BlackOrpheus schrieb:Ich muss aber sagen, dass ich niemals die Tür geöffnet hätte. Meine Mutter hat dort gearbeitet, die wussten auch, wo wir wohnen. Reingelassen ins Haus hat die niemand. Denn die wären ja wieder gekommen.
Das halte ich für ein wichtiges Argument: Es scheint ja wohl klar zu sein, dass Heike dem Täter die Tür geöffnet hat. Und dass sie ihn also zumindest vom Sehen her kannte und ihm auch vertraute. Also müsste letztlich ja ein längerer Kontakt mit der betreffenden Person bestanden haben und diese von Heike irgendwie als vertrauenswürdig eingestuft worden sein.
Und irgendwie kann ich mir das bei einem Bewohner aus einer solchen Einrichtung eher weniger vorstellen. Wenn ich mich daran erinnere, wie wir als Kinder mit etwas "seltsamen" Leuten, "Behinderten" im weitesten Sinne (ich verwende die Begriffe jetzt so, wie sich damals gebraucht wurden) umgegangen sind, war das schon eher, sagen wir mal: fremd für uns. Klar, es wurde zu Hause gesagt, dass man "nett sein soll" weil die Leute für ihr teilweise merkwürdiges Verhalten "nichts können", aber irgendwie war das fremd und ungewohnt.
Nun gab es bei uns im Ort keine solche Einrichtung, wir waren es also nicht so "gewöhnt", aber ich kann mir auch nicht recht vorstellen, dass Heike jemandem aus einer solchen Einrichtung einfach die Tür geöffnet hätte. Nicht unbedingt aus Angst, aber irgendwie weil man es nicht gewohnt war und weil man auch nicht recht wusste, was man "mit so jemandem" denn überhaupt anfangen soll. Und weil man denjenigen dann vielleicht nicht "wieder los wird".
Von dem Problem, dass der Nachbarsjunge die betreffende Person aus der Einrichtung dann auch gekannt haben müsste weil er ja die Stimme zu erkennen glaubte, mal abgesehen.
Wenn könnte ich mir so ein Szenario eher vorstellen wenn es zwischen Heike und/oder ihrer Familie und der Einrichtung irgendeine Verbindung gegeben hätte. Also z. B. weil dort jemand aus der Familie arbeitete oder ein Verwandter dort lebte, man ehrenamtlich dort mitgearbeitet hat o. Ä.