Ungereimtheiten im Fall Dirk Brünker

Ich möchte hier auf einen Fall aufmerksam machen, der einige Zeit zurückliegt und vermeintlich geklärt ist: Dirk Brünker, ehemaliger Fußballprofi, verschwand am 23.12.23 spurlos und wurde 77 Tage später im Fluss Brigach bei Donaueschingen gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass er in den Fluss gestürzt und ertrunken ist.
Die Abläufe des Verschwindens

Die Familie hingegen kann dieser „Unfalltheorie“ wie sie selbst sagen, keinen Glauben schenken. Sie belegt die Ungereimtheiten mit den Handydaten und damit, dass die Polizei Konstanz die Akte unter Verschluss hält.

Ich bin damals sogar an der Stelle vorbeigefahren, als sie ihn gerade geborgen haben. Das war sehr schlimm.

Der Fall geschah in unmittelbarer Nachbarschaft.

Wie sind eure Gedanken zu diesem Fall?

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.bewegungsmuster-des-handys-familie-von-dirk-bruenker-zweifelt-an-unfalltheorie.82ea3396-ec63-4cd1-bcd3-56ed889f6029.html

https://www.recherche-zentrum.org/polizei-widerspricht-sich/

@Krimifan123

Die Auswertung der Funkzellendaten zeigt: Dirk Brünkers Handy legte am Tag seines Verschwindens innerhalb von 24 Minuten eine Strecke von etwa zehn Kilometern bis nach Grüningen zurück. Laut Polizei lässt sich diese Distanz nur durch eine Verbringung mit einem Auto erklären.“

Quelle: https://m.bild.de/sport/fussball/1-fc-saarbruecken-neue-erkenntnisse-im-fall-bruenker-686785ba4a482933f524871a?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Ein Artikel von gestern. Weiss man denn, warum er unterwegs war? Unfall kann natürlich sein, aber wenn er mit dem Auto bei jemandem mitfuhr,warum meldet derjenige sich nicht? Und was war die Todesursache?

Ich habe es damals als seine Leiche gefunden wurde bezweifelt, dass er dement oder betrunken oder wie immer ohne Fremdverschulden in den Fluss gestürzt wäre. Es mag ja noch sein, dass man aus irgendeinem Grund eine Leiche im Fluss nicht früher findet. Aber warum sollte er überhaupt nach Grüningen gehen oder fahren haben wollen, und vor allem warum ein Handysignal dort im Wald? Er wollte doch nach Hause. und das war nicht weit. Gut dass die genaueren Bewegungen des Handys jetzt bekannt sind.

Schön, dass sich die Familie nicht unterkriegen lässt. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft, und dass sich die Geschichte doch noch aufklärt.

Das klingt ja interessant:

Wie der Schwarzwälder Bote berichtet, hätten die Behörden das Gasthaus Ott in Villingen-Schwenningen als letzten Ort, an dem Dirk Brünker gesehen wurde, genannt. Doch das stimmt nach Angaben des "Recherche Zentrum" nicht. Stattdessen soll der 61-Jährige anschließend auf Polizisten getroffen sein und sich in eine Art Festnahme-Situation eingemischt haben, berichtet Journalistin Nadine Saeed (46), die sich beim Recherche Zentrum mit ihrem Kollegen Luke Harrow um den Fall kümmert.

Quelle: https://www.tag24.de/sport/fussball/bundesliga/dritte-liga/fussball-profi-kai-bruenker-und-der-raetselhafte-tod-seines-vaters-3345112

Hier heißt es auch, dass keinen definitve Todesursache bekannt gegeben worden wäre, und dass im Autopsiebericht Fotos gefehlt hätten.

abberline schrieb:Die Auswertung der Funkzellendaten zeigt: Dirk Brünkers Handy legte am Tag seines Verschwindens innerhalb von 24 Minuten eine Strecke von etwa zehn Kilometern bis nach Grüningen zurück. Laut Polizei lässt sich diese Distanz nur durch eine Verbringung mit einem Auto erklären.“

Also das sind 25km/h, da sollte auch etwas anderes infrage kommen. "Nur Auto" kann man damit nicht aussagen.
(Zitat ist ein Zitat, keine direkte Aussage von dir)

Hier ist der Ursprungsthread zum Fall
Ex-Profi des SC Freiburg Dirk Brünker vermisst

Koernchen schrieb:Fall

Der Fall wurde damals aufgrund fehlender Quellenangaben meinerseits geschlossen, leider (bezüglich Krankheit, ich konnte das nicht nachweisen weil ich den Bericht nicht mehr finden konnte).

Ich finde auch, dass diese Strecke durch das Gewässer Brigach nicht als einzige mögliche Fortbewegung erklärt werden kann. Da muss es noch andere Möglichkeiten geben. Zudem wurde die Leiche sehr viel später gefunden.

Das Recherche-Team (Link im Eingangsthread) zweifelt außerdem die Arbeit des Sachbearbeiters stark an. Ich sehe das auch so. Die Handydaten wurden nur bis zu einer gewissen Uhrzeit als Beweise anerkannt, danach sollen diese durch das Eindringen von Wasser unbrauchbar sein. Warum ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt.

