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Geiseldrama von Gladbeck

263 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geiselnahme, Gladbeck, Bischoff ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Dill ehemaliges Mitglied

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Geiseldrama von Gladbeck

19.08.2018 um 23:01
Grundsätzlich können Urteile gesprochen im Namen des Volkes von Jedermann gelesen werden, wenn das Az. bekannt ist. Dann wird das Urteil mit geschwärzten Namen herausgegeben. Aber wem ist das Az. bekannt?

Jedes Urteil wird öffentlich im Gerichtsaal verkündet!

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Geiseldrama von Gladbeck

19.08.2018 um 23:05
Zur Verurteilung Rösners wegen versuchten Mordes:
Hans-Jürgen Rösner wurde wie auch Dieter Degowski vom Landgericht Essen zu lebenslanger Haft verurteilt. Gemeinschaftlicher Menschenraub, Geiselnahme mit Todesfolge sowie versuchter Mord, weil er in Bremen auf das Fenster eines Wohnhauses und auf ein Taxi schoss. Wegen seiner kriminellen Vita als Hangtäter wurde ihm die anschließende Sicherungsverwahrung ins Urteil geschrieben.
(Quelle: General-Anzeiger Bonn)


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Dill ehemaliges Mitglied

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Geiseldrama von Gladbeck

19.08.2018 um 23:06
@Photographer73

Mein Beitrag 23.01 h ist für Dich zur Info. Meine Ergänzung zur Korrektur wurde nicht angenommen.


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Geiseldrama von Gladbeck

19.08.2018 um 23:14
@Mr.Stielz
Vielen Dank. Die Anklage wegen Mordversuch hatte also mit dem Tod von Silke Bischof gar nichts zu tun.


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Geiseldrama von Gladbeck

19.08.2018 um 23:22
Ich kann mir schon vorstellen, dass Frau Voitle recht haben *könnte* und Silke B. tatsächlich von einer Polizeikugel getroffen wurde, ebenso wie dass Wolfgang Grams seinerzeit auf den Gleisen in Bad Kleinen möglicherweise durch eine GSG9 Kugel gestorben ist. Bei derart extrem missglückten Polizeiaktionen traue ich unseren Behörden durchaus Vertuschungsaktionen zu.

Da man aber das Gegenteil nie wird beweisen können, müssen wir die offiziellen Versionen akzeptieren. Ich erinnere mich bei Rösner auch daran, dass immer die Rede davon war, dass er vermutlich im Schmerzreflex, als er selbst getroffen wurde, versehentlich abgedrückt hat.

Das ist natürlich auch absolut plausibel. Ich denke, dass Ines V. zumindest in dem Punkt recht hat, dass Rösner keine Geisel töten wollte. Nicht weil er so ein netter Mensch ist (ist er definitiv nicht), sondern weil er in dem Moment vermutlich gerne alles Mögliche und Unmögliche versucht hätte, um aus der Situation zu entkommen. Die gezielte Tötung einer Geisel war/wäre ja völlig kontraproduktiv gewesen.
Vielleicht hat er die Waffe auf Silke B. gerichtet, um die anstürmenden Polizisten zu stoppen ("seht her, wenn ihr nicht sofort das Feuer einstellt und aufhört näher zu kommen, dann erschieße ich die Geisel") und dann ist das "Unglück" passiert, dass er getroffen wurde und im Reflex abdrückte.


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Geiseldrama von Gladbeck

01.09.2019 um 12:24
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb am 19.08.2018:Ich kann mir schon vorstellen, dass Frau Voitle recht haben *könnte* und Silke B. tatsächlich von einer Polizeikugel getroffen wurde, ebenso wie dass Wolfgang Grams seinerzeit auf den Gleisen in Bad Kleinen möglicherweise durch eine GSG9 Kugel gestorben ist. Bei derart extrem missglückten Polizeiaktionen traue ich unseren Behörden durchaus Vertuschungsaktionen zu.
Das tun die Behörden dann wohl um einen Beamten zu schützen


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Geiseldrama von Gladbeck

19.09.2019 um 01:57
@MysteryGuy
Gladbeck und Bad Kleinen kann man vermutlich nur schwer vergleichen, klar in beiden Fällen gab es schwerwiegende Fehler der Polizei bzw. der GSG9, aber der Ablauf war sicherlich komplett unterschiedlich und somit auch die Tötung von Silke und Grams.

