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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

157 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Boberger Dünen, Haluk Kocal, Michael Riesterer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

09.06.2017 um 21:36
ich bin für Jürgen Walter S. wegen...
Zitat von RorschachRorschach schrieb:Sie hatten am Tag, als die Jungen verschwunden waren, beim Naturschutzgebiet "Die Reit" einen Mann gesehen, der zwei Kinder an der Hand hatte.


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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

09.06.2017 um 21:43
@Rorschach
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Daraus ergeben dich jetzt noch ein paar Anhaltspunkte. Ich denke allerdings das sie schon den richtigen Täter hatten, Jürgen Walter S.
Ist irgendwas bekannt ob die Kinder missbraucht wurden? Ich kann mir nicht wirklich einen Reim auf das Motiv des Tötens machen


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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

09.06.2017 um 21:51
Einen Artikel zu Jürgen Walter S. habe ich noch finden können von 1987, anscheinend hat er immer noch Handel mit Hundewelpen betrieben und Tiere gequält:

28.01.1987
http://www.abendblatt.de/archiv/1987/article203606475/Das-Geschaeft-mit-den-kranken-Tieren.html

Zitat aus obigem Artikel vom 28.01.1987:
Neun Zeugen sind geladen, Fortsetzungstermine anberaumt, aber der Prozeß gelangt nicht einmal bis zur Beweisaufnahme. Dafür gibt es Turbulenzen um die Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten und um den Verdacht eines Doppelmordes, der vor Jahren auf ihm gelastet hatte. Wiederholt kommt es zu aggressiven Ausbrüchen des Angeklagten, der seine Augen mit einer Sonnenbrille verborgen hält, und dessen Füße in den weißen Jogging-Schuhen immer wieder wie wild zu tanzen beginnen.

Als Richter Jan T. den Antrag von S. Verteidiger Napp auf Aussetzung der Verhandlung ablehnt, hört er vom erbosten Angeklagten: "Bei Ihnen mach' ich gar nichts. Sie suchen nur einen Grund, mich in den Knast zu bringen!" Für 21 Monate in den Knast geschickt hatte ihn indessen im Juni 1982 die Große Strafkammer 6. Wegen Tierquälerei, Betruges, Beleidigung, Körperverletzung, Falschaussage. Tatort: das Jenfelder Tierheim. Verminderte Schuldfähigkeit hatte der Richter dem Angeklagten zugebilligt und gemeint: "Hoffentlich ziehen wir heute einen Schlußstrich."



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09.06.2017 um 22:43
Zitat von SiegessicherSiegessicher schrieb:eine sehr gute Frage. Wir wissen ja, das es heute möglich WÄRE, aus Haaren DNA zu ziehen. Aber ich glaube, die Harre sind nicht gesichert worden, denn ansonsten hätte man ja eine dementsprechende Mitteilung gemacht.
Das ist zu befürchten.
Aber gegen Tote wird eh nicht mehr ermittelt, und nur um Gewissheit zu haben ob er es gewesen ist, wird man vielleicht nichts dahingehend unternehmen.


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09.06.2017 um 22:49
@TatzFatal
Zitat von TatzFatalTatzFatal schrieb:und nur um Gewissheit zu haben ob er es gewesen ist, wird man vielleicht nichts dahingehend unternehmen.
vlt. ja doch - um den fall als gelöst abschliessen zu können.


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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

10.06.2017 um 11:19
@Rorschach

Super Zusammenfassung des Falles. Wäre als Eingangspost des Threads, besser platziert gewesen.

Leider, ein cold case. Mich wundert in dem Fall das die Zeugenaussage des Ehepaares nicht gewichtig genug war, da sie den Verdächtigen doch scheinbar eindeutig identifiziert haben.

Der Mann ist mittlerweile verstorben und der Fall wahrscheinlich unter ungeklärte Mordfälle, verbucht.
Allerdings verjährt Mord ja auch nicht und wenn es neue Hinweise geben sollte, wird das wieder hervor geholt. Auch, wenn sich noch Zusammenhänge zu anderen Fällen ergeben sollten.


