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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

198 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Köln, Autobahn ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 20:22
@dante81

Vielen Dank für die Photos! Ich wollte vorhin ein paar alte vom Fundort bzw Tatort verlinken, Quellenangaben waren aber wohl nicht ausreichend (versuche ich evtl später noch mal besser). Kenne die Gegend ebenfalls, auch wenn ich von der anderen Rheinseite komme. Allerdings hat sich mir aus den Berichten und Bildern bislang nicht so ganz erschlossen, ob Seckin noch den Abzweig zum Fußpfad Richung Wahneider Straße erreicht hat oder bereits vorher auf dem Weg Im Wasserfeld ins Gebüsch an der Autobahn gezerrt wurde - ich vermute eher letzteres, läge auch in unmittelbarerer Nähe zur ehemaligen Haltestelle...


Auf jeden Fall schön zu sehen, dass Seckin Caglar hier nun auch einen eigenen Thread hat! Ich kann mich noch sehr gut an den Fall erinnern, anfangs hat er ziemlich hohe Wellen geschlagen und war in den 90ern medial immer wieder recht präsent in Köln. Danach 2 Jahrzehnte nur noch selten, abgesehen von gelegentlichen Erwähnungen bei Auflistungen von ungeklärten Morden in der Stadt. Daher waren lange Zeit - wohl auch mangels konkreter Hinweise bzw laufender Ermittlungen - nicht so viele Infos dazu im Netz zu finden, bis ihn die Kölner Polizei erfreulicherweise 2021/22 als Cold Case wieder aufgerollt hat...

Es gibt übrigens noch einen Aspekt, der hier bislang nicht genannt wurde und auch in den Veröffentlichungen der letzten Tage keine so entscheidende Rolle gespielt hat (wahrscheinlich weil er hinsichtlich der DNA-Reihenuntersuchung nicht ganz so relevant ist). Er wurde allerdings bei diversen Presseartikeln im vergangenen Herbst mehrfach aufgegriffen...
Im November 1998 hatte es bereits eine andere vermeintlich heiße Spur im Fall der ermordeten Schülerin aus Köln gegeben. Nach der Fernsehsendung „Fahndungsakte“ (Sat 1) meldete sich ein Anrufer, der eine Zeugin von damals erkannt haben wollte. Diese bislang unbekannte Frau hatte 1991 einen Brief an die Eltern des toten Mädchens geschrieben – Inhalt: „Ich kenne das Schwein, das ihre Tochter ermordete. Ich habe Angst.“ Als sie einen zweiten Brief vor der Türe der Eltern ablegte, wurde die Frau gefilmt. Doch trotz Fahndung wurde sie nicht gefunden.
Quelle: express.de vom 18.10.2022

Diese Begebenheit hat auch zu der meines Wissens einzigen Ausstrahlung bei Aktenzeichen XY geführt: In der Sendung vom 08.05.1992 wurde der Mord als letzter Studiofall behandelt und es wurden Einstellungen von der Frau bei der Briefablage gezeigt (vor ein paar Jahren konnte man sich die ganze Folge noch auf der Tube anschauen, inzwischen wurde sie aber offenbar entfernt). Ich hoffe, nach dem Fahndungserfolg im Fall Petra Nohl wird nun auch da noch mal ein neuer Anlauf gestartet...


@LARA43

Nein, Kameras waren damals an den Haltestellen noch nicht installiert, auch nicht in den Straßenbahnen...

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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 20:34
Zitat von phosphorphosphor schrieb:Nein, Kameras waren damals an den Haltestellen noch nicht installiert, auch nicht in den Straßenbahnen...
Danke für die Erklärung.
Also kann man nicht wirklich davon ausgehen, das sie die kurze Strecke mit der Bahn tatsächlich gefahren ist?
Es sei denn, es gab Zeugen, die sie in der Bahn gesehen haben?


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 20:38
Der Fußpfad ist ja nach ein paar Metern erreicht und da ist unfassbar viel Dickicht. Mein Sohn hat da letztes Jahr gerodet und war wochenlang für ein paar Meter beschäftigt.
Dass Seckin an dem Abend nicht gefunden wurde, ist vollkommen klar, da gibt es ohne Licht keine Chance in diesem großen Gebiet.


Der Brief ist allerdings sehr interessant ich halte mal die nächste Zeit die Ohren offen, was ich hier von den Altpollern höre, es gibt ja einige alteingesessene Familien, denen man oft über den Weg läuft, ist ja Dorf hier. Kenne sogar jemanden, der jetzt zur DNAtestung muss.


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 20:44
Seckin wird zu 99% mit der Bahn gefahren sein. Es heißt, sie wurde 150m von zuhause gefunden. Die einzigen Häuser in der Nähe sind Im Forst oder Wahnheider Straße. Zu beiden Siedlungen läuft man zu Fuß anders.
Der einzige Grund, warum sie dort gefunden wurde ist, dass sie von der Bahnhaltestelle gekommen ist.


