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Mord an Freiburger Studentin (1997)

642 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, 1997 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Freiburger Studentin (1997)

Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 11:09
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Und es würde mich -wie zuvor geschrieben- sehr wundern, wenn es nicht irgendeinen Bezug zum Ablageort gibt. Wobei Bezug eben sehr weit gefasst ist... das können vergangene Ausflüge sein, berufliche Touren, sonstige private/berufliche Bezüge, aber dass man da von FR kommend rein zufällig landet, halte ich für unwahrscheinlich. Alles östlich vom Feldberg ist für viele Freiburger Städter doch komplette Tote-Hose-Pampa ;) .
Die östliche Region Blumberg/Randen/Geisingen ist nicht nur für Freiburger Tundra&Taiga, das ist Outback für alle, die im Dreiländereck D/CH/F leben. Diese Richtung ab Freiburg wäre einzig so zu erklären, dass der Täter die B31 als schnellste Möglichkeit gewählt hat, raus aus der Stadt in Hinterlandgegenden zu kommen. Und dann ist er halt Kilometer um Kilometer gen Osten gefahren.
Wo er über Stunden im Kreis Tuttlingen dann die Tat verübt hat, ist ja nicht bekannt. Irgendwo muß er ja möglichst ungestört parkiert haben.
Und dann fährt er nach Leipferdingen, um die Leiche abzulegen. Fährt da in diese Straßenbucht, weil die sich anbietet, da man dort direkt von der Landstraße einfahren kann, er zerrt die Leiche aus dem Fahrzeug, legt sie noch an Ort und Stelle ab, ohne sich Mühe zu machen, sie zu verstecken. Allerdings ist die Örtlichkeit schon riskant; wenn man sich das auf der Karte anschaut, dann liegt das in direkter Dorfnähe.

leipferdingenablageortOriginal anzeigen (0,2 MB)

Quelle:
https://www.geoportal-bw.de/?fbclid=IwAR0Evfll8cY7bnQ-tCZE3kC3LlFZwQEbZoL1EJKBSpSQzuHMyVsNUK4h-6I#/(sidenav:background;lid=luftbild)

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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 11:11
Ich könnte mir übrigens ganz gut vorstellen, dass das französische Kennzeichen nur geklaut war und der Täter in Wirklichkeit Deutscher war.
Ein falsches ausländisches Kennzeichen zu benutzen kann durchaus Vorteile haben: Gestohlene deutsche Kennzeichen sind bei der Polizei vermutlich im System und werden leichter als gestohlen erkannt als ausländische.
Sehen Polizisten ein ausländisches Fahrzeug, halten sie es vielleicht seltener an (zumindest wenn es aus einem halbwegs vertrauenswürdigen Land kommt), weil sie keine Lust haben, sich mit Ausländern radebrechend auseinanderzusetzen, zumal ihre Zielgruppe meist alkoholisierte Einheimische sind und keine Touristen oder Geschäftsreisende.
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Allerdings ist die Örtlichkeit schon riskant; wenn man sich das auf der Karte anschaut, dann liegt das in direkter Dorfnähe.
Naja, das Dorf ist fast 1km weit weg, dazwischen liegt noch eine Bahntrasse und es war 2:30 Uhr. Einsamere Orte wird man in Deutschland schwer finden.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 11:20
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ich könnte mir übrigens ganz gut vorstellen, dass das französische Kennzeichen nur geklaut war und der Täter in Wirklichkeit Deutscher war.
Jo, hatten wir auch schon:
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ein "ausländisches Kennzeichen" ist eine gute Tarnung, wenn man ein spezielles Fahrzeug braucht, um solch einen Plan in die Tat umzusetzen. Daran erinnern sich Zeugen am ehesten und lenken den Verdacht vom eigentlichen Wohnort des Täters ab. Da die Tat ja wohl geplant war ( Chloroform, Kastenwagen) hätte sich der Täter die Kennzeichen im nahen Ausland ( Frankreich) auch im Vorfeld klauen können
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:JestersTear schrieb:
birotor schrieb:
Bestimmt hätte er mit einem Ford Transit oder VW-Kastenwagen mit Freiburger Kennzeichen weniger Aufmerksamtkeit auf sich gezogen.
Er wäre auch aufgefallen, wenn er an einem Sonntag diese bestimmte Straße mehrfach mit einem Freiburger Ford Transit entlang fährt, in dem zum Schluß eine Frau schreit. Und dazu direkt nach Freiburg verlinkt worden. Außerdem müsste dieser Freiburger Transit auch erst mal zur Verfügung gestanden haben.