Die völlig verpatzte Rammaktion, die auf Wunsch des damaligen Inneministers Schnoor unbedingt vor der Landesgrenze durchgeführt werden musste obwohl 2km weiter in Baden Württemberg die GSG9 bereit stand und eingreifen sollte, missglückte ja bereits beim rammen des Autos, der darauf folgende Zugriff war ja ein sofortiger Kugelhagel mit Blendgranaten usw. da gab es keine Zeit oder Möglichkeit für die Geiselnehmer noch irgendwelche Drohszenarien aufzubauen, I. V. sprang ja bereits sehr schnell aus dem Auto und wurde trotzdem von der Polizei getroffen, die Aufnahmen des Zugriffs gibt es ja, das es dabei überhaupt Überlebende im Auto gab grenzt an ein Wunder, wenn ich es richtig im Kopf habe lagen Rösner und Degowski bereits sehr schnell am Boden vor dem Auto.
Es dürfte jedem Zeitzeugen damals klar gewesen sein das die Untersuchungen so oder so das Ziel haben mussten das Silke durch eine Kugel Rösners oder Degowski getötet wurde, alles andere hätte die Polizei komplett erschüttert, das hätte man niemanden verkaufen können und damals wusste man bei weitem nicht so viel wie heute über die eklatanten Fehler die damals passiert sind.
Auch das Ines von einer Polizeikugel getroffen wurde, war wenn ich mich recht erinnere zuvor nicht bekannt.

Bei Grams war der Ablauf sicherlich ein völlig anderer, die Vermutungen gehen hier ja auch eher in die Richtung das er regelrecht hingerichtet wurde durch einen aufgesetzten Kopfschuss, wenn es so wäre kann man dieses nicht mit dem Tod Silkes vergleichen, denn dieser war sicherlich, trotz allen Versagens, nicht gewollt.


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Geiseldrama von Gladbeck

19.09.2019 um 05:31
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:Die völlig verpatzte Rammaktion, die auf Wunsch des damaligen Inneministers Schnoor unbedingt vor der Landesgrenze durchgeführt werden musste obwohl 2km weiter in Baden Württemberg die GSG9 bereit stand und eingreifen sollte
Die berühmte Grenze von NRW nach BW. ;)

Das ganze Geiseldrama ist durch Kompetenzgerangel, Fehlentscheidungen und Planlosigkeit geprägt. Im Grunde hat sich der gesamte Exekutivapparat so sehr selbst blockiert, dass er von zwei bzw. drei eher schlichten Gemütern unter tatkräftiger Mithilfe der gesammelten Journaille vorgeführt wurde.

Der "schief gegangene" Zugriff ist in meinen Augen nur ein weiteres Symptom dieses Mangels an Informationsaustauschs und Kompetenzplanung.
Die betreffende GSG9 Einheit war sogar in NRW stationiert. Das NRW SEK wußte von der Anwesenheit der GSG9 aber wohl nichts.
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:Es dürfte jedem Zeitzeugen damals klar gewesen sein das die Untersuchungen so oder so das Ziel haben mussten das Silke durch eine Kugel Rösners oder Degowski getötet wurde, alles andere hätte die Polizei komplett erschüttert, das hätte man niemanden verkaufen können und damals wusste man bei weitem nicht so viel wie heute über die eklatanten Fehler die damals passiert sind.
Sehe ich anders. Diese Fehler konnte jeder "live" mitverfolgen.
Ich finde es aber völlig unerheblich ob S.B. als Schutzschild benutzt, aus Versehen von einen Querschläger getötet oder ob sie von D. oder R. gezielt erschossen wurde. Unterm Strich bleiben 2 Tote und einige schwer Traumatisierte, deren Leben von diesen Schwachköpfen aktiv zerstört wurde. Und auch wenn die Behörden hier wenig geglänzt haben, sollte man das einfach nicht vergessen.