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 20:44
@LARA43

Es hatten sich seinerzeit tatsächlich keine Zeugen gemeldet, die sie in der Bahn oder an der Haltestelle gesehen hatten. Da sie allerdings in direkter Nähe zu letzterer gefunden wurde, spricht vieles dafür, dass sie die Strecke wie üblich so zurückgelegt hat. Wäre sie zu Fuß gegangen, wäre sie dort wohl nicht vorbeigekommen...


@dante81

Oh ja, halt dein Ohr doch gern mal nach Poll rein. Der Verdacht, dass der Täter Ortsbezug hat, bestand nach meiner Erinnerung damals schon...


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 21:01
Am 10.3. wird es einen Pressetermin auf dem Marktplatz geben, ich schau mal, ob ich es zeitlich schaffe.
Vorher soll hier mit Plakaten, Flyern und Zivilbeamten informiert werden.

Ich muss nochmal sagen, dass Poll, trotz vieler solch dunklen Ecken sehr sicher ist. Ich lebe seit 19 Jahren hier und ich habe nie von irgendwelchen Vorkommnissen Richtung Gewalt gehört. Man ist hier sehr miteinander bekannt und vernetzt.


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 21:06
Ich muss gestehen, anfangs war ich auch verwundert, warum eine 16jährige um 19 Uhr - Mitte Oktober ist es um diese Uhrzeit nicht stockdunkel - von Familienangehörigen abgeholt wird. Sieht man nun die Örtlichkeiten, ist es absolut verständlich. Sowohl die Furcht des armen Mädchens, wie auch die Sorge der Eltern über das, was passieren könnte und es ist leider passiert.

Vermutlich wusste der Täter, wann sie welche Bahn nimmt und hat auf den für ihn richtigen Moment gewartet. An eine reine Zufallstat, glaube ich nicht. Hoffentlich kann man den Täter ermitteln.


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 21:16
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:Ich denke nämlich auch, das sie die kurze Strecke gelaufen sein muss und dort ihren Mörder traf.
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:Also kann man nicht wirklich davon ausgehen, das sie die kurze Strecke mit der Bahn tatsächlich gefahren ist?
Warum stellst du in Frage, dass Seckin an diesem Tag mit der Bahn gefahren ist, so wie sie es üblichweise machte?
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Am Mittwoch, dem 16. Oktober 1991 stieg sie auf dem Rückweg von ihrer Arbeit gegen 18.40 Uhr an der Haltestelle Poll-Salmstraße in die Linie 7. Sie verließ die Bahn zwei Minuten später an der nächsten Haltestelle Poll-Autobahn. Dort wurde sie üblicherweise von einem Familienmitglied abgeholt.



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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 21:51
Wäre es denkbar, dass der Täter im Vorfeld mitbekommen hatte, dass Seckins Vater sich an dem Abend verspätet? Und sich dann auf den Weg gemacht hat zur Haltestelle?

@dante81
Danke fürs Einstellen der Bilder.


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 22:05
Ich versuche es noch mal mit den alten Bildern von 1991, hoffentlich mit den Quellen formal dann jetzt so okay...

Polizeiarbeit am Tatort
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Quelle: rundschau-online.de

Spurensicherung am Tatort
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Quelle: rundschau-online.de

Polizeihubschrauber in Tatortnähe
live 3da9be33-5e1b-4cf9-ad20-ad069c3c163Original anzeigen (0,2 MB)
Quelle: rundschau-online.de

Abtransport des Opfers
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Quelle: ksta.de

Der Weg von der Haltestelle zur Wohnsiedlung
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Quelle: ksta.de

Es gibt auch noch ein Photo, das von der früheren Haltestelle aus aufgenommen wurde und eine gerade einfahrende Straßenbahn unterhalb der A4-Brücke zeigt (wohl von Ende der 70er). Das haben die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) jedoch dem eigenen Archiv entnommen und 2017 nur auf ihrer FB-Seite veröffentlicht, darf ich hier nicht einbinden. Mit der Internetsuche "Poll Autobahn" ist es aber rasch zu finden...


@dante81

Die Siedlung "Zum Gremberger Wäldchen", in der Seckin gewohnt hat, gehört übrigens wohl zu Porz...


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 22:10
Noch ein paar Bilder...


Blick nach Süden von der Ex-Haltestelle Richtung Siegburger Str.
IMG 20230305 150911Original anzeigen (6,1 MB)

Gleise aus Porz kommend
IMG 20230305 151254Original anzeigen (5,8 MB)

Und nochmal Blick nach Norden, dort irgendwo wird Seckin gefunden worden sein, wenn ich das mit den Bildern aus den Zeitungen vergleiche
IMG 20230305 151303Original anzeigen (5,6 MB)


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 22:14
Zitat von phosphorphosphor schrieb:Die Siedlung "Zum Gremberger Wäldchen", in der Seckin gewohnt hat, gehört übrigens wohl zu Porz...
Nein, so heißt die Straße, die dann irgendwann zur Wahnheider Straße wird.
Das ist Poll (wobei viele das ganze Gebiet nördlich der Siegburger Str nicht wirklich zu Poll zählen, da JWD...).
Porz beginnt formal hinter der Autobahn, da ist aber erstmal nichts, nur Wald.


