United Media AG und Euroweb - Vorsicht Verlängerungsfalle!

@IreneAdler

IreneAdler schrieb:Aber: Was ich nicht verstehen kann, wie im Jahr 2019 (!) und danach jemand noch einen Vertrag für dermaßen viel Geld für eine Webseite abschließen kann, oder für absolute Popel-Leistungen wie "QR-Code erstellen" oder "Facebook-Fanpage einrichten". Das sind Dinge, die kann jeder mit noch so wenig "Computerwissen" trotzdem mit zwei Handgriffen selbst. Gerade das mit dem QR-Code macht mich echt rechtschaffen fassunglos....
(...)
Wie gesagt, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber manchmal hilft es schon, nicht einfach das erstbeste Angebot zu nehmen, das einem vor die Füße fällt.

Und wenn man was unterschreibt, sollte man immer das Kleingedruckte lesen.

Das verstehe ich sehr gut und auch dafür ist dieser thread, dass man da noch mehr drauf achtet. Jeder Geschädigte wird ein Leben lang seine Lektion gelernt haben und immer das Kleingedruckte lesen und nichts auf mündliche Zusagen geben. Was aber auch irgenwie schade ist.

Die zahlreichen Hinweise im Internet über diese Masche zeigen allerdings, dass hier offenbar bewusst mit Lügen und absichtlichen Verschleierungen sowie uneindeutigen Formulierungen gearbeitet wird, und da ist meiner Meinung nach die Grenze zum Illegalen schon lange überschritten.

Dblickstrudel schrieb am 11.03.2022:Etwa ein halbes Jahr vor der Beendigung des Internetsystemvertrags erschien ein Vertreter der United Media bei unserem Mandanten und überzeugte ihn, dass zwei Teildienstleistungen für unseren Mandanten nicht mehr sinnvoll seien. Er empfahl daher, diese einzustellen, wofür er ein bestimmtes Standardformular nutzen müsse. Unser Mandant wies nachdrücklich darauf hin, dass er keine Vertragsverlängerung und keinen Neuvertrag wolle. Der Vertreter versicherte ihm, dass mit der Vertragsänderung keine Verlängerung verknüpft sei, und machte entsprechende Vermerke in einem Gesprächsprotokoll. Unser Mandant hat sich von dem Vertreter auch mehrfach bestätigen lassen, dass seine Kündigung Bestand hat und der Vertrag sich nicht verlängert.

Nach unserer Erfahrung scheinen die Geschehnisse unseres Mandanten keine Seltenheit zu sein. Immer wieder kommen Mandanten auf uns zu, weil sie in eine sogenannte Abofalle getreten sind: Ein Vertreter von United Media verkauft den Betroffenen einen Vertrag und verspricht hierbei Konditionen, die so nicht gewahrt werden.

(...)

Dblickstrudel schrieb am 11.03.2022:Mehrfach mussten wir auch klarstellen, dass unser Mandant die angeblich offenen Zahlungen nicht begleichen werde, auch wenn United Media ihm immer weitere Mahnungen schickte. Schließlich war der Vertrag längst beendet, sodass keine Zahlungsansprüche mehr bestanden. United Media hatte in dieser Sache Klage bei dem Amtsgericht Reinbek eingereicht. Nach fortdauernder anwaltlicher Korrespondenz mit der zuständigen Anwältin der Media Kanzlei hat das Medienunternehmen eingesehen, dass die geltend gemachten Ansprüche nicht bestehen und die Klage schließlich zurückgenommen.

Eigentlich ist mit diesem Erfolg der Anwaltskanzlei alles gesagt. Und die United Media AG Verantwortlichen ziehen sich aus der Verantwortung, in dem sie die Klage in dem Moment zurücknehmen, wo es zu einem Prozess gekommen wäre. Bei diesem Prozess hätte sich die ganze Bedrohungskulisse in nichts aufgelöst.

Aber durch das Schwanzeinziehen kommt United Media um eine Feststellung seitens des Gerichts herum und kann die Masche bei anderen weiter durchziehen, die sich leichter durch Drohungen einschüchtern lassen.