Theoretisch könnte sogar direkt der ganze Wagen für die Aktion geklaut und anschließend verschrottet oder versenkt worden sein. Dann gibt´s im eigentlichen, ganz und gar nicht heruntergekommenen Fahrzeug des Täters auch keine hässlichen Spuren.



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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 11:46
Ich zitiere das nochmal:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Allerdings ist die deutsch-französische Zusammenarbeit in der Vergangenheit wohl nicht so perfekt gewesen, wie man es allgemein hofft, jedenfalls stellte ich das über die Jahre immer wieder mal fest.
Je nach dem, wo die Karre in F geklaut worden wäre, hätten die französischen Behörden im deutlich schlechter vernetzten 1997 noch nicht einmal mitbekommen, daß zumindest ein ähnliches Fahrzeug in einem südbadischen Mordfall eine Rolle gespielt hat.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 11:50
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ich könnte mir übrigens ganz gut vorstellen, dass das französische Kennzeichen nur geklaut war und der Täter in Wirklichkeit Deutscher war.
Hallo! Wenn geklaut und der Täter Deutscher, hätte er nicht nur die Kennzeichen gestohlen, sondern den ganzen Wagen.
Der Kastenwagen fiel besonders auf weil er so ungewöhnlich für deutsche Straßen ist. Nehmen wir jetzt einmal an, es wäre ein Peugeot J gewesen, die Anzahl der Deutschen die jemals so ein Ding besaßen, passt etwas flapsig auf einen DinA6 Zettel. Ähnliches gilt für vergleichbare Wagen wie den Citroen C oder den polnischen Zuk.

Zudem spricht gegen einen Diebstahl des Wagens durch einen deutschen Täter der Wagen an sich. Ein Deutscher hätte problemlos einen etwas moderneren Transporter in Frankreich stehlen können, damit wäre er nahezu unsichtbar im Grenzgebiet geworden. Das der Täter mit dieser Kutsche unterwegs war deutet für mich eher darauf, daß es dem Täter entfallen war, wie selten und auffällig ein solcher Wagen auf deutschen Straßen ist. In Frankreich hingegen war/ist ein solcher Kastenwagen Teil des Straßenbilds.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 11:55
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Zudem spricht gegen einen Diebstahl des Wagens durch einen deutschen Täter der Wagen an sich. Ein Deutscher hätte problemlos einen etwas moderneren Transporter in Frankreich stehlen können, damit wäre er nahezu unsichtbar im Grenzgebiet geworden. Das der Täter mit dieser Kutsche unterwegs war deutet für mich eher darauf, daß es dem Täter entfallen war, wie selten und auffällig ein solcher Wagen auf deutschen Straßen ist. In Frankreich hingegen war/ist ein solcher Kastenwagen Teil des Straßenbilds.
Wenn er den Wagen aber nur geklaut haben sollte, um diese eine Tat zu begehen und ihn anschliessend verschwinden lässt, ist der Plan um so genialer: hier geht ja auch so gut wie jeder von einem französischen Täter aus.
Dann kann das Nutzen dieses auffälligen Fahrzeugs, das nur nach F zu passen scheint, sogar Absicht gewesen sein.

Rein hypothetisch. Allerdings nicht gänzlich auszuschliessen.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 12:09
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wenn er den Wagen aber nur geklaut haben sollte, um diese eine Tat zu begehen und ihn anschliessend verschwinden lässt, ist der Plan um so genialer: hier geht ja auch so gut wie jeder von einem französischen Täter aus.
Dann kann das Nutzen dieses auffälligen Fahrzeugs, das nur nach F zu passen scheint, sogar Absicht gewesen sein.

