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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Berlin Hellersdorf Frau 18 Mord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

23.11.2015 um 17:19
Zweiter Prozesstag

Mordfall Hanna: Das verpfuschte Leben von David G.


Im Mai kam Hanna K. gewaltsam zu Tode. Angeklagt ist David G., der die Tat als Unfall darstellt. Am 2. Prozesstag wurde die Persönlichkeit des 31-Jährigen beleuchtet.

Muttersöhnchen, Nichtsnutz, Pornofreak: Das sagen Nachbarn und Freunde über das verpfuschte Dasein von David G. (31), der die Berliner Abiturientin Hanna (18) im Frühjahr erwürgte.

Zweiter Tag im Mordprozess vor dem Berliner Landgericht. David G. macht große Augen: Erstmals findet seine Verhandlung in Saal 500 statt. Das ist der Prunksaal im über hundertjährigen Gebäude: vergoldete Stuckfiguren an der Decke, bordeauxrot bemalte Wände, Eichenholzvertäfelung, Panzerglas vor bleiverglasten Fenstern.

16. Mai 2015. Abiturientin Hanna K. (18) kommt von einer Party. Steigt 1.30 Uhr am Bahnhof Frankfurter Allee in einen Zug der U-Bahnlinie 5, Bahnhof Wuhletal aus. David G. (31) aus Lichtenberg folgt ihr. Kaum 150 Meter von ihrem Elternhaus entfernt überfällt er sie. Erwürgt sie. Vergeht sich an der Leiche.

Am ersten Prozesstag stellte er den Mord als Unfall dar: Er sei mit ihr eine Böschung hinunter gerollt und habe sich bei Aufstehen auf ihren Hals gestützt.

Verkäuferin Mandy S. (38) beschreibt David G. so: „Nett, zuvorkommend, ruhig. Nie laut oder aggressiv.“ Wie er seine Tage verbrachte? „Schlafen und Computerspiele. Hohes technisches Verständnis, sonst einfach gestrickt.“

Familie G. sei eine „Außenseiterfamilie“: „Die Wohnung riecht.“ Einmal habe David G. eine Freundin gehabt, sei zu ihr gezogen: „Die nutzte ihn aus, drückte ihm ihr Kind aufs Auge und ging feiern.“ David G. kam zurück zu seinen Eltern: „War ein offenes Geheimnis, dass er Sex mit seinen Schwestern hatte.“

Fliesenleger Jörg S. (48): „Ich kenne ihn zwanzig Jahre. Er hat zwar nur die 6. Klasse, aber was PC und Modellbau betrifft, da ist er sehr stark. Beim Internet-Spiel ‚World of tanks‘ war er Clan-Chef. Arbeiten ging er nicht.“

Verkäuferin Karin M. (52): „Der hat’n Knall, für mich ist der doof, also dumm. Ich weiß, dass er über seine eigene Schwester gestiegen ist.“

Handwerker Uwe St. (49): „Wie sein Tag aussah? Schlafen, ab Mittags am Computer.“

Küchenhelferin Nadine B. (28): „Handgreiflich und laut, wenn es nicht nach seiner Nase geht. Schlief bis in die Puppen, setzte sich vor den Rechner, spielte bis weit nach Mitternacht. Seine Mutter sagte: ‚David, gucke nicht durchs Schlüsselloch, wenn deine Schwestern baden!‘ War ich selbst dabei.“

Hausfrau Angelika H. (52) sprach die Eltern auf Sexualkontakte von ihm zu seinen Schwestern an: „Aber die lachten nur darüber.“
http://www.bz-berlin.de/tatort/menschen-vor-gericht/mordfall-hanna-das-verpfuschte-leben-von-david-g

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23.11.2015 um 17:32
@BlueLagoon

Ein Zeitgenosse, dem ich NIEMALS begegnen möchte!


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

23.11.2015 um 17:37
@Ingrid1

Geht mir auch so!

Vor allem als er meinte, dass wäre ein "Unfall" gewesen,
da ist mir echt die Kinnlade runter gefallen, als ich das gelesen habe.
Wie lange will er sich da bitte "aufgestützt" haben? Klar, ist dass eine Schutzbehauptung, die an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten ist.