Das Ganze stinkt zum Himmel!

Neue Urteile gegen Madsdack OnlineService/United Media AG auf der Seite von Rechtsanwalt Thorsten Wachs, der gegen die Machenschafte der Euroweb-Gruppe ankämpft:

06.07.2022 Madsdack OnlineService/United Media AG unterliegt vor LG Hannover
05.07.2022 Madsdack OnlineService/United Media AG unterliegt vor LG Hannover

Quelle: https://kanzlei-wachs.de/urteile/

Leider fehlen noch Details zu den Urteilen. Vielleicht geht es hier auch um die Masche mit den untergeschobenen Verträgen. Das Ganze ist ein (Justiz-) Skandal.

Normal ist das nicht, was beim Euroweb-Geflecht abgeht. Hier noch ein weiterer Artikel, der eine Masche dieses Konstrukts zeigt, nämlich mündlich vor Vertragsabschluss alles mögliche zu versprechen, was dann im Vertrag ganz anders steht:

Umstrittene Internetfirma verliert Prozess
Gericht bezeichnet Vertragsklausel über Konventionalstrafe als ungültig

Einem St. Galler Unternehmer wurde eine überteuerte Internetseite angedreht. Als er sich weigerte zu zahlen, klagte ihn die Firma Euroweb vor Gericht ein. Doch Zürcher Gerichte gaben dem Unternehmer recht. Fritz Bischof (Name geändert) aus dem Kanton St. Gallen erhielt im Januar 2012 Besuch eines Vertreters der Firma Euroweb. «Er versprach mir, für meinen Betrieb gratis eine Website zu erstellen.
(...)
Das Zürcher Obergericht schreibt in seinem Entscheid: Die Verzugsregelungsklausel im Kleingedruckten sei «geschäftsfremd und daher ungewöhnlich ». Sie gelte daher nicht, weshalb auch die eingeklagte Konventionalstrafe von 3888 Franken nicht geschuldet sei. Das Urteil ist rechtskräftig. (...)

Quelle: https://anwalt-malerberg.ch/wp-content/uploads/2021/03/Euroweb-Artikel.pdf

Die Website wurde als kostenlos angepriesen und hat sich mit mehr 15.000 Euro als extrem überteuert herausgestellt. Das ist der Euroweb/ Alpenweb / United Media AG Stil!

Es kann sich also lohnen, gegen diese fiesen Abzocke-Methoden juristisch vorzugehen. Je mehr das machen, desto schwächer wird die Position der verwerflichen Vorstände von Euroweb.

Abzocke, Abzocke, Abzocke und das mit System.

Aus der Rechtsanwaltsseite anwalt.de:

Hilfe bei Internet-System-Vertrag mit United Media, Euroweb, Madsack, Westfalen-Blatt OnlineService
02.08.2022
Die Kanzlei HÄMMERLING-LEGAL vertritt bundesweit Mandanten die eine „Vereinbarung“ (sog. Internet-System-Vertrag mit den Firmen


United Media,
Euroweb (wwwe GmbHvormals Euroweb Internet GmbH),
Madsack,
Westfalen-Blatt OnlineService,
WN Online-Service


geschlossen haben. Ähnliche Verträge sollen auch mit die Stuttgarter Zeitung Online-Service GmbH geschlossen werden.


Stellt sich der Sachverhalte dar?