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Geiseldrama von Gladbeck

19.09.2019 um 09:39
@GrinningMouth
Für uns "Aussenstehende" ist das sicherlich eher unerheblich, für die Opfer wie Ines eher nicht, wie durch die jüngsten Veröffentlichungen auch nochmal klar wird.
Ich persönlich wollte nur darauf hinweisen das bei einem Zugriff dieserrl Art dieses einkalkuliert werden und in Kauf genommen werden muss ohne nachher einem einzelnen Beamten eine Schuld zu geben, in Bad Kleinen sah es anders aus, falls die Angaben nicht stimmten, worauf einiges auch heute noch hindeutet, wurde der Tod durchaus bewusst und gewillt herbeigeführt, um diesen Unterschied ging es mir.
Die Pannenkette zuvor war aber sicherlich ähnlich eklatant.


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Geiseldrama von Gladbeck

19.09.2019 um 11:58
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:für die Opfer wie Ines eher nicht, wie durch die jüngsten Veröffentlichungen auch nochmal klar wird.
Für ihr Leben und ihr Leiden spielt es eigentlich auch keine Rolle - die Freundin ist tot, sie selbst hat überlebt und verkraftet genau das nicht. Das gab es bei vielen Überlebenden des Holocausts auch - die "warum ich?"- bzw. "warum nicht ich?"-Frage, die die Opfer fertig macht.

Die Presse/das Fernsehen sollte eigentlich soviel Anstand (haha!) besitzen und diese Frau endlich in Ruhe lassen. Gerade in Anbetracht der damaligen Geschehnisse wäre das angebracht.
Mir stößt das unfassbar übel auf, dass ein Opfer noch weiter für blöde Stories missbraucht und bloßstellt wird.
Ist es wirklich nötig, dass ein Opfer mit einer, nach Stockholm Syndrom klingende, Aussage publiziert wird, nachdem es schon Jahrzehntelang unter den Folgen einer Gewalttat leidet?

PS: Wie es dem Opfer heute gehen würde wenn der Zugriff geklappt hätte, bleibt auch nur Spekulation, ein unbelastetes Leben hätten beide Frauen wohl nie geführt.


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Geiseldrama von Gladbeck

19.09.2019 um 12:29
@GrinningMouth
Das ist natürlich wieder eine andere Diskussion ;)
Der Wunsch nach vollständiger Aufklärung wird bekanntlich selten erfüllt, die Kritik der Opferfamilien war ja durchgehend hoch und hatte dann ja zum Jahrestag entsprechend für etwas Bewegung gesorgt und die Landesregierung zu Aussagen des Bedauerns gebracht, ob das im Endeffekt hilft kann ich genauso wenig beurteilen wie den psyischen Zustand oder ein mögliches Krankheitsbild Frau Voitels aus der Ferne anhand von Medienberichten.


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Geiseldrama von Gladbeck

19.09.2019 um 15:48
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:Wunsch nach vollständiger Aufklärung wird bekanntlich selten erfüllt
Es ist doch vollständig aufgeklärt - laut Gutachten ist es eine Kugel aus Rösners Waffe gewesen die S.B. getötet hat.
Wer das nicht akzeptieren will, hat eventuell das Problem ein Verschwörungstheoretiker zu sein, der sich eh mit nichts als seiner Meinung zufrieden geben wird.
Rösners Aussage mehr zu glauben, als der des Gutachters ist für mich nicht sehr plausibel.
Der Mann hat auch mehrfach vor laufender Kamera behauptet, er würde sich lieber erschiessen ehe er nochmal ins Gefängnis geht...
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:kann ich genauso wenig beurteilen wie den psyischen Zustand oder ein mögliches Krankheitsbild Frau Voitels aus der Ferne anhand von Medienberichten.
Das muß man auch nicht um zu dem Schluß zu kommen, dass es schräg ist, dass eine Geisel, trotz anders lautender Ergebnisse, ihren Peiniger auf bloßen Annahme vom Tötungsverdacht an ihrer Freundin freispricht und statt einem notorischen Schwerverbrecher die Polizei beschuldigt.


