächsten reihe usw. das kann noch so schön sein (und ist es durchaus auch, solange man kein ekel als nachbar hat), aber mir ist das doch ein bisschen zu eng aufeinander...
aber klar - das konzept ist da ja auch "siedlung" und nicht "einfamilienhaus mit weitläufigem garten".
schaut man sich rolf dischs privathaus an, das heliotrop (könnt ihr auf dem zuletzt genannten link bewundern), dann ist das mit der aussicht kein thema mehr - erstens hatte er da 'n tollen bauplatz und zweitens ist der clou an der sache dass das ding sich dreht...
schon 'ne tolle sache sowas, mittlerweile gibt's ja mehrere davon. ist nur wohl leider kaum was für kleine geldbeutel und bauplätze mitten in der stadt...
Zitat von IlianIlian schrieb:So drastisch würde ich das nicht formulieren. Man bezahlt ja nur die Montage und die gelieferte Wärme. Das Risiko besteht meiner Meinung nach nur darin, dass einem das Teil eben nicht gehört.
doch, ich formulier das so drastisch.
1.) verdient man nur einen bruchteil am erzeugten strom, weit unter der staatlichen förderung, den rest sacken vw und lichtblick ein.
2.) keinerlei garantien bezüglich reparaturen, wartungen usw. - das bleibt dann an einem selbst hängen, garantiert! von mietminderungen und schadensersatz ganz zu schweigen, und wenn die heizung nicht funktioniert und einem die leitungen einfrieren haste ruckzuck 'n 6stelligen schaden.
3.) selber kaufen ist soviel teurer auch nicht. die relation stimmt meines erachtens nicht. müsste man aber mal komplett durchrechnen, logisch. pi-mal-daumen sag ich aber (und ich hab schon viele wirtschaftlichkeitsberechnungen bezüglich alternativer energieerzeugung gemacht) es würd mich wundern, wenn sich das für denjenigen, der das ding bei sich aufstellen lässt, rechnet.
selber bauen dagegen würde sich meiner einschätzung nach sehr wohl rechnen. muss man halt einmal investieren, aber soviel teurer als 'ne "normale" heizung ist das nun auch nicht. sowas gibt's doch schon ab ca. 10.000 euro.
Zitat von IlianIlian schrieb:Sagtest Du nicht, dass man pro eingespeister kWh 5,11 Cent bekommt? Kann mir nicht vorstellen, dass, egal wo man wohnt, ein Anbieter vorhanden ist, der weniger pro kWh verlangt. Hier bewegen sich die Preise so etwa zwischen 17 und 20 Cent pro kWh. Da muss Selbstverbrauchen (was ohne Speicher möglich) doch ökonomisch sinnvoller sein?
hm? was rechnest du denn da?
oder hab ich mich vertippt? die kriegste zusätzlich, die 5,11 cent, also zusätzlich zum normalen strompreis. ausserdem sparste dir die rohstoff-steuer (mineralölsteuer, gassteuer etc.). da kommt schon was zusammen, das rechnet sich durchaus. mit selbstverbrauchen verschenkste da pures geld.

wie auch immer: ich seh das problem eher darin, dass strom beim BHKW eben ein nebenprodukt der heizenergie ist, und die wird ja bekanntlich ausserhalb der heizperiode nicht benötigt. jetzt kannst du wieder sagen: "doch, fürs warmwasser" und ich antworte dann wieder: "warmwasser krieg ich im sommer umsonst per solarthermie, warum dafür teures öl oder gas verbrauchen und die umwelt mit den verbrennungsprodukten einstänkern?".

ich denke wirklich man muss das immer individuell angehen.
und so 'ne anlage muss halt auch immer entsprechend ausgelegt sein, das muss alles passen, dann ist das auch sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich.
eigentlich wie bei konventionellen heizungsanlagen: die legt man ja auch immer für jedes haus passend aus, sind sie zu gross, sind sie teuer, weil sie viel zu viel verbrauch für das erwünschte ergebnis haben. übrigens ein beliebtes problem bei frisch mit vollwärmeschutz versehenen häusern, viele sanierer machen erst die heizung und dann den vollwärmeschutz, die fenster etc. - und schwupps ist die heizung zu gross ausgelegt und man hat höhere kosten als gedacht bzw. die ersparnisse sind bei weitem nicht so gross wie gewünscht...

aber @Ilian - ich glaub wir diskutieren nur noch alleine.
schade eigentlich...
hätte mich schon interessiert was andere dazu meinen.