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

23.11.2015 um 17:59
@BlueLagoon

Ja, diese ganzen Schutzbehauptungen ('Hat sich nicht getraut, Hanna anzusprechen. Deswegen hat er sie von hinten angepackt', 'dabei sie sie blöd gestürzt mit ihm zusammen', 'und er hat sich dann auf ihrem Hals aufgestützt'). Wie Du sagst, ist das an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten.

Wahrscheinlich erwartet er noch Mitleid, weil der arme berufslose Ex-Sonderschüler sich nicht getraut hat, eine Abiturientin anzusprechen.

Wenn das alles so stimmt, was die Zeugen beim zweiten Verhandlungstag so von sich gegeben haben, wird mir schlecht.


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23.11.2015 um 18:00
Noch ein Artikel:
Prozess gegen David G.

Das sagt die Ex-Geliebte des mutmaßlichen Killers von Hanna


Ein halbes Jahr lebte Doreen R. mit dem wegen Mordes an Hanna K. angeklagten David G. zusammen. Am Montag sagte die 22-Jährige im Prozess aus.

Sie war die Geliebte des mutmaßlichen Mörders von Hanna (18). Lebte ein halbes Jahr mit David G. (31) zusammen. Kann Doreen R. (22) erhellen, was ihren Ex im Mai 2015 zu seiner Wahnsinnstat in Wuhletal trieb?

Landgericht, Saal 500. Hausfrau Doreen R. im Zeugenstand. Ein Jahr nach der Trennung von ihr hatte David G. sein späteres Opfer Hanna verfolgt. „Sie erinnerte mich an meine Ex-Freundin“, sagte er als Angeklagter im Prozess.

Doreen R. hat einen kleinen Sohn. „Mit dem Kind ist er immer gut umgegangen“, sagt sie, „kann mich nicht beschweren.“ Was für ein Mensch der Angeklagte ist? „Anfangs schüchtern. Zuverlässig. Ehrlich. Nicht besonders ordentlich, aber auch nicht besonders dreckig.“
Richter: „Aggressiv?“
Doreen: „Vielleicht mal sauer.“
Richter: „Was für eine Beziehung hatten sie?“
Doreen: „Wohngemeinschaft.“
Richter: „Auch intim?“
Doreen: „Auch intim.“
Richter: „Hatte er sexuell spezielle Wünsche?“
Doreen: „Muss ich antworten?“
Richter: „Ja.“
Doreen: „Hmm. Normal.“
Richter: „Auf seinem PC wurden nämlich sehr viele Pornoseiten gefunden. Keine Vorlieben für spezielle Sexualpraktiken?“
Doreen: „Nein.“
Richter: „Wie war Ihr Verhältnis zu seiner Familie?“
Doreen: „Die sind allein gegen den Rest der Welt. Streiten untereinander. Halten nach außen aber zusammen.“
Richter: „Wie beurteilen Sie ihn vom Intellekt her?“
Doreen: „Vom wat?“
Richter: „Intellekt, also Verstand.“
Diese Frage kann sie nicht beantworten.
Richter: „Wie stand es um seine Hygiene?“
Doreen: „Klingt blöd, aber man musste hinterher sein wie bei einem Kleinkind.“
Richter: „Haute er auch mal mit der Faust auf den Tisch?“
Doreen: „Wenn sein alter PC heiß lief und abstürzte. Bei Menschen, die er kennt, hat er eine Kodderschnauze.“
Richter: „Wie ging es zu Ende mit Ihnen beiden?“
Doreen: „Habe einen anderen kennengelernt. David stellte mich zur Rede. Ich setzte ihm zwei Wochen Frist zum Auszug. Komischerweise war er schon am nächsten Tag mit seinen Sachen verschwunden.“
Richter: „War er traurig?“
Doreen: „Schön war es nicht, er legte auf – das war’s.“

Am Donnerstag wird der Prozess fortgesetzt, Urteil am 10. Dezember. David G. droht lebenslange Haft. Ihm werden drei Mordmerkmale zur Last gelegt: Heimtücke, Befriedigung des Geschlechtstriebs, Verdeckung einer Straftat.
http://www.bz-berlin.de/tatort/menschen-vor-gericht/das-sagt-die-ex-geliebte-des-mutmasslichen-killers-von-hanna


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

23.11.2015 um 22:51
Seltsam, was die Nachbarn plötzlich so alles zu wissen glauben.

