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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

1.478 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Making A Murderer, Steven Avery, Brendan Dassey ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 04:52
In all dem hoopla über Zellner mag untergegangen sein, dass heute eine Klage eingereicht wurde im Gericht von Manitowoc County. Es handelt sich um eine Verleumdungsklage, Kläger ist Andrew L. Colborn und Beklagte sind Netflix und die einzelnen Producer und Produktionsfirmen der Serie.

Der Kläger macht geltend, dass die Serie durch mehrfache Manipulationen scheinbarer Originalaufnahmen einen Sachverhalt darstellt, nämlich dass Colborn und das Sheriff's Department Beweise gegen Avery manipuliert und fälschlich fabriziert haben, der eindeutig falsch ist. Damit sei Colborns Ansehen irreparabler Schaden zugefügt worden.

Verleumdung liegt dann vor, nach dem Recht von Wisconsin, wenn eine Person eine Äusserung gegenüber Dritten macht, die geeignet ist, das Ansehen des Klägers negativ zu beeinflussen, und die nachweislich falsch ist.

Die Klageschrift listet eine ganze Reihe Punkte, die von den Machern der Serie verfälscht wurden. Im einzelnen kann man die hier nachlesen: https://gray.ftp.clickability.com/wbaywebftp/documents/Colborn-lawsuit-12172018.pdf (Archiv-Version vom 23.09.2019)

Was beunruhigend daran ist, ist, dass die Klage behauptet und Beweismaterial anfügt, dass die Darstellung in der Serie bewusst manipuliert wurde. Eines von mehreren Beispielen ist, dass die Zeugenvernehmung von Colborn vor Gericht wiedergegeben wird.

Im Original, nachzulesen im offiziellen Gerichtsprotokoll läuft das Geschehen so ab:

Frage 1 an Colborn.
Colborn antwortet mit Antwort 1.

Frage 2 an Colborn.
Colborn antwortet mit Antwort 2.

In der Serie wird das aber dann zusammengeschnitten mit folgendem Ergebnis:

Frage 1 an Colborn
Colborn antwortet mit Antwort 2.

Antwort 2 auf Frage 1 lässt Colborn dann in einem von ihm als sehr negativ empfundenen Licht dastehen.

Tatsächlich wäre m.E. ein solches Verhalten der Serienmacher extrem negativ. Die Serie verliert dadurch alle Glaubwürdigkeit.

Es ist interessant die Klageschrift zu lesen.

Die Beklagten haben nun 45 Tage auf die Klage zu antworten.

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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 06:22
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Präziser: Es kippt ihn dann endgültig
Kippt oder ergänzt. Das ist die Frage. Und ob es egal sein könnte.

Es würde ein Verschleppen der Knochen dorthin beweisen, mehr nicht. Stevens Unschuld wäre auch damit nicht bewiesen und darauf kommt es an. Wo er die Knochen oder einen Teil der Leiche verbrannte oder wo er einen Teil der Überreste hinbrachte, ist letztlich nicht entscheidungserheblich, wenn sich plausible Alternativtheorien ergeben.

Die harte Indizienkette (sein Blut + Projektil aus seiner Waffe + seine DNA + letzter Kontakt zum Opfer) gegen ihn wird nicht durchbrochen, wenn das Narrativ (irrelevante) Abweichungen erfahren müsste.

Die abweichende Theorie könnte sein, dass er die Leiche zerstückelte und einen Teil woanders verbrannte. Es stellt sich dann natürlich die Frage, warum nur einen Teil? Da wird man etwas Fantasie einsetzen müssen. Aber Zellner schreckt ja vor Fantastereien auch nicht zurück.

Anmerkung: Es geht mir an dieser Stelle darum, wie vom Gericht argumentiert werden könnte, die Untersuchungen abzulehnen oder deren Ergebnis für irrelevant zu erklären, das ist nicht meine persönliche Meinung.
Meine persönliche Meinung ist, dass es ihre Knochen sind, was aber wiederum meine Sicht auf den Fall nicht ändert.

Aber ich bin ebenfalls gespannt, ob und wie dieser Angriff pariert wird.

@Rick_Blaine: Danke für die Info. Da wehrt sich also einer.

Was für ein Schauspiel.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 09:09
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Verleumdung liegt dann vor, nach dem Recht von Wisconsin, wenn eine Person eine Äusserung gegenüber Dritten macht, die geeignet ist, das Ansehen des Klägers negativ zu beeinflussen, und

Dafür muss Colburn erstmal beweisen, dass er die aufgeführten Beweisstücke nicht gepflanzt hat. Bin gespannt wie er das machen will. Das ist so gut wie unmöglich.



