Mysteriöse Blutspur im Kreis Höxter

GigiNazionale schrieb:Ich glaube schon, hier käme das Vortäuschen einer Straftat in Betracht.

Was für eine Straftat soll er denn damit vorgetäuscht haben?

Möglich wäre hier vielleicht noch (laienhafte Hervorhebungen durch mich):

https://dejure.org/gesetze/StGB/145.html

§ 145
Mißbrauch von Notrufen und Beeinträchtigung von Unfallverhütungs- und Nothilfemitteln

(1) Wer absichtlich oder wissentlich
1. Notrufe oder Notzeichen mißbraucht oder
2. vortäuscht, daß wegen eines Unglücksfalles oder wegen gemeiner Gefahr oder Not die Hilfe anderer erforderlich sei,

wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Wobei ich nicht beurteilen kann, ob man es wissen muss, dass wegen eines mit Blut getropften Namens gleich ein Polizeihubschrauber aufsteigt oder man davon ausgehen kann, dass dies als Scherz erkannt wird.

Wenn ich tippen müsste, würde ich sagen jemand mit einer kleinen, aber stark blutenden Wunde hat das geschrieben bzw. „getropft“. Dann bekommt man zumindest ein sehr ähnliches Muster.

emz schrieb:Wobei ich nicht beurteilen kann, ob man es wissen muss, dass wegen eines mit Blut getropften Namens gleich ein Polizeihubschrauber aufsteigt oder man davon ausgehen kann, dass dies als Scherz erkannt wird.

Ich würde auch vermuten, dass da gar nicht mal unbedingt eine Straftat vorgetäuscht werden sollte. Einerseits weil ja erst einmal jemand überhaupt bemerken muss, dass es sich um Blut handelt und zweitens auch, weil die Menge ja gar nicht ausreichend wäre, dass da jemand "verblutet" ist.

Ich würde nach wie vor eher darauf tippen, dass das hier eine Botschaft an jenen "Gregor" absetzten wollte. Sei es als eine Art Liebesbotschaft oder eine "Blutsbrüderschaft" wo dem zweiten Anwesenden dann der Mut fehlte, seinerseits auch den Namen auf gleiche Weise dazuzuschreiben.

Und dass nun der /die Beteiligte(n) Angst haben, sich zu melden, weil der polizeiliche Apparat in Bewegung gesetzt wurde und man Angst hat, da jetzt für den Einsatz zahlen zu müssen oder so (was ja in der Realität gar nicht mal der Fall sein muss, was aber vielleicht geglaubt wird).

paxito schrieb:Wenn ich tippen müsste, würde ich sagen jemand mit einer kleinen, aber stark blutenden Wunde hat das geschrieben bzw. „getropft“.

Nun stellt sich die Frage, sollte es denn so gewesen sein, ob die Verletzung absichtlich zugefügt wurde oder versehentlich. Auf so eine Idee, spontan mit seinem eigenen Blut den Feldweg zu bepinseln, muss man ja erstmal kommen. Und dann braucht man auch noch die passende Ausrüstung.

brigittsche schrieb:Ich würde nach wie vor eher darauf tippen, dass das hier eine Botschaft an jenen "Gregor" absetzten wollte.

Dies setzt voraus, dass Gregor entweder bei der Aktion anwesend war oder regelmäßig diesen Weg entlanggeht. Ansonsten wäre eine solche Botschaft an Gregor ja witzlos.

Gibts in der Nähe einen Sportflugplatz? Vielleicht sollte Gregor sich das Kunstwerk ja aus der Luft anschauen.

In oder bei Alhausen gibt es definitiv kein Zementwerk! Da muss die Bild sich komplett vertun!

dimmthelights schrieb:In oder bei Alhausen gibt es definitiv kein Zementwerk! Da muss die Bild sich komplett vertun!

Aber in Bad Driburg :D

https://www.dasoertliche.de/Themen/OTB-Oberweser-TransportBeton-GmbH-Co-KG-Bad-Driburg-Ostenfeldmark

Srensen schrieb:Nun stellt sich die Frage, sollte es denn so gewesen sein, ob die Verletzung absichtlich zugefügt wurde oder versehentlich.