Und inwiefern es von Belang ist, ob der Täter hygienisch ist oder nicht, erschließt sich mir auch nicht. Was spielt das für eine Rolle bei einem Mord?!


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

23.11.2015 um 22:55
@Aloceria

Vielleicht fragt der Richter danach, um besser beurteilen zu können, inwieweit der Angeklagte für sich selbst sorgen konnte, wie er sich im sozialen Umfeld organisiert hat und letztlich, inwieweit er steuerungsfähig und beziehungsfähig ist. Stichwort: Sozialanalyse.


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23.11.2015 um 23:06
Gut, das ist ein Argument.


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30.11.2015 um 21:30
PROZESS IN BERLIN

Mord an Hanna K.: Angeklagter ist voll schuldfähig


Von Michael Mielke

Ein psychiatrischer Gutachter findet keine Erklärung, warum der 31-jährige David G. die Abiturientin Johanna K. verfolgte und tötete.

Warum verfolgt ein Mann nachts ein Mädchen und tötet es? Auch der psychiatrische Sachverständige Alexander Böhle konnte am Montag vor einem Moabiter Schwurgericht keine Erklärung dafür finden, warum der 31-jährige David G. die 18-jährige Johanna K., genannt Hanna, aus Kaulsdorf tötete.

Der Angeklagte leide nicht an einer psychiatrischen Krankheit, er hat keine Persönlichkeitsstörung und ist auch nicht geistig behindert, lässt sich Böhles Gutachten zusammenfassen. Allerdings habe David G. einen schon fast an Schwachsinn grenzenden, niedrigen Intelligenzquotienten von 57. Er sei aber in der Lage, auch sehr komplizierte Computerspiele zu beherrschen und dabei auch die Führung einer Gruppe von Spielern zu übernehmen. Auch bei seinem zweiten Hobby, dem Modellbau, habe er im Gespräch mit dem forensischen Psychiater "sehr kompetent" gewirkt und technische Zusammenhänge eingängig erklären können.

Deutlich gestört, so Böhle, sei die "Selbstwahrnehmung" des Angeklagten. So habe er über sich selbst gesagt, er sei "doch eigentlich ein sehr liebvoller Mensch". Er habe David G. als einen "introvertierten, zurückgezogenen, ängstlichen Menschen" erlebt, sagte der Gutachter. Der Angeklagte habe noch wie ein Kind bei den Eltern gelebt, sei verwöhnt worden und habe gar keinen Anreiz gesehen, selbstständig zu werden oder gar die vom Jobcenter mehrfach angebotenen Bildungsmaßnahmen mit einem Abschluss zu Ende zu bringen. Böhle sprach von einem "hospitalisierenden Familienmilieu".

David G. hatte zu Beginn des Prozesses sinngemäß gesagt, dass ihm Johanna K. gefallen habe und er ihr deswegen bei der nächtlichen U-Bahnfahrt gefolgt sei. Er sei jedoch schüchtern und habe sich nicht getraut, sie anzusprechen. Stattdessen habe er sie plötzlich von hinten umfasst. Dabei seien beide ins Stolpern geraten, und er habe sich versehentlich auf ihrem Hals abgestützt, was seiner Meinung nach zu ihrem überraschenden Tod geführt habe.

Diese Erklärung wurde am Montag von einer Gerichtsmedizinerin widerlegt. Sie ging in ihrem Gutachten davon aus, dass David G. die Abiturientin mindestens fünf Minuten lang gewürgt haben muss. Der Prozess wird am 7. Dezember mit dem Plädoyer des Staatsanwaltes fortgesetzt.
http://www.morgenpost.de/berlin/article206739295/Mord-an-Hanna-K-Angeklagter-ist-voll-schuldfaehig.html


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

30.11.2015 um 21:58
Wie traurig und sinnlos...