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18.12.2018 um 10:11
@Juveda
Wenn jemand einen anderen wegen Verleumdung verklagt, muss er erstmal beweisen, dass er das, was der andere behauptet, nicht getan hat? Interessante Rechtsauffassung.

Es wird hier wohl eher um den Nachweis der tatsächlichen und absichtlichen Diffamierung und ggf. Abwägung zwischen Persönlichkeitsrechten und Meinungsfreiheit gehen.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 10:19
Zitat von JuvedaJuveda schrieb:Dafür muss Colburn erstmal beweisen, dass er die aufgeführten Beweisstücke nicht gepflanzt hat. Bin gespannt wie er das machen will. Das ist so gut wie unmöglich.
Langsam - Die Verleumdungsklage bezieht sich doch auf Aussagen, die im Schnitt den falschen Fragen zugeordnet wurden. Mit angeblich gefälschten Beweisen hat das nichts zu tun.

Man sieht hier aber dass in der Diskussion immer wieder konsequent die Mittel ausgeblendet werden die einem Filmteam zur Verfügung stehen, um eine gewünschte Wirkung zu erzielen. Selbstverständlich stelle ich die Szenen nicht infrage, in denen rennomierte Experten bestimmte Beweismittel anzweifeln. Aber keiner von uns weiß, wie viel zusätzliches Material gedreht aber nicht gezeigt wurde. Wir sehen die Ausschnitte, die das Filmteam uns zeigen will. Man kann und muss aber davon ausgehen, dass das äußerst selektiv und zum Teil womöglich sogar manipulativ ist. Ein weiteres wichtiges Stilmittel ist die Gewichtung der einzelnen Ausschnitte. Insbesondere die Rührszenen um die Avery-Famile die keinerlei informativen Gehalt haben werden in epischer Breite ausgerollt, während Avery-kritisches Material, wie etwa die Aussagen seiner Ex, gerade so viel Raum erhalten, dass man notfalls den Vorwurf entkräften kann nicht kontrovers genug zu sein.

Da der Film seine Parteilichkeit bereits im Titel zum Ausdruck bring kann man davon ausgehen, dass die Filmmacher die verfügbaren Mittel entsprechend genutzt haben.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 11:53
Also als ich gestern über Colborns Klage gestolpert bin, musste ich herzlich lachen. Das ist eine Nebelkerze ohne jede Aussicht auf Erfolg, aber eine hochspannende Nebelkerze. Ich bin gespannt wie er begründen will, dass er erst 3 Jahre nach der angeblichen Verleumdung das schlagartige Bedürfnis nach Klage spürt.

Inhaltlich, als langjähriger Filmdozent bin ich einer der Wenigen in diesem Thread die dazu mit Fachkompetenz etwas sagen können, ist da nichts dran, und da ist auch nichts belegbar was auch nur entfernt den Strafbestand der Verleumdung erfüllen würde. Tatsächlich ist es, unabhängig von den haltlosen Vorwürfen gegen die Doku, die auch in diesem Thread gebetsmühlenartig immer wieder durchgekaut werden, gerade der hohe journalistische Standard und die außerordentliche Zurückhaltung von Demos und Ricciardi die "Making A Murderer" so bedeutend machen.
Nicht jede Schnitt-Entscheidung die Geschehen verdichtet in dem man nicht gut aussieht (und wenn man, wie die Beweise in Colborns Fall zeigen, unter Eid vor Gericht lügt, sieht man nun einmal nicht gut aus) erfüllt einen vorsätzlichen Verleumdungsvorgang. Das kann man Laien einreden, aber nicht Leuten die davon was verstehen.

Laut den gesetzlichen Regelungen in Wisconsin muss Colborn, also der Kläger, um vor Gericht Erfolg zu haben, zweifelsfrei belegen, dass die folgenden vier Elemente vorliegen:

Erstens muss der Kläger beweisen, dass der Beklagte eine falsche und diffamierende Aussage über den Kläger gemacht hat.

Zweitens muss der Kläger nachweisen, dass der Beklagte eine unberechtigte Veröffentlichung gegenüber einem Dritten vorgenommen hat.

Drittens muss der Kläger nachweisen, dass der Verlag bei der Veröffentlichung zumindest fahrlässig gehandelt hat.

Viertens muss der Kläger in einigen Fällen einen besonderen Schaden nachweisen.