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Geiseldrama von Gladbeck

19.09.2019 um 16:36
@GrinningMouth

Wenn ein Opfer nach all den Jahren Ihre Meinung oder Gedanken äussert nehme ich das zunächst einmal wahr und unterstelle Ihr nicht aus der Ferne ein "Stockholm Syndrom", Ines Voitel hat sich jahrelang damit schwer getan sich zu den Vorfällen zu äussern und sich dem Medienrummel komplett entzogen, ebenso andere Opfer und Hinterbliebende, wenn diese nach mehreren Jahrzehnten ihren Mut zusammenfassen und sich äussern dann gehört es sich das man diese Meinung durchaus Ernst nimmt und Ihnen nicht eine psychische Störung unterstellt und damit Einwände beiseite schiebt.
Belassen wir es dabei ;)


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Geiseldrama von Gladbeck

20.09.2019 um 04:53
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:und unterstelle Ihr nicht aus der Ferne ein "Stockholm Syndrom"
Ich habe geschrieben, dass es danach klingt und im letzten Beitrag nochmal ausgeführt warum es danach klingt. Unterstellt habe ich damit nichts; nur begründet warum man skeptisch sein sollte.
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:dann gehört es sich das man diese Meinung durchaus Ernst nimmt und Ihnen nicht eine psychische Störung unterstellt und damit Einwände beiseite schiebt.
So Ernst, dass man diese, nicht faktenbasierte, Meinung für (s)eine Verschwörungstheorie benutzt? Guter Witz.

Auch wenn das jetzt hart klingt: diese Meinung ist pure Spekulation und deshalb schon nicht geeignet für "Einwände", völlig egal von wem sie stammt.
Wie eigentlich mittlerweile klar sein sollte, ist es genau das, was ich kritisiere, dass aus Sensationslust und unter dem Deckmäntelchen des "Ernstnehmens", eigentlich ein Opfer der Lächerlichkeit preisgegeben wurde/wird.