In einer Vielzahl von Fällen wird uns der Sachverhalt von der Mandantschaft wie folgt geschildert. Zunächst erfolgt eine telefonische Kontaktaufnahme durch eines der oben genannten Unternehmen.
(...)
Viele Mandanten berichten uns, dass in diesem Gespräch darauf Bezug genommen wird, dass durch eine entsprechende Internetpräsenz die Reichweite der Seite steigt, sodass letztlich auch mit mehr Kunden zu rechnen sei. Es wird dann in der Regel ein Vertrag geschlossen, welcher mit dem Wort „Vereinbarung“ überschrieben ist. Diese wird der Vertrag wiedergegeben. Blickfangmäßig wird dabei auf das monatliche Entgelt abgestellt. Die Entgelte variieren zwischen 150 und 600 € netto monatlich.
(...)
Im Weiteren wird noch die Vertragslaufzeit angegeben. Diese Angabe erfolgt jedoch entgegen den Preisangaben nur im Fließtext. Zudem erfolgt die Angabe „48 Monate“ nicht als sondern ausgeschrieben als Wort „achtundvierzig“. Viele unserer Mandanten berichten, dass ihnen bei der Unterschrift nicht klar war, dass sich um ein 48 Monatsvertrag handelte. Viele beschreiben, dass der Außendienst Mitarbeiter der entsprechenden Firma während des Gesprächs immer andere Vertragslaufzeit genannt hat, die deutlich geringer als 48 Monate waren. Viele Mandanten erkennen die tatsächliche Laufzeit erst nach Abschluss des Vertrages und wenn der Außendienstmitarbeiter einer der oben genannten Firmen wieder bereits außer Haus ist. (...)

Quelle: https://www.anwalt.de/rechtstipps/hilfe-bei-internet-system-vertrag-mit-united-media-euroweb-madsack-westfalen-blatt-onlineservice-202994.html

Man kann davon ausgehen, wenn der Rechtsanwalt Hämmerling das auf seiner Seite schreibt, dass der das auch belegen kann. Sonst wäre Euroweb/ United Media AG wohl schon dagegen vorgegangen.

Und wieder ein Fall für Rechtsanwalt Hämmerling. Dieselbe Masche. Somit zeigt sich wieder das industrielle Ausmaß dieses Vorgehens, was man wohl als Scam betrachten kann. Dieses Mal war der vorgeschobene Grund nicht die SSL-Verschlüsselung, sondern ein Zufügen eines "Business Mails" für die Website.
Damit wurde für die Auftraggeberin unwissend der Versuch verbunden, den Vertrag noch mal neu für 48 Monate laufen lassen. Immer dasselbe. Doch lest selbst:

Original anzeigen (0,2 MB)

(...)
Wie ist der Sachverhalt?

Ausgangsfall ist ein Abschluss über die Erstellung einer Internetpräsenz im Jahr 2020. Die Mandantin schloss für einen monatlichen Pauschalpreis in Höhe von 399,00 € (Netto) eine Vereinbarung über die Erstellung und Betreuung einer Internetpräsenz. Nicht einmal zwei Jahre nach Vertragsabschluss erhielt unsere Mandantin einen weiteren Besuch von einem Außendienstmitarbeiter der Gegenseite. Es wurde eine neue Vereinbarung unterzeichnet die mit dem Betreff „ Business Mail“ bezeichnet ist.
(...)
Zwischenzeitlich hat sich die Mandantin die Vertragsunterlagen durch Zufall noch einmal genauer angeschaut. Dabei ist dir im Kleingedruckten folgender Passus aufgefallen:

„Laufzeitbeginn ist das Datum der Unterzeichnung dieser neuen Vereinbarung. Mit Unterzeichnung tritt der „Altvertrag“ außer Kraft.“
(...)
Was bedeutet dieser Satz im Kleingedruckten?

Die Gegenseite geht durch diesen Zusatz im Kleingedruckten davon aus, dass sein neuer Vertrag geschlossen wurde. Dieser Vertrag soll die gleichen Bestandteile haben wie der ursprüngliche Vertrag zusätzlich zu der neu aufgelisteten Leistung, in diesem Fall die zusätzliche Leistung „ Business Mail“. Dabei ist unsere Mandantin zu keinem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass es sich bei diesem Formular bzw. dieser Vereinbarung um eine Vertragsverlängerung bzw. um den Abschluss eines Neuvertrages handelt. Dies wurde auch mit keinem Wort durch den Außendienstmitarbeiter der Gegenseite aktiv erwähnt.
(...)

Quelle: https://www.anwalt.de/rechtstipps/united-media-ag-madsack-vertragsverlaengerung-vereinbarung-business-mail-ssl-verschluesselung-o-a-203415.html

Deswegen denke ich ist die Aufklärung hier in der Diskussion so wichtig. Leute werden dadurch gewarnt und die Betroffenen sehen schnell, auf was sie hier reingefallen sind.
Laienmäßig betrachtet kann man leicht der Meinung sein, dass hier eine Betrugsmasche von gigantischem Ausmaß vor den Augen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf abgezogen wird. Belege dafür gibt es wie Sand am Meer.

