Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

137 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

16.02.2024 um 12:26
Zitat von sören42sören42 schrieb:Eine Vergewaltigung hat nicht stattgefunden laut den verlinkten Presseberichten.
Du hast recht. Sorry, ich hatte schreiben wollen "... um von der geplanten, eigentlichen Tat...".
Zitat von sören42sören42 schrieb:Deshalb ist es naheliegend, dass der Täter zunächst ihr mit einem Gegenstand auf den Kopf schlug und dann, als sie sehr laut schrie, den Knebel verwendete, um die Schreie zu verhindern und weiter zuschlug. Letztlich starb sie dann durch den Knebel, vermutlich, weil sie keine Luft mehr bekam. Das alles muss der Täter in Kauf genommen und mutmaßlich auch mit angesehen haben.
Lt. Kommissar im xy-Filmfall wird Frau Dörrier mit dem Lappen geknebelt, der vom Täter zum Reinigen des Tatorts benutzt wurde. Demnach muss ein zeitlicher Abstand zwischen Schlägen und knebeln gewesen sein. Wäre das Opfer aus einer kurzen Bewusstlosigkeit erwacht, hätte es dann noch laut geschrien, oder wäre es dann nicht aufgrund der Kopfverletzungen zu benommen? Daher gehe ich davon aus, dass Frau Dörrier schrie als sie den Einbrecher wahrnahm. Dieser daraufhin zuschlug und das bereits bewusstlose Opfer später zur Sicherheit noch knebelte. Unklar bleibt warum er das Haus nicht gründlicher nach Wertgegenständen und Geld durchsuchte. Sein Bemühen Spuren zu verwischen, lässt nicht auf eine überstürzte Flucht schließen.

Anzeige
melden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

16.02.2024 um 13:19
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Wenn er nicht vorgehabt hatte sie zu töten, hätte sie ja den ihr bekannten Täter benennen können, was wohl kaum in seinem Sinn gewesen wäre.
Vielleicht wäre es auch denkbar, dass der Täter vorhatte, Ella Dörrier sexuell zu missbrauchen, und sie deshalb zunächst knebelte. Eventuell erstickte das Opfer an dem Knebel, bevor es zu einer Vergewaltigung kam, und der Täter ließ von ihr ab, da er sich nicht an einer Leiche vergehen wollte. Falls der Gärtner in einem solchen Szenario der Täter war, hätte er auch die Absicht haben müssen, Ella Dörrier letztendlich zu töten, da sie ihn ja kannte. Möglicherweise wollte er sie aber erst töten, nachdem er sie vergewaltigt hatte, wozu es dann nicht mehr kam, weil sie bereits erstickt war.


melden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

16.02.2024 um 13:40
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Ich gehe nicht davon aus, dass der Täter Frau Dörrier umbringen wollte. Statt des Knebels hätte er dann wohl öfter zugeschlagen
Das passt dann aber nicht zu der Gärtner-Theorie: Den Gärtner hätte das Opfer sicher, auch wenn er maskiert war, wiedererkannt. Also hätte er sie von vorneherein umbringen müssen, damit sie ihn nicht verrät. Ich glaube kaum, dass jemand so dumm ist, zu glauben, dass er eine alte Dame so einschüchtern kann, dass sie selbst bei so einer massiven Tat anschließend nicht zur Polizei geht und Ross und Reiter nennt. Wir reden hier ja nicht von bloßen Drohungen, sondern von einem Einbruch und massiver Gewaltanwendung. Da muss das Opfer damit rechnen, dass es anschließend wieder zu so einer Tat kommt und wird den Namen nennen.


melden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

16.02.2024 um 18:54
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Erbauseinandersetzungen können fürchterlich sein, weil Menschen vergessen, dass ein Erbe primär mit dem Tod eines anderen Menschen zu tun hat.
Das ist wohl war, wobei der Tod des Verwandten dann total in den Hintergrund tritt.