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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

04.08.2017 um 19:46
Zitat von nodocnodoc schrieb am 10.06.2017:Der Mann ist mittlerweile verstorben und der Fall wahrscheinlich unter ungeklärte Mordfälle, verbucht.
Allerdings verjährt Mord ja auch nicht und wenn es neue Hinweise geben sollte, wird das wieder hervor geholt.
Der Mann lebt und im Mordfall der beiden Jungen wird nun nach allen Seiten ermittelt.

Im neuen Stern gibt es einen Artikel über den damaligen Verdächtigen, der "M" genannt wird. Am Ende der Reportage findet sich ein Zeugenaufruf.(*)

Mir scheint, als seien beide Jungen, die Angehörigen mögen mir das verzeihen, sexuell missbraucht worden.

Begründung: Der eine Junge hat sich partout geweigert, seine Unterhose auszuziehen. Er hat sie auch beim Baden angelassen. Der andere Junge hat begonnen im Bett einzunässen.

* Zeugenaufruf im Artikel des Stern 82, 03.08.2017:
Die Kriminalpolizei sucht Zeugen, die sich erinnern können, in ihrer Kindheit der achtziger Jahre von einer männlichen Person in Mümmelmannsberg, an den Boberger Dünen oder in der Nähe des Naturschutzgebietes Die Reit angesprochen worden zu sein mit der Aufforderung, mitzugehen oder mit einem PKW mitzufahren. Außerdem sucht die Polizei Zeugen, die Menschen kannten, die Anfang der achtziger Jahre private oder berufliche Bezüge zu den genannten Orten hatten. Hinweise werden von der Hamburger Polizei telefonisch unter der Nummer +49 40 428 656 789 entgegen genommen.



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05.08.2017 um 22:49
Moin @Quidquid

vielen Dank für den Hinweis auf die Reportage im aktuellen Stern. Das hätte ich sonst bestimmt nicht mitbekommen. Aus meiner Perspektive sehr gut recherchiert und es wird deutlich, dass der Autor versucht neutral zu bleiben. Man erfährt einiges mehr über den Hauptverdächtigen, auch die Einschätzung des ehemaligen Ermittlers fand ich interessant. Ausserdem lernt man, dass es eine Verbindung vom Hauptverdächtigen zur Siedlung Mümmelmannsberg gab.

Interessant aber vermutlich Zufall, sind einige Ähnlichkeiten zwischen dem Hauptverdächtigen, dem sog. Säurefassmörder Lutz R. und Kurt Werner W. aus Lüneburg, was die Biografie und abweichendes Verhalten in Jugend anbelangt.


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06.08.2017 um 22:59
Habe den Artikel heute auch gelesen. Ich finde "Die Reit" als Ablageort schon sehr speziell, da es sich nur um ein kleines Gebiet ab vom Schuss handelt, wo man auch nicht viel erleben kann. Daher werden sich in das Gebiet auch nicht viele Menschen verirren und es auch dementsprechend nicht viele auf dem Zettel haben. Ich denke daher dass das jemand war, der dort auch schon mal war ggf. Verwandte oder Bekannte hat. Ich bin der Meinung in den 90er haben wir mit der Schulklasse mal eine Radtour dort hin gemacht. Es war nicht wirklich spannend... Als Ablageort hätte ich eher irgendwo ein Feld im Umkreis von Mümmelmannsberg Richtung Havighorst getippt. Es ist doch schon sehr mutig mit zwei Jungs die zu dem Zeitpunkt ja laut Zeitungsartikel noch gelebt haben so weit durch die Gegend zu fahren. Hoffe der Fall wird noch aufgeklärt.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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07.08.2017 um 11:18
@Quidquid
Zitat von QuidquidQuidquid schrieb:Der Mann lebt und im Mordfall der beiden Jungen wird nun nach allen Seiten ermittelt.
Bezogen hatte ich mich eigentlich auf das hier und bin daher auch davon ausgegangen das er nicht mehr lebt.
Zitat von RorschachRorschach schrieb am 09.06.2017:Danach reissen die Artikel ab. Jürgen Walter S. ist bald darauf verstorben, leider finde ich meine Quelle nicht mehr, ich weiß nicht mehr ob er einer Straftat zum Opfer fiel oder Suizid begangen hat.
Kenne leider den Artikel im Stern nicht. Wenn der ( dürfte Nr. 32 sein, nicht 82 ) her gibt, dass der damals Tatverdächtige S. noch lebt, gebe ich dir natürlich recht.
Der dürfte dann ja schon weit über siebzig sein, wenn ich mich nicht verschätzt habe.