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

30.11.2015 um 22:24
Der Fall berührt mich persönlich sehr, da ich genau dort wohne und das meine Jogging-Route war.
Zum Fall ansich kann ich garnichts beitragen, außer das ich immer Angst hatte dann danach dort noch lang zu gehen. Was heisst angst,eher ein beklemmendes Gefühl weil man weiss, das dort ein junges Leben einfach genommen wurde.


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

01.12.2015 um 20:10
Hannas Todeskampf dauerte fünf Minuten

Der Mordfall Hanna K. bewegt viele Menschen. Die Abiturientin aus Berlin-Kaulsdorf wurde auf dem Heimweg überfallen und erwürgt. Nun gibt es neue Details von der Gerichtsmedizin.

Knapp 200 Meter hatte Hanna K. noch bis zu ihrem Elternhaus zu laufen. Doch dort kam die 18-Jährige nicht mehr an. Die Abiturientin aus Kaulsdorf starb durch „komprimierende Gewalteinwirkung gegen den Hals“. Sie wurde erwürgt. Das sagt die Rechtsmedizinerin Lydia Krys an diesem Montag vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts. Offenbar dauerte der Todeskampf einige Minuten. Zeit, in der sich Hanna K. wohl auch verzweifelt gewehrt haben muss. Davon zeugen Abwehrspuren an ihren Armen.

Absurde Äußerungen

Mit ihrem Gutachten zur Todesursache führt die Gerichtsmedizinerin die Äußerungen des angeklagten David G. aus Lichtenberg ad absurdum. Dieser hatte zu Prozessbeginn zugegeben, Hanna K. getötet zu haben. Allerdings sprach der 31-Jährige dabei von einem Unfall. Er habe sich ihr von hinten genähert, sie habe sich erschreckt, und sie seien beide eine Böschung hinuntergerollt. Dort habe er sich auf dem Hals der jungen Frau abgestützt, um wieder aufstehen zu können. Dabei müsse Hanna K. versehentlich gestorben sein.

„So kann es nicht gewesen sein“, ist sich die Gerichtsmedizinerin sicher. „Es braucht eine gewisse Zeit, bis der Tod eintritt. Mit bloßem Aufstützen geht das nicht.“ Nach ihren Worten müsse man einen Menschen mindesten fünf Minuten würgen, bis durch die unterbrochene Blutzufuhr zum Gehirn der Tod eintrete.

David G. steht wegen Mordes an der Abiturientin vor Gericht. Er hat nach Ansicht der Staatsanwaltschaft drei Mordmerkmale bei der Tatausführung erfüllt. Laut Anklage soll er Hanna K. zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, heimtückisch und um eine andere Straftat zu verdecken getötet haben.

Keine Anzeichen auf Persönlichkeitsstörung

Nach Angaben des psychiatrischen Gutachters Alexander Böhle gibt es keinen Anzeichen für eine Persönlichkeitsstörung oder eine schwere seelische Abartigkeit bei dem Angeklagten. Auch sei die Steuerungsfähigkeit bei der Tat nach seiner Einschätzung nicht beeinträchtigt gewesen. Damit kann David G. nicht damit rechnen, in einer psychiatrischen Klinik untergebracht zu werden.

Böhle zeichnet in seinem Gutachten von David G. das Bild eines Menschen von geringer Intelligenz. Der IQ des Angeklagten liege mit 59 in einem sehr niedrigen Bereich. Der junge Mann leide zudem unter einer verzerrten Selbstwahrnehmung. Er sei introvertiert, habe desinteressiert gewirkt und von sich gesagt: „Ich bin doch eigentlich ein liebevoller Mensch.“

David G., der die Schule mit einem Acht-Klassen-Abschluss beendet hat und der noch immer bei seinen Eltern lebte, sei ungeübt, Gefühle zu kommunizieren. Böhle spricht von einer „häuslichen Hospitalismus“. Der Angeklagte habe sich den ganzen Tag mit Fernsehen und Computerspielen befasst. Von den Spielen am Computer habe er wie von einer Berufstätigkeit gesprochen, das habe ihn stolz gemacht, erklärt der Gutachter.
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/abiturientin-aus-kaulsdorf-hannas-todeskampf-dauerte-fuenf-minuten,10809148,32671582.html (Archiv-Version vom 14.12.2015)


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

07.12.2015 um 12:50
MORDPROZESS HANNA K.
Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Freiheitsstrafe


Im Prozess um den gewaltsamen Tod der 18-jährigen Hanna K. aus Kaulsdorf hat die Staatsanwaltschaft für den Angeklagten David G. wegen Mordes eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Zudem soll das Gericht die besondere Schwere der Schuld feststellen.