Rein hypothetisch. Allerdings nicht gänzlich auszuschliessen.
Hallo! Das ist richtig und sollte man auch im Hinterkopf behalten. Dagegen spricht aber u.a., daß wir zumindest davon ausgehen können/müssen, daß der Täter der gleiche wie im Fall Concetta ist. Die Parallelen, bis hin zum Haarton der Opfer, sind schon ziemlich stark. Zum Beispiel @Menedemos sind diese Ähnlichkeiten auch direkt aufgefallen und wir können sicher sein den EB ist dies genauso bewußt.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 12:15
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Dagegen spricht aber u.a., daß wir zumindest davon ausgehen können/müssen, daß der Täter der gleiche wie im Fall Concetta ist. Die Parallelen, bis hin zum Haarton der Opfer, sind schon ziemlich stark. Zum Beispiel @Menedemos sind diese Ähnlichkeiten auch direkt aufgefallen und wir können sicher sein den EB ist dies genauso bewußt.
Jo, auch das wurde bereits auf Seite zwei angesprochen.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich meine mich zu erinnern, daß es in den 90ern einige Frauenmorde in Freiburg und der näheren Umgebung gegeben hat, habe aber erst mal nur den an Concetta D. von 1994 gefunden.

https://www.wikixy.de/Sendung_vom_29.09.1995

Die war allerdings Tramperin. Wurde nicht in dem Beitrag gesagt, dass der Kastenwagen schon zuvor in der betreffenden Straße aufgefallen war, wo Frau Götz möglicherweise angegriffen wurde?
Es wurde erwähnt, daß diese Straße durchaus etwas lebhafter war. Standen da vielleicht öfters Tramperinnen und warteten? Kann es sein, dass der Täter eigentlich auf eine Tramperin aus war und, weil erfolglos, anschliessend eine Fußgängerin angegriffen hat? Der Kommissar sagte, daß der Täter wahrscheinlich schon vor der Tat 1997 auffällig gewesen sein könnte. Ein Serientäter?
Ich kann mir aber trotz Regens nicht vorstellen, daß es keinerlei Spuren im Fall der Concetta gab, die mit diesem Täter abgeglichen werden konnten.
Der Kommissar hat in der Sendung nicht einmal angedeutet, daß dieser Fall mit den anderen Morden der 80ger/90er
in der Region zusammenhängen könnte.
Er sagte nur, daß es wahrscheinlich nicht der erste Übergriff des Täters war und fragte , ob um 1997 Frauen aus einem Kastenwagen heraus belästigt wurden.
Daraus schließe ich, daß die Polizei mehr weiß und diese Abgleiche bereits vorgenommen hat, bevor sie den Fall Götz erneut an die Öffentlichkeit brachte.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 12:21
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Triebtäter auch versierte Autoknacker sind. Gibts da in der Kriminalgeschichte Beispiele ?
Und ein so planvolles Vorgehen, für "die eine Tat" würde man bei einer sehr gezielten (Beziehungs-) Tat treiben.
Bei einer derartigen Vorplanung würde der Täter kaum den beschriebenen Weg zurückgelegt haben, sich noch besser informiert haben. Gibt ja auch noch B294, rein ins dunkle Elztal (aber psychisch Sackgasse scheinend).

Obige Theorien nochmal zusammengefasst:
B31 als "schnelle, unauffällige" Route gen Osten ist einleuchtend. Zuviele Kilometer erklären sich durch die Schneehöhen im Raum Hinterzarten bis Löffingen. Spätestens bei der kreuzenden B27 hat er "eine Gelegenheit" verschlafen. Ab der Donau müsste sich die Schneelage verbessert haben. Verpasst wieder Abzweigungen, meidet oder übersieht die Kreuzung vor der A81 (beleuchtete Tankstelle vor Hausen !).
Fährt natürlich nicht auf A81 auf. Landet im zu beleuchteten Gebiet um Immendingen (wo er dann auffällt), wendet panisch, erkennt aber nun günstigere Restschneebedingungen.
Findet nahebei seine Tatstelle.
Landet dann, entweder sogar durch Leipferdingen (aus Mauenheim her) oder direkt von B31 links ab, an der letztlichen Ablagestelle. Wie oben beschrieben, ist das Dorf (Entfernung, Höhenunterschied, Bahndamm) dort nachts praktisch nicht sichtbar, also keine Gefahr (prüfbar über mapillary, da steht schon wieder ein Van). Pech für ihn der unübliche Verkehr zu dieser Zeit (Faschingsfeier). Allerdings dürfte rein geografisch dort schon ein Wochenendheimkehrverkehr herrschen, für den Raum Blumberg, für Autofahrer aus den Räumen Ulm / Alb kommend.

Schlussendlich Argumente für das Endziel Grenze / Frankreich (und nicht etwa Osten).