Kann jemand den Stern Artikel mal kurz zusammen fassen? Kaufe nur den Stern Crime.... ist mir schon teuer genug. ;)


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07.08.2017 um 15:27
Moin @nodoc

hab leider gerade nicht soviel Zeit, deswegen nur eine kurze Zusammenfassung des Artikels.

Er ist anscheinend von einem Stern Crime Mitarbeiter geschrieben worden, der sich einige Zeit mit dem Fall beschäftigt hat. Es werden die bekannten Fakten zusammengetragen und außerdem kommen Verwandte der Opfer zu Wort und der Autor hat es geschafft Jürgen Walter S. über eine ebay Kleinanzeige aufzutreiben und hat Kontakt zu ihm aufgenommen und mehrfach interviewt. Man bekommt also einiges an Aussagen von Jürgen Walter S. zu lesen, der nach wie vor seine Unschuld beteuert und darüber klagt, dass der Verdacht sein ganze Leben zerstört hat.
Neu wahr mir, dass Jürgen Walter S. Geschwister hatte, diese aber wohl komplett den Kontakt zu ihm abgebrochen haben. Der Autor hat daneben noch mit dem zum Tatzeitpunkt Lebensgefährten von Jürgen Walter S. Kontakt gehabt, dieser wollte sich zum Zitat Ex-Lebensgefährten "hodenlosen Kinderficker" aber nicht äußern.

Die Kindheit von Jürgen Walter S. soll belastet gewesen sein durch Mobbing und als Schüler sei er wegen seines Schwulseins Außenseiter gewesen. In den 70er Jahren war er wohl in der Sozialtherapeutischen Anstalt Bergedorf untergebracht und hat sich einer Kastration unterzogen um Entlassen zu werden. Während seiner Zeit in der Anstalt lernte er einen Sexualstraftäter kennen, der in den 80er Jahren dann in Mümmelmannsberg wohnte und der dort Jürgen Walter S. und seinen Lebensgefährten öfters empfangen hat. Trotz der Kastration hatte Jürgen Walter S. regelmäßig Sex. Es werden darüberhinaus Aussagen des Ex-Lebensgefährten aus den 80er zitiert, die dies beschreiben und auch von sexueller Gewalt bei Jürgen Walter S. berichten. Als Alibi für den Tag des Verschwinden der beiden Jungen gibt Jürgen Walter S. einen Termin bei seinem Rechtsanwalt wegen eines Autounfalles am Vortage an. Laut dem Autor hatte der Anwalt seine Kanzlei damals in der Straße Grönländer Damm in Rahlstedt, Fahrzeit etwa 30min mit dem Auto zum Parkplatz Boberger Dünen. Der Termin soll gegen 18:30 stattgefunden haben.

Ich bin mir nicht sicher, aber der Ex-Lebensgefährte (lt. Artikel 15 Jahre jünger als Jürgen Walter S.) könnte der Mann gewesen sein, mit dem Jürgen Walter S. sein Tierheim/Hundezucht in Rahlstedt betrieb, der Name des Kompagnons findet sich in einer Gegendarstellung der Zeit Nr. 44 von 1979, die als Reaktion auf Zeit-Artikel die die Zustände in Jürgen Walter S. Tierheim beschrieben.

Der Autor schildert auch eine Szene, in der Jürgen Walter S. im Beisein des Autors in einem Park, eine Auseinandersetzung mit Jugendlichen hat und diese mit Pefferspray bearbeitet weil die Jugendlichen angeblich behauptet hätten, er würde mit arabischstämmigen Jugendliche Sex haben und diese mit Geld dafür bezahlen.

Seine Vorstrafen soll Jürgen Walter S. 1984 u. a. wegen Betrug, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung, Nötigung erhalten haben. Die mehrfachen Verurteilungen nach §175 waren bereits gelöscht, es wird allerdings nicht erwähnt, warum Jürgen Walter S. in der Sozialtherpeutischen Anstalt untergebracht wurde.

Auch ein ehemaliger Ermittler kommt zu Wort, dieser ist sich ziemlich sicher, dass der Verdächtige auch der Täter ist.

