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ARD True Crime Doku:Doppelmord an Margot & Dorothee G. 1970 in Mainz

466 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Doku, Doppelmord, Mainz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

ARD True Crime Doku:Doppelmord an Margot & Dorothee G. 1970 in Mainz

16.07.2022 um 14:00
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:emz schrieb:
Was er in dem Haus wollte, ob er dazu etwas erklärt hat, also ob dazu etwas in der Doku gesagt wird, vielleicht kann da jemand weiterhelfen.

Ja , kann ich. Er wurde dabei erwischt, als er drei Studentinnen beim Umkleiden beobachtete und sich selbst dabei Spaß bereitete. Ob er "im Haus drin" war , oder z.B. auf einer " Kiste oder Leiter" oder lediglich "im Garten" stand und das dann letztlich als " Eindringen " bewertet wurde , geht nirgendwo hervor.

Übrigens : "helfen" würde z.B. schon, sich mal die Doku anzuschauen plus sich den dazugehörenden Podcast zu geben - und nicht andere für sich die Arbeit machen zu lassen :-)
In der Doku, Folge 1, heißt es ab Minute 21.07, er habe drei Studentinnen in ihrer Souterrainwohnung beim Umziehen beobachtet.
Er sei dann am 24.06.1970 verhaftet worden.

Bei meiner Frage ging es aber um einen Vorfall, der drei Tage vorher stattgefunden hatte:

"3. Der Beschwerdeführer wurde in der Nacht zum 21. Juni 1970 festgenommen, als er in ein Wohnhaus in einem Vorort von Mainz einstieg und verdächtigt wurde, als Voyeur aktiv gewesen zu sein."

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ARD True Crime Doku:Doppelmord an Margot & Dorothee G. 1970 in Mainz

16.07.2022 um 14:19
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb am 29.06.2022:Am Abend des 10. April 1970 , einem Freitag, bemerken die Geimers eine fremde Person im Garten ihres Bungalows in einem ,wie es heißt, "gutbürgerlichen Mainzer Stadtteils" .
Herr Geimer, Entscheidungsträger eines bekannten Pharma-Konzerns, sieht nach und sich einem sportlichen Mann in Anzug und Krawatte gegenüber , der über den Gartenzaun flüchten kann.
Herr Geimer besitzt Waffen, er holt einen Revolver aus dem Waffenschrank und legt diesen in die Schublade seines Schreibtischs im Erdgeschoss .
Das war also ein Freitagabend, als nächstes wissen wir recht detailliert wie der darauffolgende Sonntag bis zum frühen Abend ablief.
Vom Samstag, den Tag dazwischen, wissen wir aber nichts. Ich kann es mir nicht anders vorstellen, da wurde mit Sicherheit viel geplaudert.
Als Jugendlicher hätte ich das meinen Freunden garantiert erzählt - "hört mal gestern war ein Fremder bei uns im Garten".
Oder gestern Abend war der mir bekannte Typ bei uns im Garten, der wollte sicher mit mir etwas besprechen.
Falls bekannt hätte ich auch die Sache mit dem Revolver weitererzählt, solche Räubergeschichten kommen doch immer gut und es konnte ja auch noch niemand wissen wie schlimm es wirklich wird.
Das ist mein Szenario für den Samstag.


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ARD True Crime Doku:Doppelmord an Margot & Dorothee G. 1970 in Mainz

16.07.2022 um 14:54
Zitat von emzemz schrieb:In der Doku, Folge 1, heißt es ab Minute 21.07, er habe drei Studentinnen in ihrer Souterrainwohnung beim Umziehen beobachtet.
Er sei dann am 24.06.1970 verhaftet worden.
Entschuldige das Mißverständnis.

Ist nachzulesen, ob er bei seiner voyeuristischen Tätigkeit zu einem irgendeinem Zeitpunkt gewaltätig wurde, wenn man vorausetzt, daß wir nicht mit Sicherheit wissen , ob er der Täter im Fall der Professorentochter war?