Es ist ja leider nicht das erstemal das alleinstehende wohlhabende Frauen, die auch noch ein großes Haus bewohnen ins Visier von Verbrechern geraten. Daher hätte man durchaus an einen Raubmord denken können. Eben weil die Brosche fehlt, vielleicht auch noch mehr hochwertigen Schmuck was man nicht feststellen konnte. Oder doch Bargeld was der Täter fand, abgesehen von den 14000€ in der Küche.
Nur diese Putzaktion würde ich dann nicht verstehen, und noch weniger das er nach Fr. Dörriers Tod ihr das Nachthemd auszog. Das macht doch kein "normaler" Einbrecher der es nur auf Geld und Wertsachen abgesehen hat. Würde das evtl doch auf eine Bekanntschaft hindeuten von der niemand wusste?

Und der Einzige der geerbt haben dürfte ist wohl der Neffe, den man aber anscheinend ausschließen konnte.


1x zitiertmelden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

16.02.2024 um 21:23
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Und der Einzige der geerbt haben dürfte ist wohl der Neffe, den man aber anscheinend ausschließen konnte.
Den Neffen kann man nicht verdächtigen, aber ausgeschlossen wurde er im XY-Beitrag auch nicht.

Was doch auffällt, es sollte wohl ein bisschen nach Raubmord aussehen und, wenn man so will, nach Sexualdelikt. Was aber beides nicht so recht passt, der Raubmord nicht, weil 14.000 DM "liegen bleiben" und eine Einbruchsspur gelegt wird, die aber auf diesem Weg nicht stattfand. Die Spurenlegung war überdies mit einigem Aufwand verbunden, wohl, um davon abzulenken, dass derjenige Schlüsselgewalt zum Anwesen hatte. Ein Sexualdelikt ist zwar angedeutet, hat aber ebenfalls nicht stattgefunden.

Die Entlassung des Gärtners lag ca. sechs Monate zurück. Vor ein paar Wochen waren die Verwandten des Ehemanns da, lt. XY-Beitrag war ED froh, dass diese wieder abgereist waren.

Interessant wäre, wem ED von den Avancen des Gärtners erzählt hat. Oder von den Konflikten mit der DDR-Verwandtschaft. Das könnte ein Täter auch genutzt haben, um eine Ablenkung in diese Richtung zu entwickeln.

ED beschäftigte noch eine Haushälterin, aus Polen stammend. Dem Nachbarn, einem Feuerwehrmann, vertraute sie einen Hausschlüssel an, für Notfälle. Dieser hatte in der Nacht auch die Schreie gehört.

Jeder ihrer Kontakte hatte natürlich sein "Universum", sein soziales Umfeld, wo Dinge, die ED geäußert hat, weitergetragen worden sein können.


2x zitiertmelden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

16.02.2024 um 21:36
Fragen, die für mich offen sind :
■ Warum täuschte der Täter einen Einbruch durchs Kellerfenster vor
■ Hatte er einen Schlüssel oder wurde er gar von Frau Dörrier eingelassen (was auf eine ihr bekannte Person hindeuten würde)
■ Hatte das Opfer ihr Nachthemd garnicht an, oder zog es ihr der Täter aus (wovon die Polizei auszugehen scheint)
■ Warum schleifte der Täter Frau Dörrier, nachdem er sie niedergeschlagen hatte, ins Wohnzimmer, und in welchem Raum fand die Tat überhaupt statt
■ Warum die "Putzaktion"


melden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

16.02.2024 um 21:48
Zitat von sören42sören42 schrieb:Was doch auffällt, es sollte wohl ein bisschen nach Raubmord aussehen und, wenn man so will, nach Sexualdelikt. Was aber beides nicht so recht passt, der Raubmord nicht, weil 14.000 DM "liegen bleiben" und eine Einbruchsspur gelegt wird, die aber auf diesem Weg nicht stattfand. Die Spurenlegung war überdies mit einigem Aufwand verbunden, wohl, um davon abzulenken, dass derjenige Schlüsselgewalt zum Anwesen hatte. Ein Sexualdelikt ist zwar angedeutet, hat aber ebenfalls nicht stattgefunden.
Ich denke auch, dass da einerseits wirklich etwas vorgetäuscht werden sollte - aber eben so dermaßen dilettantisch, dass man sich doch, ehrlich gesagt, an den Kopf fasst. Wer ist denn so dumm und fällt darauf rein? Deshalb könnte ich mir wie Du auch schon vorstellen, dass da jemand aus den ihm zu Ohren gekommenen Geschichten um den Gärtner und die Verwandtschaft etwas zu stricken versuchte.

