Fahndung nach dem "Sprengmeister" Iztok O.

Es handelt sich um den Geldautomaten-Sprenger Iztok O. Dem gebürtigen Siegener werden zahlreiche Bankautomatensprengungen im Dreiländereck Siegen-Wittgenstein, Rheinland-Pfalz und Hessen sowie im Hamburger Raum vorgeworfen. Hinzu kommen immer wieder Tankbetrügereien. Ich wurde auf die Fahndung in der XY-Sendung vom Mittwoch aufmerksam. Ein wirklich merkwürdiger Vogel. Studierte in Siegen Architektur, zog im Jahr 2000 nach Hamburg und ist seitdem untergetaucht und ohne Wohnsitz. Angeblich brach er jeglichen Kontakt zu seiner Familie ab. Ein "outlaw" wie er im Buche steht.

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65854/3179194

Ich frage mich, wie jemand aus einer bürgerlichen Existenz so abstürzen kann. Wie lebt so jemand 15 Jahre lang unentdeckt? Ist er Einzeltäter oder Teil einer kriminellen Vereinigung? Weiß jemand mehr über den Fall?

Ich habe den Filmfall auch gesehen und fand diesen auch sehr interessant.

Hier ab 17:08 zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=eXbUHkzZqzE


Dass er bereits seit dem Jahr 2000 ohne festen bzw gemeldeten Wohnsitz ist, habe ich allerdings nicht so verstanden. Ich meine es hieß in der Sendung, dass er zuletzt 2012 in Hamburg gemeldet war. Dabei kam mir auch direkt die Vermutung, dass er seinen gemeldeten Wohnsitz aufgab wegen der erstmaligen Fahndung bei XY, welche ja auch im Jahr 2012 war. Habe nur leider gerade nicht die Möglichkeit mir das nochmal anzusehen.

Ich korrigiere, er hatte 2012 in Norderstedt bei Hamburg eine Garage angemietet.
Zuletzt 2000 in Hamburg gemeldet ist richtig.

Es kann aber durchaus sein, dass er danach auch Wohnungen unter falschem Namen angemietet hat.

Ich denke mittlerweile, nachdem immer intensiver nach ihm gefahndet wird, schläft er mal im Auto oder auch mal in Hotels unter falschem Namen.

@woertermord

Ich glaube auch, dass er unter falschem Namen unterwegs ist. Oder er kommt irgendwo im kriminellen Millieu unter. Schon verrückt, wie der seit Jahren einen auf Panzerknacker macht, mit Protzkarren in der Gegend rumfährt, einen Automaten nach dem anderen sprengt, und er fliegt nicht auf. Vermutlich überdurchschnittliche Intelligenz gepaart mit hoher krimineller Energie und einer "Scheiss auf alles"-Einstellung. Der lebt in seiner eigenen Welt. Zeit, dass man ihn aus dem Verkehr zieht.

Habe mal ein wenig recherchiert und herausgefunden, dass sich Iztok O. um die Jahrtausendwende bis 2001 recht zahlreich im Internet zu diversen Themen geäußert hat, sehr interessant. Da ergibt sich für mich ein Bild von jemandem, der die Justiz verabscheut und keinerlei Vertrauen in unseren Staat hat. Das scheint sich dann über die Jahre verfestigt zu haben.

Ich werde nicht direkt zu den Fundstellen verlinken, jeder der Google bedienen kann wird es selbst finden. Hier nur mal ein kleines Zitat von Iztok O. über seine Erfahrung mit der deutschen Justiz:

Ich habe fuer meine jugendlichen 30 Jahre schon einiges
Merkwuerdiges erlebt; selbst als auch bei nahestehenden Freunden, das
praegt automatisch. Ich habe aus teilw. heftigen Erfahrungen gelernt,
jedwede Institutionen - vor allem hochgelobte - kritisch zu beaeugen, z.B.
das ganze Polizei- und Justizwesen. Am Lehrreichsten sind Niederlagen.
Wenn man die verdaut und dann zurueckschaut, dann hat man was fuers Leben.

woertermord schrieb:Ich denke mittlerweile, nachdem immer intensiver nach ihm gefahndet wird, schläft er mal im Auto oder auch mal in Hotels unter falschem Namen.