In diesem Zusammenhang fällt mir dann der behandelnde Psychologe/Psychiater ein, der (sinngemäß) sagt, daß er KB " jahrelang in Hinblick auf sein Gewaltpotential" untersucht , aber "einfach nichts gesehen" hat. Vor ihm hätte "ein armer Tropf" gesessen, der möglicherweise einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war".
Der brutale Doppelmord sorgt bundesweit für Schlagzeilen und in Mainz für Entsetzen und Angst. Denn überall in der Stadt treiben sich Spanner vor den Schlafzimmerfenstern junger Frauen herum
Quelle: https://www.presseportal.de/pm/153003/5259406

Im Podcast wird sogar von einer (unbestätigten) "Mainzer Spannerbörse" berichtet , von der man in der Stadt 1970 gesprochen habe. Irgendwie scheint das zu dieser Zeit ein beliebter Männersport gewesen zu sein. Ich frage mich, wie der Stand der Dinge heute wäre, wenn man statt Bräunig zufällig zuerst jemand anderen verhaftet hätte, der vielleicht etwas cleverer sofort einen Anwalt engagiert hätte. Möglicherweise würden wir heute von einem " Cold Case" Geimer sprechen.

Die Polizei hat m.E. zunächst alles richtig gemacht.
Die Familie bot, zumindest bei den Eltern nicht durch eigenes Verschulden, Angriffsflächen.
Ein Kunstfehler der Mutter, bei dem ein Kind argen Schaden erlitten hat, würde zumindest theoretisch ein Mordmotiv gegenüber der Ärztin und ihrem eigenen Kind darstellen und auch die Brutalität erklären.
Der Vater reist als Entscheidungsträger eines bekannten Konzerns in Länder, die damals nicht unbedingt durch demokratische Strukturen und vor allem durch nicht zimperliche Methoden bekannt sind. Dazu der Umstand, daß Morde oft durch Personen aus dem nahen Umfeld der Opfer begangen werden mit "klassischen Motiven" wie Lebensversicherung, Geliebte, usw.
Die Tochter dealt offenbar im größeren Stil und hat Schulden.

Wurde alles bedacht, in alle Richtungen ermittelt, aber ergebnislos. Mich verwundert nur die Kürze der Zeit, denn erst wenige Wochen nach dem Doppelmord ist man schon voll auf der "Spannerschiene" und patroulliert innerhalb der sechs km zwischen Frey-und Geimer-Tatort. War Bräunig eigentlich der erste Spanner, der anschliessend ins Netz ging ? Es scheint doch einige gegeben zu haben.
Oder war er lediglich der Erste, der aufgrund seiner intellektuellen Beschaffenheit nicht sofort alle Vorwürfe in Sachen Frey und Geimer vom Tisch wischen konnte?

Nicht falsch verstehen: ich maße mir nicht an, die Unschuld dieses Mannes zu vertreten. Ich bin nur der Ansicht, daß dieses Urteil aufgrund des zunächst fehlenden Rechtsbeistandes, fehlender Spuren, fehlender Beweise, fehlender Tatwaffe , fehlender Zeugen und offenbar angreifbarer Dokumentation der Verhöre heute wohl nicht so zustande gekommen wäre.
Ich weiß selbst, daß Möglichkeiten, Methoden und Zeitgeist 1970 anders waren und kann mit dieser Perspektive das Zustandekommen des Urteils wohl nachvollziehen, aber nicht richtig finden. Denn sonst müssten heute ja keine steinalten NS-Verbrecher oder KZ-Aufseher mehr verfolgt werden. Schließlich war den 30er und 40er Jahren die "Rechtslage" auch anders.
Zitat von talula77talula77 schrieb:Vom Samstag, den Tag dazwischen, wissen wir aber nichts.
Ich finde den Gedanken an den Samstag sehr interessant. Dieser Mann im Garten wird bei den Frauen gerade unter Berücksichtigung der Dienstreise des Vaters samstags ein großes Thema gewesen sein, wenn der Neffe in der Doku erzählt, daß Frau Geimer auch am
"Familiensonntag" noch aufgeregt und nervös war, wie er sie sonst eigentlich nicht kannte.

So, verabschiede mich jetzt erst mal in den Urlaub. Sonne , Palmen und Strand statt Spanner und Doppelmorde. Eventuell schafft ja jemand , noch was essentielles auszugraben !


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ARD True Crime Doku:Doppelmord an Margot & Dorothee G. 1970 in Mainz

16.07.2022 um 15:52
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:War Bräunig eigentlich der erste Spanner, der anschliessend ins Netz ging ? Es scheint doch einige gegeben zu haben.
Oder war er lediglich der Erste, der aufgrund seiner intellektuellen Beschaffenheit nicht sofort alle Vorwürfe in Sachen Frey und Geimer vom Tisch wischen konnte?
Er wird aber vermutlich der einzige Spanner gewesen sein, der sich erst beim Einstieg in ein Haus erwischen lässt und drei Tage später erneut, wie er drei Frauen beim Umziehen zuschaut.