Aber dann denke ich mir wieder, dass er unglaublich dumm gewesen ist, weil er einerseits zu dick aufgetragen hat (Raubmord und auch noch Sexualdelikt) und andererseits auch so grobe Fehler gemacht hat, dass es relativ leicht aufgeflogen ist.


melden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

17.02.2024 um 13:41
Zitat von PallorMortisPallorMortis schrieb:Ermittlungen im persönlichen Umfeld von Ella Dörrier ergaben anscheinend zwei Verdächtigungen: gegen in der DDR lebende Verwandte ihres verstorbenen Mannes, die das Opfer einige Wochen vor der Tat besucht hatten und mit denen es möglicherweise Konflikte gab, und gegen einen ehemaligen Gärtner des Opfers, der etwa ein halbes Jahr vor ihrem Tod von Ella Dörrier entlassen worden war, nachdem er angeblich versucht hatte, sich ihr sexuell zu nähern. Zunächst konnten weder die Verwandten noch der Gärtner identifiziert werden, die Verwandten meldeten sich jedoch nach der Ausstrahlung des Falles in Aktenzeichen XY ungelöst.
Es wird gesagt in dem Filmfall, dass Ella Dörrier seit kurzem einen guten Bekannten dafür bezahlt, dass er ihren Garten in Schuss hält. Man sieht den jungen Mann kurz im Bild, der beflissen sich dem Beschneiden des Busches zuwendet, wie er nur kurz zu Frau Dörrier blickt, als sie ihn begrüßt. Dann, nachdem sie ihm den Rücken zukehrt, weil sie vorübergegangen ist, schaut er ihr lächelnd hinterher. Sie interessiert ihn also mehr, als er ihr gegenüber in dem Moment zugibt.

Drrier GrtnerOriginal anzeigen (0,7 MB)

Screenshot aus:
Mord an Ella Dörrier | Aktenzeichen XY vom 17. Januar 2024
Quelle: https://www.dailymotion.com/video/x8sbtle

Auch wenn es jetzt als zu blöd erscheint: Als ich diese Fakten verknüpfte - Gärtner, der begehrliche Blicke heimlich einer älteren Frau zuwarf, der entlassen wurde, weil er Frau Dörrier berührte und fragte, ob sie mit ihm intim sein wollte - da musste ich an Kurt-Werner Wichmann denken. Er war Gärtner, mit einer 13 Jahre älteren Frau verheiratet, und immer auf der Suche nach Sex als Callboy. Ein Callboy hat in erster Linie Interesse am Geld der Frau, die ihn ruft. Und so hatte dieser Gärtner es sich wohl auch vorgestellt, dass er für seine Sex-Gefälligkeiten einen Extra-Bonus bekommt und nicht nur den Gärtnerlohn.

Offensichtlich gemäß Filmfall weiß die Polizei von dem Gärtner nur durch die Reinigungskraft. Und diese kannte den Namen des guten Bekannten nicht.

Was heißt schon "guter Bekannter"? Hat Frau Dörrier seinen Personalausweis gesehen? Ist der gute Bekannte auch ihrem Umfeld, ihren Freundinnen und Nachbarn bekannt? Anscheinend hat nur die Reinigungskraft von dem Gärtner gewusst, dass er ein oder zweimal bei Frau Dörrier gewesen ist und er mit ihr intim sein wollte.

Da die Verwandten sich meldeten nach der Ausstrahlung von Aktenzeichen xy ungelöst, haben sie ja offensichtlich nichts zu verbergen. Der Gärtner hingegen ist sehr verdächtig für mich.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ein Sexualdelikt ist zwar angedeutet, hat aber ebenfalls nicht stattgefunden.

