Männerleiche in Halle/Saale gefunden

In der Dölauer Heide in Halle/Saale in Sachsen-Anhalt wurde eine männliche Leiche gefunden.
Die Leiche wurde in einem Abflussgraben von einer Spaziergängerin an einem Waldweg in der Nähe der Endstation „Kröllwitz“ der Straßenbahn entdeckt.
Sowohl die BILD Zeitung als auch das Portal „Du bist Halle“ schreiben, dass die Polizei von einem Verbrechen ausgeht.

https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/mord-im-wald-verscharrte-leiche-in-halle-entdeckt-64729214.bild.html

Nach BILD-Informationen geht die Polizei von einem Verbrechen aus.
Die alarmierte Kripo sicherte Spuren. Bei dem Toten handelt es sich nach Angaben des Oberstaatsanwalt Ulf Lenzner um einen Mann. Zur genauen Todesursache könnten noch keine Angaben machen. Der Leichnam wurde zur Obduktion gebracht. Zurück blieb ein Blutfleck.

https://dubisthalle.de/leichenfund-in-der-heide

Schrecklicher Fund in der Dölauer Heide in Halle. Eine Spaziergängerin hat an einem Waldweg unweit der Endstation „Kröllwitz“ der Straßenbahn eine mit Laub bedeckte Leiche entdeckt. Dabei handelt es sich um einen toten Mann.

wow, das ist ja krass.

Leider findet die Polizei, oder Anwohner, Passanten etc in letzter Zeit immer wieder Leichen. Oder sie werden Zeugen von Verbrechen.
Aber naja laut Medien gehen die Zahlen der Vergewaltigungsmorde, Morde und anderer Verbrechen ja zurück :-D

Ich zitiere dazu nochmal aus dem obigen Bildartikel zwei wichtige Zeilen. Das erklärt nämlich, warum von einem Tötungsdelikt ausgegangen wird.

Der Leichnam wurde zur Obduktion gebracht. Zurück blieb ein Blutfleck.

Und dazu natürlich der Umstand, dass der Körper vergraben war unter dem Laub.

Gibt es irgendwelche bekannten Vermisstenfälle dort?

Schmalzfliege schrieb:Leider findet die Polizei, oder Anwohner, Passanten etc in letzter Zeit immer wieder Leichen. Oder sie werden Zeugen von Verbrechen.
Aber naja laut Medien gehen die Zahlen der Vergewaltigungsmorde, Morde und anderer Verbrechen ja zurück :-D

Das würde ich darauf zurückführen, dass in früheren Zeiten weniger (ausführlich) über solche Fälle berichtet wurde.
In der Zeit vor dem Internet drang nicht jeder Leichenfund sofort an die (überregionale) Öffentlichkeit durch.
Gehe schon davon aus, dass die Statistiken den Tatsachen entsprechen.

Zum Fall:
Hoffentlich kann bei/nach der Obduktion die Identität des (unbekannten) Mannes geklärt werden.
Ohne die Identität des Opfers zu kennen, ist es für die Polizei besonders schwer zu ermitteln, in solchen Fällen sind (Augen)Zeugen und 'Komissar Zufall' sowie die kriminaltechnischen Spuren wohl die einzigen Möglichkeiten.
Da aber die wenigsten Tötungsdelikte vom 'großen Unbekannten' begangen werden, wäre es enorm wichtig, im Familien-/Freundes-/Bekanntenkreis des Opfers ermitteln zu können.

Dadurch, dass die Leiche (wie lange?) in einem Abflusskanal lag, kann man davon ausgehen, dass evtl wichtige kriminaltechnische Spuren im wahrsten Sinne des Wortes 'verwässert'/vernichtet sein könnten.
Eine ungefähre Altersangabe des Mannes wäre sicherlich auch wichtig, genauso wie es eine Möglichkeit sein könnte, eine Art 'Phantombild' des Gesichts des Opfers zu veröffentlichen, um Zeugen zu erreichen, die den Mann identifizieren können.

Sorry für den Doppelpost, Bearbeitungszeit war schon abgelaufen.

StreuGut schrieb:Gibt es irgendwelche bekannten Vermisstenfälle dort?