Außerdem wird das Fiasko mit dem Haar-Gutachten beleuchtet.

Die Familie von S. ist wohl nach dem Krieg aus dem Osten vertrieben worden und so in Hamburg gelandet. Der Lebenslauf was die Schulzeit und Kindheit angeht, ähnelt frappierend der von Lutz Reinstrom. Ich frage mich in wieweit Jürgen Walter S. in der damaligen HHer Schwulenszene vernetzt war, und in wie weit Bezüge zur S/M-Szene bestanden. Die Boberger Dünen wird er mit Sicherheit als Cruising Gegend für Schwule gekannt haben.

Der Autor enthält sich jeglicher Wertung was die Frage angeht, ob Jürgen Walter S. der Täter ist oder nicht.

Der Artikel endet mit dem Hinweis darauf, dass eine DNA Analyse 2008 ergebnislos endete, die Cold Case Unit der HHer Polizei aber seit 2017 wieder offiziell mit dem Fall befasst ist.

@Quidquid

Was das Einnässen der Beiden angeht, dass kann auch andere Gründe gehabt haben als Missbrauch, zumindest bei Michael R. waren die familiären Verhältnisse ja scheinbar nicht ganz einfach.

@Steve1967

Die Reit und der Parkplatz waren in Ende der 70er/Anfang der 80er sicherlich nicht besonders frequentiert und ich bin mir sehr sicher, dass der oder die Täter Ortskenntnisse gehabt haben müssen. Heutzutage ist in unmittelbarer Nähe eine Grillstelle und eine inoffizielle Badegelegenheit an der Doven Elbe, deshalb ist da heute deutlich mehr los. Interessant fand ich, dass der Ermittler beschreibt, das der Ablageort der beiden Jungen über einen Trampelpfad erreichbar war, also nicht völlig willkürlich im Dickicht. Das lässt wieder an eine Cruising Stelle denken.



Ich habe jemanden gefunden, der in den 70er Jahren in die Entstehung der Zeit-Artikel zum Tierheim involviert waren, vielleicht bekomme ich da noch ein paar neue Informationen.


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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

07.08.2017 um 16:01
Moin @Rorschach

Ich bin auch im Besitz des Stern und verstehe hier etwas nicht:
Zitat von RorschachRorschach schrieb:Als Alibi für den Tag des Verschwinden der beiden Jungen gibt Jürgen Walter S. einen Termin bei seinem Rechtsanwalt wegen eines Autounfalles am Vortage an. Laut dem Autor hatte der Anwalt seine Kanzlei damals in der Straße Grönländer Damm in Rahlstedt, Fahrzeit etwa 30min mit dem Auto zum Parkplatz Boberger Dünen. Der Termin soll gegen 18:30 stattgefunden haben.
Ich dachte dies bezieht sich auf den Ex-Lebensgefaehrten, für mich ließst sich das so, als hätte der Ex-Lebensgefaehrte den Termin gehabt, oder verstehe ich was falsch?


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

07.08.2017 um 18:32
Ganz dollen lieben Dank für die kurze und gute Zusammenfassung @Rorschach !!!

Bekomme morgen den Stern von jemandem geliehen, im Tausch gegen Crime. *___*
Finde es auch für andere nett, dass du das gemacht hast, so kann man einfach besser mitreden und weiß um was es da geht.
Daher erst morgen mehr von mir. Ich möchte mir das erst mal genauer alles durchlesen und verstehen warum die Beweise damals nicht gegen den TV ausgereicht haben. Vor allem das "Haarfiasko".
Mir ist auch noch nicht ganz klar, ob der nun diese Narbe im Gesicht hatte oder nicht, wie es ja von dem Ehepaar beschrieben und auf Fotos erkannt wurde.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

07.08.2017 um 19:24
Zitat von SiegessicherSiegessicher schrieb am 09.06.2017:nochmal deutlich schreiben. Vielleicht sind die Kinder zu ihm ans Auto gegangen, weil er Hunde im Auto hatte. Und dann hatte er die Situation ausgenutzt.
Zumindest im Filmbeitrag aus der damaligen XY Sendung schien es auch so, dass die Kinder den Mann auf dem Parkplatz irgendwie kannten, so war zumindest mein Eindruck.
Die Idee mit den Hunden finde ich auf jeden Fall interessant, denn welches Kind würde sich nicht für Hunde oder Tiere interessieren, die sich dort eventuell im Auto befanden.
Ich finde den Gedanken das die Kinder den Täter schon vorher kannten nicht so abwegig. Einfach so, wären sie wahrscheinlich nicht zu einem fremden Auto gegangen?!


https://www.blogxy.de/xy-ungeloest-muemmelmannsberg/


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07.08.2017 um 19:51
@Lionel.twain

Stimmt du hast recht, dass Detail hatte ich falsch in Erinnerung, es war der Ex-Lebensgefährte der den Termin beim Anwalt hatte und nicht der Verdächtige.