Interessant ist, wie im Filmfall während der Gartenarbeit des Gärtners angedeutet wird, dass der Gärtner ein Interesse an Ella Dörrier andeutet. Dazu passt dann auch ein angedeutetes Sexualdelikt: man sieht die Beine der nackten Frau Dörrier leicht abgespreizt. Was wollte der Mörder damit andeuten?
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Finde es schon ziemlich merkwürdig, dass auch niemand aus dem Umfeld von Frau Dörrier Angaben zur Identität des Gärtners machen kann / konnte, auch wenn sie eher zurückgezogen gelebt hat und nicht so viele Kontakte gepflegt zu haben scheint.
So ganz zurückgezogen wohnte Frau Dörrier nicht. Sie hatte guten Kontakt zu Nachbarn und wollte mit diesen eine Dampferfahrt unternehmen. Ich finde interessant, dass der Gärtner im Filmfall nur von Ella Dörrier gesehen wurde und die Reinigungskraft hat wohl nur von ihm gehört, weil Frau Dörrier ihr erzählte, dass sie ihn rausgeschmissen hat und warum. Ob die Nachbarn oder Frau Dörriers Freundinnen ihn jemals zu Gesicht bekamen, wird nicht gesagt.

Es wurde ihr mit einem massiven Gegenstand auf den Kopf geschlagen, so dass Blut an der Schläfe zu sehen war. Es wäre dem Täter sicherlich ganz leicht gefallen, Frau Dörrier mit weitern Schlägen schnell zu Tode zu bringen. Dass er sie dann aber noch geknebelt hat, und sie möglicherweise daran erstickt ist, wirft ein besonderes Licht auf den Täter. Er findet es gut, sich noch eine weitere, andersartige Marter auszudenken für sein Opfer. Er steht auf Knebeln. Er hat Lust am Morden. Dazu nimmt er den Putzlappen, den er ihr in den Mund stopft.

Bis sie dabei stirbt, kann er noch kurze Zeit oder länger zugucken und den Putzlappen so tief stopfen, dass die Atemwege verlegt werden. Ich stelle mir das so vor, dass der Lappen so tief im Rachen sitzt, dass die Luft nicht mehr in die Luftröhre strömen kann. Dazu ist ein enger Kontakt zu Frau Dörrier nötig. Es ist anzunehmen, dass der Täter genau das wollte: Erst die Frau bewusstlos machen, dann das Finale bei ihr erleben. Ob es wirklich ein Putzlappen war, ist die Frage. Das gehört ja sicher zum Täterwissen, wie genau Frau Dörrier erstickt ist und was die Forensik diesbezüglich herausgefunden hat.

"Warum diese ungeheure Brutalität?", fragt der Ermittler im Video:
Mord an Ella Dörrier | Aktenzeichen XY vom 17. Januar 2024
Quelle: https://www.dailymotion.com/video/x8sbtle

Die Polizei vermutet den Täter im Umfeld von Frau Dörrier, denn er ist höchstwahrscheinlich mit einem Hausschlüssel ins Haus gekommen, Quelle siehe oben. Auch das passt ins Bild des "guten Bekannten", den der Gärtner darstellt.


4x zitiertmelden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

17.02.2024 um 18:23
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die Polizei vermutet den Täter im Umfeld von Frau Dörrier, denn er ist höchstwahrscheinlich mit einem Hausschlüssel ins Haus gekommen, Quelle siehe oben. Auch das passt ins Bild des "guten Bekannten", den der Gärtner darstellt.
Wenn die Information richtig ist, der Gärtner sei erst zweimal da gewesen, würde es mich wundern, wenn ED ihm direkt einen Haustürschlüssel überlassen hätte. Dafür bestand ja kaum Notwendigkeit, da sie als Rentnerin zuhause war, um ihn reinzulassen.

Die Polizei geht aber davon aus, dass das Gitter beim Kellerfenster mit einem Hebel, wie etwa einer Rohrverlängerung ("gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft...") aufgehebelt wurde, wohl von innen. Dass dies aber direkt nach der Tat noch geschah, ist schwer vorstellbar, da müsste er schon starke Nerven haben. Da wäre es schon eher naheliegend, dass der Täter flieht.

