Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
24.02.2021 um 14:50Anzeige
"Zwanzig neue Hinweise nach der XY-Sendung" - Hamburger Abendblatt vom 04. September 1982, Seite 3.Quelle: https://www.wikixy.de/Sendung_vom_03.09.1982
"Der Tierquäler, der zwei Kinder umbrachte - TATORT XY" - Friedhelm Werremeyer in der Hörzu 16 / 1984, ab Seite 52.
"Verdacht auf Mord an zwei Jungen: Kein Haftbefehl" - Hamburger Abendblatt vom 22. August 1984, Seite 4.
"Gutachter-Streit: Bleibt der Mord an zwei Kindern ungesühnt?" - Hamburger Abendblatt vom 19. März 1985, Seite 9.
"XY ungelöst: “Mümmelmannsberg”" - blogxy.de vom 16. September 2014.
"Polizei rollt zwei Kindermorde von 1981 neu auf" - Hamburger Abendblatt vom 11. August 2017, Seite 14.
"Öffentlichkeitsfahndung und Zeugenaufruf" - Internetseite der Polizei Hamburg.
"Mord an Jungen: Polizei hat neue Spur" - Hamburger Abendblatt vom 6. März 2018, Seite 17.
Banshee202 schrieb am 22.06.2021:Auf dem Reitdeich fragte ich eine Anwohnerin, ob sie wüßte, wo man die Kinder gefunden hatte. Sie zeigte mir den Weg zum Trampelpfad und beschrieb mir die Stelle nur ungefähr. Als Kind sei sie mit dem Fahrrad dort hingefahren, als man die Körper entdeckt hatte, obwohl es verboten gewesen sei. Die Stelle sei mit rot-weißem Flatterband abgesperrt gewesen. Alle Anwohner waren natürlich entsetzt und erinnern sich noch an den Fall.ich persönlich finde es unverständlich das die Bauern die,die Schreie gehört haben nicht nachgucken gegangen sind,es hätte ja auch ein Unfall passiert sein können.Evtl hätte der Täter sich gestört gefühlt wenn er bemerkt hätte das jemand im Anmarsch ist, für mich unverständlich
Am schlimmsten finde ich, daß man noch Schreie gehört hat, aber keine sofortige Suchaktion gestartet hat. Obwohl ich verstehe, daß man ja nicht wissen konnte, daß die Kinder sich dort befanden, und es wirklich eine Art verwilderter Dschungel dort ist, so daß es, wie die Polizei damals sagte, "an ein Wunder grenzt, daß man die Leichen dort überhaupt gefunden hat".
Im Sommer 1982 sah Regina Körber in der Zeitung das Foto eines Mannes, der gerade wegen Tierquälerei vor Gericht stand, weil er kranke Hunde verkauft hatte. Es war M., der damals am Öjendorfer Damm eine Tierhandlung betrieb, in der desolate hygienische Zustände herrschten. Körber war sich sofort sicher, sein Gesicht schon einmal gesehen zu haben. Sie meldete sich bei der örtlichen Polizei und erklärte, am 15. Juni 1981 gegen 20 Uhr diesen Mann mit zwei Kindern und einem Hund an der Reitbrooker Schleuse gesehen zu haben – nur wenige Hundert Meter vom Tatort entfernt. Die Jungen, ein blonder und ein dunkelhaariger, hätten mit selbst gemachten Angelruten gespielt. Auch den Mann beschrieb sie genau: kurze dunkle Haare, Jeansanzug, Sonnenbrille. Unter dem rechten Auge eine auffällige Narbe.https://www.stern.de/panorama/stern-crime/doppelmord-1981-in-hamburg--ein-kindermoerder-wird-gesucht-7570174.html
Ein Zeuge hatte die beiden Jungen zuletzt am Montag gegen 19:20 Uhr an dem besagten Parkplatz an einem vermutlich grünen Fahrzeug zusammen mit einer männlichen Person gesehen. Die Person konnte von dem Zeugen wie folgt beschrieben werden:https://www.polizei.hamburg/zeugenaufruf-nach-kindermoerder/ (Archiv-Version vom 05.07.2022)
ca. 30 Jahre alt,
180-185 cm groß,
normale Figur,
dunkles Haar
Die Polizei hatte 1981 einen Zeugen gefunden, der die beiden Jungen gegen 19.20 Uhr an dem Parkplatz, an dem die Fahrräder der Jungen gefunden wurden, gesehen haben will. Die Kinder, so seine Aussage, hätten bei einem Mann an dessen Fahrzeug gestanden. Auffallend war bei dem Wagen gewesen, dass die Kofferraumklappe offen war. Die zweite Zeugenaussage kam von einer Frau. Sie will in den Abendstunden des 15. Juni 1981 an der Reitdeicher Schleuse einen Mann mit selbst gebauter Angel gesehen haben. Mit ihm zusammen waren zwei Jungen, bei denen es sich sehr wahrscheinlich um Michael und Haluk handelte.Hier sehe ich also gewisse Diskrepanzen in der Aussage von Frau Körber, wenn diese einerseits angibt, dass der damalige Mann der am Phantombild gewesen sein soll, dieser aber zum Unterschied zu "M" keine auffällige Narbe, kein dunkles Auto und eine Körpergröße von 1.80 m hatte. Wie passt das zusammen?