Siehe hier: https://www.mtfn.com/article-Matthew-Fisher-Wisconsin-Defamation-Law-Primer.html. Diese Beweisschwelle ist hier nicht erreichbar.
Falls das Gericht die Klage überhaupt zulässt, wird Colborn krachend verlieren. Insofern ist die Klage sogar erfreulich weil sie mit dem Mythos der verleumderischen Doku endgültig aufräumen dürfte.

Tatsächlich gibt es Andeutungen von Zellner in den letzten Tagen, besonders in Richtung Law Enforcement, und Äußerungen über Zivilverfahren,die unter Umständen den Schluss zulassen, dass sie diese Kurzschlußreaktion der Klage so haben wollte. Sie schrieb ja "a retrial is the formality, the truth REALLY comes out in a civil case..."

Deshalb hab ich aber nicht gelacht. gelacht hab ich, als ich den Namen des Anwalts las. Michael Griesbach. Griesbach ist ein früherer Staatsanwalt (aus Manitowoc County), der im Fall Avery schon seit drei Jahren als Pro-Schuld-Aktivist öffentlich auftritt und auch zwei Bücher über den Fall veröffentlicht hat, "Indefensible. The Missing Truth About Steven Avery, Theresa Halbach and Making A Murderer" und "The Innocent Killer", die beide jeweils noch mehr Falschinformationen enthalten als das Buch von Ken Kratz. Er gilt als DER Fake News Lieferant zum Fall Avery schlechthin.
Der gute Mann kann Gott kniefällig danken, dass man nicht IHN wegen Verleumdung verklagt.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 12:51
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Erstens muss der Kläger beweisen, dass der Beklagte eine falsche und diffamierende Aussage über den Kläger gemacht hat.
Die Beweislast für die Richtigkeit einer persönlichkeitsverletzenden Behauptung trägt in Deutschland jedenfalls derjenige, der sie aufstellt.

Wenn in der Doku also Beweismanipulation durch Colborn unterstellt wird (ich habe MaM nicht gesehen, wird es dort behauptet?) und dies nicht bewiesen werden kann, könnte der Straftatbestand durchaus erfüllt sein. Gegenüberzustellen wird die Meinungs- und Pressefreiheit sein.
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:musste ich herzlich lachen
Etwas makaberer Humor, wenn man an das Opfer denkt und an den rechtskräftig verurteilten Mörder, der anderen die Schuld für sein Verbrechen in die Schuhe schieben will.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 12:55
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Der gute Mann kann Gott kniefällig danken, dass man nicht IHN wegen Verleumdung verklagt.
Wer sollte ihn denn verklagen? Steven Avery?


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18.12.2018 um 13:13
@Seps13

Auf den persönlcihen Seitenhieb gehe ich hier nicht ein. Ich bin für eine sachliche, höfliche Form der Diskussion.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Die Beweislast für die Richtigkeit einer persönlichkeitsverletzenden Behauptung trägt in Deutschland jedenfalls derjenige, der sie aufstellt.
Das Verfahren findet nicht in Deutschland statt. In Wisconsin, USA, gilt die Rechtsauskunft die ich oben verlinkt habe. Die Handhaben das anders. Dort muss der Kläger den Verstoß belegen.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Wenn in der Doku also Beweismanipulation durch Colborn unterstellt wird (ich habe MaM nicht gesehen, wird es dort behauptet?) und dies nicht bewiesen werden kann, könnte der Straftatbestand durchaus erfüllt sein. Gegenüberzustellen wird die Meinungs- und Pressefreiheit sein.
Die Filmemacher unterstellen selbst nichts, es gibt keinen begleitenden Erzähltext oder Voice Over in der Doku. Schlußfolgerungen muss der Zuschauer selber treffen. Die Filmemacher enthalten sich hier, nehmen eine rein beobachtende Position ein. Natürlich ist Schnitt ein sehr starkes erzählerisches Mittel, aber eine Manipulation erfolgt nicht durch einfache Verdichtungen und Verkürzungen wie sie jeder Tagesschau-Beitrag anwendet.
Dass Colborn gerade in der Aussage vor Gericht unter Eid gelogen hat,ist mittlerweile , durch Zeugenaussagen und die Rekonstruktion seines Tagesablaufs und seiner Kommunikation mit der Leitstelle, belegbar.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 14:10
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Dort muss der Kläger den Verstoß belegen.
Stimmt, hier noch ein weitere Quelle:
https://docs.legis.wisconsin.gov/statutes/statutes/895/I/05 (Archiv-Version vom 06.03.2019)
895.05 
In a defamation action brought by a private figure against a media defendant, the plaintiff has the burden of proving that the speech at issue is false
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Ich bin für eine sachliche, höfliche Form
Die Zurschaustellung von Schadenfreude bei antizipierter Erfolglosigkeit dieser Klage kann ich nicht ernsthaft mit einer für dich in Anspruch genommenen Höflichkeit und Sachlichkeit vereinbaren.