Geschäftsführer Daniel Fratzscher unterliegt gleich mehrfach dem Rechtsanwalt Thorsten Wachs:

01.09.2022	LG Stuttgart verweist darauf, dass Berufung der Stuttgarter Zeitung OnlineService (Gf. Fratzscher) keine Aussicht auf Erfolg hat
26.08.2022	Euroweb/wwwe GmbH (Gf. Fratzscher) scheitert krachend vor LG Ellwangen wegen vorgeblicher Forderungen aus Folgevertrag, Euroweb muss Verzicht auf Rechte erklären und anerkennen, dass keine weiteren Forderungen bestehen
27.07.2022	WN OnlineService (Gf. Fratzscher) unterliegt vor AG Münster

Quelle: https://kanzlei-wachs.de/urteile/

Jetzt kann man nur hoffen, dass dieser Geschäftsführer mal genauer unter die Lupe genommen wird und aktiv gegen ihn ermittelt wird. Wo bleibt denn sonst unser Rechtsstaat? Ob es wirklich Hoffnung gibt?

Besonders das "Euroweb/wwwe GmbH (Gf. Fratzscher) scheitert krachend vor LG Ellwangen wegen vorgeblicher Forderungen aus Folgevertrag, Euroweb muss Verzicht auf Rechte erklären und anerkennen, dass keine weiteren Forderungen bestehen." scheint genau auf die angenommene Betrugsmasche zu passen, die hier in der Diskussion angeprangert wird. Wie schön, dass die geschädigten Euroweb-Kunden Recht bekommen haben! Vielleicht besteht für andere Geschädigte die Möglichkeit, sich auf dieses Urteil zu berufen.

Die Gerichte sind Stuttgart, Ellwangen und Münster. Fehlt noch Düsseldorf (mit dem Firmensitz der Euroweb) fürs Quartett.

Da kann man doch gut nachvollziehen, dass der tapfere Blogger Jörg Reinholz gegenüber Daniel Fratzscher kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen braucht. Es sieht so aus, dass er alles belegen kann und anscheinend deswegen nicht belangt werden kann.
In seinem neuesten Beitrag schreibt er Klartext:

Wie ich so höre befindet sich Daniel Fratzscher (Düsseldorf), Chef der wegen „Abzocke und Betruges“ verrufenen Euroweb/WWWE Unternehmensgruppe (auch unter „wwwe GmbH“, „Webstyle“, „Viscomp“, „Stylelane“, „Alpenweb“ oder „United Media“ und - in der Vergangenheit - zahlreichen weiteren Namen, wie „Rheinische Post“, „Westfalenblatt“, „Madsack“, „Leipziger Volkszeitung“, „Stuttgarter Zeitung“ handelnd) auf Einkaufstour.
(...)
Es handelt sich um einen Geschäftsbereich, der unerhörtes Vertrauen erfordert - und da will man weder halb- noch ganz kriminelle als „Geschäftspartner“. Erst recht niemanden, der erst potentielle Kunden (auch Bestandskunden zwecks Verlängerung der Abzocke) und dann die Gerichte rotzfrech belügt (oder das verantwortet und/oder veranlasst)!
Die Unternehmungen des Daniel Fratzscher aus Düsseldorf sind mir vor allem durch Klagen deren Kunden über Lügen und Betrug beim Vertragsabschluss - und vor Gericht - bekannt: Dort und bei Vertragsverlängerungen wird „beschissen wo und wie es nur geht“, „Kunden“ beklagen sich regelmäßig darüber im Verkaufsgespräch über die Leistungen und die Umstände deren Erstellung getäuscht worden zu sein: Bei einem dieser Gespräche war ich selbst und - falls Daniel Fratzscher darüber lügen (oder lügen lassen - will: ) ein Anwalt - sogar anwesend. Gerichte haben mehrfach als arglistige Täuschung erkannt und Verträge „annulliert“.
(...)
Ich befürchte, dass Daniel Fratzscher mit den Systemhäusern mit den selben Methoden weiter macht, mit denen er das für den Kauf der Systemhäuser benötigte Geld erwarb: Lügen (nicht nur im Verkaufsgespräch, auch vor Gericht!), Abzocke, Betrug. Zahlreiche Referenzkunden „Referenzgeschädigte“ säumen seinen Weg...