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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

07.08.2017 um 20:47
Danke @nodoc für den Link.

Also, in dem steht:
Nach der Ausstrahlung bei XY, die ebenfalls ein paar Dutzend neue Hinweise brachten, könnte die zuständige Mordkommisson unter Leitung des Kriminalhauptkommissars Rolf Bauer im November 1983 den Wagen ausfindig machen, den Jürgen -
Walter S. zu diesem Zeitpunkt gefahren hatte: einen schwarzen Opel Diplomat.
In dem Artikel von dem Link hört es sich so an, als wäre Jürgen-Walter S. selbst den Wagen gefahren, aber im Stern steht dazu:
1981 kaufte M. ( M: steht für Jürgen-Waltet S. ) einen schwarzen Opel Diplomat. Dabei hat er eine fast panische Abneigung, selbst Auto zu fahren, und ließ sich stets von anderen chauffieren.
Meist von Fischer ( Fischer: steht für den Ex-Lebensgefaehrten.
Quelle: Stern, Datum: 3.8.2017 Nr.32, Seitenangabe: 80, Überschrift des Artikels: M. Hamburg im Sommer 1981. Zwei Kinder werden ermordet. Der Fall bleibt bis heute ungeklärt, aber der damalige Ermittler ist überzeugt, dass er den Täter kennt.
Begegnungen mit einem Verdächtigen.

Also, musste Jürgen-Walter S. immer chauffiert werden, entweder war er dann nicht alleine dort auf dem Parkplatz mit den Kindern, oder evtl. gar nicht, d.h.:

1.) Wenn er chauffiert wurde, war der Ex-Lebensgefaehrte dabei.
Oder:
2.) Der Ex-Lebensgefaehrte war alleine dort und hatte den Hund dabei, mit dem die Kinder eventuell angelockt wurden.
Zu Punkt 2.) haben wir ja festgestellt, dass sich dieser Termin beim Anwalt um 18:30 Uhr auf den Ex-Lebensgefaehrte bezog, die Kanzlei befand sich etwa 30. Minuten mit dem Auto entfernt von dem Parkplatz Boberger Dünen, dem Stern nach war der Ex-Lebensgefaehrte alleine unterwegs.

Wirft irgendwie ein anders Licht auf die Sache, was meint ihr. Hoffentlich habe ich alles verständlich genug erklärt.
Danke @Rorschach für Deine Zusammenfassung.


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08.08.2017 um 02:46
N'Abend @nodoc

wie lange das Haarfiasko der Sachverständigen des LKA Hamburgs thematisiert wurde, beschreibt der uralte Hamburger Abendblatt Artikel noch prägnanter als die aktuelle Stern Reportage:

http://www.abendblatt.de/archiv/1992/article203976041/Am-seidenen-Faden.html


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08.08.2017 um 10:18
Zitat aus dem obigem Artikel, aus dem Abendblatt vom 10.11.92, verlinkt von @Rorschach zu dem "Haarfiasko":
Aber seit drei Monaten "dümpelt" der Schwurgerichtspross vor sich hin. Auch am 15. Verhandlungstag hängt in dem Indizienprozess die Anklage buchstäblich nur an einem seidenen Faden. Das hängt mit dem Faser-Gutachten zusammen, das dem Angeklagten vor elf Monaten die Untersuchungshaft eingebracht hat, und mit der Person der Diplom-Biologin Dr. Ulrike Decke von der Kriminaltechnichen Untersuchungsstelle ( KTU ) der Hamburger Polizei.
Nach ihrem Gutachten stammen Fasern im Porsche des umgebrachten Bordell-Chefs angeblich von der Bekeidung des Olaf H. Der Umstand, dass Angeklagter und Opfer sich - wie üblich in der koerpernahen Herzlichkeit des Kiezes - bei Begruessungen stets umarmten, hatte sich für die Sachverständige entgegen gesicherten Erkenntnissen anderer Landeskriminalaemter als bedeutungslos dargestellt.
Die Verteidiger, Leonore Gottschalk-Solger und Uwe Maeffert, halten daher das Gutachten für "ohne jeden Aussagewert" und die Sachverständige für höchst problematisch und in ihrer Sachkunde zweifelhaft.
In der Tat ist die Diplom-Biologin als Sacchverstaeendige ohne Fortuene, hatte sie doch schon einmal verhängnisvoll danebengelegen.
In einem der schlimmsten Verbrechen der vergangenen Jahre, dem nie aufgeklärten Sexualmoral an Michael R. ( 8 ) und seinem türkischen Freund Haluk K. (9 ) hatte Dr. Ulrike Decke im Frühjahr 1984 Haarvergleichs-Untersuchungen vorgenommen
und ein den mutmaßlichen Täter belastendes Gutachten erstattet, das wissenschaftlichlicher Gegenprobe nicht standgehalten hat und gröbste Fehler enthalten hatte.
Die Folge: Der 41 Jahre alte Tatverdächtige hatte wegen nicht ausreichender Beweise aus der Untersuchungshaft entlassen werden müssen.


Zitat aus dem Stern, zum "Haarfiasko":
Zurück in Hamburg legte eine wissenschaftliche Gutachterin die Spuren im Labor unters Mikroskop.
Sie untersuchte Haarschnitte, Hohlräume, Faserbuendel. Dabei entdeckte sie unter zahlreichen Tierhaaren auch Menschenhaare, die "in allen untersuchten Merkmalen" mit Michaels hellen Kindergarten und den schwarzen Haaren von Haluk übereinstimmen.
Der Haftrichter beantragte ein weiteres Haargutachten beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden.
Es war vernichtend: Das Hamburger Gutachten enthalte zahlreiche gröbste Fehler, die meisten Spuren Haare seien nicht einmal verwertbar. Der Haftrichter in Hamburg hob den Haftbefehl auf .
Ein dritter Gutachter wollte sich nicht festlegen und sprach lediglich von einer möglichen Übereinstimmung der Haare.
Quelle: Stern, Datum: 3.8.2017 Nr.32, Seitenangabe: 81,82, Überschrift des Artikels: M. Hamburg im Sommer 1981.Zwei Kinder werden ermordet. Der Fall bleibt bis heute ungeklärt, aber der damalige Ermittler ist überzeugt, dass er den Täter kennt.
Begegnungen mit einem Verdächtigen.


Wegen mangelnder Beweise wurde der Tatverdächtige aus der Untersuchungshaft entlassen.
Was ich nicht verstehen kann, wie der Gutachterin gleich zweimal, also in zwei verschiedenen Fällen solche gravierenden Fehler unterlaufen konnten.
Der dritte Gutachter wollte sich dann nicht mehr festlegen und sprach lediglich von einer möglichen Uebereinstimmung.
In einer ausführlichen Stellungnahme, hielten die Hamburger Kriminaltechniker dagegen und stützten sich auf ihr Erstgutachten, dass Gericht ließ sich davon nicht überzeugen und es kam nicht einmal mehr zur Anklage.


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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

08.08.2017 um 10:40
Ein ganz interessanter Link. Bezieht sich jetzt nicht direkt auf den Fall der beiden ermordeten Kinder, aber es geht unter anderem auch um ungelöste Fälle in den  Boberger Dünen und wie die Cold-Case-Einheit arbeitet, die auch mit dem Mord an Michael und Haluk befasst sein dürfte.
Dort wird ganz gut beschrieben mit welchen Schwierigkeiten die Ermittler nach der langen Zeit zu kämpfen haben, weil damals wenig in Datenbanken erfasst wurde und viele Unterlagen zu den Fällen gar nicht mehr existieren.  


http://www.zeit.de/2017/22/mordfaelle-hamburg-ermittler-aufklaerung
Ein grauer Donnerstag, außer Quast und seinem Kollegen ist der Parkplatz an den Boberger Dünen zwischen Mümmelmannsberg und Bergedorf menschenleer. Quast schaut hinunter zum See, hinauf zur Landstraße. "Hören Sie die Autos?", fragt er. "Wenn wir die hören, hört man dort oben auch Schreie von hier unten. Das stand nicht in den Akten."

