Todesfall Sandra Bland

mich macht das fassungslos, da spielt sich ein amerikanischer Polizist im Sinne von "ich habe hier die Macht" auf , Angst machend, übergriffig (Zigarette ausmachen, sie hat völlig verständlich reagiert)..

ich finde Frau Bland hat Mut bewiesen, der behandelt sie wie ein kleines Kind, fühlt sich wichtig, nun hat er jemanden den er seine Macht demonstrieren kann. Welcher erwachsene Mensch würde sich wie ein unmündiges Kind behandeln lassen...? Vor allem nach den ganzen rassistischen Polizeiaktionen in der letzten Zeit war sie wahrscheinlich auch "gewarnt" und hat trotzdem mutig reagiert, in den anderen Fällen sieht es ja meistens so aus, dass die Opfer sich nicht mehr wehren konnten, eher klein beigaben und trotzdem niedergeknüppelt wurden...

Schon alleine wie lange er sie hat warten lassen, bis er wieder zu ihr ging, da wäre ich auch aggressiv geworden und ich denke vom Gefühl her war ihr klar, dass das ganze sich in die Länge zieht (der Polizist das auskostet)..

was mir ein mulmiges Gefühl gibt, ist ihre plötzliche Stille, ab einem Punkt hört man sie nicht mehr, keinen Laut..
wie kommt sie denn ins Gefängnis oder hab ich in der Aufnahme was verpasst...

man könnte meinen, daß sie vielleicht schon vor dem Gefängnis nicht mehr am Leben war...
eine Aktivistin, die sich im Knast umgebracht hat?
Ich hoffe dass die Anwälte die unabhängige Obduktion durchbringen...

auf der Aufnahme ist es ersichtlich, daß sie liegt und die Aufnahme nicht an einer Wand war..

zu meiner letzten Aussage (ich bin vom Fach), die Schultern wären beim Stehen anders...

OT: wie lange kann man seine Beiträge editieren, bzw. bearbeiten...

und zu guter Letzt......kein Licht in den Augen vom Blitz, schlechte Retusche....

@Bluelle

Bluelle schrieb:man könnte meinen, daß sie vielleicht schon vor dem Gefängnis nicht mehr am Leben war...

sie hat von der polizei/dem gefängnis aus noch eine freundin angerufen. es gibt davon eine sprechaufzeichnung. also muss sie dort (einen tag nach der verhaftung) noch gelebt haben!

@NancySpungen
Soweit ich das gelesen habe, ist er in den Innendienst versetzt worden, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.
Das ist gängige Praxis, auch bei uns.
Hat nichts mit Schuld zu tun.

Klar kann man auch freundlicher sein als er es hier war. Man sollte aber halt auch verstehen dass die Cops gerade wenn sie allein unterwegs sind, eine gewisse Autorität behalten müssen. Und die Situation unter Kontrolle haben müssen.

Ich war hier auch schon in Kontrollen, und weiss dass es etwas anderes ist wenn da zwei Polizisten sind.
Da ist einer an der Fahrerseite und redet mit einem, der andere auf der anderen Seite schaut auch rein und sichert den ersten, oft auch mit der Hand an der Waffe.
Das hatte der Cop hier nicht.
Eigensicherung ist da schon wichtig.
Und wie ich schon geschrieben habe, auch mit einer Zigarette kann man jemanden verletzen.
Stellt euch mal vor, sie verbrennt ihn damit an der Hand und haut ab oder zieht während er da abgelenkt ist eine Waffe.
Dann ist es plötzlich nicht mehr Routine.
So was geht dem Cop sicher auch durch den Kopf, es passieren genug solche Sachen.
Er weiss nie was mit dem anderen ist, vielleicht Alkohol oder Drogen?

Ich finde nicht dass es Machtmissbrauch ist, wenn ein Polizist die Situation kontrollieren will und gewisse Sachen fordert.
Über die Art und Weise kann man sicher diskutieren.
Hätte er z.B. gesagt, machen Sie bitte die Zigarette aus und steigen Sie aus, ich möchte noch einen Alkoholtest ( auf einer Linie gehen, Finger zur Nase führen etc. ) durchführen, wahrscheinlich wäre es nicht so eskaliert.
Ich glaube der Mann war hier etwas unsicher und hat deswegen auf streng gemacht.
Aber das Recht dazu hatte er erstmal.

In den USA ist man was Rassismus angeht sehr empfindlich, ich denke aber hier wäre der Cop nicht anders bei jemand Weissem vorgegangen der ihn so anredet und nicht kooperiert.
@Bluelle
Bei einer Kontrolle aggressiv zu reagieren ist einfach nur dumm. Man kann genauso gut deeskalierend wirken. Über das Ticket diskutieren ist Quatsch, man kann da auch nachher noch Einspruch erheben.
Vor Ort würde ich maximal sagen ich habe es etwas eilig weil ich zur Arbeit muss, aber halt nett, nicht so wie es hier passiert ist.