Quelle: https://joerg-reinholz.blogspot.com/2022/09/ihr-systemhaus-hat-einen-neuen.html

2011. Euroweb. Schleswig-Holstein Magazin. Anwalt Thorsten Wachs kämpft dagegen an. Die Eurowebber glauben, die könnnen sich alles erlauben. Dieselbe Masche seit über 10 Jahren.

Schleswig-Holstein Magazin - Kostenlos-Falle im Internet

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Das geht runter wie Öl: Erneuter Erfolg für Rechtsanwalt Thorsten Wachs gegen eins der Unternehmen mit Geschäftsführer Daniel Fratzscher:

28.09.2022 Stuttgarter Zeitung OnlineService unterliegt vor LG Stuttgart auch in II. Instanz: keine Zahlungsansprüche für Stuttgarter Zeitung OnlineService, Gf. Daniel Fratzscher

Quelle: https://kanzlei-wachs.de/urteile/

Sehr schön, dass die Gerichte langsam wach werden und das Unrecht erkennen, was in vielen Fällen vom Euroweb - Firmengeflecht ausgeht.

Leider schreibt RA Wachs nicht genau worum es geht. Sollte es um die bösartige und arglistige Verlängerungsfalle gehen, wundert es mich, dass Fratzscher auch noch eine zweite Instanz bemüht hat. Was bildet der sich eigentlich ein? Denkt er, er steht über dem Gesetz?

Schon 2012 hat in einer Verhandlung der Senatsvorsitzende geurteilt:

Ebenso hat im Übrigen auch kurz zuvor das OLG Hamm in seiner mündlichen Verhandlung vom 15.08.2012 keinerlei Zweifel daran aufkommen lassen, dass eine arglistige Täuschung vorliege, OLG Hamm, I – 12 U 54/12. Wörtlich führte der Senatsvorsitzende aus, die arglistige Täuschung springe einen direkt an, „arglistiger geht es ja gar nicht“.

Quelle: https://www.auktionshilfe.info/referenzkunden/default_037.html (Archiv-Version vom 04.03.2017)

Dblickstrudel schrieb am 19.05.2019:Im Kleingedruckten der Vereinbarung steht dann jedoch Folgendes geschrieben:

Ist wahrscheinlich total oldschool, aber meiner Meinung nach empfiehlt es sich immer, auch das Kleingedruckte zu lesen, bevor man einen Vertrag unterschreibt.

Cassandra71 schrieb:Ist wahrscheinlich total oldschool, aber meiner Meinung nach empfiehlt es sich immer, auch das Kleingedruckte zu lesen, bevor man einen Vertrag unterschreibt.

@Cassandra71
Ja, da hast du natürlich recht. Nur wird von den Vertretern, so liest man, jeder Eindruck verwischt, dass es hier um einen Vertrag geht.
Es steht auch ganz groß "Vereinbarung" auf dem Papier und nicht Vertrag. Und es wird kein Durchschlag der Vereinbarung da gelassen. Bei einem "Vertrag" mit der Vertragssumme von 10000 - 20000 Euro ist das ein ganz unübliches Vorgehen.
Das erscheint sehr ausgeklügelt und perfide. Nicht umsonst sind hunderte, vielleicht auch tausende Selbstständige darauf reingefallen. Das sind ja Leute, die eigentlich um die Bedeutung eines Vertrags wissen.

Neuer Beitrag auf anwalt.de:

06.10.2022
(...)
Sie haben einen Vertrag (Internet-System-Vertrag) mit einer der nachstehenden Firmen geschlossen?