Wenn der Gärtner dahinter stecken sollte, müsste er also bei einem der beiden Besuche das Kellerfenster bereits "präpariert" haben. Das erscheint mir aber unwahrscheinlich. Denn das "Präparieren" des Fensters macht ja erst nach seiner Entlassung Sinn, jedenfalls wenn man Zurückweisung durch bzw. Wut auf ED, sechs Monate nach seiner Entlassung, als Motiv annimmt. Es sei denn, er hätte es bereits bei Antritt der Gärtnerstelle auf die Ermordung von ED abgesehen.


3x zitiertmelden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

17.02.2024 um 19:11
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn die Information richtig ist, der Gärtner sei erst zweimal da gewesen, würde es mich wundern, wenn ED ihm direkt einen Haustürschlüssel überlassen hätte
Ja, mich wunderte es auch , als ich auf dailymotion hörte, dass der Gärtner nur ein oder zweimal bei Ella Dörrier gewesen war. Dass er in der Zeit auch noch seine Idee preisgab sich vorstellen zu können, mit Frau Dörrier intim zu werden, erstaunt mich sehr. Was ist das für ein schräger Typ, der denkt, Frau Dörrier würde darauf eingehen wollen, als ob sie einen Notstand hätte, seitdem ihr Ehemann verstorben ist. Da gibt es Null Empathie seitens des Gärtners! Vielleicht wollte er auch nur ihr ängstliches oder entrüstetes Gesicht sehen, als er es sagte, und provoziert gerne Widerstand.

Ich denke, wenn der Gärtner es war, hatte er es von vornherein auf einen Mord abgesehen. Zweimal dort zur Gartenarbeit erscheinen haben ihm dann wohl ausgereicht, alles auszukundschaften, vorzubereiten und den Schlüssel zu stehlen oder einen Abdruck vom Schlüssel zu machen.

Er wusste nicht, dass Frau Dörrier sehr viel Geld in der Wohnung aufbewahrte und hat es deshalb nicht mitgenommen. Als Andenken für sein Erlebnis nahm er deshalb nur ihre Lieblingsbrosche mit.

Interessant ist ja auch, dass der Entlassungsgrund nicht mangelnde Eignung als Gärtner war. Er wirkte wie ein Profi bei seiner Arbeit. Ich finde es schon spannend, dass dieser Gärtner sich Frau Dörrier als Callboy zu erkennen gab.


melden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

17.02.2024 um 19:15
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn die Information richtig ist, der Gärtner sei erst zweimal da gewesen, würde es mich wundern, wenn ED ihm direkt einen Haustürschlüssel überlassen hätte.
Wenn sie ihn überhaupt ins Haus lassen musste. Möglicherweise waren die Gartengeräte ja auch in einem Schuppen oder einem von außen zugänglichen Kellerraum. Sicher wird er mal im Haus gewesen sein, z. B. um etwas zu trinken oder auf die Toilette zu gehen, aber anders als eine Haushaltshilfe ja nicht dauernd, weil sein Arbeitsbereich ja der Garten war.

Von daher muss er schon sehr genau beobachtet haben wenn er etwas auskundschaften wollte.


melden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

17.02.2024 um 23:19
Vielleicht war es der Hintergedanke des Gärtners, durch einen Job bei älteren, alleinstehenden Damen durch erfundene Geschichten ("Mitleidsmasche") , zusätzlich zum Lohn, zu Geld zu kommen. Oder eben auch durch Schmeicheleien und Avancen. Man weiß ja nun nur durch die Aussage der Haushaltshilfe, was Frau Dörrier ihm geantwortet hat. Evtl. hat es auch regelrecht Streit oder Demütigungen gegeben, wovon ED niemandem erzählt hat, was aber beim Gärtner große Wut hinterließ. Vielleicht hatte er auch kleinere Reparaturarbeiten gemacht, was ihm Zutritt zum Haus ermöglicht, und evtl sogar zu einem Zweitschlüssel verholfen hat.
Das der Täter, wenn auch auf dilettantische Weise, einen Einbruch vortäuschte, mag darin begründet sein, dass er meinte, die Polizei würde einen Einbrecher nicht im persönlichen Umfeld suchen.