Tat geschah am 16. Mai

Der 31-jährige David G. aus Lichtenberg soll die Abiturientin in der Nacht zum 16. Mai diese Jahres von hinten überfallen und versucht haben, die junge Frau zu vergewaltigen. Als dies misslang und Hanna K. um Hilfe schreien wollte, soll David G. sein Opfer erwürgt haben. Laut Staatsanwalt sei Hanna K. nach einem qualvollen, langen Todeskampf gestorben.

Hanna K. kam in jener Nacht von der Geburtstagsparty einer Freundin. Sie wurde nur 200 Meter von ihrem Elternhaus getötet, in dem ihr Vater auf sie gewartet hatte. Am Mittag werden die Plädoyers der Nebenkläger und des Verteidigers von David G. erwartet. Am kommenden Donnerstag soll das Urteil gesprochen werden.
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/mordprozess-hanna-k--staatsanwaltschaft-fordert-lebenslange-freiheitsstrafe,10809148,32718252.html


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

07.12.2015 um 13:29
ich hoffe der bleibt doch gesperrt. Nicht mal Reue hat er gezeigt. Nur komische Ausreden.


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

07.12.2015 um 13:33
@ninano

Entgegen meiner damaligen Annahme konnten dem Angeklagten offenbar bislang keine weiteren Taten oder Tatversuche zugeordnet werden. Das Behehungsmuster, soweit jetzt bekannt, lässt für mich erahnen, dass es sich bei Hanna möglicherweise nicht um eine Ersttat handelt. Die gefilmte Zielfokussierung im Vorfeld am Bahnhof und in der Bahn, das sieht für mich fast wie ein mehrfach erprobtes Muster aus.


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

07.12.2015 um 15:22
PROZESSE
Mord an Hanna K.: "Der Todeskampf dauerte acht Minuten"


Von Hans H. Nibbrig

Ein 31-Jähriger soll Hanna K. ermordet haben. Am Dienstag wurden vor Gericht die Plädoyers gehalten. Der Staatsanwalt fordert lebenslang.

Im Prozess um den Mord an der 18-jährigen Schülerin Hanna K. aus Kaulsdorf hat die Staatsanwaltschaft am Montag eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Angeklagten David G. gefordert. Anklagevertreter Reinhard Albers beantragte zusätzlich die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld, die eine vorzeitige Entlassung ausschließt. Der 31-jährige G. hatte in dem seit dem 12. November laufenden Prozess vor dem Landgericht Moabit eingeräumt, die 18-Jährige am frühen Morgen des 16. Mai dieses Jahres nahe dem S-Bahnhof Wuhletal getötet zu haben, dabei jedoch von einem Unfall gesprochen.

Die an fünf Verhandlungstagen gesammelten Erkenntnisse über Tat und Täter fasste Albers in seinem Schlussplädoyer in knapp 90 Minuten zusammen und machte nochmals die Grausamkeit des entsetzlichen Geschehens deutlich. Der Todeskampf des Opfers habe bis zu acht Minuten gedauert, beschrieb Albers das qualvolle Sterben von Hanna K. Detailliert schilderte der Oberstaatsanwalt, wie G. nach Überzeugung der Ermittler sein von einer Party kommendes späteres Opfer auf dem Weg vom Bahnhof Wuhletal nach Hause von hinten angriff, vergeblich versuchte, die 18-Jährige zu vergewaltigen und dann schließlich erwürgte. Den Ermittlungen zufolge hatte G. die junge Frau bereits im U-Bahnhof Frankfurter Allee bemerkt und von da an verfolgt.