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18.12.2018 um 15:36
Traurig, wie giftig hier der Ton geworden ist. @Seps13 Du schreibst doch hier auch teilweise sehr ironisch und sarkastisch, ich glaube, da muss man nicht moralisieren.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 16:19
Wer sich selbst ein Bild vom neuen (17.12.) Antrag zum Rapid DNA Testing der Knochen aus der städtischen Feuergrube (gravel pit) machen möchte, den Kathleen Zellner gestern eingereicht hat, findet ihn hier komplett, samt beigefügten Fotos:

https://drive.google.com/file/d/1PgLpaXgI0NNTOpujGOb_8D0l8nrpdm_W/view


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 18:05
Zitat von Frances81Frances81 schrieb:Traurig, wie giftig hier der Ton geworden ist. @Seps13 Du schreibst doch hier auch teilweise sehr ironisch und sarkastisch, ich glaube, da muss man nicht moralisieren.
@stefanclimbr15 hat hier im Thread die maßgebliche Deutungshoheit. Wenn alle Schäfchen dem Schäfer nachlaufen, klingt das gemeinsame Blöken natürlich harmonischer, als wenn der Schäfer schwarze Schafe zurechtweisen muss, die aus der Reihe tanzen.

Aber nichtsdestotrotz versuche ich ab jetzt sachlicher und höflicher zu sein, ohne jedoch zu konvertieren. Mal sehen, ob wir einen besseren und evtl. sogar neutraleren Umgangston hinbekommen.

Ist ja bald Weihnachten. ;)


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 18:40
;-) Schön. Ich bin zwar ein bisschen hin und her gerissen, ob ich mich jetzt als Schäfchen angesprochen fühlen und darüber empört sein sollte, aber es reicht jetzt auch eigentlich mit offtopic.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 20:38
Zitat von Seps13Seps13 schrieb: hat hier im Thread die maßgebliche Deutungshoheit. Wenn alle Schäfchen dem Schäfer nachlaufen, klingt das gemeinsame Blöken natürlich harmonischer, als wenn der Schäfer schwarze Schafe zurechtweisen muss, die aus der Reihe tanzen
Du kannst auch gerne einen anderen Thread nutzen wenn Dir das hier alles nicht zusagt. Hier wurde immer höflich und ruhig diskutiert. Hier wurde niemand zerfetzt oder blöde angemacht, sondern höflich und sachlich berichtigt. Und ich denke, dass war für alle User die hier schreiben sehr angenehm. Und es wäre schön, wenn das so bleibt. Mal ganz abgesehen davon, dass ich das was du da schreibst unverschämt finde.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

18.12.2018 um 20:41
Im Hinblick auf das was @Seps13 schrieb, nämlich
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:@stefanclimbr15 hat hier im Thread die maßgebliche Deutungshoheit. Wenn alle Schäfchen dem Schäfer nachlaufen, klingt das gemeinsame Blöken natürlich harmonischer, als wenn der Schäfer schwarze Schafe zurechtweisen muss, die aus der Reihe tanzen.
möchte ich folgendes sagen:
Niemand in diesem Thread hat so etwas wie eine Deutungshoheit. Weder bin ich Schäfer, noch betrachte ich die Mitdiskutanten als meines oder sonst irgendjemandes "Schäfchen".Es gibt hier ganz verschiedene Positionen und Ansichten und das ist auch gut so. Ich kenne den Fall gut, aber auch andere haben einen sehr guten Überblick und auch Personen, die die Sache anders sehen als z.B. ich, stellen oft gute und fundierte Fragen.


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19.12.2018 um 06:15
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Es gibt hier ganz verschiedene Positionen und Ansichten und das ist auch gut so.
Mit diesen wahren Worten zurück zur Sache.