1x zitiertmelden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

18.02.2024 um 00:12
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Es wird gesagt in dem Filmfall, dass Ella Dörrier seit kurzem einen guten Bekannten dafür bezahlt, dass er ihren Garten in Schuss hält. Man sieht den jungen Mann kurz im Bild, der beflissen sich dem Beschneiden des Busches zuwendet, wie er nur kurz zu Frau Dörrier blickt, als sie ihn begrüßt. Dann, nachdem sie ihm den Rücken zukehrt, weil sie vorübergegangen ist, schaut er ihr lächelnd hinterher. Sie interessiert ihn also mehr, als er ihr gegenüber in dem Moment zugibt.
Ich glaube, dass diese Darstellung dem künstlerischen Ermessen der Regie geschuldet ist. Man weiß ja nichts über diesen Mann. im Umfeld von Frau Dörrier ist der Mann gänzlich unbekannt. In der Nachbarschaft offenbar auch. Solche Kontakte ergeben sich oft aus Aushängen im Supermarkt.
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Vielleicht war es der Hintergedanke des Gärtners, durch einen Job bei älteren, alleinstehenden Damen durch erfundene Geschichten ("Mitleidsmasche") , zusätzlich zum Lohn, zu Geld zu kommen. Oder eben auch durch Schmeicheleien und Avancen. Man weiß ja nun nur durch die Aussage der Haushaltshilfe, was Frau Dörrier ihm geantwortet hat. Evtl. hat es auch regelrecht Streit oder Demütigungen gegeben, wovon ED niemandem erzählt hat, was aber beim Gärtner große Wut hinterließ. Vielleicht hatte er auch kleinere Reparaturarbeiten gemacht, was ihm Zutritt zum Haus ermöglicht, und evtl sogar zu einem Zweitschlüssel verholfen hat.
Das der Täter, wenn auch auf dilettantische Weise, einen Einbruch vortäuschte, mag darin begründet sein, dass er meinte, die Polizei würde einen Einbrecher nicht im persönlichen Umfeld suchen.
Ich glaube, da liegt der Hase im Pfeffer. Die Zurückweisung könnte ihm missfallen haben. Das Entkleiden könnte eine Form von Demütigung gewesen sein.

Über den Altersunterschied möchte ich gar nicht reden. Umgekehrt würde man das ja auch nicht tun. Es gibt diese Konstellationen, in denen ein verwitweter Mann seine deutlich jüngere Haushaltshilfe ehelicht. Er ist versorgt und sie hat ausgesorgt. Dass Frau Dörrier sich eine solche Liaison nicht vorstellen konnte, könnte als Kränkung aufgefasst worden sein.

Dass sich dieser Gärtner bis heute offenbar nicht gemeldet hat, kann natürlich vielerlei Gründe haben. Vielleicht wohnt er nicht mehr dort, vielleicht liest er keine Zeitung, oder, oder, oder. Der Mörder ist ja auch nicht immer der Gärtner.

Der stümperhaft vorgetäuschte Einbruch ist für mich ein Indiz für eine unterdurchschnittliche Intelligenz.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn die Information richtig ist, der Gärtner sei erst zweimal da gewesen, würde es mich wundern, wenn ED ihm direkt einen Haustürschlüssel überlassen hätte. Dafür bestand ja kaum Notwendigkeit, da sie als Rentnerin zuhause war, um ihn reinzulassen.
Das sehe ich auch so. Sowas hat auch etwas mit Vertrauen zu tun. Für die Gartenarbeit hat er keinen Hausschlüssel benötigt. Er war auch kein langjähriger Hausangestellter, dem man vielleicht einen Schlüssel geben würde.


2x zitiertmelden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

18.02.2024 um 18:38
Falls ED den Gärtner über einen Aushang im Supermarkt gefunden hat, frage ich mich, ob die Polizei damals ihre Telefonkontakte, auch auf den Zeitraum ca. 6 Monate vor ihrem Tod, recheriert hat (so dies damals überhaupt möglich war). Bei solchen Aushängen wird ja meistens eine Telefonnummer angegeben. Und da die Polizei im Aktenzeichen xy Fall nach möglichen Einbrüchen in der Gegend fragte, könnte sich vielleicht auch noch jemand erinnern, selbst Kontakt zu einem Arbeit suchenden Gärtner gehabt zu haben. Wobei ich hier, leider, aufgrund des zeitlichen Abstands, wenig Aussicht auf Erfolg sehe. Und ja, wie James Rockford so treffend schrieb:
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Der Mörder ist ja auch nicht immer der Gärtner.