hotels dürfte er nun auch meiden! sein bild geht durch die medien! sein kleidungsstil ist bekannt, da kann er fasst nicht mehr aus - wenn er wirklich in hotels etc absteigt.

swinedog schrieb:Tankbetrügereien.

swinedog schrieb:Vermutlich überdurchschnittliche Intelligenz gepaart mit hoher krimineller Energie und einer "Scheiss auf alles"-Einstellung.

wirklich intelligent kann er nicht sein, ansonsten würde er seine freiheit nicht so leichtfertig aufs spiel setzen. was bringen ihm hier und da 70€ zu sparen?

@osttimor

Wer so viele Taten begeht, und über Jahre davonkommt, der wird offenbar irgendwann übermütig und hält sich für unbesiegbar. Aus seinem Internetgeschreibsel geht hervor,dass er die Ermittlungsbehörden allesamt für unfähig hält. Ich denke mal, dass es auch eine recht hohe Dunkelziffer geben wird, was seine Tankbetrügereien angeht. Sei es, dass der Betrug erst spät oder gar nicht bemerkt wurde, oder ihm nicht zugewiesen werden kann.
Die Tatsache, dass er bis heute nicht erwischt wurde, spricht für eine gewisse Intelligenz. Abitur hat er auch, er hat studiert. Dumm ist er nicht.

@swinedog

ist bekannt ob er das studium abgeschlossen hat?
aber ohne tankbetrügerei wüsste man heute noch nicht wer er ist!

@osttimor

Das weiß ich nicht, jedenfalls war er immatrikuliert an der Uni Siegen, studierte dort Architektur.

Das stimmt, ohne die Tankbetrügereien wäre er nicht aufgeflogen. So eine 300-PS-Karre schluckt halt einiges. ;)

Ist das der Typ, der sich vor kurzem so eine halsbrecherische Verfolgungsjagd mit der Polizei durch Ruhrgebiet geleistet hat ?
Ich habe jetzt leider keinen Link dazu, aber Allmy-User wissen vermutlich, welchen Vorgang ich meine.
Da war auch ein hochwertiger Audi im Spiel, der sogar während der Verfolgungsjagd aufgetankt wurde. Der Fahrer ist in einem Höllentempo kreuz und quer durch die Gegend gerast und dann ( wenn ich mich recht erinnere ) in Richtung holländische Grenze entkommen.
Aber ich glaube, dieses Fahrzeug war von mehreren Tätern besetzt, nicht von einem Einzeltäter. Dann wird er es wohl nicht gewesen sein.
Es fiel mir nur gerade ein, weil in dem Aktenzeichen xy - Film von einer waghalsigen Verfolgungsjagd die Rede war, die sich der Gesuchte mit der Polizei geliefert hat. Aber davon wird's ja wohl auch mehrere geben !

osttimor schrieb:wirklich intelligent kann er nicht sein, ansonsten würde er seine freiheit nicht so leichtfertig aufs spiel setzen. was bringen ihm hier und da 70€ zu sparen?

@osttimor
wer wie itzok o. quasi im untergrund lebt, braucht viel geld.
in diesen fall wird er wohl auch nie allzu lange an einen ort verweilen.
deswegen wird er auch viel unterwegs sein. da dürften die spritkosten
einen wesentlichen ausgabenposten darstellen.
wer es schafft so lange im untergrund zu leben kann nicht dumm sein.
also ist durchaus von einer gewissen intelligenz auszugehen.
vielleicht ist aber auch nur eine art instinkt.
ich kann aber andererseits kaum nachvollziehen, wie ein leben auf der
flucht qualitativ noch lebenswert sein kann.
also könnte er im benachbarten ausland eine rückzugsmöglichkeit haben.

@egaht

dann sollte er mehr bankomaten sprengen und weniger tankenbetrügereien begehen.
seine methode ist doch recht simple, er ist inzwischen eingeübt, alle klappt super, er ist sogar dreist - siehe autobahnraststation.

ich sehe daher keine not, unbedrängt tankfüllungen zu "stehlen".