DNA und Blutspuren:
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb am 15.12.2018:Tatsächlich wurde das Blut lediglich mit der DNA von Steven Avery abgeglichen, nie mit der von Bobby.
Hier der DNA-Vergleich von Blutspuren, Motorhaubenverriegelung (=Item ID), - jeweils identifiziert als Steven Averys DNA- mit Bobby Dasseys DNA.
->Bobby kann als Urheber der Spuren ausgeschlossen werden. Hinweise auf eine Mischspur ergeben sich ebenfalls nicht.

Photo Collage 20181218 230021291Original anzeigen (1,0 MB)


Quelle: Berichte Wisconsin State Crime Laboratory vom 14.11.05 und 08.05.06

Items
Toyota RAV4 (Teresa Halbachs Auto)
A6 driver's seat
A8 from an area to the right of the ignition
A9 from the front passenger seat
A12 metal panel

Pontiac Grand AM (Stevens Auto)
B1 from the passenger side
of the front console
B3 from the center console near the window button
B4 from the gear shaft
B5 from the back seat driver's side

C Toyota key attached to a blue key ring

Ich fasse noch einmal zusammen und stelle die beiden möglichen Sachverhalte gegenüber:

Steven Avery hatte zur Tatzeit eine Verletzung an der Hand. Es fanden sich Blutflecken im Auto des Opfers sowie Blutflecken in seinem eigenen Auto. Den Blutverlust im eigenen Auto gibt er zu, den im Auto des Opfers hingegen nicht.

Die DNA an der Motorhaubenverriegelung des Toyotas will er ebenso nicht hinterlassen haben wie die DNA am Schlüssel von Teresa Halbachs Auto.

Gegenüberstellung der Thesen zu den zentralen Indizien Blut und DNA des Verurteilten:

 20181219 044956


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19.12.2018 um 06:31
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Inhaltlich, als langjähriger Filmdozent bin ich einer der Wenigen in diesem Thread die dazu mit Fachkompetenz etwas sagen können, ist da nichts dran, und da ist auch nichts belegbar was auch nur entfernt den Strafbestand der Verleumdung erfüllen würde. Tatsächlich ist es, unabhängig von den haltlosen Vorwürfen gegen die Doku, die auch in diesem Thread gebetsmühlenartig immer wieder durchgekaut werden, gerade der hohe journalistische Standard und die außerordentliche Zurückhaltung von Demos und Ricciardi die "Making A Murderer" so bedeutend machen.
Nicht jede Schnitt-Entscheidung die Geschehen verdichtet in dem man nicht gut aussieht (und wenn man, wie die Beweise in Colborns Fall zeigen, unter Eid vor Gericht lügt, sieht man nun einmal nicht gut aus) erfüllt einen vorsätzlichen Verleumdungsvorgang. Das kann man Laien einreden, aber nicht Leuten die davon was verstehen.
Soso. Leute, die etwas davon verstehen, würden aber wissen, dass es hier gar nicht um einen "Strafbestand" (ich nehme mal an, es soll eine Straftat heissen) geht, sondern dass es sich hier um eine zivilrechtliche Klage handelt. Ja, ich bin sicher, Leute, die etwas davon verstehen wüssten das.
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Falls das Gericht die Klage überhaupt zulässt, wird Colborn krachend verlieren.
Ja klar, eigentlich brauchen wir keine Gerichte mehr, die Sache wurde auf Allmy schon letztinstanzlich entschieden.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:@stefanclimbr15 hat hier im Thread die maßgebliche Deutungshoheit.
Ja, scheint so. Nur dass die echte Welt sich selten darum kümmert, was auf Allmy so gilt.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

19.12.2018 um 06:49
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Wer sich selbst ein Bild vom neuen (17.12.) Antrag zum Rapid DNA Testing der Knochen aus der städtischen Feuergrube (gravel pit) machen möchte, den Kathleen Zellner gestern eingereicht hat, findet ihn hier komplett, samt beigefügten Fotos:
War das die angekündigte neue Entwicklung?


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19.12.2018 um 07:46
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Hier der DNA-Vergleich von Blutspuren, Motorhaubenverriegelung (=Item ID), - jeweils identifiziert als Steven Averys DNA- mit Bobby Dasseys DNA.
->Bobby kann als Urheber der Spuren ausgeschlossen werden. Hinweise auf eine Mischspur ergeben sich ebenfalls nicht.
Jetzt müsst ich mal fragen wie kommt Bobbys DNA dort hin?

Noch ne Frage Bobby kann als Urheber der Spuren ausgeschlossen werden heißt? Hatte Avery mehr DNA Menge auf der Motorhaube?

Wäre nett mal aufgeklärt zu werden habe da zu wenig Ahnung von Forensik.


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