Wird dir keiner beantworten können, finde ich persönlich auch nicht entscheidend. Mir ging es darum zu sagen, dass ich da eher keine Blutkonserven und spezielle Vorrichtungen vermuten würde.

Srensen schrieb:Auf so eine Idee, spontan mit seinem eigenen Blut den Feldweg zu bepinseln, muss man ja erstmal kommen. Und dann braucht man auch noch die passende Ausrüstung.

Da brauchst du ein Messer, mehr nicht. Am Arm gibt es ein paar Stellen wo du gefahrlos einen Schnitt setzen kannst und ne ganze Weile vor dich hinblutest - immer schön in Tropfen. Die Hand ginge auch, nur schmerzt das deutlich mehr.
Das „Kunstwerk“ wirkt für mich auch nicht durchdacht oder gar geplant, da steckt nicht besonders viel dahinter mit Blutstropfen einen Namen zu schreiben. Von jemanden der aufwendig Blutkonserven stiehlt und dann Gerätschaften besorgt um was auf den Weg zu malen würde ich mehr erwarten.
Von daher: die einfachste Erklärung ist oft die richtige. Affekthandlung mit einem Schneidwerkzeug, ob nun im Rausch durch irgendwelche Substanzen, durch Gefühlswallungen oder psychische Störung verursacht (geht alles auch wunderbar zusammen).

paxito schrieb:Wird dir keiner beantworten können, finde ich persönlich auch nicht entscheidend.

Hier widerspreche ich dir. Wenn sich absichtlich jemand verletzt, braucht diese Person vermutlich Hilfe.

paxito schrieb:Da brauchst du ein Messer, mehr nicht. Am Arm gibt es ein paar Stellen wo du gefahrlos einen Schnitt setzen kannst und ne ganze Weile vor dich hinblutest - immer schön in Tropfen.

Welche Stellen sollen das sein? Ich Schussel hatte schon mehrere behandlungspflichtige Schnittverletzungen an Hand und Fuß. Nie im Leben hätte ich mit meinem Blut einen Namen auf den Gehweg “schreiben” können. Wunden tropfen nicht gleichmäßig. Das Blut sprüht, spritzt, läuft, tropft, schmiert. Man muss es schon auffangen und mit einem “Malgerät” gleichmäßig aufbringen, um damit einen Namen “schreiben” zu können.

Srensen schrieb:Hier widerspreche ich dir. Wenn sich absichtlich jemand verletzt, braucht diese Person vermutlich Hilfe.

Die braucht sie auch, wenn sie sich unabsichtlich verletzt. Ob das nun im Herzschmerz und mit Absicht geschah oder unter Halluzinogenen die Folge eines unabsichtlichen Unfalls - macht das einen wesentlichen Unterschied?

Srensen schrieb:Welche Stellen sollen das sein?

Beispielsweise kurz oberhalb der Ellenbeuge Innenseite.

Srensen schrieb:Ich Schussel hatte schon mehrere behandlungspflichtige Schnittverletzungen an Hand und Fuß. Nie im Leben hätte ich mit meinem Blut einen Namen auf den Gehweg “schreiben” können.

Dann hattest du schlicht Pech.

Srensen schrieb:Wunden tropfen nicht gleichmäßig. Das Blut sprüht, spritzt, läuft, tropft, schmiert.

Kommt drauf an wo man sich schneidet / sticht. Ein nicht zu tiefer und nicht zu oberflächlicher Schnitt etwa in die Fingerkuppe, Finger gerade in die Luft halten - dann hast du ziemlich gleichmäßige Blutstropfen für eine ganze Weile.

Srensen schrieb:Man muss es schon auffangen und mit einem “Malgerät” gleichmäßig aufbringen, um damit einen Namen “schreiben” zu können.