Die jetzt veröffentlichte Phantomskizze zeigt einen damals etwa 30 Jahre alten Mann, der zwischen 1,80 und 1,85 Meter groß war. Er hatte eine normale Figur und dunkles, im Nacken rund geschnittenes Haar. Beide Zeugen – der Mann, der zwei Jungen am Wagen eines Unbekannten auf dem Parkplatz nahe Mümmelmannsberg sah, und die Frau, die den Angler an der Reitdeicher Schleuse beobachtet hatte – gaben an, dass die neue Skizze den Mann zeigt, den sie damals gesehen haben.
Heute glauben die Ermittler von „Cold Case“, dass er nicht der Mann ist, der Michael Riesterer und Haluk Kocal tötete.Warum verfestigte sich das Täterbild bei Bauer, wenn die Indizien eine andere Sprache sprechen, (die spätere Haaranalyse erst recht), warum belastet Körber "M", wenn das aktuelle Phantombild anders aussieht?
ErwinKöster schrieb:Warum verfestigte sich das Täterbild bei Bauer, wenn die Indizien eine andere Sprache sprechen, (die spätere Haaranalyse erst recht)Es wurden ja drei Gutachten zu den Haarproben erstellt. Das erste von zwei Biologinnen des Uniklinikums Eppendorf, die die Haarproben Michael & Haluk zuordneten, dann ein gegensätzliches Gutachten des LKA Wiesbaden, welches gravierende Mängel in deren Methodik bemängelte, und schließlich noch ein drittes Gutachten eines Göttinger Forensikers, der weder das eine, noch das andere eindeutig bestätigen konnte.
"Haben Sie die Papiere für den Hund mit?", fragt M. "Nein", sage ich und ziehe die Bilder der zwei ermordeten Kinder aus der Tasche.
M. blickt einen Moment regungslos auf die Bilder. "Oh." Dann fragt er: "Wer ist das denn?" Er zeigt auf das Bild von Michael: "Sind Sie das gewesen als kleiner Junge? Das könnten Sie sein." Ich frage ihn, ob er sich an diese Gesichter erinnern kann. "An diese beiden Jungs? Nee, garantiert nicht." Aber als ich ihm die Namen der beiden sage, reagiert er sofort: "Das kann ich Ihnen genau sagen, aber die sahen … nee, ich glaube, ich hab gar kein Foto von denen gesehen. Die waren in der Zeitung drin, das war damals, als ich unschuldig durch die Hölle gegangen bin."Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/doppelmord-1981-in-hamburg--ein-kindermoerder-wird-gesucht-7570174.html
" In zahlreichen Briefen aus der Haft bat M. Freunde, ihm zu helfen. Er schrieb an die Mutter seines Lebensgefährten Arne Fischer. Doch als Bauer sie vernahm, sagte die Frau aus, M. habe ihren Sohn mehrfach verprügelt und so stark gewürgt, dass am Hals Würgemale zu sehen gewesen seien. "Er hatte zwei Seelen: liebenswürdig und charmant die eine, die andere hart, aggressiv und brutal." Einmal habe er den Sohn einer Freundin gewürgt, bis das Kind Blut gespuckt habe.Quelle: siehe oben, selber Stern-Artikel.
Banshee202 schrieb am 18.08.2021:Man bekommt auch den Eindruck, daß dieser Mann ein extrem schwankendes, cholerisches Temperament hat, gelinde ausgedrückt.Die Tat war aber nicht als Tat im Affekt inklusive Gewaltexzess zu erkennen, sondern wies aufgrund der aufgefundenen Schlinge eine rudimentäre Überlegtheit auf.
ErwinKöster schrieb am 23.08.2021:Außer Frage steht dass es zwei Täter gewesen sein dürften, da einer vermutlich nicht zwei Jungen gleichzeitig kontrollieren hätte können.Da gibt es genug Fälle in denen es ohne Probleme möglich war 2 Kinder zu kontrollieren. Ich denke der Täter hatte es nur auf ein Kind abgesehen.