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Geiseldrama von Gladbeck

21.09.2019 um 21:33
Zitat von GrinningMouthGrinningMouth schrieb:(...) um zu dem Schluß zu kommen, dass es schräg ist, dass eine Geisel, trotz anders lautender Ergebnisse, ihren Peiniger auf bloßen Annahme vom Tötungsverdacht an ihrer Freundin freispricht und statt einem notorischen Schwerverbrecher die Polizei beschuldigt.
Ich persönlich halte es nicht für "schräg" sondern eher bemerkenswert, dass ausgerechnet ein Opfer mit Rückblick auf alle inzwischen bekannten Informationen einen derart starken Argwohn gegenüber der Polizei entwickelt hat. Es geht dabei weniger um die Frage, ob Rösner hier ein zu hartes Urteil bekommen haben könnte. Es geht vor allem darum, ob die Polizei eine ggf. noch größere Schuld auf sich geladen hat und niemand dafür zur Verantwortung gezogen wurde. Das ist der Punkt. Ich denke weniger, dass Fr. Voitle hier bewusst die Täter entlasten möchte. Möglicherweise stellt sie sich einfach die Frage, ob bei einem frühzeitigen und professionellen Zugriff durch Spezialkräfte überhaupt Todesopfer zu beklagen gewesen wären und ob die Polizei hier noch größeres Versagen als ohnehin festgestellt noch vertuscht hat. Auch wenn das natürlich dem offiziellen Gutachten widerspricht. Die Frage nach der tödlichen Schussabgabe ist mMn hier im Prinzip nur Mittel zum Zweck, die Aufklärung der Geschehnisse und Konsequenzen für die Entscheider von damals generell in Frage zu stellen.
Zitat von GrinningMouthGrinningMouth schrieb:Auch wenn das jetzt hart klingt: diese Meinung ist pure Spekulation und deshalb schon nicht geeignet für "Einwände", völlig egal von wem sie stammt.
Richtig, die Meinung ist nicht "nur" pure Spekulation, sondern durch das Gutachten auch faktisch widerlegt. Der Schuss kam -nach offiziellem Gutachten- eben nicht aus einer Polizeiwaffe. Mit gegenteiliger Annahme zieht man das Gutachten in Zweifel, was dann mit entsprechender Expertise auch faktisch zu belegen wäre. Die Frage lautet bis zur Erbringung jenen Beleges also nicht, ob S.B. durch Polizeikräfte erschossen worden sein könnte, sondern ob ein falsches bzw. unprofessionelles Agieren der Polizei überhaupt erst zu der tödlichen Schußabgabe geführt hat. Es geht also zumindest mal um eine Mitschuld der Polizei, die möglicherweise nie umfassend genug festgestellt wurde und daher auch keine entspr. Konsequenzen hatte. So zumindest verstehe ich das.
Zitat von GrinningMouthGrinningMouth schrieb:Wie eigentlich mittlerweile klar sein sollte, ist es genau das, was ich kritisiere, dass aus Sensationslust und unter dem Deckmäntelchen des "Ernstnehmens", eigentlich ein Opfer der Lächerlichkeit preisgegeben wurde/wird.
Genau das ist das Prinzip der Klatschpresse. Aus irgendwelchen schlichten und unbelegten Behauptungen künstlich eine riesen "Skandalgeschichte" aufzublasen. Seriös ist das nie. Aber so ist es nunmal. Doch die Frage nach der ganzen Tragweite des Versagens und Konsequenzen aus diesem Einsatz bleibt dennoch im Raum stehen. Wurde wirklich alles aufgearbeitet ? Waren die Erkenntnisse und Konsequenzen daraus ausreichend ? Ich halte diese Fragen für durchaus berechtigt. Das hat aber mMn nichts mit einer VT zu tun.


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Geiseldrama von Gladbeck

22.09.2019 um 07:18
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich persönlich halte es nicht für "schräg" sondern eher bemerkenswert, dass ausgerechnet ein Opfer mit Rückblick auf alle inzwischen bekannten Informationen einen derart starken Argwohn gegenüber der Polizei entwickelt hat.
Dann ist bei dir genau das ausgelöst worden, was ausgelöst werden sollte.
Natürlich ist ein Leser ggü einem Opfer immer emotional Befangen, so dass dessen Aussagen immer ein größeres Gewicht haben als neutrale und zudem noch in gewisser Weise immun gegen Zweifel und Kritik sind. Das ist ja auch das Widerliche an der Nummer hier.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:sondern ob ein falsches bzw. unprofessionelles Agieren der Polizei überhaupt erst zu der tödlichen Schußabgabe geführt hat. Es geht also zumindest mal um eine Mitschuld der Polizei, die möglicherweise nie umfassend genug festgestellt wurde und daher auch keine entspr. Konsequenzen hatte.
Vorab: Da sind natürlich riesige Fehler gemacht worden auf allen Ebenen. Das hatte ich auch schon einmal geschrieben.

Nur von "Mitschuld der Polizei" bei einer Geiselnahme zu sprechen, ist die Umkehr von Ursache und Wirkung. Die Zwei hätten in der Bank in Gladbeck auch einfach aufgeben können. Es hätte nie eine Geiselnahme geben müssen. Es hätte erst gar keinen Bankraub geben müssen. Da sollte es starten. Stattdessen wird über die Schuld der Polizei am Tot von einer Geisel gesprochen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das hat aber mMn nichts mit einer VT zu tun.
Wer, wie hier geschehen, von manipulierten Beweisen oder Gutachten schreibt bzw. es andeutet, geht aber offenkundig von einer Verschwörung aus.