Nein, ich hab jahrelang mit psychiatrischen Fällen zu tun gehabt, die zur Selbstverletzung neigen - und insgesamt in meinem Beruf mehr Blut gesehen als mir lieb ist. Zusätzlich hat das für mich auch noch eine religiöse Bedeutung. Du brauchst für das gezeigte Bild definitiv kein Malgerät.
Ich bezweifle sogar, dass das ohne hinreichende chemische Kenntnisse überhaupt funktioniert, das Blut verklumpt und trocknet ohne Zusätze viel zu schnell. Bleiben nur Blutkonserven und das scheint mir noch abwegiger.

Srensen schrieb:Dies setzt voraus, dass Gregor entweder bei der Aktion anwesend war oder regelmäßig diesen Weg entlanggeht. Ansonsten wäre eine solche Botschaft an Gregor ja witzlos.

Das ist klar, aber das werden wir nicht klären können, da kann es ja tausende Gründe geben, warum er regelmäßig dort vorbeikommt. Oder warum diese Stelle für ihn und den "Schreiber" bzw. die "Schreiberin" solch eine Bedeutung hat.

Es kann genauso gut auch der Schreiber selber Gregor heißen.

paxito schrieb:Die braucht sie auch, wenn sie sich unabsichtlich verletzt.

Dann müsste es doch ein Leichtes sein, die Person ausfindig zu machen. So viele werden es nicht sein, die zur Zeit des Geschehens eine medizinische Wundversorgung im Kreis Höxter in Anspruch nahmen.

paxito schrieb:Ein nicht zu tiefer und nicht zu oberflächlicher Schnitt etwa in die Fingerkuppe, Finger gerade in die Luft halten - dann hast du ziemlich gleichmäßige Blutstropfen für eine ganze Weile.

Lässt sich daraus schlussfolgern, dass der „Künstler“ sich mit Hautschnitten auskennt? Der Ottonormalverbraucher weiß sicherlich nicht, wo und wie tief er sich schneiden muss, um eine gleichmäßige Blutung zu erzeugen.

paxito schrieb:Zusätzlich hat das für mich auch noch eine religiöse Bedeutung.

Was meinst du damit?

brigittsche schrieb:aber das werden wir nicht klären können, da kann es ja tausende Gründe geben, warum er regelmäßig dort vorbeikommt.

Leider ist nicht bekannt, wo dieser Weg überhaupt liegt und wohin er führt. Die Antwort darauf könnte durchaus einen Hinweis dazu geben, wer den Weg regelmäßig nutzt. Führt er zu einem Jägersitz, auf dem Jugendliche heimlich knutschen? Oder an eine Arbeitsstelle? Zur Schule? Zum Bahnhof?

Man könnte mit etwas Glück herausfinden, wer Gregor ist, indem man sich an dem Feldweg auf die Lauer legt.

Bundeskanzleri schrieb:Es kann genauso gut auch der Schreiber selber Gregor heißen.

Gut möglich. Vielleicht schlägt Gregor noch einmal zu. Immerhin gibts jetzt ordentlich Aufmerksamkeit.

Srensen schrieb:Leider ist nicht bekannt, wo dieser Weg überhaupt liegt und wohin er führt. Die Antwort darauf könnte durchaus einen Hinweis dazu geben, wer den Weg regelmäßig nutzt. Führt er zu einem Jägersitz, auf dem Jugendliche heimlich knutschen? Oder an eine Arbeitsstelle? Zur Schule? Zum Bahnhof?

Nach eigener Recherche und dem Abgleich markanter Gebäude auf einem Foto (Kirchturm von Alhausen) bin ich mir sehr sicher, dass der asphaltierte Feldweg von der K18 abgeht, quasi gegenüber der Straße "Ostenfeldmark", die direkt zum Betonwerk führt. Der Feldweg mündet auf die kleine Straße "Auf d. Steinbrücke", die bis nach Alhausen führt.

Ein größeres Waldgebiet ist in der Nähe, daher werden dort auch Hochsitze sein.

GigiNazionale schrieb:führt.

Ein größeres Waldgebiet ist in der Nähe, daher werden dort auch Hochsitze sein.

Hätte hier jmd von einem Hochsitz etwas beobachtet, wäre das vermutlich schon bekannt geworden.
Danke für deine Recherche, sie bringt mir zumindest die örtlichen Verhältnisse näher!