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 12:29
Zitat von HobbyjägerSHobbyjägerS schrieb:Schlussendlich Argumente für das Endziel Grenze / Frankreich (und nicht etwa Osten).
Jetzt mal ganz naiv und nicht provokant gefragt: warum "entführt" ein französischer Täter das Opfer Richtung Osten, wenn Frankreich geographisch gesehen westlich des Entführungsortes Freiburg liegt ?

Wäre es nicht plausibler gewesen, er hätte sich für die Tatausführung und den Ablageort eine ruhige Stelle Richtung Grenze gesucht, um dann schneller wieder Richtung Heimat zu verschwinden ?


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 12:52
@JestersTear: eigentlich ja.

Alles sind Hypothesen, die man mit Ort, Wetter, Zeit, Sichtungen "untermauert" wähnt.
Wie ungleich schwieriger muss es sein, wenn es zwischen Verschwinden Tramperin (Ort und Zeit ungewiss) und Fund (Wochen später) rein gar nichts gibt.

Die EA wird wohl so sein:
Die SB arbeiten die Varianten heraus, der Ltd. (oder StA) entscheidet, welche zusätzlichen konkreten Ermittlungsschritte noch eingeleitet werden könnten. Nach so langer Zeit natürlich nicht mehr Auswertungen von evtl. Überwachunskameras oder Radarfallen (Datenschutz, Verjährung), sondern evtl. nochmalige Medienaufrufe in bisher nicht beachteten Regionen, Kontaktaufnahme mit frz.Behörden, Datenbankauswertungen (Unfälle ?) usw.

Sehr gut Ermittlungsarbeit konnte man an den Berichten über den "Maskenmann" studieren, hier insbesondere den Ausführungen des Fallanalytikers Alexander Horn.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 13:05
Zitat von HobbyjägerSHobbyjägerS schrieb:Die SB arbeiten die Varianten heraus, der Ltd. (oder StA) entscheidet, welche zusätzlichen konkreten Ermittlungsschritte noch eingeleitet werden könnten. Nach so langer Zeit natürlich nicht mehr Auswertungen von evtl. Überwachunskameras oder Radarfallen (Datenschutz, Verjährung), sondern evtl. nochmalige Medienaufrufe in bisher nicht beachteten Regionen, Kontaktaufnahme mit frz.Behörden, Datenbankauswertungen (Unfälle ?) usw.
Letztlich ist bei allen Cold-Cases dieselbe Vorgehensweise: es wird nach Zeugen gefragt, die sich erinnern ("Wer hat das Opfer noch im Zug oder auf der Straße gesehen, wer wurde 1997 belästigt?") und der stets obligatorische Apell an Mitwisser.
Mehr bleibt leider nicht, es sei denn, man kriegt den Täter doch noch über die DNA-Spur.

Besonders an diesem Fall scheinen aber das auffällige Auto und das fremde Kennzeichen zu sein. Das könnte noch was gehen. Ich finde allerdings, es kann nicht zwingend ausgeschlossen werden, daß Kennzeichen oder sogar das Auto selbst in Frankreich gestohlen worden sein könnten.

Und finde nicht so ganz plausibel, daß ein französischer Täter bei eher miesen Witterungsbedigungen (Winter im Schwarzwald) mit seinem Opfer ca. 80 km "über die Dörfer" in östliche Richtung fährt, wenn sein Heimweg eigentlich nach Westen führen sollte.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 13:31
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:einfach "mal so" aufzuhören
Die wenigsten Täter hören einfach mal so auf. Im Regelfall gibt es immer einen Grund, der aber nicht darin bestehen muss, dass er keine Möglichkeit hatte, Taten zu begehen. Gerade wenn soziale Bindungen aufgebaut werden, hören viele Täter (zunächst) auf. Zerbrechen diese dann, steigt auch wieder das Risiko. Daher kann man meist auch erst im Nachhinein feststellen, wieso eine Serie unterbrochen wurde.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:zwei Frauen (Daniele und Götz) praktisch an der gleichen Stelle zu entführen und noch dazu im Grunde vor den Gefängnismauern.
Ich frage mich immer noch, wieso hier so vehement davon ausgegangen wird, dass der Täter schon zuvor in Freiburg eine junge Frau entführt und getötet haben muss? Es sind Ähnlichkeiten da, ja. Aber die Art der Tötung (erwürgen) und auch Entführung und zufälliger Ablageort sind jetzt keine total ungewöhnlichen und markanten Dinge, die definitiv auf eine Serie schließen lassen.