Hier noch etwas zu Frau Dr. Carolin Arnemann, Spezialistin für Wiederaufnahmeverfahren, wie es heißt, die diesen dreiteiligen Podcast initiiert hat. Sie entstammt der Münchner Anwaltskanzlei Witting - Contzen & Kollegen, die im Mordfall Charlotte Böhringer bei der Verteidigung von Bence Toth bislang noch kein allzu glückliches Händchen bewiesen hat, was Wiederaufnahmeanträge anbelangt.


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16.07.2022 um 17:28
Habe nun auch den dritten Teil überstanden.

- Die Asservate geben nichts her
- An die Spurenakten kommt die Anwältin nicht ran

Wie sie nun am Ende des Postcasts ausführt, beabsichtigt sie ein Wiederaufnahmeverfahren über ein aussagepsychologisches Gutachten zu erreichen, hält sich jedoch mit Details hierzu zurück.


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ARD True Crime Doku:Doppelmord an Margot & Dorothee G. 1970 in Mainz

16.07.2022 um 19:06
Zitat von BrausebonbonBrausebonbon schrieb am 12.07.2022:Aber das wird doch ebenfalls in der Doku thematisiert.
Ab ca. 34:20 wird der Bungalow von aussen gezeigt, incl. aller Türen und deren Zustand, also verschlossen, offen. mit oder Ohne Spuren.
Alle Türen waren zu und ohne Einbruchspuren, bis auf die Terassentür, die einen Spalt offen stand aber ebenfalls keine Spuren aufwies und von der Putzfrau geschlossen wurde.
Sehe ich es richtig das man vom Garten bis zur Außentür vom Souterrain gelangen kann ?
Wenn also ein Bekannter plötzlich vor dieser Außentür (Sprossentür) stand, leise klopfte und um Einlass bat - dann konnte die Tochter diesen direkt vor sich durch die Glastür sehen. Das stelle ich mir schon recht bedrohlich vor.
Das ist ein anderes Ding, als ob ich jemanden durch den Spion einer nicht verglasten Eingangstür sehe und abweise.
Da hat sie ihn vermutlich zum Gespräch reingelassen und wieder abgeschlossen.


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16.07.2022 um 19:21
Ich glaube ja, der Besucher Tage vorher im Garten im Anzug war ein Kunde der Tochter und hat mit dem Mord gar nichts zu tun.


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16.07.2022 um 19:39
Zitat von puntanortepuntanorte schrieb:Ich glaube ja, der Besucher Tage vorher im Garten im Anzug war ein Kunde der Tochter und hat mit dem Mord gar nichts zu tun.
Dass er ein Kunde der Tochter gewesen sein könnte, vermute ich auch.

Doch alles weitere lässt sich nicht vorher sehen. Schon gar nicht bei diesen speziellen Geschäften.

Auch darf man nicht ganz ausser acht lassen, dass ein solcher Kunde (wenn es einer war), auch von dem Zeug schon konsumiert gaben könnte. Ich weis nicht, wie LSD in welcher Konzentration und Konstellation mit z.B. Alkohol oder Medikamenten wirkt.

Wer weis also, welche Halluzinationen der dann hatte, was er sich einbildete, erwartete. Was er wie wahr nahm, warum er wie reagierte. Das gilt natürlich für jeden potentiellen Täter aus diesem Drogenumfeld. Auch wäre es hier zumindest denkbar, dass er ein Messer, egal welcher Art, er immer zum Eigenschutz mit sich führte und hier nun, aus welchem Grunde auch immer einsetzte um dieses Gemetzel anzurichten......

Spanner dürften dagegen in aller Regel eher unbewaffnet gewesen sein. Wobei man das natürlich nur vermuten kann.


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16.07.2022 um 19:47
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Auch darf man nicht ganz ausser acht lassen, dass ein solcher Kunde (wenn es einer war), auch von dem Zeug schon konsumiert gaben könnte. Ich weis nicht, wie LSD in welcher Konzentration und Konstellation mit z.B. Alkohol oder Medikamenten wirkt.

Wer weis also, welche Halluzinationen der dann hatte, was er sich einbildete, erwartete. Was er wie wahr nahm, warum er wie reagierte. Das gilt natürlich für jeden potentiellen Täter aus diesem Drogenumfeld. Auch wäre es hier zumindest denkbar, dass er ein Messer, egal welcher Art, er immer zum Eigenschutz mit sich führte und hier nun, aus welchem Grunde auch immer einsetzte um dieses Gemetzel anzurichten......
Ich kenne mich hier zum Glück gar nicht aus. Aber ich frage mich, wenn es so gewesen wäre, kann es sein das der Täter sich gar nicht mehr an die Tat erinnern kann ?
Wacht also Zuhause auf und wundert sich über das Blut auf seiner Kleidung und fragt sich wo der Revolver herkommt ?