3x zitiertmelden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

18.02.2024 um 18:55
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Falls ED den Gärtner über einen Aushang im Supermarkt gefunden hat, frage ich mich, ob die Polizei damals ihre Telefonkontakte, auch auf den Zeitraum ca. 6 Monate vor ihrem Tod, recheriert hat (so dies damals überhaupt möglich war).
Das war damals noch nicht möglich, das Telefonnetz war noch analog. Da wird man wohl nicht weitergekommen sein.
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Und da die Polizei im Aktenzeichen xy Fall nach möglichen Einbrüchen in der Gegend fragte, könnte sich vielleicht auch noch jemand erinnern, selbst Kontakt zu einem Arbeit suchenden Gärtner gehabt zu haben. Wobei ich hier, leider, aufgrund des zeitlichen Abstands, wenig Aussicht auf Erfolg sehe.
Das wird wahrscheinlich das Problem sein: Wer soll sich heute, fast 34 Jahre später, plötzlich wieder an sowas erinnern? Mal ganz abgesehen davon, dass solche Dienstleistungen ja oft von älteren Leuten nachgefragt werden - und wer damals 70 war, wäre dann heute schlanke 104...


melden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

18.02.2024 um 19:03
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Falls ED den Gärtner über einen Aushang im Supermarkt gefunden hat, frage ich mich, ob die Polizei damals ihre Telefonkontakte, auch auf den Zeitraum ca. 6 Monate vor ihrem Tod, recheriert hat (so dies damals überhaupt möglich war). Bei solchen Aushängen wird ja meistens eine Telefonnummer angegeben.
Diese Theorie, dass ein Gärtner, der ein- oder zweimal für ED tätig war, den Mord verübt hat, überzeugt mich irgendwie nicht. Dass sich sozusagen Hass oder Wut über eine Zurückweisung aufstaut, da müsste das Arbeitsverhältnis m. E. schon etwas länger bestehen - und vor allem, nicht so lange zurückliegen. Von der beschriebenen "Präparierung" des Kellerfensters (Biegen der Gitter mit einem Rohr als Hebel) ganz zu schweigen. Und 14.000 DM lassen solche Typen, wenn sie als Täter in Frage kommen, auch ungern liegen.

Und nur weil KWW Friedhofsgärtner war, ist der Gärtner nicht immer der Mörder, so einfach ist es nunmal nicht.

Nein, mich beschleicht eher das Gefühl, dass jemand diese Gärtner-Story, die ED in ihrem Umfeld erzählt hat, dankbar aufgeschnappt hat. Derjenige hat zunächst den Zugang zur Villa (Schlüssel oder ED ließ ihn ein) verschleiert, indem er den Einbruch fingierte, relativ plump. Dann ließ er es ein bisschen wie ein Sexualdelikt aussehen, weil er von der Story mit dem Gärtner gehört hatte, der ihr Avancen machte.


1x zitiertmelden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

18.02.2024 um 19:26
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Der stümperhaft vorgetäuschte Einbruch ist für mich ein Indiz für eine unterdurchschnittliche Intelligenz.
Unterdurchschnittliche Intelligenz bedeutet für mich, dass ein Täter überhaupt nichts vortäuscht, weil er sich gar keine Gedanken gemacht hat vorher.
Ich schätze, er ist höchstens 30 Jahre alt und fingierter Einbruch gehörte nicht zu seiner Spezialität bisher. Etwas gut fingieren zu können hängt auch mit Erfahrungswerten zusammen, die steigen je älter man wird.