Eine solche Tat passiert meist nicht einfach so und der Täter hat sich ja offensichtlich auch etwas dabei gedacht, da er vorbereitet war. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass es die erste Tat mit anschließender Tötung war und er gemerkt hat, dass das "nicht sein Ding" ist. Möglicherweise hat er es vorgezogen, dass die Opfer am Ende noch leben. Das könnte auch erklären, dass er die Leiche recht achtlos abgelegt hat. Die EB haben ja auch explizit nach vorherigen Übergriffen gefragt, also gehen sie von einer Steigerung aus und nicht zwangsläufig von einer Serie. Zumal bei EG auch DNA vorliegt. Der Täter scheint also vorher und auch nachher noch gar nicht in Erscheinung getreten zu sein.

Zudem muss es ja auch gar nicht zu Übergriffen gekommen sein, wenn er bspw. Tramperinnen mitgenommen hat. Ich erinnere hier an Ed Kemper, der weit über 100 Frauen mitgenommen hat, denen rein gar nichts zugestoßen ist.

Zu der Irrfahrt:
Es scheint plausibel, dass der Täter keine Detailkenntnisse der Region hatte und das Wetter ihm schon einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Es ist möglich, dass er immer mal wieder angehalten hat, sich an EG vergangen hat und dann weitergefahren ist. Das erklärt nicht nur den Zeitabstand zwischen dem wahrscheinlichen Verschwinden und der Sichtung am Ablageort, sondern auch wieso er in verschiedene Richtungen fahrend gesehen wurde. Es könnte für ihn eine Art Nervenkitzel gewesen sein, das Opfer im Laderaum zu haben. Zu lange an einem Ort würde aber das Entdeckungsrisiko erhöhen.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 14:02
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Und finde nicht so ganz plausibel, daß ein französischer Täter bei eher miesen Witterungsbedigungen (Winter im Schwarzwald) mit seinem Opfer ca. 80 km "über die Dörfer" in östliche Richtung fährt, wenn sein Heimweg eigentlich nach Westen führen sollte.
Wenn wir davon ausgehen, dass er versucht hat, seine Identität zu verschleiern, indem er in ein anderes Land gefahren ist, macht das schon Sinn. Richtung Frankreich zu fahren könnte auf ihn hinweisen und im Grenzbereich sind immer mehr Kontrollen, gerade bei größeren Fahrzeugen.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 14:50
Die Vermutung der Ermittler und scheinbar auch die einhellige Meinung hier ist, dass E.G. Zufallsopfer eines Täters wurde, der den ganzen Tag schon in nicht allzu belebter Gegend auf ein geeignetes Opfer wartete und sein Trieb ihm scheinbar dabei auch stundenlang nicht in die Quere kam, denn sonst wäre er vielleicht ja doch mal mit seinem Kastenwagen eine belebtere Gegend angesteuert oder hätte - sofern er Franzose war - ja auch bei sich im Land zuschlagen können, wenngleich die Grenzüberschreitung aus Tätersicht natürlich Sinn macht.

Mir erschließt sich dieses Verhalten mit der o.g. Vorgehensweise allerdings nicht, bzw mir drängt sich geradezu ein Täter auf, der E.G. ganz genau kannte und sie bewusst auswählte. Sie muss dabei zu ihm in keiner engen Beziehung gestanden haben, sie könnten sich auch über die Uni oder ganz banal über irgendeinen anderen gemeinsamen und nicht auf den ersten Blick offensichtlichen Bezugspunkt gekannt haben (über eine Party, den gleichen Bäcker, einen banalen Plausch beim Arzt oder oder oder).

Wenn er von ihr zB gewusst hätte, dass sie an dem Wochenende nach Hause fährt und irgendwann mit dem Zug zurückkommen muss, könnte er sie auch abgepasst haben und sich deshalb stundenlang dort in der Straße positioniert. Vielleicht wusste er ungefähr aber eben nicht konkret wo sie wohnt, zumindest aber, dass dies der Weg sein würde, den sie vom Bahnhof aus zurücknimmt.

Nehmen wir mal an, sie hätten sich flüchtig gekannt, man hätte ggf auch über dieses Narrentreffen in der Nähe des Ablageortes gesprochen, er sich vielleicht erhofft, dass sie mit ihm dorthin fährt an dem Wochenende? Aus Zurückweisung und Enttäuschung gepaart mit einem ohnehin triebhaften Wesenszug könnte genau diese Konstellation entstanden sein.