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16.07.2022 um 19:51
Zitat von talula77talula77 schrieb:Ich kenne mich hier zum Glück gar nicht aus. Aber ich frage mich, wenn es so gewesen wäre, kann es sein das der Täter sich gar nicht mehr an die Tat erinnern kann ?
Wacht also Zuhause auf und wundert sich über das Blut auf seiner Kleidung und fragt sich wo der Revolver herkommt ?
Eine gute Frage. Kann ich Dir auch nicht sagen. Ob sowas möglich ist weis ich nicht.

Bekannt ist allgemein nur, dass es bei Alkoholexzessen einen Filmriss geben kann. Die sich am nächsten Tag an gewisse "'Zeiten" nicht mehr erinnern können.

Für mich vorstellbar, dass das bei Drogen, wenn diese Halluzinationen verursachen so ähnlich sein kann.

Vielleicht weiß ja jemand hier genauer Bescheid....


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16.07.2022 um 20:17
Übrigens sieht man in der Doku, in Folge 1 - bei 27:24 min, einen Zeitungsauschnitt aus dem Jahr 1970.

In diesen Artikel steht die Seriennummer der gesuchten Pistole, der Polizeipräsident hat einen möglichen Käufer der Waffe Straffreiheit zugesichert wenn er sich meldet. Ob das heute noch gilt ?


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ARD True Crime Doku:Doppelmord an Margot & Dorothee G. 1970 in Mainz

16.07.2022 um 20:24
Wie ist die Mitnahme der Waffe überhaupt zu deuten ?
Lag die irgendwo rum, oder hätte ein Täter, der nie im Haus war sie gar nicht finden können ?
Warum nahm der Täter die Waffe als einziges mit ?
Passt das zu dem Verurteilten oder deutet das eher auf einen anderen Täter hin ?
oder
Die Putzfrau. waren keine auffällige Blutspuren außerhalb der Zimmer, die sie betreten hat.
Die Frage ergibt sich:
Wie wird denn der Weg des Täters vermutet?


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ARD True Crime Doku:Doppelmord an Margot & Dorothee G. 1970 in Mainz

16.07.2022 um 21:08
Nach dem Vorfall im Garten der Geimers hat Herr Geimer die Waffe geladen in seinen Schreibtisch gelegt.

Im 3. Teil der Doku ab ca. Min 14.50 wird folgendes gesagt:
Im hinteren Teil von Rudolf Geimers Zimmer steht ein Schreibtisch. Daneben eine Vitrine mit mehreren Pistolen. Herr Geimer lädt einen Revolver und deponierte ihn im Schreibtisch.
Dieser Revolver fehlte nach der Tat. Sonst nichts.
Die Kripo ist davon ausgegangen, dass der Täter die Waffe mitgenommen hat.

In seinen Geständnissen beschreibt Bräunig ein anderes Modell der Waffe.

Bräunig sagte in einem Geständnis, dass er sie mit nach Hause genommen und im Garten vergraben hat.

In einem anderen Geständnis, dass er sie verkauft habe und noch ein andres Mal, dass er den Revolver im Müll entsorgt hätte.

Die Waffe wurde nie gefunden.


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ARD True Crime Doku:Doppelmord an Margot & Dorothee G. 1970 in Mainz

17.07.2022 um 10:51
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:In diesem Zusammenhang fällt mir dann der behandelnde Psychologe/Psychiater ein, der (sinngemäß) sagt, daß er KB " jahrelang in Hinblick auf sein Gewaltpotential" untersucht , aber "einfach nichts gesehen" hat. Vor ihm hätte "ein armer Tropf" gesessen, der möglicherweise einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war".
Sowas kann schnell mal passieren, da steigt man in eine fremde Wohnung ein und wird drei Tage später vor einem Fenster, wo sich im Zimmer gerade drei Frauen umziehen, erwischt, und dabei war man nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Wenn einen dann auch noch die Erinnerung an früher gemachte Prognosen im Stich lässt:
42. Der Anstaltspsychologe der Justizvollzugsanstalt D. wies in einer Stellungnahme vom 4. Juli 2002 darauf hin, ... Zwar böten der Umstand, dass der Beschwerdeführer seine Wege zum Arbeitsplatz missbraucht hatte, und das in seiner Wohnung sichergestellte Material keine eindeutigen Anhaltspunkte für ein akutes Rückfallrisiko; durch die die jüngsten Entwicklungen sei es jedoch noch schwieriger geworden, dem Beschwerdeführer eine sichere günstige Prognose zu stellen.
Wer sieht denn auch bei diesen gefundenen Gegenständen ein mögliches Gewaltpotential:
Bei der Durchsuchung seiner Wohnung beschlagnahmte die Justizvollzugsanstalt D. u. a. Ferngläser, mehrere Zeitschriften, Fotos und Videokassetten pornographischen Inhalts, Seile und Klebstreifen sowie Damenunterwäsche.
https://www.bmj.de/SharedDocs/EGMR/DE/20120510_22919-07.html