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Geiseldrama von Gladbeck

22.09.2019 um 16:16
Zitat von GrinningMouthGrinningMouth schrieb:Dann ist bei dir genau das ausgelöst worden, was ausgelöst werden sollte.
Natürlich ist ein Leser ggü einem Opfer immer emotional Befangen, so dass dessen Aussagen immer ein größeres Gewicht haben als neutrale und zudem noch in gewisser Weise immun gegen Zweifel und Kritik sind. Das ist ja auch das Widerliche an der Nummer hier.
Manchmal bedarf es einem -ich nenne es vorsichtig- "Kunstgriff", um eine ausreichende Druckkulisse aufzubauen. Hätte Max Mustermann aus Kleinsiehsnich die gleiche Meinung geäußert, würde es sicherlich niemanden interessieren. Wenn aber ausgerechnet eines der Opfer in dieser Art und Weise an die Öffentlichkeit tritt, findet es natürlich Gehör. Im besten Fall nicht nur bei Lesern der Klatschpresse. Ob die Aussagen von Fr. Voitle irgendetwas auslösen konnten, sei mal dahingestellt. Ich denke eher nicht. Zumindest ist mir keine neue Aktivität in diesem Fall bekannt. Also muß niemand etwas "fürchten", sofern es hier überhaupt etwas für irgendwen zu fürchten gibt.

Damit sind wir auch an einem zentralen Punkt. Bedarf es überhaupt einer neuerlichen Untersuchung der damaligen Vorfälle ? Ist alles ausreichend aufgeklärt, sind die richtigen Konsequenzen gezogen ? Das sind die zentralen Fragen. Um es gleich vorwegzunehmen, ich ganz persönlich glaube weder an manipulierte Beweise noch bewusst falsch ausgeführte Gutachten. Und nein, S.B. wurde sicher nicht durch ein Projektil aus einer Polizeiwaffe getötet. Du schreibst dazu:
Zitat von GrinningMouthGrinningMouth schrieb:(...) von "Mitschuld der Polizei" bei einer Geiselnahme zu sprechen, ist die Umkehr von Ursache und Wirkung. Die Zwei hätten in der Bank in Gladbeck auch einfach aufgeben können. Es hätte nie eine Geiselnahme geben müssen. Es hätte erst gar keinen Bankraub geben müssen. Da sollte es starten. Stattdessen wird über die Schuld der Polizei am Tot von einer Geisel gesprochen.
Das sehe ich etwas anders. Natürlich hat die Polizei selbst keine Schuld an der Geiselnahme an sich. Die hat selbstverständlich immer der oder haben die Täter allein zu verantworten. Aber das habe ich auch nie in Frage gestellt. Es geht hier um die Maßnahmen der Polizei, den Umgang mit dieser Geiselnahme. Sollten z.B. Entscheidungen/Maßnahmen/Versäumnisse der Polizei als besonders fahrlässig eingestuft werden können, bestünde -zumindest theoretisch- auch die Möglichkeit einer Mitschuld. Da verhält es sich wie mit dem Jugendamt, dass auf Hinweise nicht reagiert und ein Kind deshalb zu Schaden kommt. Natürlich haben die Eltern den Schaden am Kind zu verantworten. Doch das Jugendamt hätte ggf. diesen Schaden rechtzeitig abwenden können bzw. sogar müssen, hätte es eben nicht fahrlässig ein Eingreifen versäumt. Dafür trägt es dann eben eine gewisse "Mitschuld", die auch entsprechende Konsequenzen für diejenigen haben sollte, die diese Mitschuld verantworten.
Zitat von GrinningMouthGrinningMouth schrieb:Wer, wie hier geschehen, von manipulierten Beweisen oder Gutachten schreibt bzw. es andeutet, geht aber offenkundig von einer Verschwörung aus.
Nochmals eine klare Aussage dazu von mir: Ich behaupte keinesfalles, dass Beweise manipuliert und/oder Gutachten gefälscht wurden. Ich bin nicht in der Position so eine Aussage zu treffen. Das wäre dann von kompetenten Experten zu klären, die eine entsprechende Expertise auf dem jeweiligen Fachgebiet mitbringen. Ob es eine mögliche Mitschuld der Behörden überhaupt geben könnte, halte ich jedoch gleichwohl für möglich. Und das hat -wie gesagt- nichts mit einer VT zu tun.