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06.04.2011 um 21:24
Zitat von wobelwobel schrieb:google mal unter "geothermie" oder auch gleich direkt bei wikipedia - da gibt's deutlich mehr beispiele als nur staufen - leider. die idee ist nämlich an sich ziemlich gut.
In Basel gab es scheinbar auch schon ein Beben einer Bohrung wegen.
Potential hat die Technik allemal, heute lief erst auf N24 eine Dokumentation über geothermische Kraftwerke in Kalifornien. Wenn's die Bodenbeschaffenheit und die regional verfügbare Wärme zulassen, sind das klimafreundliche Alternativen zu anderen Grundlastkraftwerken. Aber wie gesagt: es birgt auch Gefahren.
Zitat von wobelwobel schrieb:schaut man sich rolf dischs privathaus an, das heliotrop (könnt ihr auf dem zuletzt genannten link bewundern), dann ist das mit der aussicht kein thema mehr - erstens hatte er da 'n tollen bauplatz und zweitens ist der clou an der sache dass das ding sich dreht...
schon 'ne tolle sache sowas, mittlerweile gibt's ja mehrere davon. ist nur wohl leider kaum was für kleine geldbeutel und bauplätze mitten in der stadt...
Ja das Teil ist echt stark, aber eben nichts für die Masse. Auf der Seite werden aber auch Öko-Fertighäuser präsentiert. Man kann also auch billig und im Dorf ökologisch bauen. :)
Zitat von wobelwobel schrieb:2.) keinerlei garantien bezüglich reparaturen, wartungen usw. - das bleibt dann an einem selbst hängen, garantiert!
Ich verstehe das immernoch nicht so ganz. Es wird doch gesagt, dass VW/Lichtblick die Wartung/Reparatur übernehmen. Aber auch egal nun. ^^
Zitat von wobelwobel schrieb:oder hab ich mich vertippt? die kriegste zusätzlich, die 5,11 cent, also zusätzlich zum normalen strompreis. ausserdem sparste dir die rohstoff-steuer (mineralölsteuer, gassteuer etc.). da kommt schon was zusammen, das rechnet sich durchaus. mit selbstverbrauchen verschenkste da pures geld.
Achso, die gibt's obendrauf. Ja, dann lohnt sich verkaufen momentan wohl doch noch mehr. Trotzdem sollte man die Technik so wählen, dass man später leicht auf Selbstverbrauch umschalten kann. Die staatliche Förderung wird's auch nicht ewig geben.
Zitat von wobelwobel schrieb:aber @Ilian - ich glaub wir diskutieren nur noch alleine.
schade eigentlich...
hätte mich schon interessiert was andere dazu meinen.
Ja, das stimmt wohl. Aber war interessant, Deine Erfahrungen mal gelesen zu haben. :) Vielleicht fasst sich ja doch jetzt ein stiller Mitleser an's Herz und baut nach Dischs Vorbild? Wer weiß. :D


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08.04.2011 um 21:44
/dateien/72426,1302291860,Snapshot 20110408 1@Ilian
nach dischs vorbild zu bauen - ich wär sofort dabei!
tja, aber es ist wie es ist: ich hab das häusle meiner grosseltern übernommen (baujahr 32) und kann mich glücklich schätzen dass das noch dicke mauern hat und von daher schon mal deutlich besser ist als alles was zwischen WKII und den 90ern gebaut wurde.
aber ein plusenergiehaus werd ich daraus wohl nie machen können, egal wieviel ich in ökologische technik investiere - nicht mal ein niedrigenergiehaus.
dafür hab ich aber immerhin ein haus um das mich die halbe welt beneidet weil's jede menge charme und atmosphäre hat und ausstrahlt. und das wiederum schaffen die meisten modernen häuser nicht so ganz, auch nicht die von rolf disch. und es wär echt ein verbrechen das abzureissen um neu zu bauen. dass das nicht passiert war einer der hauptgründe, warum ich mich entschieden hab das häusle zu übernehmen, obwohl ich sehr gut wusste, was das an blut, schweiss und tränen bedeutet das wieder in schuss zu kriegen (hab ja auch vorher schon erfahrungen mit altbau sammeln "dürfen").

trotzdem möchte ich an dieser stelle ausdrücklich betonen dass ich, die ich ja nun wirklich viel zeit in zumindest einem dieser häuser in der solarsiedlung verbracht habe, mich dort immer sehr, sehr wohl gefühlt habe, sowohl was das raumklima als auch was die atmosphäre und die architektur angeht. würde ich selbst bauen, ich würde mich auf jeden fall an rolf dischs konzepten orientieren, wenn nicht sogar direkt mit ihm zusammenarbeiten.

heliotrop? ein traum...


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