Der Angeklagte habe aus sexuellen Motiven gehandelt und sein sich heftig wehrendes Opfer schließlich erwürgt, sagte Albers und bezeichnete die Aussagen des Angeklagten im Prozess als vollkommen unglaubwürdig. David G. hatte angegeben, er habe sein Opfer umarmen wollen, beide seien gestolpert und so habe er plötzlich auf der jungen Frau gelegen. Beim Versuch, sich aufzurichten, habe er sich abgestützt und dabei versehentlich auf den Hals der 18-Jährigen gedrückt. Dieser Version des Angeklagten hatten in dem Prozess bereits mehrere Gutachter entschieden widersprochen.

" G. entstammt einem Milieu der moralischen Verelendung"

Ausführlich widmete sich Albers in seinem Plädoyer auch der Person des Angeklagten. David G. beschrieb der Anklagevertreter als einen Mann, der noch bei seinen Eltern lebte und an dem jeder Versuch des Arbeitsamtes, ihm eine Job zu vermitteln, kläglich gescheitert war. Wer Hartz IV bezieht und sich heftig gegen jede Art von Arbeit sträubt, wird deshalb keinesfalls gleich kriminell oder gar zum Mörder, jede gegenteilige Behauptung wäre absurd. Aber bei David G. hat das jahrelange antriebslose Leben in den Tag hinein womöglich die Basis für eine Entwicklung geschaffen, die in dem Mord an Hanna K. ihren grausamen Höhepunkt fand.

Vom späten Nachmittag die ganze Nachgt bis zum frühen Morgen am Computer sitzen, anschließend bis mittags schlafen, so beschrieb Albers den Tagesablauf von G. Und am Computer beschäftigte sich der Angeklagte offenbar vor allem mit Pornofilmen. Ermittler des Landeskriminalamtes entdeckten zahllose Dateien auf seinem Rechner. Darunter befanden sich vor allem gewaltverherrlichende Filme, unter anderem solche, die die Vergewaltigung von Opfern in öffentlichen Verkehrsmitteln zeigen. Solche Filme könnten die sexuellen Fantasien und Vorlieben des Angeklagten geprägt und gefestigt haben, attestierte ein Gutachter.

Auch das familiäre Umfeld des Angeklagten spielte im Prozess ein Rolle, ebenso wie im Schlussplädoyer der Staatsanwaltschaft. Albers sprach von einem Milieu der "moralischen Verelendung" in der Familie, ganz besonders im Umgang mit Sexualität. Gleich mehrere Zeugen aus dem Umfeld der Familie G. berichteten, der Angeklagte habe ein sexuelles Verhältnis zu seiner Schwester unterhalten, ohne das sich irgendjemand in der Familie dafür interessiert habe.

Ebenso wie die Staatsanwaltschaft forderte auch Rechtsanwalt Roland Weber als Nebenklagevertreter der Familie von Hanna K. eine lebenslange Freiheitsstrafe mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Er betonte in seinem Schlussvortrag ausführlich, welches Leid der grausame Mord an der 18-Jährigen über die Eltern und die Schwester der jungen Frau gebracht habe. David G.´s Verteidiger sah dagegen eine besondere Schwer der Schuld nicht gegeben.
http://www.morgenpost.de/berlin/article206797969/Mord-an-Hanna-K-Der-Todeskampf-dauerte-acht-Minuten.html


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07.12.2015 um 15:48
@Hammurapi
hmm ich weiss es nicht. Es sieht so aus als ob er mehreremals Frauen hinterher gelaufen sei. vielleicht war aber doch dass erstes Mal, dass er so nah dran war. Es sieht alles so Plannunglos und spontan für mich aus.

@alle
Woran stellt man die schwere der Schuld fest?


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Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party

07.12.2015 um 16:45
@ninano

Die gerichtlich zu treffende Feststellung, an die das Vollstreckungsgericht gebunden ist, beruht auf einer zusammenfassenden Würdigung von Tat und Täterpersönlichkeit. Unabdingbare Voraussetzungen der Feststellung der besonderen Schuldschwere: Der Täter muss erwachsen und voll schuldfähig sein.