United-Media
WN OnlineService
Westfalen-Blatt OnlineService oder
Madsack
PKW.de
Ruhrgebietshelden
YOURRATE
STYLELANE
foodiny
viscomp online Marketing
Vendosys
WEBHUNT3R
Business Füchse


Der Vertrag läuft 48 Monate? Sie möchten so schnell wie möglich kündigen?
Geht das überhaupt? Ja grundsätzlich sind solche sog. Internet-System-Verträge fristlos kündbar. (...)

Kann ich auch eine Folgevereinbarung fristlos kündigen?
Einige Mandanten haben nach Abschluss der Ausgangvertrag sog. Folgevereinbarungen unterschrieben. Z.B. über:


SSL-Basic
QR-Code
Redesign oder „Neugestaltung
Online-Redaktion
Google My Business
Business Mail

Mit diesen Vereinbarungen sollen nach Ansicht der Gegenseite neue Verträge mit einer neuen Mindestlaufzeit von 48 Monaten geschlossen worden sein. Es ist schon fraglich, ob diese Vereinbarung wirksam sind. (...)

Quelle: https://www.anwalt.de/rechtstipps/vertrag-mit-united-media-madsack-wn-onlineservice-o-a-fristlos-kuendigen-fachanwaltskanzlei-hilft-bundesweit-204949.html

SSL-Basic - QR-Code - Redesign oder „Neugestaltung - Online-Redaktion - Google My Business - Business Mail
Alles, so scheint es doch zumindest ins Auge zu springen, vorgeschobene Gründe, um den eigenen Kunden eine 4-jährige Verlängerung unterzujubeln.

Jetzt schlagen die Erfolge der Rechtsanwälte und Kunden gegen vom Geschäftsführer Daniel Fratzscher geführte Unternehmen mit zunehmender Häufigkeit ein. Ist Fratzscher kurz vorm Ende? Wird jetzt mal bald im Gericht darüber entschiededen, ob hier nicht seit Jahren ein flächenhafter, gewerbsmäßiger Betrug geschehen ist? Dann wäre das zu erwartende Strafmaß mehrere Jahre Haft.

Hier ein aktuelles Urteil vom Rechtsanwalt Thorsten Wachs:

08.10.2022 Stuttgarter Zeitung OnlineService (Gf. Daniel Fratzscher) unterliegt erneut vor AG Stuttgart: Mandant muss keine Zahlungen leisten.

Quelle: https://kanzlei-wachs.de/urteile/

Keine Zahlungen! Das spricht dafür, dass es sich auch hier um die verwerfliche Verlängerungsfalle durch untergeschobene Möchtegern-Verträge handelt. Wenn jemand aus dem ursprünglichen 4-Jahres-Vertrag aussteigt, ist in der Regel eine Abschlagszahlung fällig.

Gratulation an Rechtsanwalt Wachs!

Aktuelle anwaltliche Warnung vor der Verlängerungsfalle mit neuem Detail: "Responsiv Design" wird jetzt wohl auch als Vorwand genommen um den Kunden eine Unterschrift abzuringen, was sich später als Falle erweisen soll.

(...)
Die ehemalige Euroweb Internet GmbH heißt aktuell wwwe GmbH. Zum Teil gleichlautende Verträge werden aber auch durch Firmen angeboten, wie zum Beispiel

- United Media AG,

- Westfalen-Blatt OnlineService

- WN Online-Service

- Madsack

- LEIPZIGER VOLKSZEITUNG ONLINESERVICE (einer Marke von Madsack Online-Service

- u.a.
(...)

Sonderproblem Zusatzvereinbarung!

Als wenn es nicht schon schlimm genug wäre, dass der Vertrag über eine Laufzeit von vier Jahren geschlossen wird. Unser reichen oft Anfragen von Mandanten in welchem von dem jeweiligen Vertragspartner behauptet wird, dass durch eine weitere Vereinbarung der ursprüngliche Vertrag außer Kraft gesetzt wurde und ein neuer Vertrag mit weiteren 48 Monaten Laufzeit geschlossen wurde. Das Problem dieses Feldes meist, dass den Mandanten gar nicht bewusst war, dass sie mit einer Zusatzvereinbarung wie zum Beispiel

- QR Code,

- responsiv Design,

- SSL-Basic

einen Neuvertrag abschließen. Zum Teil kündigen die Mandanten dann den Vertrag nach ihrer Ansicht nach zum Ablauf der 48 Monate. Im Anschluss erfolgt dann die Informationen durch Euro Web oder ein anderes Unternehmen, dass eine ordentliche Kündigung zu diesem Zeitpunkt nicht möglich sei, da ein Neuvertrag geschlossen worden sein soll. (...)

