Bremen: Vater bringt eigene Familie um

Vor drei Tagen kam es in Bremen - Mahndorf, auf der Kluvenhagener Straße, zu einem Hausbrand.

Es war 9:15 Uhr als Nachbarn das Feuer bemerkten, wenige Minuten später erreichte die Feuerwehr das Haus. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits im Vollbrand.

Man hoffte, dass sich in dem Haus niemand befindet. Die Eheleute Frank R. (47), Bürokaufmann bei der Stadt Bremen und Antje R. (40) Lehrerin, sollten bereits auf der Arbeit sein. Ihre beiden Töchter Julie (3) und Helen (5) vermutete man in der Kita.

Doch kurze Zeit später das Entsetzen. Die Rettungskräfte finden in dem Haus drei tote Menschen, ein Kind konnte noch wiederbelebt werden, starb dann allerdings wenige Minuten später im Krankenhaus, an der Schwere der Verletzungen.

Die Leichen waren von den Flammen bereits schon so zugerichtet, dass man sie nicht direkt identifizieren konnte. Erst im Laufe des Tages stellte sich heraus, dass in dem Haus die komplette Familie R. den Tod gefunden hat.

Ich fuhr abends zum Ort des Geschehens, völlig neben mir stehend, um Blumen niederzulegen und traf auf eine gespenstische Szenerie.

Das Haus liegt in einer kleinen gepflegten Siedlung durch die eine sehr schmale Spielstraße verläuft. Alles ist sehr eng bebaut, schön begrünt, ein Paradies für Kinder, direkt am Weserdeich, im schönen Marschland.

Kaum bin ich auf der Straße sehe ich völlig verzweifelte Nachbarn mit verweinten Augen. Brandgeruch liegt in der Luft, am Ende der Straße taucht das abgebrannte Haus auf, bewacht von Polizei.

Ich lege meine Rosen ab und sehe einen geplegten schönen Garten mit frisch gemähtem Rasen auf dem Spielzeug liegt, am Zaun hängt ein Schild "Home sweet Home". Vor der Türe steht ein Familienauto.

Hier mußte eine glückliche Familie wohnen. Eigentlich...

Am nächsten Tag, der nächste Schock: Die Polizei vermutet, dass Frank R. erst seine Frau und seine beiden Kinder getötet hat, dann das Haus anzündete und bei dem Brand selbst starb.

Die Nachbarn beschreiben die R.'s als absolute Bilderbuchfamilie. Gesund, munter, glücklich, immer gut drauf, es gab nie Streit, die Eltern verhielten sich stets wie frisch verliebt. Man kannte sich, durch die dichte Bebauung sehr gut, grillte im Sommer gemeinsam, die Kinder der Straße spielten fröhlich zusammen. Auch finanziell gab es dem Anschein nach keine Probleme. Selbst am Abend vor dem Brand deutete nichts darauf hin, dass sich eine Katastrophe anbahnen würde.

Einen weiteren Tag später die schockierende Gewissheit:

Frank R. betäubte seine Frau und seine beiden kleinen Mädchen mit Schlafmittel, legte alle in das Elternbett, zündete das Haus mit Brandbeschleuniger an und legte sich neben seine Frau um selber zu sterben...

Was ist der Auslöser dieser schrecklichen Tat?

Was muß im Leben des Täters quasi über Nacht passieren, um so etwas durchzuführen?


https://www.kreiszeitung.de/lokales/bremen/brand-in-mahndorf-vier-tote-90470639.html

Das ist furchtbar, was da geschehen ist. Es gibt vielfältige Gründe. Mal ist es in den Finanzen begründet, manchmal ist die Ehe nur nach außen hin perfekt und manchmal hat jemand Depressionen, die einen Suizid auslösen, bei dem die ganze Familie mitgenommen wird. Die Polizei wird es vielleicht noch ausermitteln.

MajaLee schrieb:Was muß im Leben des Täters quasi über Nacht passieren, um so etwas durchzuführen?

Danke für die Eröffnung dieses Themas!
Die Tat kann eine Kurzschlusshandlung gewesen ein, muss es aber nicht. Wenn Schlafmittel und Brandbeschleuniger in größeren Mengen verfügbar war, kann das auf eine Vorbereitung hindeuten. Vielleicht gibt es eine Vorgeschichte, die nach außen erfolgreich verborgen werden konnte oder über die wir noch nichts wissen, weil noch nicht darüber berichtet wurde.

MajaLee schrieb:Was muß im Leben des Täters quasi über Nacht passieren, um so etwas durchzuführen?

Ich vermute da lag schon länger etwas im Argen. Etwas, was sich wohl möglich sogar über Jahre angestaut haben könnte.


Allgemein, dürfte aber auch traurigerweise auf diesen Fall zutreffen:

Der äußere Schein kann trügerisch und das innere Sein so gänzlich anders sein.

Das nicht nur auf eine gesamte Familie sondern auch nur auf ein Familienmitglied bezogen, bei dem die anderen Familienmitglieder nicht wissen, wie es um das innere Seins des einen Familienmitglieds bestellt ist.


Das macht Prävention natürlich umso schwieriger, denn noch können wir keine Glaskugel bedienen und ebenso wenig in die Menschen hineinsehen.