Gehe mal davon aus, dass das auch der erste Ermittlungsansatz der Polizei sein wird.
Habe gerade mal den Theard hier im Forum mit den aktuellen Vermisstenfällen quergelesen, da aber auf Anhieb nichts passendes gefunden.
Ist allerdings auch sehr schwer, die Kriterien einzugrenzen, wenn die einzigen Infos, die wir haben, die Region des Auffindens der Leiche und das Geschlecht des Opfers (männlich) sind.

Schmalzfliege schrieb:wow, das ist ja krass.

Leider findet die Polizei, oder Anwohner, Passanten etc in letzter Zeit immer wieder Leichen. Oder sie werden Zeugen von Verbrechen.
Aber naja laut Medien gehen die Zahlen der Vergewaltigungsmorde, Morde und anderer Verbrechen ja zurück :-D

Daran ist gar nichts seltsames. Nehmen wir doch einfach den Fall mit dem Leichenfund.
Ohne das heutige Internet wäre das eine Meldung in den regionalen Tageszeitungen. In überregionalen Medien oder anderen regionalen Zeitungen außerhalb Halles wäre über den Fund gar nicht berichtet wurden. Die wenigsten Morde etc. haben es in die überregionale Berichterstattung geschafft.
Heute ist das anders und genau dies führt dann zu dem falschen Eindruck, dass Verbrechen zunehmen.

simie schrieb:Die wenigsten Morde etc. haben es in die überregionale Berichterstattung geschafft.

Dafür mussten sie in früheren Zeiten schon ausergewöhnlich (brutal) gewesen sein, um in überregionalen Zeitungen oder (auch) im Fernsehen/ Radio erwähnt zu werden.
Z B der Mord an Rosemarie Nitribit, die Tötung ihres Lebensgefährten durch Ingrid van Bergen, der Mord an dem Starnberger Arzt, den Vera Brühne begangen hat/ haben soll etc.
Anhand der von mir genannten Brispiele könnte man auch vermuten, dass v a Fälle, die dem damaligen Zeitgeist nach 'anrüchig'/'moralisch bedenklich' waren - als 'abschreckendes Beispiel' - ein größeres Medienecho verursacht haben.

Damit kommen wir hier aber vom eigentlichen Thema wohl zu weit ab...

Es gibt wohl Neues.


Der aufgefundene Tote scheint identifiziert:

https://dubisthalle.de/toter-aus-der-doelauer-heide-ist-ein-albaner


Und anscheinend hat die Obduktion eine Todesursache ergeben:

https://dubisthalle.de/hinrichtung-in-der-doelauer-heide-schuss-und-stichverletzungen-bei-totem

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/halle/halle/toter-mann-in-doelauer-heide-in-halle-opfer-eines-gewaltverbrechens-100.html (Archiv-Version vom 18.09.2019)

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/halle/halle/identitaet-und-todesursache-des-toten-mannes-in-doelauer-heide-halle-geklaert-100.html (Archiv-Version vom 17.12.2019)

"Bei der Obduktion wurden verschiedene Gewalteinwirkungen festgestellt. Sowohl Schussverletzungen als auch Stichverletzungen. Letztere waren todesursächlich."
Für die weiteren Ermittlungen sei eine Ermittlungsgruppe "Heide" eingerichtet worden, die sich aus Beamten des zuständigen Fachkommissariats der Polizeiinspektion Halle und weiteren Experten zusammensetzt.

Laut Oberstaatsanwalt Ulf Lenzner weist die Leiche sowohl Schussverletzungen und auch Stichverletzungen auf. Todesursache sind die Stichverletzungen.

Das klingt für mich nach organisierter Kriminalität.

Bei dem im Stadtwald Dölauer Heide in Halle gefundenen Toten handelt es sich um einen 27-jährigen Albaner. Die Identität konnte geklärt werden, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Lenzner am Mittwoch MDR SACHSEN-ANHALT

Der Tote ist ein 27-jähriger Albaner.

Vielleicht besteht ein Zusammenhang ? Am 15.9./Sonntag nachts um 2.30 h fand ein bewaffneter Raubüberfall in einer Spielothek in Halle statt. Täter offenbar noch nicht gefasst. Könnte ja sein, dass jemand mit dem Anteil an der Beute nicht zufrieden war.