Quelle: https://www.anwalt.de/rechtstipps/neuvertrag-verlaengerung-euroweb-wwwe-gmbh-qr-code-responsiv-design-ssl-basic-205894.html

Erneute Schlappe für Geschäftsführer Daniel Fratzscher, zugeführt von Rechtsanwalt Thorsten Wachs:

02.12.2022 Madsack OnlineService/United Media AG unterliegt abermals vor AG Hannover. Mandant muss keine Zahlungen leisten.

Quelle: https://kanzlei-wachs.de/urteile/


Da fragt man sich, warum Fratzscher nicht vorher schon klein beigibt, wenn der Rechtsanwalt Thorsten Wachs die Gegenseite vertritt. Die Erfolgsquote von RA Wachs gegen das Euroweb-Geflecht scheint ziemlich groß zu sein.

Glückwunsch an Herrn Wachs und seinen Klienten!

Liebe Justiz: Wenn ein Firmengeflecht ständig unrechtmäßig Zahlungen einfordert und deswegen immer wieder vor Gericht unterliegt. Solltest du da nicht mal aktiv werden? Strafrecht und so?

Original anzeigen (0,7 MB)
Hallo zusammen,
ich bin 2020 leider auch auf United Media reingefallen und habe einen 4 Jahresvertrag unterschrieben. Nun habe ich schon 2 Jahre um und habe mich damit abgefunden die nächsten 2 Jahre noch die Beiträge zu zahlen.

Heute habe ich eine Mail von UM bekommen, wo mir mitgeteilt wird, dass wegen gestiegener Kosten eine Anpassung meines Vertrages ab dem nächsten Faktura Zeitpunkt erfolgen soll und das um 10 %.

Jetzt frage ich mich ob ich nun die Möglichkeit habe, fristlos den Vertrag zu kündigen oder gibt es da wieder irgendwelche Regelungen die sagen das Unternehmen kein Rücktrittsrecht haben oder sonstiges?

In dem Vertrag oder den AGB‘s steht auch nichts von irgendwelchen Preisanpassungsklauseln.

Kann mir da jemand was zu sagen?
Danke und Gruß

Gigant312 schrieb:Jetzt frage ich mich ob ich nun die Möglichkeit habe, fristlos den Vertrag zu kündigen oder gibt es da wieder irgendwelche Regelungen die sagen das Unternehmen kein Rücktrittsrecht haben oder sonstiges?

In dem Vertrag oder den AGB‘s steht auch nichts von irgendwelchen Preisanpassungsklauseln.

Kann mir da jemand was zu sagen?

Rechtsberatung gibt es hier nicht. Einfach mal den Weg zum Anwalt finden.

@Gigant312 @DoctorWho

Traurig, aber stimmt schon:
Ohne Anwalt ist man bei United Media fast chancenlos. Mit Anwalt schaut's aber ganz gut aus.

Gigant312 schrieb:Jetzt frage ich mich ob ich nun die Möglichkeit habe, fristlos den Vertrag zu kündigen oder gibt es da wieder irgendwelche Regelungen die sagen das Unternehmen kein Rücktrittsrecht haben oder sonstiges?

Ich sage mal laienhaft, wenn nichts in den AGB zu Preisanpassungen steht und keine vereinbart wurden, dann darf der Vertragspartner auch keine vornehmen. Tut er es dennoch, hast du ggf. ein Sonderkündigungsrecht nach § 314 BGB, s. hier:

https://www.finanztip.de/sonderkuendigungsrechte/

"Einseitige Änderungen sind Preiserhöhungen"

Ich würde vorsorglich schnell kündigen und einen Fachanwalt für Vertragsrecht zu Rate ziehen.