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17.07.2022 um 15:34
Zitat von talula77talula77 schrieb:Übrigens sieht man in der Doku, in Folge 1 - bei 27:24 min, einen Zeitungsauschnitt aus dem Jahr 1970.

In diesen Artikel steht die Seriennummer der gesuchten Pistole, der Polizeipräsident hat einen möglichen Käufer der Waffe Straffreiheit zugesichert wenn er sich meldet. Ob das heute noch gilt ?
Inzwischen wäre das aber sowieso straffrei, ist inzwischen verjährt.
Aber damit wissen wir, es war eine Pistole.
Zitat von Minnimaus123Minnimaus123 schrieb:Im 3. Teil der Doku ab ca. Min 14.50 wird folgendes gesagt:

Im hinteren Teil von Rudolf Geimers Zimmer steht ein Schreibtisch. Daneben eine Vitrine mit mehreren Pistolen. Herr Geimer lädt einen Revolver und deponierte ihn im Schreibtisch.

Dieser Revolver fehlte nach der Tat. Sonst nichts.
Die Kripo ist davon ausgegangen, dass der Täter die Waffe mitgenommen hat.
Schön, dass du es zitierst, ich stellte mir an dieser Stelle nämlich die Frage, was war es jetzt? Eine Pistole oder doch ein Revolver? Nicht, dass das jetzt entscheidend wäre, nur erwarte ich von einer Strafverteidigerin, dass sie auch in Nebensächlichkeiten an der Realität dran ist. Und das ist sie hier nicht.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie ist die Mitnahme der Waffe überhaupt zu deuten ?
Lag die irgendwo rum, oder hätte ein Täter, der nie im Haus war sie gar nicht finden können ?
Warum nahm der Täter die Waffe als einziges mit ?
Passt das zu dem Verurteilten oder deutet das eher auf einen anderen Täter hin ?
oder
Die Putzfrau. waren keine auffällige Blutspuren außerhalb der Zimmer, die sie betreten hat.
Die Frage ergibt sich:
Wie wird denn der Weg des Täters vermutet?
Es wird wohl vermutet, dass der Täter das Haus durch die Terrassentür verlassen hat. Mehr gibt's nicht.

Nachfolgendes ist einzig eine mögliche Erklärung von mir. Wenn es so war, wie ich meine gelesen zu haben, dann haben beide Frauen geschlafen. Die Mutter wurde im Schlaf getötet, die Tochter erwachte und versuchte noch zu fliehen. Der Vater sah wohl eine Bedrohung, hatte die Waffe geladen und in eine Schublade gelegt. Möglich wäre, dass die Tochter die Waffe an sich genommen, sie auf den Nachttisch gelegt hatte, der Täter sie dort liegen sah und an sich nahm, um sich zu schützen, bevor er sie tötete.