"Mehrere Maskierte stürmen eine Spielothek, bedrohen einen Angestellten (19) mit Waffe und Messer bis er den Tresor öffnet"
https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/ueberfall-in-halle-mann-mit-waffe-bedroht-bis-er-den-tresor-oeffnete-64711994.bild.html

Kreuzbergerin schrieb:Bei der Obduktion wurden verschiedene Gewalteinwirkungen festgestellt. Sowohl Schussverletzungen als auch Stichverletzungen. Letztere waren todesursächlich."

Habe ich das überlesen, oder wurde es nicht erwähnt, ob geklärt werden konnte, in welcher Reihenfolge dem Opfer die Verletzungen zugefügt worden sind?

Dadurch, dass erwähnt wird, dass die Stichverletzungen letzendlich zum Tod des Mannes geführt haben, nehme ich an, dass zunächst auf ihn geschossen und dann noch auf ihn eingestochen wurde, da die Schüsse nicht zum Ziel (den Mann zu töten) geführt haben!?

Kreuzbergerin schrieb:Das klingt für mich nach organisierter Kriminalität

Für mich eher nicht, dafür wurde die Tat dann doch zu 'dilletantisch' ausgeführt.
Profis hätten den Mann wohl schon durch den/die Schüsse getötet und hätten nicht zusätzlich noch auf ihn einstechen müssen.
Außerdem hätten sie vermutlich die Leiche nicht so leicht auffindbar zurück gelassen:

Kreuzbergerin schrieb:an einem Waldweg unweit der Endstation „Kröllwitz“ der Straßenbahn eine mit Laub bedeckte Leiche entdeckt.

Auch dem/den Täter/n muss klar gewesen sein, dass es bis zur Entdeckung der Leiche des Opfers nicht allzu lange dauern würde.
Denke, Profis hätten die Leiche wohl kaum 'nur' mit Laub bedeckt zurück gelassen, sondern wahrscheinlich so 'beseitigt', dass man sie nie gefunden hätte.

Nur weil das Opfer Albaner war, würde ich nicht auf organisierte Kriminalität schließen, oder wie bist Du auf diesen Gedanken gekommen?

ThoFra schrieb:Nur weil das Opfer Albaner war, würde ich nicht auf organisierte Kriminalität schließen, oder wie bist Du auf diesen Gedanken gekommen?

Auf diesen Gedanken bin ich durch den massiven Einsatz von Gewalt gekommen.
Die Kombination aus Stichverletzungen und Schussverletzung finde ich schon ziemlich heftig. Außerdem denke ich, dass nicht soviele „Normalbürger“ eine Schußwaffe zur Verfügung haben.

Und warum sollte es gegen organisierte Kriminalität sprechen, wenn eine Leiche relativ schlecht versteckt wird?

@ThoFra
Auch deutet die Formulierung

Hinrichtung in der Dölauer Heide? Schuss- und Stichverletzungen bei Totem

in diese Richtung.

https://dubisthalle.de/hinrichtung-in-der-doelauer-heide-schuss-und-stichverletzungen-bei-totem

Im Allgemeinen geht die Polizei wohl davon aus, wenn so massiv viele Verletzungen im Spiel sind, dürfte es sich um eine emotional gesteuerte Tat handeln.

So eine 'Übertötung' wie im hier vorliegenden Fall findet man - leider - aber keineswegs nur bei Verbrechen, die der organisierten Kriminalität zugerechnet werden.

Ursprünglich kommt dieser Begriff ja vom englischen Wort 'Overkill', zu dem man bei Wikipedia folgende Begriffserklärung findet:

...die Fähigkeit, einen Gegner mehr als einmal zu vernichten, und sollte die Sinnlosigkeit des atomaren Wettrüstens zwischen den USA und der Sowjetunion veranschaulichen.

Wikipedia: Overkill

Das Wort wurde also ursprünglich im Zusammenhang mit dem 'Gleichgewicht des Schreckens' im Kalten Krieg verwendet.