Er wartet frustriert bis sie zurückkommt, ist komplett vorbereitet und voller Hass, dass sie ihm sein Wochenende kaputt gemacht hat, er greift sie ab, vergeht sich an ihr und fährt dann genau dorthin, wo er ohnehin an dem Tag hätte sein wollen. Er braucht sich auch keine Mühe zu geben, sie besonders gut ins Gebüsch zu ziehen oder in einem Wald zu verstecken, Nein, für ihn ist es möglicherweise ein zusätzliches Machtgefühl, sie demonstrativ dort abzulegen, wo er ohnehin hin wollte.

Für das Hin- und Herfahren in Tuttlingen in unterschiedlichen Richtungen kann es mehrere Gründe geben. Entweder ein bewusstes Spurenverwischen, da ihm klar war, dass er ein auffälliges Fahrzeug besitzt und wollte, dass man später keine klares Bewegungsprofil ausfindig machen kann oder weil es wirklich schwierig war, geeignete stille Stellplätze für das Verrichten seiner Tat zu finden, oder weil er einfach unter einer so starken sexuellen Anspannung stand, dass er immer wieder halten musste, um seinem Drang nachzugehen.

Alles in allem würde ich mich nicht darauf festlegen wollen, dass E.G. ein Zufallsopfer war. Dafür ist die Tat zu geplant und das stundenlange Warten in ihrer Wohngegend spricht ebenso dafür, dass er sich ganz gezielt auf genau diese Tat vorbereitet hat.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 14:57
Zitat von LillyLegoLillyLego schrieb:Nehmen wir mal an, sie hätten sich flüchtig gekannt, man hätte ggf auch über dieses Narrentreffen in der Nähe des Ablageortes gesprochen, er sich vielleicht erhofft, dass sie mit ihm dorthin fährt an dem Wochenende? Aus Zurückweisung und Enttäuschung gepaart mit einem ohnehin triebhaften Wesenszug könnte genau diese Konstellation entstanden sein.
Es ist mMn relativ unwahrscheinlich, dass dieses Narrentreffen einen Zusammenhang zur Tat hat. Ich würde keine Zusammenhänge suchen, wo keine bestehen. Sonst dreht man sich nur ewig im Kreis.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 15:07
@laikaaaaa
Nun, ich wüsste nicht, warum man sich dadurch mehr im Kreis drehen sollte als wenn man annimmt, dass er einfach kopflos in dieser Gegend gelandet ist. Es gab ja auch schon andere Ansätze mit Bezug in diese Gegend wie etwa die französische Kaserne oder diese Napoleon-Stätte, die er von einem früheren Ausflug gekannt haben könnte. Das wären ja dann genauso Gründe, sich im Kreis zu drehen. Nein, ich glaube sogar, dass man in einer Situation wie dieser, nach einem Mord, vielleicht genau automatisiert dorthin steuert, wo man entweder hin wollte oder früher schon mal war und es einge Zeit braucht, bis auch das Täter-Hirn wieder auf "normal" schaltet und dann rational zum Heimatort zurückkehrt. Ich denke nach Ablage der Leiche könnte der Zeitpunkt entstanden sein, wo der Kopf wieder auf rational schaltete und dann rational die Heimfahrt angetreten wurde.

Darüber hinaus sind Cold Case Einheiten genau zu diesem Zwecke da, sich nicht an bereits angearbeiteten Punkten zu orientieren, sondern neue Handlungsabläufe und Aspekte mit in Betracht zu ziehen. Geschieht dies nicht, dreht man sich im Kreis und nicht anders rum.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 15:18
Ich möchte noch zu ein paar Punkten eine vielleicht neue Sichtweise einwerfen.

Zum einen bin ich nicht davon überzeugt, dass der Täter „einfach“ in der Stefan-Meier-Straße auf ein Opfer gewartet hat.
Eher könnte ich mir vorstellen, dass er beobachtet hat, welche Frau aus dem Hauptbahnhof alleine in diese Richtung lief.
Der Hauptbahnhof war damals noch nicht mit dem heutigen zu vergleichen - es war eine dunkle, schlecht beleuchtete Ecke und das Gebäude das uralte Provisorium, das erst im Verlauf des Jahres 1997 abgerissen und dann durch das heutige ersetzt wurde.