Es hatten schon beide Anteil daran, dass es eben nicht so lief wie es sollte.
Wäre sie nicht in der Zelle zu Tode gekommen, hätte man davon aber nichts mehr gehört.

@crimefan
es ist ja alles gut und schön mit der Eigensicherung des Polizisten. Aber der FAll war hier bereits abgeschlossen. Das ist das was man dem Polizisten vorwerfen kann. Er hätte gehen müssen und es nicht auf eine Eskalation anlegen sollen. Sein Job war getan, warum dann noch das nachtreten?

crimefan schrieb:Hätte er z.B. gesagt, machen Sie bitte die Zigarette aus und steigen Sie aus, ich möchte noch einen Alkoholtest ( auf einer Linie gehen, Finger zur Nase führen etc. ) durchführen, wahrscheinlich wäre es nicht so eskaliert.

Genau! Das hätte dann ein Hauch an Seriösität und Plausibilität als wie hier bloß eine Art Anmache und Machtdemonstration.

Venice2009 schrieb:Sein Job war getan, warum dann noch das nachtreten?

Genau um nachtreten ging es für mich auch. Ich kenne den typischen amerikanischen Umgang zwar nicht, aber das "Alles OK" erschien mir wie "Was guckst du?" bei uns in Migrantenvierteln...

Wieso muss er gehen?
Er hat das Ticket geschrieben, ok.
Und ihre Personalien überprüft.
Wenn ihr Verhalten ihm dann aber komisch vorkommt ( you seem irritated ) , kann er doch bei Verdacht noch auf Alkohol oder Drogen prüfen.
Auch das wäre noch legitim.

ich bin der Meinung sie hat geblinkt, wenn man sich das Video anschaut sieht es so aus.

@planetzero

Das stimmt. Weil deutsche Polizisten vor denen, die sie ernsthaft körperlich bedrängen und beleidigen den Schwanz einziehen, da sie - berechtigterweise - Angst haben, ansonsten wegen Rassismus angezeigt oder selber vermöbelt zu werden.

Die Frage ist, was da besser ist.

Die deutsche Methode bestimmt nicht. Es kann nicht recht sein, dass gewisse Gruppen hier Narrenfreiheit besitzen und das ganze Klima des Zusammenlebens im Lande vergiften.

Im Übrigen sollten sich diejenigen, die keine eigenen USA-Erfahrungen haben, klar machen, dass das Klientel, mit dem die amerikanische Polizei (schwarze wie weiße Polizisten) in vielen Großstädten zu tun hat, mit dem Klientel, mit dem deutsche Polizisten (bislang...vielleicht außer schon in Neukölln, Marxloh etc.) konfrontiert werden, wenig gemein hat.

Ein großer Teil des Klientels, mit dem die US-Polizisten dort zu tun hat, steht unter Drogen wie Crystal oder Crack, ist bewaffnet und hat intrinsisch und toxisch bedingt etwas Probleme mit der Impulskontrolle.

Da scheinst Du recht zu haben. Drogenprobleme hatte offenbar auch Sandra Bland:

http://www.news.de/politik/855612326/hinweise-auf-marihuana-im-koerper-von-sandra-bland/1/

Zudem offenbar weitere schwere psychische Probleme. Ohne selbige wäre die Situation gewiß nicht so eskaliert. Was nicht heißt, dass der Polizist an der Eskalatiopn unschuldig ist. Aber um das normale Vorgehen der Polizisten in solchen Fällen beurteilen zu können, müssten wir das Land viel genauer kennen. Wer sagt denn, dass nur Schwarze so behandelt werden wie Frau Bland ? Vielleicht werden ja auch Weiße so behandelt - nur die Medien schert es dann eben nicht.

Die gezielte Benachteiligung schwarzer Verdächtiger und Straftäter durch eine angeblich rassistische Polizei ist ein ideologisches Narrativ, mehr nicht.

Exakt. Es ist eine Legende, die von extremistischen Schwarzenorganisationen und den linksextremen Blockwarten der political correnctness gleichermaßen gestrickt wird.

Kann es nicht auch sein, dass Schwarze im Schnitt krimineller und gewalttägiger sind als Weiße, aber auch zugleich häufiger Opfer, z.B. in Bandenkriegen ? Aus welchen Gründen auch immer. Sogar die linke Zeit hat folgenden Artikel geschrieben. Im drittletzten Absatz steht schwarz auf weiß - und das in einem politisch korrekten Organ - wer die Kriminalitätsstatistik anführt.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-09/kriminalitaet-usa

Wenn sogar die Zeit die eindruckvollen Erfolge der USA bezüglich der Bekämpfung der Krimnalität zugibt, sollte das denen zu denken geben, die sich über den bösen, bösen Polizeiapparat in den USA beschweren.