Laut kriminologie-online.com ist ein solcher 'Overkill' eher ein Indiz für einen 'Wutmotivierten Tätertyp':

Gleichwohl stellt sich die Tat bei diesem Typus in der Regel als brutal und von der Opferidentität unabhängig dar: Durch den hohen Wutgehalt trifft man häufig auf exzessive Gewalt ggf. sogar auf einen „overkill“, das Opfer ist oft depersonalisiert und durch den Einsatz von Symbolen auf das reduziert, gegen das sich die Wut des Täters richtet.

Quelle: http://www.kriminologie-online.com/taetertypologie/sexualdelikte-typologie/

Demnach würde ich eher davon ausgehen, dass Opfer und Täter sich nicht nur kannten, sondern eine - wie auch immer geartete, meine damit nicht nur Intim-/Liebesbeziehungen - Beziehung vor der Tat zueinander hatten.
Irgendwoher muss ja die Wut gekommen sein - oder aber, wenn vorab keine 'Beziehung' zwischen Opfer und Täter bestand, für was stand dann der junge Mann/ das Opfer in den Augen des Täters, also auf was genau war der Täter so wütend, dass es zu diesem "Overkill" kam?
Wenn man das beantworten kann, dürfte man wahrscheinlich wohl schon recht nah am Täter 'dran sein', denke ich.

Ich hatte es heute im Radio (SAW) gehört und war kurz fassungslos.
Die Dölauer Heide war während meiner Kindheit, Jugend und auch später DER Ort, an dem man sein möchte. Abenteuer, Ruhe, Erholung - alles zugleich möglich. Und das trotz der damals in der Nähe befindlichen "Russenkaserne"

Als Stadtwald würde ich die Dölauer Heide nicht bezeichnen.

Ach, jetzt erst gelesen, Nähe Kröllwitz gefunden. Okay, der östliche Teil, der in die Stadt übergeht. Den meinte ich nicht.

https://dubisthalle.de/opfer-aus-der-doelauer-heide-offenbar-mit-taxi-zur-hinrichtung-gefahren

Der am Sonntag in der Dölauer Heide in Halle gefundene tote Mann ist offenbar mit einem Taxi zum Tatort gefahren. Das berichtet die Bild-Zeitung. Demnach ist Amateurboxer Ismail P. Am Markt in das Taxi gestiegen und hat sich auch mit mehreren Zwischenstopps an den Stadtwald fahren lassen. Angeblich habe er einen Freund gesucht. Den Rucksack mit seinen Papieren hatte er in dem Taxi zurückgelassen. Nachdem er von dem Mord gehört hat, hat sich der Taxifahrer bei der Polizei gemeldet und über die ungewöhnliche Fahrt berichtet. Deshalb konnte die Polizei anhand der Papiere auch schnell die Identität klären

Der gefundene Tote war Boxer.
Er hat sich mit dem Taxi in der Nacht zum Stadtwald fahren lassen.
Da er die Papiere im Taxi liegen lassen hat, konnte er schnell identifiziert werden.

http://www.deinupdate.de/?p=84590 (Archiv-Version vom 24.09.2019)

Dem Taxi-Fahrer fällt der Mann sofort auf, als er in seinen Wagen steigt. Es ist mitten in der Nacht, doch der Fahr-Gast will in den Wald gebracht werden – sehr ungewöhnlich. 4 Tage später wird seine Leiche gefunden!


So heißt der getötete Amateur-Boxer, der in der Szene auch als „King“ bekannt war. Er wurde in der Dölauer Heide nahe der Stadt Halle erst angeschossen, dann erstochen und in der Erde des weitläufigen Wald-Gebiets verscharrt

Vier Tage vor dem Leichenfund hat sich der Getötete in den Stadtwald fahren lassen.
Er wurde angeschossen und dann erstochen.

Ist der das?
Dann hält sich mein Mitleid in Grenzen.

https://www.bz-berlin.de/tatort/menschen-vor-gericht/vergewaltiger-erpresser-schlaeger-und-bald-wegen-raub-vor-gericht

Gibt es womöglich einen Zusammenhang mit dem Auftragsmord an dem Profiboxer Tunahan K.?
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/ein-jahr-nach-leichenfund-mord-an-boxer-tunahan-k----22--weiter-ungeloest-30987752

Siehe auch https://www.allmystery.de/themen/km129709-18