Srensen schrieb:Dann müsste es doch ein Leichtes sein, die Person ausfindig zu machen. So viele werden es nicht sein, die zur Zeit des Geschehens eine medizinische Wundversorgung im Kreis Höxter in Anspruch nahmen.

Nur weil jemand Hilfe braucht, heißt das leider nicht das er sie auch in Anspruch nimmt ;)
Außerdem wäre bei der Art von Wunde die ich da vermute (Schnitt, nicht zu tief) keine professionelle Versorgung zwingend notwendig. Jemand der Erfahrung mit Selbstverletzung hat, hat i.d.R. auch Erfahrung mit der Versorgung der dadurch entstehenden Wunden.

Srensen schrieb:Lässt sich daraus schlussfolgern, dass der „Künstler“ sich mit Hautschnitten auskennt?

Das ist zumindest nicht unwahrscheinlich. Aber jede Teenagerin mit Tendenz zum „Ritzen“ hat da ausreichende Kenntnisse. Es könnte natürlich auch ein schlichter Zufall sein.

Srensen schrieb:Was meinst du damit?

Das sprengt hier den Rahmen, aber der Umgang mit Blut ist mir nicht nur aus beruflichen, sondern auch aus religiösen Gründen bekannt.

Ich musste bei "GREGOR" sofort an Gregor Samsa von Kafka "Die Verwandlung" denken.
Hat ja auch was kafkaeskes, das Blut auf dem einsamen Feldweg.. (bin aber auch Fan) 😉

Pura schrieb:Hätte hier jmd von einem Hochsitz etwas beobachtet, wäre das vermutlich schon bekannt geworden.

Die Frage nach der genauen Lage zielte, denke ich, nicht unbedingt darauf ab, ob es Zeugen geben könnte, sondern vielmehr welche Personengruppen diesen Weg regelmäßig nutzen könnten - für den Fall, dass sich die Botschaft tatsächlich an eine explizite Person richten sollte.

ringelnatz schrieb:Ich musste bei "GREGOR" sofort an Gregor Samsa von Kafka "Die Verwandlung" denken.
Hat ja auch was kafkaeskes, das Blut auf dem einsamen Feldweg.

Die Assoziation hatte ich tatsächlich auch schon gezogen, v.a. weil "Gregor" kein Name ist der, jedenfalls von meinem Gefühl her, so häufig vorkommt.

War nicht auch die Rede von einer Psychosomatischen Klinik/Einrichtung in der Nähe? Ein Bekannter war einmal in so einer Klinik und als ich dort zu Besuch war wurden mir teilweise Geschichten über Patienten erzählt, da ist es mir eiskalt den Rücken runter gelaufen. Schmierereien mit Blut,Kot etc.

Mit einen tiefen Schnitt in die Handinnenfläche, dann die Hand zur Faust und Tropfen lassen müsste das doch gut gegangen sein. Evtl noch etwas Blutverdünnendes eingenommen. Danach ein Verband um die Hand und fertig.

Srensen schrieb:Man könnte mit etwas Glück herausfinden, wer Gregor ist, indem man sich an dem Feldweg auf die Lauer legt.

Das wäre sicher möglich, aber ich denke, dass die Polizei das aus Personalmangel nicht machen wird. Immerhin ist hier ja wohl nicht von einem Verbrechen auszugehen.

Möglich wäre natürlich, wie es @paxito angesprochen hat, dass hier eine im Grunde hilfsbedürftige Person dahinter steckt. Aber auch da vermute ich eher, dass die Polizei vielleicht alle in Frage kommenden Kliniken, Therapieeinrichtungen usw. in der Gegend informiert, aber mehr wird da vermutlich auch nicht möglich sein. Nochzumal derjenige oder diejenige der/die das Blut hinterlassen hat, sicher auch von der Berichterstattung erfahren hat und daher die Stelle jetzt wohl eher meiden wird.

Es gibt die ärztliche Schweigepflicht.
Da wird sich keine Klinik und auch kein Arzt bei der Polizei melden.
Nur wenn der Verdacht auf eine Straftat gegeben ist, also z.B. Stich- und Schussverletzung, muss das zur Anzeige gebracht werden.