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17.07.2022 um 17:14
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Mit Verlaub,@Höhenburg ,bei aller Wertschätzung deiner Beiträge in anderen Threads: hier bist du nur in bester "Law and Order" - Attitüde aufgeschlagen mit der Idee, daß das "Urteil schon irgendwie seine Richtigkeit" haben wird.
Hallo! Das ist nicht nur "Law and Order". Es ist wahrlich nicht der erste Versuch via Berufung, Haftprüfung, etc. den Verurteilten frei zu bekommen, ganz im Gegenteil. Über die Jahrzehnte wurden das Urteil und KB mehrfach erneut unter die Lupe genommen. Von unterschiedlichen Gruppen mit unterschiedlichen Rechtsansichten, Idealen und Hintergründen. Nicht Eine war der Ansicht, KB Freilassen zu können.
Gleichzeitig behauptet die Doku, daß gravierende und offensichtliche Mängel bei Ermittlung und Urteilsfindung vorlägen. Aber wäre dies wirklich so, wäre der Verurteilte schon längst wieder auf freiem Fuß! Es mag durchaus sein, was nicht vorkommen sollte, aber passieren kann, daß einmal eine Prüfgruppe einfach sagt "Wird schon stimmen", aber bestimmt nicht mehere unterschiedliche Gruppen und verschiedenen Zeiten.
Laut Doku sind die Mängel so massiv und offensichtlich, daß selbst Rechtslaien sie sehen können. und wenn man diese Doku guckt, scheint dies auch der Fall tzu sein. Komischerweise waren aber im Laufe der Jahre über ein Dutzend (!) Rechtsexperten unterschiedlichster Ausrichtung in den Prüfungsgruppen nicht in der Lage, ein angeblich klares Fehlurteil zu erkennen. Das ist schon ziemlich weit jenseits aller Wahrscheinlichkeit.
Ich postuliere eher, daß uns die Doku ausgewählte "Appetithäppchen" serviert hat und vieles, was gegen den Verurteilten spricht, geschönt oder unter den Tisch hat fallen lassen. Es wäre nicht die erste Doku dieser Art, die deutlich einseitig erzählt und würde erklären, weshalb so viele damit befasste Rechtsexperten Urteil und Haft für gerechtfertigt halten.


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17.07.2022 um 20:26
Zitat von emzemz schrieb:Aber damit wissen wir, es war eine Pistole.
In der Doku wird ausschließlich von einem Revolver gesprochen. Der seitlich durch rausdrücken der Trommel geladen wird.

Die Waffe hat Bräunig in seinem Geständnis auch falsch beschrieben. Er sagte es wäre ein Revolver zum abknicken gewesen.

Also aufjedefall ein Revolver. Die demonstrieren auch, an einem Revolver was Bräunig falsch ausgesagt hat.


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17.07.2022 um 20:58
Zitat von Minnimaus123Minnimaus123 schrieb:Die Waffe hat Bräunig in seinem Geständnis auch falsch beschrieben. Er sagte es wäre ein Revolver zum abknicken gewesen.
Wenn die Trommel seitlich rausgedrückt wird, kann das ein Mensch übersichtlicher Sprachkompetenz durchaus als "abknicken" umschreiben. Immerhin wusste Bräunig zu berichten, dass er eine Handfeuerwaffe mitgenommen hat. Das stand vorher nach meinen Informationen nicht in der Zeitung.


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17.07.2022 um 21:30
Zitat von Minnimaus123Minnimaus123 schrieb:In der Doku wird ausschließlich von einem Revolver gesprochen. Der seitlich durch rausdrücken der Trommel geladen wird.

Die Waffe hat Bräunig in seinem Geständnis auch falsch beschrieben. Er sagte es wäre ein Revolver zum abknicken gewesen.

Also aufjedefall ein Revolver. Die demonstrieren auch, an einem Revolver was Bräunig falsch ausgesagt hat.
Offengesagt vertraue ich nicht unbedingt allem, was in dieser Deko gesagt wird.

Wenn es in der eingeblendeten Zeitung vom 17.Juli heißt,
... sowie eine Pistole des Typs "Smith and Wesson", die der Täter bei dem Überfall auf das Haus Geimer mitnahm und die trotz eindringlichster Suche nicht gefunden werden konnte. Der Mainzer Polizeipräsident hat dem möglichen Käufer sogar Straffreiheit für den Fall zugesichert, dass er sich meldet und so zur Beweissicherung beiträgt. Die Pistole hat die Seriennummer 568 323.
... dann überzeugen mich präzise Details zu einer Pistole wie Typ und Seriennummer mehr, als irgendwelche nachgestellte Demos an einem namenlosen Revolver.


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ARD True Crime Doku:Doppelmord an Margot & Dorothee G. 1970 in Mainz

17.07.2022 um 21:49
@emz
Smith & Wessen stellt sowohl Pistolen als auch Revolver her.

Das die Doku einseitig ist und evtl das eine oder andere pikante Detail weglässt kann ich mir vorstellen.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Doku mit einer falschen Waffe Demonstrationen vorführt. Ich denke das ginge dann zu weit.


20220717 214243Original anzeigen (2,9 MB)

Hier mal ein Bild des Revolvers ab Min. 15.13 Doku Teil 3. Ich hoffe das klappt jetzt mit dem Bild hochladen.


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