Viele Grüße

Bluelle schrieb:ich finde Frau Bland hat Mut bewiesen,

ich finde, Frau Bland hat Dummheit bewiesen. Sorry, hätte sie alles befolgt, was der Polizist gesagt hat, so wie es normale Menschen tun, würde sie nicht in die Zelle kommen und alles wäre gut. Aber sie wollte Provokation, sie wollte den Eklat. Den hat sie auch bekommen.

Was ist daran mutig, sich der Staatsgewalt zu widersetzen?

Die Bitte die Zigarette auszumachen ist völlig legitim und höflich gestellt worden. Ich geh auch nicht zum Arzt und steck mir da eine an. Das ist eine Frage des Respekts. Da kann sie gern kurz rummosern, aber dann wird das Ding ausgemacht.

Ich würde wirklich jedem empfehlen mit Polizisten einen Konsenz in so einer Situation zu erreichen. Wenn man mit dem Ablauf einer solchen Routinesituation nicht einverstanden war, lässt man sich ganz souverän am Ende Name und Dienstnummer geben und legt im Nachgang die entsprechende Beschwerde ein. Man kann so eine Situtation bis zum Äußersten treiben, aber dann muss man sich auch nicht wundern mal die Palette der Befugnisse von Polizeibeamten kennenzulernen...

Desweitern bin ich ebenfalls der Meinung, dass das leicht gereizte Verhalten auch auf Drogenintoxikation hindeuten kann. Insofern ist der Officer sogar zu einer Abklärung der Situation angehalten.

@Siegessicher
Danke. So krass was wollte ich es nicht sagen , aber prinzipiell stimmt es.
Das ist keine Situation wo man sich profilieren sollte, und auch nicht Richtung Zivilcourage etc.

Es ist mMn auch nicht Aufgabe der Polizei jemanden psychologisch zu betreuen .

crimefan schrieb:Danke. So krass was wollte ich es nicht sagen , aber prinzipiell stimmt es.
Das ist keine Situation wo man sich profilieren sollte, und auch nicht Richtung Zivilcourage etc.

Was stimmt? Dass man sich in einer Demokratie zwingend bücken muss wenn man mit einem Uniformierten redet? Als ob nicht unsere Medien täglich von solchen autoritären Staaten warnen und die Menschenrechte als ganzes in Gefahr sehen. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das rauchen im Gespräch mit einem Polizisten oder während einer Verkehrskontrolle vorboten sein soll. DAS zu hinterfragen ist genau so legitim, wie der Polizist meint das fordern zu können.

Suinx schrieb:Was stimmt? Dass man sich in einer Demokratie zwingend bücken muss wenn man mit einem Uniformierten redet?

Hat das jemand gesagt?

Suinx schrieb:Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das rauchen im Gespräch mit einem Polizisten oder während einer Verkehrskontrolle vorboten sein soll.

Wenn ein Polizist eine Leibesvisitation machen möchte, wozu er, stell dir das mal vor, ohne Begründung berechtigt ist, ist das Rauchen währenddessen hinderlich. Daher wird er dich in dem Fall bitten die Zigarette auszumachen. Da kann man natürlich "in die Luft gehen" und 'ne Szene machen, aber das wird dann noch unangenehmer. Das kann ich dir aus eigener Erfahrung so bestätigen.

Suinx schrieb:DAS zu hinterfragen ist genau so legitim, wie der Polizist meint das fordern zu können.

Das kannst du gerne hinterfragen und Beschwerden einlegen und Rechtsmittel soviel du Geld und Zeit hast. Das ist dein gutes RECHT. Nur das Gesetz ist da halt auf der Seite des Polizisten, denn er wird sich in aller Regel situationsgerecht verhalten, weil er darauf geschult ist. Eine Schulung für Privatpersonen im Umgang mit Polizisten gibt es ja leider nicht. Vielleicht sollte man darüber mal nachdenken.

Wenn ein Polizist eine Leibesvisition machen möchte, wozu er, stell dir das mal vor, ohne Begründung berechtigt ist, ist das Rauchen währenddessen hinderlich.

Das sagst du jetz so, aber einen §§ hast du natürlich nicht. Und genau DAS macht den Rechtssaat aus -Gesetze und Bestimmungen, die vorher schon da waren und nicht nach Gusto vor Ort erschaffen werden...

@Tusca

...und in diesem Fall als Schwarze in Texas,da sollte man erst rechtfolge leisten.

Genau die Einstellung ist es, die Menschen nicht gleich macht und die solche Systeme unterstützen.
Warum sollten sich Menschen anders als andere verhalten, nur weil sie schwarz, oder weiß, oder rothaarig, oder groß, oder gelähmt, oder oder oder sind?

@Suinx
https://dejure.org/gesetze/PolG/29.html

Bitteschön. :)