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Geiseldrama von Gladbeck

22.09.2019 um 17:16
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:würde es sicherlich niemanden interessieren. Wenn aber ausgerechnet eines der Opfer in dieser Art und Weise an die Öffentlichkeit tritt, findet es natürlich Gehör.
Ja eben, das ist doch genau meine Kritik.
Mit dem Unterschied, dass ich keinem den Guten Willen hinter der Geschichte abkaufe.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:eine ausreichende Druckkulisse aufzubauen
Mit nicht Faktenbasierten Aussagen kann keiner ernsthaft irgendwas aufbauen, ausser einem blöden Artikel vielleicht.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:bestünde -zumindest theoretisch- auch die Möglichkeit einer Mitschuld. Da verhält es sich wie mit dem Jugendamt, dass auf Hinweise nicht reagiert und ein Kind deshalb zu Schaden kommt.
Der Vergleich hinkt aber etwas. Es wurde ja reagiert, mal zu zögerlich, mal zu forsch, hauptsächlich un­ko­or­di­niert. Nicht nur einmal wurde die Polizei aber auch aktiv behindert. Fehler findet man. Auch dass man den Zugriff nicht gewagt hat, als der eine Einkaufen und der andere Pinkeln war, war ein Fehler. Zumindest können wir das heute so denken. Wäre Rösner dann aber Amok gelaufen, wäre es doch nicht das Richtige gewesen und man hätte gesagt: hätten sie mal auf eine bessere Gelegenheit gewartet.
Das ist alles ein riesiges Hätte Wäre Wenn. Vielleicht wäre der Zugriff durch die GSG9 besser gelaufen, vielleicht wären aber auch beide Frauen heute tot. Wer wäre dann Mitschuld? Man findet immer irgendwas.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich behaupte keinesfalles, dass Beweise manipuliert und/oder Gutachten gefälscht wurden.
Du nicht; andere hier allerdings schon. Und ein Journalist, der so ein Interview veröffentlich, suggeriert und befördert den Eindruck einer Verschwörung ebenfalls. Das läßt sich doch nicht abstreiten.