@osttimor

Ich verstehe natürlich was du meinst, warum Tankbetrug begehen, wenn er mit erbeutetem Geld aus seinen Sprengungen bezahlen kann. Aber so einfach ist das sicher nicht. Da er bislang nicht gefasst wurde, gehe ich davon aus, dass er die Automaten sehr bedacht auswählt. Hierbei wird er den Standort berücksichtigen, Zeiten in denen er unbeobachtet daran arbeiten kann auskundschaften, vielleicht wartet er sogar bestimmte Tage ab, an denen die Befüllung höher ist, z. B. am Wochenende, er benötigt einen schnellen Fluchtweg usw. Berücksichtigt man nun seinen Lebensstil (Vorliebe für Zuhälterkarren mit viel PS, Leben im Untergrund), dann kann man davon ausgehen, dass er das Geld mit vollen Händen ausgibt. Die Spannbreite seiner Beute wird sehr hoch sein, je nach Befüllung, wie viele Kassetten er bergen kann und wie viel Geld die Sprengung überlebt. Unter Umständen gibt er das Geld dann schneller aus, als er einen neuen Coup planen und durchführen kann. Wenn er viel unterwegs ist, dann bleibt ihm vielleicht gar nichts anderes übrig, als einen Tankbetrug zu begehen. Der hat ja sogar noch Reservekanister betankt. Zusammengefasst: Er kann nicht mal eben mit dem Bohrer an den nächstbesten Automaten wandern, wenn er kein Geld mehr in der Tasche hat.

Mittlerweile ist es sowieso egal, er ist ja bekannt. Würde mich sehr wundern, wenn er sich nicht längst ins Ausland abgesetzt hat.

Ich denke, er macht es wie er's macht nicht weil es sein muss, sondern aus ideellen Gründen. Er ist gegen das System und für ihn ist jede Straftat und die vergehende Zeit eine Bestätigung seines Weltbildes.

@woertermord

So sehe ich das auch. Er hat kein Unrechtsbewusstsein. Im Gegenteil, über die Jahre wird er sich eingeredet haben, dass er genau richtig handelt. Eine abstoßende Persönlichkeit, einerseits. Andererseits würde ich gerne seine Geschichte kennen, und wie er sich dazu äußert. Seine Useneteinträge lassen zwar schon stellenweise diese anarchistische Weltsicht erkennen, an anderen stellen äußert er sich relativ vernünftig. Wäre echt mal interessant zu wissen, was da um 2001 geschehen ist, dass er komplett abrutschte.

Im xy-Beitrag wird detailliert geschildert, wie die Dame anhand von Briefen auf seinen Namen kommt. Gibt es da bei ihr, beim Fernseh-Team oder der Polizei keine Angst vor Rache?? Wenn ich zur Aufklärung eines Verbrechens beitrage will ich nicht identifizierbar sein!

@Alminu

Interessanter Gedanke, da ist was dran. Vielleicht wurde die Geschichte mit der Frau in XY nur erfunden, und jemand anderes hat der Polizei den Tipp gegeben. Ist ja letztendlich egal für den Zuschauer, irgendjemand hat ihn erkannt, was zu seiner Identifizierung führte. Oder die Frau war noch besser mit Iztok O. bekannt (Ex-Freundin z. B.) als im Filmfall dargestellt.

@BirneHelene

NRW/NL: Verfolgungsjagd über acht Autobahnen

Meinst Du den Fall, Verfolgungsjagd über 8 Autobahnen?

@Alminu

hat mich ehrlich gesagt auch gewundert. ich frag mich daher auch ob, dass so war wie in xy dargestellt!

@swinedog

ist in ordnung, aber deine ausführungen gehen so weit, dass er pleite ist. er müsste dann auch in anderen gewerben aufgefallen sein! wo und was isst er? wie bezahlt er eventuelle hotels oder gemietete garagen? usw.

osttimor schrieb:dann sollte er mehr bankomaten sprengen und weniger tankenbetrügereien begehen.

@osttimor
erstens, ist ein tankbetrug gegenüber eine bankomatsprengung ein klacks .
zweitens, vielleicht kamen ja die tankbetrügereien vor den sprengungen,
und gewohnheiten, gerade die schlechten,kann man schwer abstellen.