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 22:30
@dante81

Ah, man muss zwischen Stadtteil und Stadtbezirk unterscheiden, hab ich gerade festgestellt. Der Stadtteil Porz liegt in der Tat hinter der Autobahn, aber beide Straßen wie wohl auch der gesamte Stadtteil Poll befinden sich im Stadtbezirk Porz - wieder was gelernt... ;)


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 22:36
Konnte man eigentlich für´s Abholen mit einem Auto an diese total abgelegene Haltestelle ranfahren , oder ist davon auszugehen, dass der Vater immer zu Fuß gekommen ist?

Falls nicht, wie ist Täter dorthin gekommen?
Entweder muss er mit in der Bahn gesessen haben, ist in der Gegend rumgelungert oder hat gezielt gewartet - auf ein zufälliges Opfer oder eben auch auf jemand, von der er wußte, daß sie dort regelmäßig aussteigt. Eventuell ist so die Aussage des Bruders zu verstehen, daß die Vorstellung gruselig sei, der Täter wäre schon bei der Familie zu Hause gewesen.

Insofern ist diese Frage...
Zitat von Maria78Maria78 schrieb:Wäre es denkbar, dass der Täter im Vorfeld mitbekommen hatte, dass Seckins Vater sich an dem Abend verspätet? Und sich dann auf den Weg gemacht hat zur Haltestelle?
...ziemlich berechtigt !


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 22:46
@JestersTear

Es ist leider nicht so einfach zu beurteilen, wie die Zufahrtswege 1991 genau gestaltet waren. Wenn man sich das erwähnte Bild aus dem KVB-Archiv anschaut, kann man sehen, dass es z.B. die Umlaufgitter an den Gleisen Ende der 70er noch nicht gab, die heute eine Durchfahrt per Auto von Süden unmöglich machen. Ich würde aber davon ausgehen, dass es auch von Norden damals nicht ging und es nur einen Fußweg zur Wohnsiedlung gab. Ansonsten ist da im Grunde nur Waldgebiet...


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 22:46
Gute Frage, der Bahnübergang sieht so aus, als wären damals Autos durchgekommen. Allerdings ist da hinter nichts und davor war damals auch nichts.

Der Vater ist bestimmt immer zu Fuß runtergekommen. Die Endhäuser in der Wahnheider Str sind deutlich älter als 1991, (da wohnen meine Jungs) da wird nie ne Straße gewesen sein, die zum Wasserfeld befahrbar gewesen ist. Auf den alten Bildern sieht es aber schon asphaltiert aus.


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 22:57
Mehrere Zeugen wurden damals gebeten, sich zu melden, u.a., auch "die wartenden PKW-Fahrer"

https://koeln.polizei.nrw/artikel/ueber-den-fall-seckin-caglar

Da waren tatsächlich noch einige Leute, auch mit Autos, unterwegs


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 23:00
Wenn man sich die Bilder von 1991 noch mal genauer anschaut, kann man es sich schon auch erschließen: Auf dem ersten Photo ist oben ein Polizeiwagen zu sehen - der muss da also (vermutlich von Süden) irgendwie hingekommen sein, wenn auch nicht zwingend gemäß der damaligen Verkehrsvorschriften. Auf dem letzten Photo ist dagegen doch zu erkennen, dass es sich bei dem nördlichen Abzweig zur Wohnsiedlung offenbar um einen Fußweg handelt...


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 23:04
Ich hab auf Stadt-koeln.de ein Luftbilder von 1986 gefunden, was Phosphors Aussage bestätigt.
Befahrbar war das Wasserfeld, der Weg zur Wahnheider Straße aber nicht.


Screenshot 20230305 225855 com.android.cOriginal anzeigen (0,7 MB)
Stadt-koeln.de


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Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991

05.03.2023 um 23:13
@dante81

Top-Fund! Wenn es 1986 die Umlaufgitter noch nicht gab, dann bestimmt auch 1991 noch nicht. Es sieht im Grunde schon so aus, als hätte man zumindest über die Gleise noch fahren können, aber dann wohl auch nicht mehr so viel weiter. Das am Abzweig scheint ja fast so etwas Wendekreis-Charakter zu haben, dahinter verengen sich die Wege offenbar in alle Richtungen...

Edit: Übrigens eventuell auch ein Aspekt bei dem Mord, dass es 1991 vermutlich auch die Schallschutzwände an der Autobahn noch nicht gab (Ende der 70er auf jeden Fall noch nicht auf dem KVB-Bild zu sehen) - es dürfte an der Stelle also mehr Autolärm als heute geherrscht haben...


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