Er könnte aber auch bereits ein wenig älter sein und sehr erfahren im Andeuten:
1) Einbruch andeuten
2) Raubüberfall andeuten
3) Sexualdelikt andeuten
4) „Beziehungs“Interesse andeuten bei Ella Dörrier (wenn er der Gärtner war)

Seine Spezialität ist das Andeuten, nicht das Fingieren.

Wenn er der Gärtner war: Ich kann mir vorstellen, dass er nicht so plump war ihr gegenüber, aber Andeutungen machte. Er benahm sich ja gesittet, als sie an ihm vorüberging und pfiff ihr nicht hinterher, um mal ein Beispiel zu nennen.

Im Filmfall wirkt der lächelnde Gärtner auf mich nicht alt, ich würde ihn zwischen 30 und 40 schätzen.


2x zitiertmelden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

18.02.2024 um 20:41
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Wenn er der Gärtner war: Ich kann mir vorstellen, dass er nicht so plump war ihr gegenüber, aber Andeutungen machte. Er benahm sich ja gesittet, als sie an ihm vorüberging und pfiff ihr nicht hinterher, um mal ein Beispiel zu nennen.
Ja, aber das ist ein Film. Die einzige Person die darüber etwas aussagen könnte, war Frau D. und die war tot. Den Gärtner hat man ja nie gefunden.

Man weiß doch überhaupt nicht, ob diese Szene wirklich so abgelaufen ist und was sie überhaupt davon erzählt hat. Möglicherweise hat sie nur gesagt: "Der wollte sich an mich heranmachen, stellen Sie Sich mal vor!" und darunter kann man sich so ziemlich alles vorstellen von anzüglichen Bemerkungen bis hin zu Angrabschen.

Und wenn sie wirklich genau erzählt hat, was da ablief, dann muss das noch lange nicht 1:1 in den Film übernommen worden sein. Wenn er z. B. etwas sehr Unflätiges zu ihr gesagt hat (Etwa: "Ich will Dich.... Du alte....!" - um das jetzt hier nicht wiederzugeben, kann sich ja jeder denken was ich meine....) wollte man das vielleicht so nicht wiedergeben.


melden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

18.02.2024 um 22:00
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Er könnte aber auch bereits ein wenig älter sein und sehr erfahren im Andeuten:
1) Einbruch andeuten
2) Raubüberfall andeuten
3) Sexualdelikt andeuten
4) „Beziehungs“Interesse andeuten bei Ella Dörrier (wenn er der Gärtner war)
Richtig, das ist interessant, er spielt anderen etwas vor. Er ist offenbar sehr daran interessiert ist, dass man nicht weiß, dass er durch die Eingangstür in die Villa gelangt ist. Dese Verschleierung ist ihm schon mal missglückt.

Aber das wirft natürlich die Frage auf, weshalb er diesen Aufwand betrieb. Wohl deshalb, weil es eben nicht ein wildfremder Einbrecher war, sondern jemand, der irgendwie einen Bezug zu ED, möglicherweise sogar einen Schlüssel zur Villa hatte.

Und es wirft die Frage nach dem Motiv auf.


1x zitiertmelden

Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

18.02.2024 um 22:04
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nein, mich beschleicht eher das Gefühl, dass jemand diese Gärtner-Story, die ED in ihrem Umfeld erzählt hat, dankbar aufgeschnappt hat. Derjenige hat zunächst den Zugang zur Villa (Schlüssel oder ED ließ ihn ein) verschleiert, indem er den Einbruch fingierte, relativ plump. Dann ließ er es ein bisschen wie ein Sexualdelikt aussehen, weil er von der Story mit dem Gärtner gehört hatte, der ihr Avancen machte.
Je mehr ich über den Fall nachdenke neige ich dazu, mich Sören anzuschließen. Wobei ich mir jedoch die Frage stelle, warum ED geknebelt wurde. Der Täter wäre ja dann im Haus gewesen um einen vorsätzlichen Mord zu begehen, sein Opfer hätte nicht überleben dürfen. Wenn ein Mensch über die Brutalität verfügt zweimal auf eine wehrlose Person einzuschlagen, warum schlägt er nicht weiter zu um sein Ziel zu erreichen? Und hätte er sicher wissen können, das ED am Knebel erstickt?


Anzeige

1x zitiertmelden