Die Strafrechtsprechung hat die Schuldschwereklausel an folgenden Kriterien auszurichten:
- Besondere Verwerflichkeit der Tat. In der Literatur wird zuweilen die Auffassung vertreten, dass bei bestimmten Schwerst-Delikten - Mord zum Beispiel - schon per se von einer besonderen Verwerflichkeit auszugehen ist. Eine solch undifferenzierte Betrachtung hat sich jedoch als nicht haltbar erwiesen. Sie ist im Einzelfall zusätzlich festzustellen (sog. positive Typenkorrektur). Sie hat sich auf die einzelnen Tatbestandsmerkmale und auch auf die Tätergesinnung zu beziehen. Weitere Kriterien sind:

- Art der Tatausführung.
- Täterpersönlichkeit.
- Vorstrafen, möglicherweise einschlägig Tatmotive.
- Zahl der getöteten Menschen (Einzeltat oder mehrfache Tatbegehung)
- Ohne Zusammenhang mit dem Mord begangene weitere schwere Straftaten


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07.12.2015 um 19:50
@Hammurapi
Vielen Dank für die Erklärung, bin auf die Entscheidung gespannt.


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09.12.2015 um 20:39
Hanna's Vater hat einen bewegenden Brief geschrieben. Mir ist es beim Lesen wirklich kalt den Rücken runter gelaufen.
Ich wünsche der Familie weiterhin ganz, ganz viel Kraft.

Hier der Artikel:
MORD IN KAULSDORF

Vater von ermordeter Hanna K. schreibt bewegenden Brief


Es ist das erste Mal, dass sich die Eltern von Hanna K. zu Wort melden. Einen Tag bevor das Urteil gegen den mutmaßlichen Mörder gesprochen wird, schildert der Vater der Abiturientin in einem Brief, warum die Familie dem Gerichtssaal fernbleibt.

Am Donnerstag wird am Berliner Landgericht das Urteil gegen den mutmaßlichen Mörder der 18-jährigen Abiturientin Hanna K. gesprochen. Hannas Eltern, die Nebenkläger sind, werden wegen der psychischen Belastung vermutlich nicht dabei sein. Nun hat sich der Vater der jungen Frau erstmals zum Tod seiner Tochter zu Wort gemeldet. In einem bewegenden Brief, der der Berliner Zeitung vorliegt, beschreibt er, wie die Familie versucht, mit dem furchtbaren Verlust umzugehen:

„Der gewaltsame Tod unserer Tochter stellt eine tiefe Zäsur in unserem Leben, im Leben unserer Familie, dar. Wir sind bereits einen kleinen Teil des wahrscheinlich langen Weges der Ohnmacht, des Schmerzes, der Trauer und der Fassungslosigkeit gegangen, was sehr schwer fällt. Wir tun es, weil wir uns sicher sind, dass Hanna es gewollt hätte, und wir tun es in Erinnerung an sie mit vielen positiven Bildern aus der intensiven und schönen Zeit, die wir miteinander verbringen durften und die sie wesentlich geprägt hat.

Wir haben den Prozess, auch wenn es mitunter sehr schwer fiel, begleitet. Eine aktive Teilnahme war uns aus vorgenanntem Grund aber nicht möglich, da wir befürchten mussten, dass die Einzelheiten der Tat, insbesondere aber die Begegnung mit dem Täter, das Geschehen hätten plastischer werden lassen und damit eben jene positiven Bilder - und das womöglich über eine lange Zeit - überlagern. Davor hatten und haben wir Angst.

Das Urteil mag juristisch gerecht sein, auch wenn es Hanna, deren Leben plötzlich, ungerecht und auf eine unerträgliche Weise beendet wurde und deren Lebensträume wir mit ihr im Mai dieses Jahres begraben mussten, nicht gerecht werden kann.
Wir hoffen, dass wir nach dem Urteil nunmehr erstmals zur Ruhe kommen können und dadurch Kraft finden für die kommende Zeit, in der wir stets dafür kämpfen werden, unsere Familie, für unsere Töchter, zusammenzuhalten.
Wir danken allen, die an unserer Seite standen und stehen.“
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/mord-in-kaulsdorf-vater-von-ermordeter-hanna-k--schreibt-bewegenden-brief,10809148,32891856.html


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