Nach 22:25 Uhr finden sich auf der Blauen Liste keine weiteren Daten. Im Bericht heißt es jedoch, es habe weitere Standortdaten mit Abweichungen von bis zu 3000 Metern gegeben. Laut Sachbearbeiter habe der mögliche Wassereintritt zu diesen hohen Abweichungen geführt, daher habe er diese nicht in die Blaue Liste aufgenommen. Die Bewegungsrichtung nach 22:25 Uhr bleibt deshalb ebenso unklar wie der letzte Standort, bevor sich das Handy um 00:42 Uhr abschaltete oder abgeschaltet wurde.

Quelle: https://www.recherche-zentrum.org/handydaten-entkraeften-unfallthese-familie-bruenker-fuer-neue-ermittlungen/

Die Tochter hat sich ausfuehrlich im Podcast "dieser eine Moment" (mit Philipp Fleitner) geaeussert.

Die Polizei stuft den Fall als tragischen Ertrinkungsunfall ein und schließt die Akte. Doch für Tamara und ihre Familie bleiben viele Fragen unbeantwortet: Der Obduktionsbericht liefert kaum verwertbare Informationen, wichtige Fotos und Protokolle fehlen, und die örtlichen Gegebenheiten sprechen gegen die offizielle Version. Laut Handydaten müsste Dirk sich sogar gegen die Strömung des Flusses bewegt haben.

Quelle:

https://podtail.com/de/podcast/dieser-eine-moment-der-podcast-mit-philipp-fleiter/-ungeklarter-tod-eine-familie-sucht-antworten/

Ich frage mich in solchen Fällen, warum die Polizei so empathielos mit Angehörigen umgeht. Es scheint auch kein Einzelfall zu sein. Klar, die Polizei ist "nur" eine Behörde, aber hier sind bedeutende persönliche Schicksalsschläge im Spiel. Auf jeden Fall kommt die Betreuung leidender Angehöriger viel zu kurz.
Man verliert einen geliebten Menschen, er wird nie wiederkommen. Verstehe nicht, dass da teilweise (es gibt sicher auch viele positive Beispiele) so agiert wird.

Felix80 schrieb:Klar, die Polizei ist "nur" eine Behörde, aber hier sind bedeutende persönliche Schicksalsschläge im Spiel. Auf jeden Fall kommt die Betreuung leidender Angehöriger viel zu kurz.

Die Betreuung der Angehoerigen ist aich nicht die Aufgabe der Polizei.
Dennoch ist ein respektvoller, empathischer Umgang wuenschenswert.

Mich machen hier manche Ungereimtheiten stutzig - wie auch im Fall von Tanja Graeff. TG ist ja nicht auf dem Weg zum Bus abgestürzt; ich denke am ehesten, dass sie versuchte, sich zu verstecken und dabei abstuerzte.

Und bei Ungereimtheiten ist es bitter, wenn die Akten geschlossen werden.

@Justsaying
Klar, die Betreuung der Folgen leisten natürlich Psychologen etc., aber es geht darum, wie auf die Fragen der Angehörigen reagiert und eingegangen wird. Hat die Polizei ein offenes Ohr oder werden die Angehörigen schroff abgewiesen? Nicht selten scheint eine angemessene Kommunikation seitens der Polizeibehörde zu fehlen.

Nur damit ich das richtig verstehe: Er war 48 Stunden vermisst gemeldet und wurde dann nochmal in der Kneipenmeile gesehen?

Koernchen schrieb:Nur damit ich das richtig verstehe: Er war 48 Stunden vermisst gemeldet und wurde dann nochmal in der Kneipenmeile gesehen?

Nein, der Polizei- Praktikant hat sich nach 48h mit seiner Aussage gemeldet. DB war nach dem 23.Dez. nicht mehr aufgetaucht.

Falls das stimmt was die Tochter von einer Akten- Info betreff Obduktionsergebnis behauptet: Wenn jemand frontal angreift, den Gegner beim Oberarm packt und mit der anderen Faust auf die Nase schlägt, würde das doch zu den Verletzungsmustern passen. Und wenn das Opfer dann noch so gestoßen wird, dass man mit dem Hinterkopf heftiger aufschlägt, passt auch die Schwellung des Hinterkopfs.
Vielleicht war derjenige welcher eventuell die Polizei gerufen hatte, was zu einer Festnahme führte, über DBs Verhalten verärgert? Eigentlich klingt es nach den Handydaten so als hätte ihn jemand nach Hause verfolgt um auf eine gute Gelegenheit zu warten, und ihn dort dann niedergeschlagen und in ein Auto verbracht. Oder eine Auseinandersetzung auf dem Weg ist dann mehr oder weniger vor der Haustür eskaliert. Oder die Geschichte fängt erst damit an, dass DB sich ungefähr vor seinem Heim überreden ließ in ein Auto zu steigen... Vielleicht war ja das Zusammentreffen mit der Festnahmesituation ein Zufall in dieser Geschichte, und DB wurde später von jemand anderem angegriffen.

Dass die Polizei nicht gleich von dem Festnahme-Vorfall erzählt hat im Zusammenhang mit DB Vermisstenanzeige kann ja einfach daran liegen, dass man DB momentan wahrscheinlich nicht erkannt hat, sein Name nicht aufgenommen wurde, und erst nach Veröffentlichen von Fotos auch in den Medien den Polizisten klar wurde, dass der Vermisste DB da zumindest von ihnen gesichtet wurde.

Jedenfalls habe ich ab Auffinden der Leiche nicht geglaubt, dass er verunfallt und ertrunken ist, und bin daher froh, dass der Fall hier nochmal aufgegriffen wird.