Die Akten sind das wichtigste Arbeitsmittel von Quast und seinen Kollegen. Die beiden bilden die Cold-Case-Einheit, die neue Sondereinheit für ungeklärte Mordfälle der Hamburger Polizei. Quast, 59 Jahre alt, kräftige Statur, grauer Kurzhaarschnitt, arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Polizist. Mord und Totschlag, damit kennt er sich aus. Bearbeitet er einen Fall, führt er Zeugengespräche, überprüft Verdächtige, schreibt Berichte. Bei den Fällen, die er ab jetzt betreut, läuft es etwas anders. Die Zeugen sind oft alt, manchmal sogar schon tot. Die Tatverdächtigen ebenso. Und die Berichte lange geschrieben, auf Schreibmaschine.



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Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981

08.08.2017 um 11:40
Was ich auch interessant finde, ist was Jürgen-Walter S. über den Ex-Lebensgefaehrte sagt, auch im Bezug auf den Tattag:

Zitat aus dem Stern:

Jürgen-Walter S. wird in dem Artikel M. genannt.
Ex-Lebensgefaehrte wird in dem Artikel Arne Fischer genannt.
"Der Arne hatte Gletscheraugen", sagt M. über seinen ehemaligen Lebensgefährten. " Er war immer unheimlich schweigsam, hat wenig über sich selbst geredet".
Aber er kenne sich seit seiner Kindheit gut in dem Naturschutzgebiet aus, in dem die Leichen gefunden wurden. Sein Vater habe wenige Hundert Meter entfernt eine Gartenparzelle gehabt. Und Arnes Onkel habe in Muemmelmannsberg gewohnt.
Am Tattag hatte Fischer um 18.15 Uhr einen Termin mit einem Rechtsanwalt, es ging um einen Schaden am Opel Diplomat.
Die Fahrtzeit von der Kanzlei am Groenlaender Damm zum Wohnort der ermordeten Kinder beträgt 30 Minuten.
Von dort aus dauert es noch einmal eine Viertelstunde bis zur Reitbrooker Schleuse.
Quelle: Stern, Datum: 3.8.2017 Nr.32, Seitenangabe: 82, Überschrift des Artikels: M. Hamburg im Sommer 1981. Zwei Kinder werden ermordet. Der Fall bleibt bis heute ungeklärt, aber der damalige Ermittler ist überzeugt, dass er den Täter kennt.
Begegnungen mit einem Verdächtigen.


Der Ex-Lebensgefaehrte war also am Tattag ganz in der Nähe der Kinder, fragt sich jetzt nur wo war M., dass konnte ich dem Artikel jetzt nicht entnehmen. Sein Alibi für den Tattag würde mich interessieren, im Stern hört es sich nicht so an, als sei M. bei der Fahrt zum Rechtsanwalt dabei gewesen.
Arne Fischer hat um 18.15 Uhr einen Termin beim Rechtsanwalt, bis zum Wohnort der Kinder, von der Kanzlei aus, sind es 30 Minuten Fahrtzeit.

Nach 19 Uhr geht Bruder Rolf nach Michael schauen, er sieht ihn in unmittelbarer Nähe der Wohnung und bittet ihn zum Essen heraufzukommen.
Erst um kurz vor 20 Uhr macht man sich Sorgen und sucht die Kinder.
D.h. um kurz nach 19 Uhr haben die Kinder noch gelebt, bis dahin könnte auch Arne Fischer die Heimfahrt angetreten haben und auf die Kinder getroffen sein, nur wie passt dann die Zeugenaussage hier rein?

Die Zeugin erkannte M.,sie tippte bei mehreren vorgelegten Fotos sofort auf M.
Die Zeugin sah M. am Tattag um 20 Uhr mit zwei Kindern und einem Hund an der Reitbrooker Schleuse, nur wenige Hundert Meter vom Tatort entfernt. Ein blonder und dunkelhaariger Junge sah sie.
Wenn es M. war, wie kam er dorthin, er fuhr niemals selbst Auto?


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