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Geiseldrama von Gladbeck

22.09.2019 um 18:21
Zitat von GrinningMouthGrinningMouth schrieb:Ja eben, das ist doch genau meine Kritik.
Mit dem Unterschied, dass ich keinem den Guten Willen hinter der Geschichte abkaufe.
Es ist bei nahezu jedem sehr komplexen, scheinbar vollständig aufgeklärten, Sachverhalt schwierig noch etwas zu bewegen. Natürlich geht es dem Boulevardblatt nicht um guten Willen und edle Motive. Da geht es um Auflage. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der hier vorliegende Fall auch nach vielen Jahren noch Fragen aufwirft. Deshalb kann es manchmal durchaus dienlich sein, durch Veröffentlichung von Aussagen einer in den Fall involvierten Person wie Fr. Voitle, etwas Staub aufzuwirbeln. Seriöse Recherche und Expertise von Fachkompetenten Personen könnte sicher alsbald klären, ob sich die Polizei etwas über das bekannte Maß hinaus vorzuwerfen hat oder nicht. Nur muß es gewissermaßen erst angestossen werden. Leider sind viele seriöser arbeitende Journalisten und entsprechende Medien nicht mehr so häufig bereit, "heiße Eisen" aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Dann sind es eben die Klatschmagazine. Leider. Über die Qualität solcher Artikel brauche ich wohl nichts zu sagen und das wird dem eigentlichen Sachverhalt eben zu oft nicht gerecht. Keine Frage.
Zitat von GrinningMouthGrinningMouth schrieb:Mit nicht Faktenbasierten Aussagen kann keiner ernsthaft irgendwas aufbauen, ausser einem blöden Artikel vielleicht.
Ich persönlich halte das für zu kurz gegriffen. Natürlich muß ein "Anfangsverdacht" ausermittelt und mit entsprechend belastbaren Erkenntnissen bestätigt werden. Eine Behauptung steht ja ersteinmal nur im Raum und hat keinerlei Gewicht und Aussagekraft. Wenn jedoch aus der Behauptung etwas belastbares, fundiert erwiesenes entstehen würde, sieht der Sachverhalt schon anders aus. Nur muß diese fundierte Untersuchung erstmal stattfinden. Die Vorwürfe eines Opfers könnten der Anlass für neue, fundierte und seriöse Untersuchungen sein. Die können die Vorwürfe dann widerlegen oder bestätigen. Dann wären auch offene Fragen geklärt. Nochmal, es geht dabei nicht konkret um die Frage nach dem tödlichen Schuß auf S.B.. Es geht um die Frage, ob die Polizei den tödlichen Verlauf hätte abwenden können bzw. müssen. Und darum, ob es hier eine bislang ungesühnte Mitverantwortung seitens der Entscheider gibt. Nicht mehr, nicht weniger.
Zitat von GrinningMouthGrinningMouth schrieb:Der Vergleich hinkt aber etwas. Es wurde ja reagiert, mal zu zögerlich, mal zu forsch, hauptsächlich un­ko­or­di­niert. Nicht nur einmal wurde die Polizei aber auch aktiv behindert. Fehler findet man. Auch dass man den Zugriff nicht gewagt hat, als der eine Einkaufen und der andere Pinkeln war, war ein Fehler. Zumindest können wir das heute so denken. Wäre Rösner dann aber Amok gelaufen, wäre es doch nicht das Richtige gewesen und man hätte gesagt: hätten sie mal auf eine bessere Gelegenheit gewartet.
Das ist alles ein riesiges Hätte Wäre Wenn. Vielleicht wäre der Zugriff durch die GSG9 besser gelaufen, vielleicht wären aber auch beide Frauen heute tot. Wer wäre dann Mitschuld? Man findet immer irgendwas.
Er hinkt nur deshalb, weil es zum Geiseldrama von Gladbeck zum Glück (!) keinen Vergleichsfall gibt. Das Prinzip ist aber sehr ähnlich. Es geht hier nicht um eine konkrete, fehlende Reaktion, sondern um die Maßnahmen die eingeleitet wurden. Wenn das Jugendamt einen Hinweis erhält, muß es geeignete Maßnahmen einleiten. Das gilt auch beim Geiseldrama. Die Frage lautet also, ob die von der Polizei eingeleiteten Maßnahmen geeignet und adäquat waren, der bekannten Einsatzlage jederzeit zu begegnen, das Risiko für alle Beteiligten soweit wie möglich zu minimieren und die Aggressoren so schnell wie möglich handlungsunfähig/dingfest zu machen. Natürlich müßte man dafür die damalige Sicht, Erfahrung also die damaligen Grundvoraussetzungen berücksichtigen. Alles in allem sollte sich dann schon feststellen lassen, ob fahrlässig gehandelt wurde, ob es eine Mitschuld gibt und wenn ja, wer diese zu verantworten hat.
Zitat von GrinningMouthGrinningMouth schrieb:Du nicht; andere hier allerdings schon. Und ein Journalist, der so ein Interview veröffentlich, suggeriert und befördert den Eindruck einer Verschwörung ebenfalls. Das läßt sich doch nicht abstreiten.
Das will ich nicht bestreiten. Es gibt auch Menschen, die sich zur Abwehr von sog. "Chemtrails" zusammengeschusterten Hausmüll in den Garten stellen und das "Chembuster" nennen. Die echten "hardcore-VTler" wird es immer geben und man wird sie nie überzeugen. Doch oftmals wird ein kritischer Blick auch viel zu früh als VT abgetan. Manchmal lohnt aber der genauere Blick. Gerade wenn es um komplizierte Sachverhalte und Präzedenzfälle geht. Aber ich bin definitiv kein Freund von haltlosen Behauptungen. Da müssen Leute mit expertise ran.


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