Was die Fahrt des Täters nach der mutmaßlichen Entführung betrifft, wurde argumentiert, er habe bedingt durch die winterlichen Verhältnisse so weit fahren müssen, weil davor die Gefahr bestanden habe, dass die Waldwege verschneit waren.
Ehe aber auf der B 31 die Straße ansteigt und es in den Schwarzwald geht (also etwa ab „Höllental“), hätte es einige Möglichkeiten gegeben, bei nicht-winterlichen Verhältnissen irgendwo abzubiegen, um sein schauriges Werk zu vollbringen.

Wenn wir den Fall Eva Götz mit dem Fall Concetta Daniele (und auch mit Karrer/Stegle, wobei ich da die Zusammenhänge weniger deutlich sehen würde) vergleichen, so sind die anderen Opfer weniger als 20 Kilometer weit gefahren worden.
Hier haben wir aber eine Wegstrecke von ca. 80 Kilometern zum Auffindeort. Warum? Ich vermute, es muss irgendeinen Bezug in diesen Raum gegeben haben.


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21.01.2023 um 15:18
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Naja, das Dorf ist fast 1km weit weg, dazwischen liegt noch eine Bahntrasse und es war 2:30 Uhr. Einsamere Orte wird man in Deutschland schwer finden.
Das schon. Aber in Leipferdingen fand dieses Narrentreffen statt. Da muß man auch zu später Stunde noch mit irgendwelchen Heimkehrern rechnen, zumal in beide Fahrtrichtungen weitere kleine Dörfer liegen.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 15:20
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Ich frage mich immer noch, wieso hier so vehement davon ausgegangen wird, dass der Täter schon zuvor in Freiburg eine junge Frau entführt und getötet haben muss? Es sind Ähnlichkeiten da, ja. Aber die Art der Tötung (erwürgen) und auch Entführung und zufälliger Ablageort sind jetzt keine total ungewöhnlichen und markanten Dinge, die definitiv auf eine Serie schließen lassen.
Eine solche Tat passiert meist nicht einfach so und der Täter hat sich ja offensichtlich auch etwas dabei gedacht, da er vorbereitet war. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass es die erste Tat mit anschließender Tötung war und er gemerkt hat, dass das "nicht sein Ding" ist. Möglicherweise hat er es vorgezogen, dass die Opfer am Ende noch leben. Das könnte auch erklären, dass er die Leiche recht achtlos abgelegt hat. Die EB haben ja auch explizit nach vorherigen Übergriffen gefragt, also gehen sie von einer Steigerung aus und nicht zwangsläufig von einer Serie. Zumal bei EG auch DNA vorliegt. Der Täter scheint also vorher und auch nachher noch gar nicht in Erscheinung getreten zu sein.
Hallo! Mit Verlaub, die Ähnlichkeiten sind mehr als nur zufällig.
CD und EG
- verschwanden im selben Stadtviertel, nur eine Querstraße von einander entfernt
- selber Wochentag
- beide Opfer abends verschleppt
- Täter verfügte logischerweise und zwingend über ein Fahrzeug
- gleicher Haarton der Opfer und falls meine Erinnerung nicht trügt (CD war in den 90ern in XY), insgesamt ähnlicher Frauentyp
- Opfer erst lange gequält, danach getötet
- Opfer außerhalb Freiburgs abgelegt

Das die DNS des Täters im Fall Eva noch nicht aufgetaucht ist, liegt eher am Dusel des Täters als an sonstwas. Sollte er Franzose sein, taucht diese DNS vielleicht erst heute als Treffer auf, denn die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg ist selbst heute nicht toll und war es damals noch weniger.
Zweitens hat der Täter Glück gehabt. In den Fällen Karrer und Stegle gab es DNS-Untersuchungen noch garnicht und folglich auch keine Richtlinien wie Beweise dazu gesichert werden. Im Fall Daniele kontaminierte und vernichtete schwerer Regen bei der Auffindung nahezu alle Beweise, nur wenig konnte gesichert werden. Das zumindest die beiden ersten und die beiden letzten Fälle miteinander verbunden sind (womöglich alle 4) wird schon lange, auch von den Behörden, vermutet. Das ist nichts Neues.
Das in der XY-Sendung am Mittwoch davon nicht gesprochen wurde, liegt einerseits daran, daß man nach so langer Zeit keine Vermischung der Hinweise haben will und andererseits an der mäßigen Hinweislage in den anderen Fällen.


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